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Veröffentlicht am 16.10.2018

Rosas Abenteuer im Grillenwinkel

Rosa Räuberprinzessin
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Zum Inhalt:
Rosa, steht kurz vor ihrem siebten Geburtstag und lebt mit Mama, Papa und drei Brüdern auf einem kleinen Bauernhof, dem sogenannten Grillenwinkel. Während Rosa, ihrem Namen alle Ehre machen ...

Zum Inhalt:
Rosa, steht kurz vor ihrem siebten Geburtstag und lebt mit Mama, Papa und drei Brüdern auf einem kleinen Bauernhof, dem sogenannten Grillenwinkel. Während Rosa, ihrem Namen alle Ehre machen würde und in einer rosaroten Prinzessinenwelt leben würde, hat sie es mit drei Brüdern und Eltern und insbesondere einer Mama schwer sich durchzusetzen, die hält nämlich rosa nur für eine Phase veranstaltet für sie lieber Räuber- und Piraten-Geburtstage und kauft ihr grün-gelb-blau getreifte Klamotten. Aber so nach und nach erkämpft sich Rosa ihr eigenes Esel-Ein-Horn, eine rosa Kleid, eine Krone und eine riesige rosa Überraschung am Schluß.
Das Cover:
Schön gezeichnet, aber jetzt nicht spektukulär, Rosa auf ihrem Esel, auf einem riesigen rosa Farbfleck, während Sie den Zaun auch schon rosa verziert hat. Lustig finde ich das das Titelbild sich auf der Rückseite fortsetzt und auch der Buchrücken rosa-braun ist und etwas an einen weitergezeichneten Zaun erinnern.
Meine Meinung:
4 kleine Abenteuergeschichten rund um Rosa befinden sich in diesem Buch, jede so um die 40 Seiten lang und kindgerecht aufgearbeitet. Die Illustrationen im Buchinneren sind wirklich liebevoll und mit viel Detailliebe gemalt. Die Geschichten sind mit viel Witz erzählt, wobei ich denke, dass es sich inhaltlich an eine Zielgruppe 6 / 7 jähriger Mädchen orientiert. Allerdings ist das Buch in sich zu umfangreich für ganz junge Leser, meine Tochter (9 Jahre) bewältigte den Umfang ganz gut, aber zwischenzeitlich merkte man ihr an, dass für sie die Geschichte mitunter zu kindlich war. Rosa ist sympathisch und mutig und hat in ihrem Esel Einhorn einen Freund fürs Leben, der sie zu ständig neuen Streichen animiert. Die Charaktere sind manchmal etwas überzogen, angefangen von der Familie, die etwas alternativ angehaucht ist (kaufen nur Dinkelmehl auf dem Markt, sind hauptsächlich Selbstversorger und Verkaufen Grillen auf dem Volksfest), einer Bürgermeisterin, die noch ein Dienstmädchen hat, das sie als "gnädige Frau" bezeichnet oder einem Obdachlosen, der täglich seine Semmel beim Bäcker bekommt.
Fazit:
Empfehlen würde ich es eher als Vor- oder Miteinander-Lesebuch ab 5 Jahren, da ich denke, dass diese Altersgruppe den Geschichten gut folgen kann, sich aber nicht an der Klischeehaftigkeit der Charaktere und den teilweise etwas überzogenen Geschichten stören dürfte. Für Mädchen ab 9 wird es dann aber schnell langweilig und auch etwas unglaubwürdig. Aber im Hinblick auf die Zielgruppe handelt es sich bei dem Buch um Rosa Räuberprinzessin um ein Buch, das eben nicht nur an Prinzessinnen, sondern auch an kleine Abenteuerinnen gerichtet ist, die mit viel Fantasie, verrückten Ideen und guten Freunden, sich ihr Recht erkämpfen und sei es das Recht auf die Farbe rosa.

Veröffentlicht am 06.10.2018

Fesselnd durch den außergewöhnlichen Schreibstil – aber es fehlt das Überraschungsmoment

Bösland
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Zum Inhalt:
Der 11-jährige Ben findet auf dem Dachboden die Leiche seines Vaters. Dieser hatte sich selbst erhängt, doch der tragische
Tod hat keine Wirkung auf Ben. Im Gegenteil der Tod des gewalttätigen ...

Zum Inhalt:
Der 11-jährige Ben findet auf dem Dachboden die Leiche seines Vaters. Dieser hatte sich selbst erhängt, doch der tragische
Tod hat keine Wirkung auf Ben. Im Gegenteil der Tod des gewalttätigen Vaters sorgt für eine Befreiung, das ehemalige
„Bösland“ wird zu einer neuen Spielstätte, mit seinem besten Freund Felix Kux verbringt er dort viel Zeit. Bis dort die Leiche
ihrer Mitschülerin Mathilda gefunden wird, Ben hält sie im Arm und versucht verzweifelt das Blut abzuwischen. Mit einem
Golfschläger wurde sieben Mal auf sie eingeschlagen, als jugendlicher Täter wird Ben, der keine Erinnerung an die Tat hat, in
eine psychiatrische Anstalt eingewiesen. Erst ein Foto, das er 30 Jahre später per Zufall findet, zwingt ihn dazu sich der
Vergangenheit zu stellen und sich seinem ehemaligen Schulfreund zu nähern. Doch wieder sterben Menschen und wieder
steht Ben als Verdächtiger im Zentrum der Geschehnisse.
Das Cover:
Ist schlicht, aber dennoch einprägsam gestaltet. Auf einem belichteten Filmnegativ erscheint der Titel in roten Buchstaben (Blut?),
das er in Kinderschrift geschrieben ist, sorgt ebenfalls für einen gewissen Nervenkitzel.
Meine Meinung:
Das war mein erster Bernhard-Aichner-Thriller, erst war ich überrascht über die kurzen Kapitel und auch dem Schreibstil, der manchmal
fast schon protokollarisch kurz ist. Aber ich muss sagen, dass dies sich durchaus positiv auf die Lesegeschwindigkeit auswirkt, man will
unbedingt dabei bleiben und wissen wie es weitergeht und die kurzen Kapitel verleiten auch regelrecht auch weiterzulesen.
Die Geschichte selber beginnt mit einer Art Rückschau auf die Ereignisse der Vergangenheit, der Selbstmord des Vaters, der Tod der Schulfreundin,
die Zeit in der Psychiatrie, um dann in einer Art zweiten Teil die Ereignisse in der Gegenwart zu beschreiben.
Die Charaktere sind insgesamt gut ausgearbeitet, vor allem der Hauptakteur Ben, dem man quasi in seine Therapiesitzungen begleitet und hier einiges
über sein Seelenleben erfährt. Die Nebencharaktere werden wie die Therapeutin oder Kux Ehefrau werden eher beiläufig beleuchtet und wir erfahren
nur das von ihnen, das für den Fort- und Ausgang der Geschichte notwendig ist.
Fazit:
Die kurzen prägnanten Sätze erzeugen ein permanentes Gefühl der Bedrohung, dass ich so bei kaum einen anderen Thriller erlebt habe.
Die Aussage steht im Raum, man kann sich ihr nicht entziehen und so entfaltet sich der Inhalt und die Wirkung lässt nicht lange auf sich warten.
Leider war aber schon nach wenigen Seiten ziemlich klar, wer der Mörder ist und bis auf das ein oder andere Überraschungsmoment, fehlte es
dann hier doch ein Spannung. Trotzdem die weiteren Thriller von Aichner, werde ich mir demnächst dann auch mal genauer anschauen.

Veröffentlicht am 06.10.2018

Wie ein Kurzurlaub in Irland

Der Klang eines Augenblicks
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Zum Inhalt:
Britt reist kurz nach dem Tod ihrer Mutter nach Irland, dem Land, in dem sie als neunjährige ihren Vater hat sterben sehen. Das Geheimnis um dessen Tod hat sie nie losgelassen und sie will ...

Zum Inhalt:
Britt reist kurz nach dem Tod ihrer Mutter nach Irland, dem Land, in dem sie als neunjährige ihren Vater hat sterben sehen. Das Geheimnis um dessen Tod hat sie nie losgelassen und sie will sich auf Spurensuche machen. Ein Tagebucheintrag über das berühmte Book of Kells ist ihre einzige Spur. Während sie das Geheimnis aufdecken will, trifft sie auf Declan, der nicht nur Kunsthistoriker ist, sondern auch umwerfend gut aussieht und ihr auf ihrer Suche helfen will. Doch auch ihn umgibt ein Geheimnis, dessen Entdeckung Britt an der Liebe zweifeln lassen.
Das Cover:
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, die felsige Küste mit dem Blick auf die Bucht, dazu der kleine Leuchtturm im Hintergrund. Ich finde es insgesamt stimmig und passend für einen Irland Roman.
Meine Meinung:
Die Geschichte ist schön aufgebaut, man hat Zeit die Hauptakteure und ihre Eigenschaften kennenzulernen und mit ihnen vertraut zu werden. Die Aufdeckung des Geheimnisses um den Tod von Britts Vater zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman und die Geschichte ist gut konstruiert. Die Liebesgeschichte zwischen Britt und Declan fügt sich hier gut ein und man die kann auch diese Entwicklung gut nachverfolgen. Sie ist auch nie kitschig, sondern herzhaft-lebhaft und liebenswert erzählt. Und auch die lustigen Momente kommen nicht zu kurz. Dadurch, dass die Geschichte abwechselnd aus Britts und Declans Sicht erzählt wird und voranschreitet ist das ganze auch wirklich sehr kurzweilig.
Fazit:
Ein wirklich schöner Liebesroman vor der Kulisse Irlands. Die raue Landschaft, aber auch die herzlichen Menschen und die kulturellen Ereignisse spielen fast auch eine Hauptrolle in diesem Buch. Doch auch die Liebesgeschichte kommt nicht zu kurz und ist wirklich schön erzählt (inkl. einem gehörigen Überraschungsmoment, der aber nicht verraten wird). Manchmal hätte ich mir jedoch etwas mehr Tiefe gewünscht, irgendwie hat sich immer alles zu perfekt für alle Beteiligten in Wohlgefallen aufgelöst und auch die Lösung des Geheimnisses um den Tod von Britts Vater war dann etwas arg banal. Aber sonst, für einen gemütlichen Leseabend auf der Couch eine durchaus zu empfehlende Lektüre.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Blau gegen Grün, Wahrheit gegen Lüge

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit, Band 1
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Blau gegen Grün, Lüge gegen Wahrheit
June, 18 Jahre aus Frankfurt, entscheidet sich spontan ihr letzte Schuljahr im malerischen Cornwall zu verbringen. Das bietet sich vor allem deshalb an, da sie Halb-Engländerin ...

Blau gegen Grün, Lüge gegen Wahrheit
June, 18 Jahre aus Frankfurt, entscheidet sich spontan ihr letzte Schuljahr im malerischen Cornwall zu verbringen. Das bietet sich vor allem deshalb an, da sie Halb-Engländerin ist und auch ohnehin plant nach der Schule in Studium in Oxford aufzunehmen.
Nachdem ihr Vater den Kontakt zu seiner Familie komplett abgebrochen hat, war June jetzt seit 7 Jahren nicht mehr in Cornwall. Ihre Tante, die Schwester ihres Vaters ist mittlerweile verstorben und anders als erwartet wohnt die Familie nicht in einem kleinen Cottage an der Küste, sondern in einem herrschaftlichen Anwesen, dem Green Manor.
Noch mehr überrascht ist die von ihren beiden Cousins Preston und Blake, die beide eine eigenartige Faszination auf sie ausüben.
Die Geschichte ist flott und ansprechend erzählt, mit besonders viel Detailliebe, wenn es um die landschaftliche Schönheit Cornwalls geht. Gerne hätte nach meinem Empfinden auch noch mehr auf die Geschichten und Legenden, die sich um diese Landschaft ranken, eingegangen werden können. Bis auf die Gegend von Bodmin Moor und die Legenden, die sich um den dortigen Steinkreis ranken und die für den Fortgang der Geschichte wichtig sind, kommt mir hier zu wenig.
Das Buch ist der erste Band einer Trilogie und es ist nachvollziehbar, dass vielleicht noch nicht allzu viel passiert, dass dafür mehr Platz für die Vorstellung und die Entwicklung der Charaktere geboten wird. Aber leider wird der erste Band diesem Auftrag nicht ganz gerecht, Preston und Blake bleiben mir irgendwie zu farblos und mit zu wenig Ecken und Kanten. Zu klischeehaft wird der eine als "Sonnyboy" hingestellt und der andere - passend zu seinem Namen - als der ewig wütende Rebell. Auch June hätte ich mir mutiger oder neugieriger, mehr hinterfragend gewünscht: sie erfährt, dass Preston und Blake Findelkinder waren und von ihrer Tante und Onkel adoptiert wurden, und stellt dazu keine Fragen, auch als die von ihrer Gäbe und der ihrer vermeintlichen Cousins erfährt st sie mir zu wenig neugierig, fängt dann aber an mit ihrer neuen Freundin Lilly nachzuforschen. Und überhaupt, dass sie nie irgendetwas über das Zerwürfnis ihres Vaters mit dem Rest der Familie zu erfahren versucht ist auch unbegreiflich. Insgesamt ist sie mir zu passiv, ich hoffe, dass sie in dem Punkt als Charakter wächst.
Wirklich gut ausgearbeitet sind dagegen die Nebencharaktere, angefangen von Onkel Edgar, Betty, der Köchin und Junes Schulfreunden Lilly und Grayson.
Ein insgesamt gelungener Auftakt zu einer neuen Trilogie, der mit Sicherheit neugierig auf die Fortsetzung macht. Die schönen Landschaftsbeschreibung lassen über die ein oder andere inhaltliche Schwäche hinwegsehen, die sympathischen und liebevoll gezeichneten Nebencharaktere lenken etwas von den schwächeren Protagonisten ab. Sollte hier in den Folgebänden eine bessere Balance gefunden werden, ist noch viel Spannung garantiert.

Veröffentlicht am 15.07.2018

Eine Bücherjagd in die eigene Vergangenheit

Ein Himmel voller Bücher
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MIranda hat in ihrer Kindheit ein ausgesprochen gutes Verhältnis zu ihrem Onkel Billy. Er ist mehr als nur ein Onkel, er ist ihr Verbündeter und ihr Geschichtenerzähler. In seiner Buchhandlung "Prospero ...

MIranda hat in ihrer Kindheit ein ausgesprochen gutes Verhältnis zu ihrem Onkel Billy. Er ist mehr als nur ein Onkel, er ist ihr Verbündeter und ihr Geschichtenerzähler. In seiner Buchhandlung "Prospero Books" bringt er ihr die Klassiker der Weltliteratur nahe und stellt ihr Rätsel, die sie miteinander lösen.
Doch ein Zerwürfnis zwischen Billy und Mirandas Mutter führt dazu, dass er eines Tages komplett aus ihrem Leben verschwindet und nunmehr ein Hauch der Erinnerung an ihn zurückbleibt. Erst 16 Jahre später trifft sie wieder auf ihn - natürlich in Form eines Rätsels. Billy ist gestorben, aber zuvor erreicht Miranda eine Nachricht in Form eines Buches und eines beiliegenden Rätsels und damit beginnt ein aufregender Abschnitt in Mirandas Leben, der so einiges zum Wanken bringen wird.
Die Geschichte entwickelt sich gut, fängt im Prinzip in einer Rückblende an, bei der an so einiges über das Verhältnis Mirandas zu ihrem Onkel erfährt und auch das Zerwürfnis zwischen Billy und Mirandas Mutter mitbekommt.
Die eigentliche Geschichte entwickelt sich in zwei Strängen, einmal die Rätseljagd, die nach Lösen des vorangehenden Rätsels durch neue Hinweise in der Buchandlung oder von Bekannten ihres Onkels, die vor seinem Tod von ihm instruiert wurden, vorangetrieben wird. Und zum anderen hat Miranda die Buchhandlung vererbt bekommen und zunächst aus der Verpflichtung heraus, später aber auch aufgrund ihrer eigenen Liebe zu Geschichten und Geschichte, will sie denn finanziell klammen Laden und die Belegschaft nicht hängen lassen.
Die Idee finde ich klasse, ich liebe an sich schon Bücher mit Querverweisen zu anderen Büchern, das ganze dann noch in einer Art Schnitzeljagd zu verpacken ist auch toll. Allerdings finde ich es schade, dass Miranda die Leser nicht wirklich mitnehmt. Ich fühle mich nie so wirklich als Teil der Rätseljagd, sondern Miranda handelt eigentlich als einsame Akteurin, der man auch als Charakter nicht wirklich nahekommt. Zu distanziert ist sie gezeichnet, zu wenig erfährt man über ihre Gefühlswelt. Das wird dann schnell etwas langatmig, was ziemlich schde ist, denn aus der Bücherjagd hätte man nach meinem Empfinden mehr "Abenteuer" und mehr Spannung herausholen können.
Insgesamt lässt sich das Buch aber leicht lesen, der Schreibstil ist angenehm und mitunter auch an den richtigen Stellen fesselnd. Auf jeden Fall habe ich dank der vielen Querverweise und Zitate wieder mal richtig Lust auf die "Klassiker" bekommen.