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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2018

Meret und Dres und Romy und Jan

Kreuzfahrt
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Meret trifft in einem Urlaub in Italien auf Jan. Beide bemerken sofort eine Anziehung, aber beide sind verheiratet und haben jeweils zwei Kinder. Es bleibt auch nicht bei einer Urlaubsbekanntschaft, weil ...

Meret trifft in einem Urlaub in Italien auf Jan. Beide bemerken sofort eine Anziehung, aber beide sind verheiratet und haben jeweils zwei Kinder. Es bleibt auch nicht bei einer Urlaubsbekanntschaft, weil die Familien in der gleichen Stadt wohnen und später sogar Nachbarn werden. So sehen sich Meret und Jan sehr häufig und ihre Ehepartner auch, weil die beiden Familien sich anfreunden. Es geht langsam, aber Meret und Jan kommen sich immer näher und sie treffen sich dann auch in fernen Städten, um ein Wochenende miteinander zu verbringen.

Die ganze Geschichte ist aus der Sicht von Meret geschrieben, die sie wie einen Brief an Jan schreibt. Während des Schreibens reflektiert sie auch und wird sich dessen bewusst, was da passiert ist und was für Gefühle sie in den jeweiligen Situationen hatte.

Das Cover ist interessant gestaltet. Die vier Hauptcharaktere sind als Inseln dargestellt, von denen jeweils Wege zueinander führen. Diese Darstellung passt auf jeden Fall schon mal sehr gut zu dem Titel "Kreuzfahrt". Um eine Kreuzfahrt geht es in dem Buch sonst nicht wirklich, nur Meret erzählt immer wieder von den Erlebnissen einer Freundin bei deren Kreuzfahrt.

Das hätte es meiner Meinung nach in dem Buch nicht wirklich gebraucht, aber trotzdem hat es mir gut gefallen. Man kann Merets Unzufriedenheit gut nachvollziehen und somit auch ein wenig die Gründe verstehen, die zu dem Seitensprung führten. Diese Frau hat ihren Kindern alles geopfert und somit ist sie einfach nicht zufrieden, was sich nach der Affäre aber etwas zu ändern scheint.

Teilweise hatte das Buch leider einige Längen, aber alles in allem war es doch spannend zu lesen, wie die Affäre um Meret und Jan weitergeht und was für Auswirkungen das auch auf die Familien hat.

Veröffentlicht am 12.10.2018

Krimi mit kulinarischen Empfehlungen und Reiseführer in einem

Pearl Nolan und der tote Fischer
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Pearl Nolan ist Ende dreißig und betreibt mit ihrer Mutter ein Austernrestaurant im englischen Küstenort Whitstable. Aber Pearl, die mal bei der Polizei gearbeitet hat, hat das Gefühl, dabei nicht ausgelastet ...

Pearl Nolan ist Ende dreißig und betreibt mit ihrer Mutter ein Austernrestaurant im englischen Küstenort Whitstable. Aber Pearl, die mal bei der Polizei gearbeitet hat, hat das Gefühl, dabei nicht ausgelastet zu sein und so öffnet sie ein Detektivbüro, wobei sie direkt ihren ersten Kunden abweist, weil die Art des Auftrags ihr nicht gefällt. Am Abend des Tages findet sie eine Leiche. Der Mann war ihr Austernhändler. Einen Tag später findet sie dann auch noch eine zweite Leiche. In beiden Fällen ermittelt Kommissar McGuire sowohl in Richtung eines Unfalls, als auch in Richtung einer Straftat.

Pearl. Nolan, wegen der Leichenfunde anfangs noch eine Verdächtige, hilft dem Kommissar mit Informationen über die Kleinstadt, in der sie lebt und die Bewohner und ihre Eigenarten. Dabei merkt man deutlich, dass die beiden sich immer mehr voneinander angezogen fühlen. Auch wenn die Polizei mehr und mehr von zwei Unfällen ausgeht, denen die beiden Männer zum Opfer gefallen sind, ist sich Pearl doch sicher, dass das nicht so ist und sie ermittelt weiter. Dabei hilft ihr auch ihr Gefühl, das ihr in manchen Situationen einfach sagt, dass etwas nicht stimmt oder dass mehr dahinter steckt, als man auf Anhieb sehen kann.

Da Pearl oft genau aus diesem Gefühl heraus handelt, ist es für den Leser allerdings nicht immer leicht zu erkennen, warum sie etwas macht oder wie sie schließlich den Mörder überführt hat. Das finde ich aber bei einem Krimi schon wichtig, dass man auch erkennen kann, wie der Ermittler arbeitet und warum er welche Schlüsse zieht. Das hat mir in diesem Buch doch etwas gefehlt, auch wenn die Protagonisten schon gut beschrieben und größtenteils sympathisch waren.

Auf der Rückseite des Buches steht, dass es sich um einen Wohlfühlkrimi für England-Liebhaber handelt und die Beschreibung ist schon ganz gut gewählt, wie ich finde. Trotz den beiden Leichen, die in dem Buch vorkommen, ist es nicht unbedingt ein typischer Krimi. Es ist zugleich auch eine Landschaftsbeschreibung der Küste Englands und ein kulinarischer Roman, in dem sehr viel von Austern die Rede ist. Ich muss sagen, dass ich nach der Leseprobe, die ich lesen durfte, eigentlich mehr erwartet habe. Auch dem Cover sieht man es nicht sofort an, dass es sich bei dem Buch um einen Krimi handelt.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Keine unbeschwerten Tage im Wochenendhaus

Cooper
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Eine Familie fährt in ihr neu gekauftes Haus auf dem Land, wo sie glückliche Tage und Wochenenden verleben wollen. Direkt das erste Wochenende verläuft aber nicht nach Plan, weil die Mutter Lisa zusammenbricht ...

Eine Familie fährt in ihr neu gekauftes Haus auf dem Land, wo sie glückliche Tage und Wochenenden verleben wollen. Direkt das erste Wochenende verläuft aber nicht nach Plan, weil die Mutter Lisa zusammenbricht und erst in einer Kur wieder zu sich findet. Trotz dieses Erlebnisses fährt die ganze Familie erneut in das Haus. Der Vater Jakob und die Töchter Carlotta und Nora finden es schön auf dem Land, aber dann passiert das nächste Unglück, als Jakob mit Carlotta und Nora Brötchen kaufen fährt.

Das Buch ist sehr ungewöhnlich durch seine Schreibweise, die ich so noch von keinem anderen Buch kenne. Dass komplett auf die wörtliche Rede verzichtet wird, hat mich am Anfang schon etwas gestört, aber man gewöhnt sich daran und merkt es schon, wenn die Protagonisten sich unterhalten. Im Grunde steigert die fehlende wörtliche Rede auch nochmal die Intensität der Sprache im Buch, weil man nochmal mehr aufpassen muss, was gerade passiert.

Auch wenn das Buch nur 139 Seiten hat, schafft der Autor es doch, eine Geschichte zu erzählen, die einem Leser noch lange in Gedanken bleibt. Auch das ist natürlich der ungewöhnlichen Erzählweise zu verdanken, bei der man jeden Satz genau lesen muss, um nur ja nichts zu verpassen. Schon das Cover verbreitet so eine düstere Atmosphäre, die man im Buch noch öfter bemerken wird. Aber trotzdem ist das Buch nicht nur düster und es gibt auch fröhliche Momente.

Nach dem Lesen des Klappentextes und der Leseprobe hatte ich gedacht, dass das Buch eher in Richtung eines Krimis oder eines gruseligen Romans geht. Das ist aber nicht der Fall und im Nachhinein muss ich sagen, dass das auch gut ist, dass man im Vorfeld gar nicht recht weiß, was einen in dem Buch erwartet. Umso aufmerksamer liest man ein Buch dann und gerade bei diesem Buch ist das schon sehr wichtig. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin mir sicher, dass ich es auch noch einmal lesen werde, um es wirklich ganz erfassen zu können.

Veröffentlicht am 06.10.2018

Für einen Thriller zu wenig Spannung

Chicago
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Der Thriller spielt in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts und es ist ein rauhes Klima in Chicago. Menschen werden umgebracht, andere rächen sich dafür und so geht es dann weiter. In diesem Hexenkessel ...

Der Thriller spielt in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts und es ist ein rauhes Klima in Chicago. Menschen werden umgebracht, andere rächen sich dafür und so geht es dann weiter. In diesem Hexenkessel ist Mike Hodge ein Lokalreporter der Chicago Tribune. Er ist mit einem irischen Mädchen namens Annie zusammen und er weiß auch, dass ihre Familie dieser Beziehung nie zustimmen würde.

Als Annie dann vor seinen Augen ermordet wird, möchte Mike auch Rache nehmen und versucht herauszufinden, was passiert ist und wer Annie umgebracht hat. Dabei geht es dann auch noch um weitere Mordfälle, die Mike gleichzeitig aufklären möchte, weil diese offenbar zusammenhängen.

Das Buch war schon spannend, aber als einen atemberaubenden Thriller würde ich es nicht bezeichnen. Es hatte schon seine Längen, zumindest habe ich das so empfunden. Aber wenn man einen Roman lesen möchte, in dem die Stadt Chicago und vor allem deren Unterwelt in dieser Zeit sehr gut recherchiert beschrieben wird, dann kann man das Buch sehr gut lesen.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Geschichte einer starken Frau

MUTIG
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Ich muss erst einmal sagen, dass ich die Autorin nicht kannte und auch keine der Serien oder Filme von und mit ihr gesehen habe. Trotzdem klang der Klappentext sehr interessant und das Buch war es auch, ...

Ich muss erst einmal sagen, dass ich die Autorin nicht kannte und auch keine der Serien oder Filme von und mit ihr gesehen habe. Trotzdem klang der Klappentext sehr interessant und das Buch war es auch, auch wenn ich schon etwas anderes erwartet hatte. Ich hatte erwartet, dass eine Anleitung in dem Buch zu finden wäre, wie man selber mutig werden kann, wenn man das noch nicht ist.

Aber eigentlich war das Buch mehr eine Biografie der Autorin und erst zum Ende hin kam der Teil, den ich erwartet hatte, in dem die Autorin andere Menschen dazu aufruft, so mutig zu sein wie sie selber. Dass die Autorin wütend wurde und dann später auch mutig aufstand und sich zu wehren wusste, das ist bei ihrer Lebensgeschichte absolut kein Wunder und ich finde es bewundernswert, dass sie bei dem allen noch die Kraft zum Kämpfen hatte.

Dass Hollywood nicht gerade ein leichtes Pflaster ist, gerade für die Frauen, das hat man ja in den letzten Monaten oft gehört, aber es ist nochmal etwas anderes, es direkt zu lesen und die Geschichte einer Frau zu erfahren, die selber mittendrin steckte.

Auch wenn ich am Anfang des Buches wegen anderer Erwartungen meinerseits eher enttäuscht war, legte sich das recht schnell und das Buch mit der Geschichte von Rose McGowan war sehr interessant und dadurch schnell zu lesen. Das Cover passt sehr gut zum Buch und dazu, wie die Autorin sich von ihrem bisherigen Leben befreit hat.