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Veröffentlicht am 13.10.2018

Oh Du Fröhliche!

Sieben Tage Wir
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Als Ärztin Olivia Birch von einem Auslandseinsatz nach zum familiären Landsitz in Norfolk reist, um dort im Kreise ihrer Eltern Emma und Andrew sowie der kleinen Schwester Phoebe gemeinsam das Weihnachtsfest ...

Als Ärztin Olivia Birch von einem Auslandseinsatz nach zum familiären Landsitz in Norfolk reist, um dort im Kreise ihrer Eltern Emma und Andrew sowie der kleinen Schwester Phoebe gemeinsam das Weihnachtsfest zu feiern, ahnt sie noch nicht, dass sie der Auslöser für die Quarantäne ist, die über die gesamte Familie für 7 Tage verhängt wird. Ursache ist ein tückischer Virus, den Olivia eventuell aus Liberia eingeschleppt haben könnte und der ihr einiges an Sorge bereitet. Nun sitzen also alle im Haus fest und hocken aufeinander, was so manch einem gegen die Hutschnur geht. Mutter Emma betüddelt alle, während Vater Andrew jedem mit seiner üblen Laune das Leben schwer macht und Phoebe ständig nach Aufmerksamkeit heischt. Jeder schleicht um jeden herum, dauernd darauf bedacht, dass bloß keine der wohlgehüteten Geheimnisse ans Tageslicht kommen. Doch wie das immer so ist mit Geheimnissen, eines steht dann urplötzlich vor der Tür – Überraschung!!!
Francesca Hornak hat mit ihrem Buch „Sieben Tage Wir“ einen sehr unterhaltsamen Roman vorgelegt, der den Leser dauerhaft in Atem hält, weil er immer damit rechnen muss, dass das sich langsam entwickelnde Pulverfass explodiert. Der Schreibstil ist locker-leicht und flüssig, der Leser wird regelrecht eingesaugt in die Geschichte und befindet sich zusammen mit Familie Birch in der gezwungenen Quarantäne, was oftmals spannend, familiär, aber auch manchmal beklemmend und nervtötend ist. Da möchte man dann nur raus. Die Autorin erzählt die Geschichte wunderbar aus verschiedenen Perspektiven, die man gut an den Kapitelüberschriften erkennen kann, so dass der Leser immer einen guten Einblick in die jeweiligen Emotionen und Gedanken erhält und jeden der Protagonisten gut kennenlernt. Durch eingestreute Briefe erhält die Handlung eine zusätzlich besondere Note. Hornak lässt ihre Protagonisten die gesamte Bandbreite der Emotionen durchleben, was sich auch auf den Leser überträgt. Der Spannungsbogen ist gut angelegt und steigert sich während der 7 Tage „Zwangshaft“ immer weiter in die Höhe, da die Emotionen immer mehr hochkochen und die Stimmung immer wieder kippt.
Die Charaktere sind ausgesprochen gut herausgearbeitet und mit Leben versehen. Die Autorin hat ihre Protagonisten sehr individuell angelegt und mit Ecken und Kanten versehen, die sie sehr lebendig, real und authentisch wirken lassen. Olivia ist eine sympathische Frau, die ihren Beruf liebt und sich der Gefahren durchaus bewusst ist, die dieser mit sich bringt. Ihre berechtigte Sorge, alle in Gefahr gebracht zu haben, ist gut nachvollziehbar. Sie hat schon viel erlebt und gesehen, was ihre Persönlichkeit geprägt hat. Mutter Emma ist fürsorglich und um ihre Lieben immer wieder bemüht. Sie ist ein Familienmensch durch und durch, möchte es jedem recht machen. Vater Andrew ist ein Griesgram, denn er fühlt sich in seinem jetzigen Job nicht gefordert, vermisst das Abenteuer und die Gefahr. Seinen alten Job musste er auf Bitten von Emma an den Nagel hängen, was er sie auch spüren lässt und nicht nur sie. Phoebe ist ein egoistisches kleines Miststück, das immer im Mittelpunkt stehen möchte. Wenn es sich nicht um sie dreht, ist sie unausstehlich. Auch die weiteren Protagonisten bringen Spannung in die Handlung und lassen den Leser oftmals den Atem anhalten.
„Sieben Tage Wir“ ist ein sehr unterhaltsamer und emotionaler Roman, der den Leser so manches Mal vor eine Herausforderung stellt: laut zu schreien, um die klaustrophobischen Gefühle los zu werden oder dauerhaft den Kopf zu schütteln ob der vielen Geheimnisse, die innerhalb dieser Familie schlummern. Wie gut, dass es „Tageslicht“ gibt und nichts sich auf ewig verstecken lässt! Tolle Unterhaltung mit verdienter Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.10.2018

Ohne Hoffnung ist alles nichts

Zu Hause wartet die Hoffnung
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Sonderermittlerin Meghan hat gerade einen Autounfall hinter sich und möchte sich bei ihrer 80-jährigen Großmutter Hazel Mae in Las Vegas von dem Schreck erholen. Als sie bei ihrer Oma eintrifft, staunt ...

Sonderermittlerin Meghan hat gerade einen Autounfall hinter sich und möchte sich bei ihrer 80-jährigen Großmutter Hazel Mae in Las Vegas von dem Schreck erholen. Als sie bei ihrer Oma eintrifft, staunt sie nicht schlecht, ihre eigenen Mutter Diana dort vorzufinden, denn das Verhältnis zwischen Großmutter und deren Tochter ist nicht das Allerbeste, während Meghan und Hazel ein Herz und eine Seele sind. Während die drei so unterschiedlichen Frauen gemeinsam Zeit unter einem Dach verbringen, kommt so manches zur Sprache. Hazel erzählt ihnen von dem traumatischen Erlebnis, als vor 70 Jahren ihre kleine Schwester Maggie spurlos verschwand und sie sich seitdem dafür verantwortlich fühlt. Dies hatte auch Auswirkungen auf ihr Verhältnis zu ihrer eigenen Tochter. Meghan ist von der Geschichte fasziniert und will sich unbedingt auf die Suche nach Maggie machen. Wird Meghan Erfolg haben und Maggie tatsächlich aufspüren?
Kim Vogel Sawyer hat mit ihrem Buch „Zu Hause wartet die Hoffnung“ einen sehr berührenden, gefühlvollen und fesselnden Roman vorgelegt, der dem Leser während der Lektüre sehr unter die Haut geht. Der Schreibstil ist flüssig und sehr bildhaft, er lässt den Leser sehr intensiv am Leben der drei Frauen teilhaben. Durch wechselnde Erzählperspektiven, die mal die Vergangenheit, mal die Gegenwart reflektieren, lernt der Leser nicht nur Hazel sehr gut kennen, sondern erhält ebenfalls einen guten Einblick in Bezug auf Diane und Meghan, ihre Gedanken, Gefühle und Beziehungen untereinander. Sehr behutsam zeigt die Autorin auf, dass Erlebnisse aus der Vergangenheit der einen Frau das Leben der anderen mitprägen, sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. Gerade dieser Rundumeinblick lässt den Leser die eine oder andere Verhaltensweise der Protagonisten besser nachvollziehen und verstehen.
Der christliche Aspekt in dieser Geschichte ist wunderschön herausgearbeitet. Neben dem verlorenen Glauben an Gott geht es auch um Verlust, Schuldgefühle, Vergebung und das Festhalten an der Hoffnung, dass es doch noch Wunder gibt. All diese Themen hat die Autorin feinfühlig und durchaus nachvollziehbar mit ihrer Handlung verwebt. Die eingefügten Gebete passen wunderbar zur jeweiligen Situation.
Die Charaktere sind sehr individuell ausgearbeitet und mit glaubhaften Ecken und Kanten versehen, die sie realistisch und authentisch wirken lassen. Der Leser kommt ihnen während der Lektüre sehr nah und nimmt so auch gefühlsmäßig regen Anteil an ihrem Schicksal. Hazel Mae ist in ihrem Lebensabend angekommen. Sie ist eine sympathische und liebevolle Frau, dazu tiefgläubig. Ebenso ist sie aufgrund ihrer schlimmen Kindheitserfahrung auch sehr einnehmend. Sie möchte alles unter Kontrolle haben, auch wenn das anderen ein Gräuel ist. Ihre Tochter Diane benimmt sich dagegen, als wäre sie der Pubertät noch nicht entwachsen. Sie wirkt wie ein störrisches Kind, aufmüpfig, aneckend und eifersüchtig. Ihre Stimmungen sind oftmals grenzwertig und verletzen ihre Mitmenschen, was sie wohl auch bezweckt. Meghan ist eine selbstbewusste und freundliche Frau, die sich gern von ihrer Großmutter betüddeln lässt und ihre Liebe genießt. Durch ihre offene Art wirkt sie wie der ruhende und ausgleichende Pol zwischen ihrer Großmutter und Mutter. Die persönliche Entwicklung aller drei Frauen und ihre Beziehung untereinander sind während der Handlung wunderbar zu beobachten und werden auch sehr glaubhaft dargestellt.
„Zu Hause wartet die Hoffnung“ ist ein sehr schöner Roman über drei grundverschiedene Frauen aus drei Generationen, die in ihrer Beziehung und in ihrem Leben einiges aufzuarbeiten haben. Das berührt und stimmt nachdenklich. Ein Buch mit Mehrwert - absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 06.10.2018

Paulas Suche nach der Wahrheit

Die vergessene Burg
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19. Jh. England. Die 32-jährige Paula Cooper arbeitet seit 12 Jahren als Gesellschafterin für ihre Tante Harriet und lebt dort sehr zurückgezogen, wobei es Harriet versteht, sie wie eine Dienstbotin hin ...

19. Jh. England. Die 32-jährige Paula Cooper arbeitet seit 12 Jahren als Gesellschafterin für ihre Tante Harriet und lebt dort sehr zurückgezogen, wobei es Harriet versteht, sie wie eine Dienstbotin hin und her zu scheuchen. Aufgewachsen ist Paula bei ihrer verwitweten Mutter Margaret, während sie ihren Vater William nie kennengelernt hat, der angeblich bei Nacht und Nebel verschwand. Ein Brief aus Deutschland von einem ihr unbekannten Onkel Rudy, der schwer krank ist und Paula unbedingt noch einmal sehen möchte, wirft bei Paula Fragen auf, die sie unbedingt beantwortet haben will. Weder ihre Mutter noch Harriet geben ihr Auskunft, so begibt sich Paula auf die Reise nach Bonn am Rhein, um ihren Onkel kennenzulernen und mehr Informationen über ihren Vater zu erhalten. Dort begegnet ihr auch der Fotograf Benjamin Trevor, mit dem sie bald mehr verbindet, als Paula bisher ahnt. Wird sie das Geheimnis um das Verschwinden ihres Vaters lüften können?

Susanne Goga hat mit ihrem Buch “Die vergessene Burg” einen wunderbaren, fesselnden und spannenden Roman vor historischer Kulisse vorgelegt, der den Leser von der ersten Seite an packt und nicht mehr loslässt, bis die letzte Seite gelesen ist. Der Schreibstil ist flüssig und atmosphärisch, schnell taucht der Leser ein in eine vergangene Zeit, um Paula bei ihrem Abenteuer über die Schulter zu sehen und allerlei Schwierigkeiten und Ungereimtheiten entgegen zu stehen. Die Autorin hat ein besonderes Händchen, dem Leser die Örtlichkeiten sehr plastisch vor Augen zu führen. So hat man während der Lektüre nicht nur das historische Bonn vor Augen, sondern darf sich auch im wunderschönen Rheintal tummeln und die ein oder andere Sehenswürdigkeit “besuchen”. Der historische Hintergrund wurde akribisch recherchiert und sehr schön mit der Handlung verwebt. Sehr geschickt versteht es die Autorin, die Spannung mit überraschenden Wendungen weiter zu steigern und dem Leser die Geheimnisse immer nur stückchenweise zu präsentieren, so dass er bis zum Ende die Gelegenheit hat, das Puzzle selbst zusammenzusetzen.

Die Charaktere sind sehr detailliert ausgestaltet und überzeugen durch individuelle Eigenschaften, die ihnen Authentizität verleihen. Der Leser fällt es leicht, mit den Protagonisten zu leiden, zu bangen und mitzufiebern. Paula ist mit ihren 32 Jahren eigentlich schon ein “spätes Mädchen”, sie ist zurückhaltend und wurde jahrelang von ihrer Mutter unterdrückt und am Gängelband gehalten. Doch mit Paulas selbstentschiedener Reise beginnt sie sich auch von ihrer alten Umgebung abzunabeln, wird selbstbewusster und offener allen anderen gegenüber. Sie ist eine liebenswerte Frau, der sich der Leser schnell nahe fühlt und ihr Handeln und Tun vollkommen nachvollziehen kann. Ihre Entwicklung während der Handlung ist einfach wundervoll herausgearbeitet. Onkel Rudy ist ein warmherziger Mann und ein wirklicher Schatz, der liebevoll und einfühlsam ist. Benjamin Trevor ist ein ebenso charmanter wie teilweise auch geheimnisvoller Mann, der sich klammheimlich in Paulas Herz schleicht. Paulas Mutter Margaret ist eine egoistische und harte Frau, die alles dafür tut, ihren Willen zu bekommen und Tante Harriet ist auf dem besten Wege, ebenso zu werden. Weitere Protagonisten ergänzen die Handlung zusätzlich und geben ihr zusätzliche Spannung.

“Die vergessene Burg” ist ein historischer Roman, der mit wunderschönen Landschaftsbeschreibungen, einem gut gehüteten Familiengeheimnis, Liebe, Intrigen sowie wunderbar ausgearbeiteten Charakteren und einer spannenden Handlung den Leser von Seite 1 an überzeugen kann. Susanne Goga ist ein Garant für tolle Geschichten, besser geht es nicht. Chapeau, absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 06.10.2018

Die Hansendynastie - Hamburg und Wien

Eine neue Zeit
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1893. Nachdem ihre große Liebe Hamza so enttäuscht hat, stellt Luise schweren Herzens ihrer Träume von Kamerun zurück und hofft, auf lange Sicht die Leitung des väterlichen Kontors in Hamburg zu übernehmen. ...

1893. Nachdem ihre große Liebe Hamza so enttäuscht hat, stellt Luise schweren Herzens ihrer Träume von Kamerun zurück und hofft, auf lange Sicht die Leitung des väterlichen Kontors in Hamburg zu übernehmen. Dem Vater würde es gefallen, wenn Luise mit einer gut geplanten Hochzeit dem Kontor noch weiteren Auftrieb geben würde. Gleichzeitig leben Karl und Therese mit ihren zwei Kindern als glückliche Familie in Wien. Doch Karl plagen weiterhin Dämonen, von denen die Familie nichts ahnt. Mit Luises Cousine Friederike bekommen sie Familienzuwachs, der ihnen zur Hand geht, bis sie von einer Begegnung so verstört ist, dass sie von einem Tag auf den anderen aus Wien flüchtet…

Ellin Carsta hat mit ihrem Buch “Eine neue Zeit” den zweiten Teil ihrer Hansen-Familien-Trilogie vorgelegt, der ebenso zu fesseln weiß wie der erste Band. Zum besseren Verständnis sollte man die Trilogie mit dem ersten Band beginnen, um alle Familienmitglieder und deren Umkreis von Anfang an kennenzulernen. Der Schreibstil ist flüssig, packend und sehr unterhaltsam, der Leser wird von der ersten Seite an in das Ende des 19. Jahrhunderts gesogen und findet sich wechselseitig mal in Hamburg mal in Wien wieder, um Gast bei den einzelnen Familienmitgliedern zu sein und an ihren Gefühlen und Gedanken teilzuhaben und sie ein Stück bei ihrem Leben zu begleiten. Durch die wechselnden Perspektiven steigert sich zudem die Spannung der Geschichte. Die Autorin versteht es wunderbar, mit ihren Beschreibungen die damalige Zeit wieder lebendig werden zu lassen. Ebenso schafft sie es durch geschickte Wendungen und Überraschungen den Leser immer wieder aufs Neue zu faszinieren und zum Miträtseln zu bewegen. Durch die Mischung von Liebe, Verrat sowie familiäre Bande und die Handelsbeziehungen ist die Handlung sehr kurzweilig und hat regelrechte Sogwirkung.

Die Charaktere sind sehr detailliert und liebvoll ausgearbeitet. Sie alle wirken lebendig und authentisch aufgrund ihrer Eigenheiten. Luise ist eine Frau, die sich immer mehr im Kontor einbringt und hofft, eines Tages dem Geschäft vorzustehen. Sie kämpft für ihren Traum und hofft insgeheim, dass es einer Frau irgendwann einmal möglich sein wird, in einer Männerdomäne Fuß zu fassen und ernst genommen zu werden. Den Traum von einem Glück mit Hamza träumt sie immer noch, doch der ist in weite Ferne gerückt. Karl ist ein liebevoller Ehemann und Vater, doch insgeheim zerreißen ihn Schuldgefühle und machen ihm das Leben langsam aber sicher zur Hölle. Friederike ist eine sympathische Frau, die sich etwas verwehrt aufgrund ihres Vaters. Ebenso überzeugen können die weiteren Protagonisten wie Robert und Therese, die der Geschichte weitere Spannungselemente geben und die Handlung rundum fesselnd machen.

“Eine neue Zeit” ist ein wunderbarer zweiter Teil der Hansen-Saga mit viel Intrigen, Liebe und vor allem toll ausgearbeiteten Charakteren und einem spannenden Einblick in eine Handelsdynastie. Absolute Leseempfehlung und große Vorfreude auf den 3. Band!

Veröffentlicht am 05.10.2018

Über den Hund gefunden

Verliebt für eine Weihnachtsnacht
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Nachdem Zwíllingsschwester Fliss in einer glücklichen Beziehung ist und New York verlassen hat, ist Harriet Knight auf sich allein gestellt. Nun muss sie sich aus ihrem Schneckenhaus herauswagen und der ...

Nachdem Zwíllingsschwester Fliss in einer glücklichen Beziehung ist und New York verlassen hat, ist Harriet Knight auf sich allein gestellt. Nun muss sie sich aus ihrem Schneckenhaus herauswagen und der Umwelt trotzen. Doch bald schon ergibt sich die Gelegenheit, denn Harriet als Hundesitterin bekommt sie einen Auftrag, der sie an ihre Grenzen bringt. Für eine Kundin soll sie sich um Spaniel Madi kümmern, doch der Hund sorgt dafür, dass Harriet sich in der Notaufnahme wiederfindet. Hier trifft sie zufällig auf den Bruder ihrer Kundin, den attraktiven Arzt Ethan Black, der mit dem Hund seiner Schwester ebenso wenig zurechtkommt. Auf seine dringende Bitte, ihm bei Madi zu unterstützen, zieht Harriet in Ethans Apartment. Auf engem Raum merken sowohl Ethan als auch Harriet bald, dass sie mehr als auf den Hund gekommen sind…

Sarah Morgan hat mit ihrem Buch “Verliebt für eine Weihnachtsnacht” den 6. Band der “From Manhattan with Love”-Reihe vorgelegt und wieder einmal mit einer romantischen Liebesgeschichte mitten ins Schwarze getroffen. Der Schreibstil ist flüssig, humorvoll und gleichzeitig voller Gefühl. Der Leser findet sich schnell an der Seite von Harriet wieder, um ihr in den nächsten Wochen über die Schulter zu schauen und zu beobachten, was sie alles erlebt und wie es ihr ergeht. Die Autorin versteht es wunderbar, die tolle New Yorker Kulisse für ihre Geschichte zu nutzen und das romantische Weihnachtsfeeling in ihrer Handlung zu verpacken. Mit spritzigen Dialogen, aber auch etwas ernsterer Thematik gewinnt die Autorin schnell das Herz ihrer Leser. Diesmal geht es darum, sich nach Niederlagen wieder mutig dem Leben zu stellen und aus dem Schatten von anderen zu treten. Es gilt, Selbstvertrauen zu gewinnen und sich Tag für Tag erneut hinauszuwagen, immer einen Schritt weiter als den Tag davor. Dies wird hier sehr schön innerhalb der Geschichte rübergebracht.

Die Charaktere sind wieder einmal sehr schön skizziert und überzeugen durch Ecken und Kanten sowie Individualismus. Sie wirken realistisch und ebenso authentisch, der Leser kann sich gut in sie hineinversetzen und ihre Ängste und Gefühle nachvollziehen. Harriet stand immer im Schatten ihrer Schwester Fliss, die vor Selbstbewusstsein nur so strotzte. Harriet dagegen ist schüchtern und zurückhaltend, sie macht immer eher drei Schritte zurück als nach vorn. Nun steht sie allerdings allein da, kann sich hinter Fliss nicht mehr verstecken, sondern muss sich selbst den Herausforderungen stellen. Harriet ist liebevoll im Umgang mit ihren kleinen Schützlingen und auch recht beliebt bei deren Frauchen und Herrchen. Ethan ist ein sympathischer und attraktiver Arzt, der manchmal etwas mürrisch daher kommt. Doch mit Hunden hat er es nicht so, lieber sind ihm Zweibeiner, da kennt er sich aus. Madi ist der heimliche Star der Geschichte, dieser Welpe treibt alle zur Verzweiflung und dabei will er nur spielen.

“Verliebt für eine Weihnachtsnacht” ist definitiv ein gelungener Liebesroman, der Spaß macht, genügend romantische Gefühle transportiert und bei dem der Leser während der Lektüre das weihnachtliche New York von einer ganz anderen Seite erleben darf. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für alle, die Bücher mit Herz lieben!