Wirre Handlung, skurrile Charaktere und einfach nur langweilig
Bisher habe ich noch kein Buch von Anna Todd gelesen. bei der After-Reihe gehen die Meinungen so weit auseinander, dass ich einfach zu unsicher bin, ob mir die Bücher gefallen könnten. Dafür wollte ich ...
Bisher habe ich noch kein Buch von Anna Todd gelesen. bei der After-Reihe gehen die Meinungen so weit auseinander, dass ich einfach zu unsicher bin, ob mir die Bücher gefallen könnten. Dafür wollte ich ihrer neuen Reihe "The Brightest Stars" gerne eine Chance geben. Leider konnte mich das Buch überhaupt nicht überzeugen.
Zunächst einmal ist der Schreibstil nicht nur einfach sondern auch sehr seicht. Irgendwie kam mir das insgesamt noch sehr unausgereift vor. Die Beschreibungen waren mir zu ausufernd und haben den Lesefluss für mich eher behindert. Doch wenn der Inhalt mir gefallen hätte, hätte ich darüber hinwegsehen können. Hat er aber leider nicht. Durch das ganze Buch hindurch ist so gut wie nichts passiert. Es kam einfach keine Spannung auf und ich musste mich richtig zum Weiterlesen zwingen. Ich hatte bis zum Schluss die Hoffnung, dass hier noch irgendetwas cooles passiert, aber dem war leider nicht so. Mir erschien die ganze Handlung als Aneinanderreihung von Belanglosigkeiten. Das große "Drama", was eingebunden wurde, war für mich leider überhaupt nicht greifbar und teilweise auch unlogisch.
Die beiden Protagonisten Kael und Karina machten auf mich eigentlich einen recht interessanten Eindruck. Karina will unbedingt auf eigenen Beinen unabhängig von ihrem Vater stehen. Auch wenn dies nach einer selbstbewussten und zielstrebigen, jungen Frau klingt, war sie das dann doch nicht wirklich. Sie ist vielmehr sehr unsicher und lässt sich in meinen Augen immer noch viel zu viel von ihrem Vater beeinflussen.
Kael ist Soldat und kommt gerade frisch aus dem Krieg. Damit hatte er für mich eine Menge Potential, da ich über dieses Thema noch nie in einem New Adult Roman gelesen habe. Weiterhin fand ich positiv, dass er Afroamerikaner ist, dies aber an keiner Stelle im Buch weiter beurteilt wird. Diese Selbstverständlichkeit fand ich toll und würde ich mir auch in vielen anderen Themen (z.B. Homosexualität) und Büchern wünschen. Leider entwickelte sich aber auch hier die Handlung nicht so wie von mir erwartet und Kael bleibt bis zum Ende sehr verschlossen. Kael ist mir eher unheimlich. Er redet im ganzen Buch vielleicht 20 Sätze und gibt absolut nichts von sich preis.
Die Nebencharaktere machten für mich einfach keinen Sinn. Warum sind sie da? Und in welcher Form sind sie wichtig für die Story oder wenigstens die Protagonisten? Insgesamt fehlte es mir bei wirklich allen Charakteren an Tiefe und Facetten und keiner war für mich so richtig greifbar. Mir ist absolut niemand so richtig sympathisch, was ich bisher noch nie in einem Buch hatte. Für mich waren die Handlungen und Gedanken einfach nicht nachvollziehbar und vieles wirkte an den Haaren herbei gezogen.
Neben der Handlung ist für mich in einem New Adult Roman die Liebesgeschichte entscheidend. Doch auch diese konnte das Buch nicht retten. Ich konnte absolut kein Prickeln und keine Funken zwischen Kael und Karina spüren. Irgendwie waren plötzlich Gefühle da und die beiden sind umeinander herumscharwenzelt. Dann waren die beiden dann zusammen, was für mich wenig Sinn gemacht hat, was in einem großen Drama und Zerwürfnis gipfelte, welches für mich aber auch nicht greifbar war. Das Ende kam dann auch so plötzlich, dass es für mich nicht mal als Cliffhanger bezeichnet werden darf. Eher macht es den Eindruck, als hätte man willkürlich irgendwo einen Cut gesetzt, mit dem man bewirken will, dass der Leser auf jeden Fall den Folgeband lesen möchte. Ähm ... nein ... einfach nur nein!
Fazit:
Nach Beenden des Buches habe ich leider noch immer keine Ahnung, was die Geschichte mir sagen soll oder wohin sie führen soll. Die Story ist langweilig und wirr, die Charaktere sind unsympathisch und nicht gut ausgearbeitet und allgemein wurde hier jede Menge Potential verschenkt. Schade, aber das war wirklich ein Griff ins Klo...