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Veröffentlicht am 15.09.2016

sehr packend und spannend bis zum Schluss!

Schwarzweiß
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Dr. Regina Bogner ist nach vielen Jahren im Sudan zusammen mit ihrer 17 Jahre alten Tochter Anabel nach Hamburg zurückgekehrt. Hier arbeitet sie als Therapeutin im Maßregelvollzug mit psychisch kranken ...

Dr. Regina Bogner ist nach vielen Jahren im Sudan zusammen mit ihrer 17 Jahre alten Tochter Anabel nach Hamburg zurückgekehrt. Hier arbeitet sie als Therapeutin im Maßregelvollzug mit psychisch kranken Straftätern. Der neue Patient Niklas Rösch, der Regina zugeteilt wurde, wird mit der Diagnose Schizophrenie eingewiesen. Regina kommen jedoch schnell Zweifel an dieser Diagnose, aber ihr Oberarzt Mark und auch der Chefarzt teilen ihre Bedenken nicht. Ganz im Gegenteil, der Chefarzt ordnet sogar relativ schnell Lockerungen für Rösch an. Regina traut Rösch jedoch nicht über den Weg, denn es scheint eine Bedrohung von ihm auszugehen. Besonders misstrauisch ist sie auch deswegen, da Rösch etwas über ihre Vergangenheit im Sudan, genauer gesagt in Nyala, zu wissen scheint. Doch woher hat er dieses Wissen? Keiner weiß was damals geschehen ist, außer Regina und Anabel. Was führt Rösch im Schilde?
Antonia Fennek ist das Pseudonym von Melanie Methenthin, die wie ihre Heldin Regina promovierte Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie ist und auch einige Jahre im psychiatrischen Maßregelvollzug gearbeitet hat. Ihr dadurch angeeignetes fundiertes Wissen fließt in dieses Buch ein (was ich sehr interessant finde), ohne jedoch den Leser mit zu vielen Fachausdrücken etc. zu überfordern. Am Ende des Buches befindet sich auch noch ein kleines Glossar, dass einige Fachbegriffe nochmals erläutert, jedoch konnte ich bereits während des Lesens alles problemlos verstehen. Die Geschichte ist vom Anfang bis zum Ende sehr spannend. Der Leser tappt eine Weile im Dunkeln, genauso wie die Hauptfigur Regina. Die Personen sind allesamt gut herausgearbeitet und interessant gestrickt. Auch der Sprachstil ist ansprechend und flüssig, so dass man dem Erzählfluss sehr gut folgen kann.
Alles in allem ein sehr gelungener Thriller, der den Leser packt und sehr gut unterhält!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Falle schnappt zu

Die Falle
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Die erfolgreiche Autorin Linda Conrads lebt seit mehr als 11 Jahren absolut zurückgezogen in ihrem Haus und verlässt dieses seither nie. Sie flüchtet sich in das Schreiben und ist damit äußerst erfolgreich. ...

Die erfolgreiche Autorin Linda Conrads lebt seit mehr als 11 Jahren absolut zurückgezogen in ihrem Haus und verlässt dieses seither nie. Sie flüchtet sich in das Schreiben und ist damit äußerst erfolgreich. Ihre außergewöhnliche Lebensweise trägt dabei zu ihrem Erfolg noch zusätzlich bei, da die Presse und die Leser fasziniert von ihrer mysteriösen Art sind. Ihr Sozialleben besteht nur aus einigen wenigen Kontakten, z.B. mit ihrem Verleger, ihrer Assistentin und ihrem geliebten Hund Bukowski. Vor knapp 12 Jahren wurde Lindas Schwester Anna auf grausame Weise erstochen. Linda hatte das Gesicht des Täters damals ganz kurz gesehen, doch trotzdem konnte er nie gefasst werden, weshalb sich Linda seitdem immer mit Selbstvorwürfen quält und sich mit der Zeit immer mehr zurückgezogen hat. Doch plötzlich stürzt ihre mühsam zusammengehaltene Welt ein: In einer Nachrichtensendung sieht Linda plötzlich das Gesicht des Mörders! Nach dem ersten großen Schock fasst Linda einen Entschluss: Sie will dem Mörder ihrer Schwester eine Falle stellen und ihn überführen! Doch da sie ihr Haus nicht verlassen kann, muss sie den Mörder zu sich locken…
Melanie Raabe liefert mit „Die Falle“ einen absoluten Top-Thriller der Sonderklasse.
Die Story ist sehr beklemmend und mitreißend, so dass man sich der Geschichte nicht mehr entziehen kann. Die Personen sind interessant angelegt und intelligent entwickelt, so dass man auch deren Entwicklung im Verlauf des Buches gut nachvollziehen und miterleben kann. Besonders die Hauptfigur Linda, aus deren Ich-Perspektive des Thriller geschrieben ist, ist aufgrund ihrer Erlebnisse eine sehr interessante Persönlichkeit. Zu Beginn scheint sie alles weitgehend im Griff zu haben und sich in ihrem neuen Leben eingerichtet zu haben. Doch dann gerät alles aus den Fugen, als sie den Täter erkennt und einen Zusammenbruch erleidet. Die sich daran anschließende persönliche Entwicklung ist aufschlussreich und bemerkenswert.
Der Autorin gelingt es außerdem, das Spannungslevel konstant sehr hoch zu halten. Dies gelingt vor allem auch mit unerwarteten und somit überraschenden Drehungen und Wendungen in der Geschichte, so dass man bis zum Schluss mitfiebert. Auch der regelmäßige Wechsel zwischen Linda’s Ich-Perspektive und den von ihr geschriebenen Kapiteln ihres neuen Buches scheint dem Leser einerseits zusätzliche, neue Einblicke zu geben, andererseits ist unklar, was daran pure Fiktion ist und was der Wahrheit entspricht.
Absolute Leseempfehlung für diesen beklemmenden und packenden Thriller der Extraklasse!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Welt hinter den Kulissen

Wiener Totenlieder
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In der Wiener Oper ereignen sich kurz nacheinander zwei Todesfälle: Zunächst wird eine Sängerin von einem Bühnenteil erschlagen und ein am nächsten Tag ein Sänger erstochen. Beide Morde ereignen sich auf ...

In der Wiener Oper ereignen sich kurz nacheinander zwei Todesfälle: Zunächst wird eine Sängerin von einem Bühnenteil erschlagen und ein am nächsten Tag ein Sänger erstochen. Beide Morde ereignen sich auf offener Bühne während der laufenden Vorstellung. Die Wiener Polizei tappt bei ihren Ermittlungen völlig im Dunkeln, daher wendet sich Polizist Hannes an seine Exfreundin Carlotta (genannt Lotta) Fiore. Sie ist die Tochter der weltbekannten Opernsängerin Maria Fiore,ist selbst jedoch an einer Opernkarriere gescheitert. Stattdessen arbeitet sie als Kaufhausdetektivin. Somit ist sie für Hannes die perfekte Besetzung für den Undercovereinsatz als Statistin an der Wiener Oper. Unterstützen soll sie Konrad, der bis zum Verschwinden seiner Tochter vor vielen Jahren erfolgreich als Polizist gearbeitet hat. Seitdem hat er jedoch den Polizeijob an den Nagel gehängt und arbeitet als Clown auf Volksfesten. Das ungleiche Duo lässt sich auf den Fall ein und nimmt ihre Statistentätigkeiten auf, doch der Täter sucht bereits sein nächstes Opfer…
Die Autorin liefert mit „Wiener Totenlieder“ einen spannenden, unterhaltsamen und abwechslungsreichen Krimi, der den Leser mitnimmt in die unbekannte Welt hinter den Kulissen der Wiener Oper. Mit viel Charme schildert sie die Geschehnisse und Abläufe hinter dem Vorhang sowie die Darstellern und alle anderen Beteiligten einer solchen Inszenierung . So erhält der Leser interessante Einblicke in diese ansonsten unbekannte Welt. Die Charaktere sind spannend und vielschichtig, allen voran die Hauptdarsteller Lotta und Konrad. Beide kämpfen mit ihrer jeweiligen Vergangenheit und können sich zunächst nur schwer anderen öffnen. Aber auch Figuren wie z.B. Fanny sind herzerfrischend und charmant, so dass man diese gleich in sein Herz schließt. Die Ermittlungen erstrecken sich im Buch über eine Zeitspanne von insgesamt etwa einer Woche, doch durch die vielen Geschehnisse, Drehungen und Wendungen kommt diese Zeit einem beim Lesen viel länger vor. Der Erzählstil ist sehr unterhaltsam und kurzweilig und die Spannung wird vom Anfang bis zum Ende auf einem sehr hohen Niveau gehalten.
Absolute Leseempfehlung!!!

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Der Auftrag" - gelungener auftakt zu einer neuen krimi-Reihe!

Der Auftrag
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Anne Vauxhall hat nach dem Mord an ihren Eltern viele Jahre bei den Großeltern in Deutschland gelebt. Nun ist sie zurück in London, ihrer alten Heimat. Hier hat sie zunächst nur wenige soziale Kontakte, ...

Anne Vauxhall hat nach dem Mord an ihren Eltern viele Jahre bei den Großeltern in Deutschland gelebt. Nun ist sie zurück in London, ihrer alten Heimat. Hier hat sie zunächst nur wenige soziale Kontakte, einer davon ist Mark, den sie bereits von früher kennt und der heute Inspektor bei Scotland Yard ist. Anne arbeitet als Journalistin bei einer investigativen Londoner Zeitung und schreibt dort eine Kolumne. Eines Tages erhält sie in der Radaktion per Kurier ein Schreiben eines Auftraggebers der möchte, dass Anne Informationen über einen gewissen James William sammelt, da dieser das Leben des Auftraggebers bedrohe. Anne wird neugierig, nimmt den Auftrag an und wird zum Informationsaustausch in ein Hotelzimmer bestellt. Dort findet sie jedoch die Leiche von besagtem James William in der Badewanne! Doch war es wirklich Selbstmord, wie es den ersten Anschein macht? Anne und auch die Polizei haben Zweifel daran und plötzlich steht Anne im Mittelpunkt einer Mordermittlung…
„Der Auftrag“ ist der Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe um Journalistin Anne Vauxhall. Die Hauptprotagonistin scheint schon einiges durchgemacht zu haben in ihrem Leben. Vor allem der Mord an ihren Eltern, der nie aufgeklärt wurde, belastet sie sehr. Jedoch wird Anne ansonsten als fröhliche, aufgeweckte Person beschrieben, die einem beim Lesen schnell sympathisch wird und mit der man bei all den Geschehnissen mitfiebert. Doch manches (vor allem aus der Vergangenheit) bleibt noch unerwähnt oder ungeklärt, was die Neugierde auf weiter Bänder der Reihe weckt.
Der Schreibstil ist dabei sehr angenehm, so dass man der Geschichte sehr gut folgen kann. Der Spannungsbogen wird bis zum Ende hochgehalten, auch durch einige unerwartete Drehungen und Wendungen.
Das Setting der Story in London gefällt mir sehr gut und wirkt sehr stimmig.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Packender Thriller der heftigeren Art

Der Totenzeichner
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Clara Vidalis und ihr Team vom LKA Berlin ermitteln in „Der Totenzeichner“ in ihrem 4. Fall und dieses Mal geht der Täter besonders perfide vor: Er ritzt seinem Opfer seltsame Zeichen in die Haut und misshandelt ...

Clara Vidalis und ihr Team vom LKA Berlin ermitteln in „Der Totenzeichner“ in ihrem 4. Fall und dieses Mal geht der Täter besonders perfide vor: Er ritzt seinem Opfer seltsame Zeichen in die Haut und misshandelt es auf grausame Art und Weise. Zum Schluss öffnet der Täter mit geübten Griffen den Brustkorb des Opfers und entfernt das noch schlagende Herz …
Fallanalytiker Dr. Martin Friedrich, genannt MacDeath, kommt dieser ungewöhnliche Modus Operandi seltsam bekannt vor, da es ihn an seine Zeit beim FBI erinnert. Dadurch ergibt sich eine Spur, die die Ermittler zu einer Mordserie vor 10 Jahren in den USA führt, bei der einen Sommer lang 10 Menschen getötet wurden. Damals hatte der Täter in Los Angeles mit der gleichen Vorgehensweise sein Unwesen getrieben und dann plötzlich mit den Worten „It’s not over till it’s over“ seine Mordreihe scheinbar beendet. Schlägt der Täter nun nach all den Jahren in Berlin zu? Oder gibt es einen Trittbrettfahrer?

Veit Etzold legt mit „Der Totenzeichner“ wieder einen spannenden und zum Teil auch blutig-detaillreichen Thriller vor. Durch die sehr bildhaften Tatbeschreibungen und anderen Erläuterungen ist er vor allem etwas für Fans härterer Thriller und nichts für schwache Nerven. Da ein solcher Erzählstil bei einem Thriller für mich nicht negativ ist, sondern eher dem Genre entsprechend ist, hat mich dies auch bei diesem Buch nicht gestört.
Außerdem enthält das Buch immer wieder kurze Abschnitte aus der Täterperspektive. Durch diese erhält der Leser einen tieferen Einblick in dessen Hintergründe und Handlungsweisen. Auch wenn diese Beschreibungen z.T. hart an der Grenze sind verdeutlichen sie gleichzeitig die Beweggründe des Täters und machen die Geschichte noch lebendiger.
Der Spannungsbogen ist über weite Teile sehr hoch, nur gelegentlich flacht er etwas ab, wenn Zusatzinformationen genannt oder bestimmte Zusammenhänge erläutert werden. Generell scheinen jedoch alle Details sehr gut und fundiert recherchiert zu sein und sind sehr informativ.
Wie schon in den Vorgängerbänden steht die Arbeit der Ermittler Clara Vidalis, MacDeath und des gesamten Berliner Teams im Fokus. Auch über deren Privatleben erfährt man wieder ein wenig mehr.
Der Sprachstil ist dabei angenehm flüssig zu lesen, so dass man der Story sehr gut folgen und bei den Geschehnissen mitfiebern kann.

Fazit: Ein sehr gelungener Thriller der härteren Art, mit einer interessanten Geschichte und vielen überraschenden Wendungen, die den Leser nachdenklich zurücklassen.