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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2018

Auf der Suche nach der Vergangenheit

Schwestern bleiben wir immer
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Alexa und Katja sind Schwestern und vor kurzem ist ihre Mutter Ines gestorben. Bei der Sichtung der wenigen Habseligkeiten fällt Alexa ein unvollendeter Brief in die Hände und sie möchte erfahren, was ...

Alexa und Katja sind Schwestern und vor kurzem ist ihre Mutter Ines gestorben. Bei der Sichtung der wenigen Habseligkeiten fällt Alexa ein unvollendeter Brief in die Hände und sie möchte erfahren, was ihre Mutter dazu bewogen hat, diesen Brief zu beginnen. Die beiden Schwestern machen sich auf die Suche, auch wenn das Leben der beiden im Moment sowieso nicht einfach verläuft. Aber sie möchten es einfach wissen, weil es auch ihr Leben betrifft.

Die beiden Schwestern machen sich auf die Reise und erfahren Dinge über ihre Mutter, die sie nie für möglich gehalten hätten. Sie suchen Personen aus der Vergangenheit ihrer Mutter auf, die sie nicht gerade mit offenen Armen empfangen, den Schwestern aber schließlich doch helfen. Wenn sich die Schwestern oder andere Personen an ein Ereignis aus der Vergangenheit erinnern, wird das immer in einer Rückblende erzählt, wofür dann auch eine andere Schrift im Buch gewählt wird, damit man dies sofort erkennt. Das finde ich sehr gut. Auch sind die Rückblenden immer nur recht kurz und der größte Teil der Geschichte findet im Hier und Jetzt statt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es hat mich richtig gefesselt. Zu jedem Zeitpunkt war ich von der Geschichte fasziniert, die da von dieser Familie erzählt wird und für mich hatte das Buch keine Längen. Wenn man Familiengeschichten im Roman mag, dann sollte man auch dieses Buch mögen. Schon das Cover und auch der Titel passen sehr gut zu dem Buch. Das Cover zeigt die beiden Schwestern, wie sie nebeneinander sitzen und sich gegenseitig den Arm um die Schultern legen. Dazu passt auch der Titel, dass die beiden immer Schwestern bleiben, egal, was sie über ihre Familie erfahren. Es ist wie ein Versprechen, dass sie nichts entzweien kann und sie immer noch sich gegenseitig haben.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Faszination einer Freundschaft

Nach einer wahren Geschichte
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Ich habe von dieser Autorin noch kein Buch vor diesem gelesen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass ich das noch nachholen werde. Nach der Leseprobe, die ich lesen durfte, habe ich zwar mit einem interessanten ...

Ich habe von dieser Autorin noch kein Buch vor diesem gelesen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass ich das noch nachholen werde. Nach der Leseprobe, die ich lesen durfte, habe ich zwar mit einem interessanten Buch gerechnet, aber nicht unbedingt damit, dass es mich so mitreißt, dass ich die 348 Seiten in nur etwas mehr als einem Tag durchlese. Es geht um L., die in das Leben von Delphine de Vigan tritt und es gehörig durcheinander bringt, wenn man es mal freundlich formulieren möchte.

Auf einer Party lernt die Autorin die Ghostwriterin L. kennen. Sie reden an dem Tag schon viel und kurz darauf treffen sie sich wieder und bald freunden sie sich an. Sie verbringen viel Zeit miteinander, viel mehr Zeit, als Delphine de Vigan mit ihren anderen Freunden verbringt, die sie schon sehr viel länger kennt. L. erzählt nicht viel von sich, aber als Ghostwriterin ist sie es gewohnt, sich in andere Menschen hinein zu versetzen und so schafft sie das auch bei Delphine, die sich schnell daran gewöhnt, mit L. nun beinahe täglich Kontakt zu haben.

L. interessiert sich auch sehr für die Kinder von Delphine, möchte sie aber nie kennenlernen. Immer wenn es die Gelegenheit gäbe, die Kinder oder den Lebenspartner von Delphine kennen zu lernen, hat sie etwas anderes vor oder ist plötzlich krank. Bei der Frage nach dem neuen Buch, das Delphine zu schreiben plant, kommt es zu einem Streit. Delphine schwebt ein fiktionaler Roman vor, aber L. meint, es müsse etwas aus dem wahren Leben sein, weil die Leser das lesen möchten und Delphine solle nicht aus Bequemlichkeit darauf verzichten, das Buch zu schreiben.

Nach diesem Streit fällt es der Autorin immer schwerer, sich auf das Schreiben zu konzentrieren und sie erlebt eine depressive Phase. In dieser Phase zieht L. zu ihr und übernimmt auch die gesamte Korrespondenz mit Verlagen, Anfragen und Freunden. Damit übernimmt sie auch die Macht über das Leben von Delphine de Vigan. Doch diese bemerkt es irgendwann und möchte sich von L. befreien.

Bei einem Literaturfestival, zu dem sie nach der Zeit mit L. eingeladen wird, redet sie mit einem Mann im Publikum darüber, ob und wie ein Leser es erkennen kann, dass es keine Fiktion, sondern die Wahrheit ist, die in einem Buch steht. In diesem Gespräch spricht die Autorin davon, dass der Leser auch auf ein Buch hereinfallen könne, das sich als die Wahrheit ausgibt. Da das vorliegende Buch ja "Nach einer wahren Geschichte" heißt, kann man sich nach diesem Gespräch fragen, was daran wohl wahr und was erfunden ist. Vermutlich wird man es nicht erfahren, aber genau das macht für mich mit den Reiz des Buches auch aus.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Der Königssohn beweist sich

König Laurin
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Theodor, von seinem Vater auch deshalb nur Theo genannt, weil er so klein ist, ist der Sohn von König Dietrich. Gerade deswegen, weil er mit seinen sechzehn Jahren noch aussieht, als wäre er zwölf, ist ...

Theodor, von seinem Vater auch deshalb nur Theo genannt, weil er so klein ist, ist der Sohn von König Dietrich. Gerade deswegen, weil er mit seinen sechzehn Jahren noch aussieht, als wäre er zwölf, ist sein Vater ziemlich enttäuscht von ihm. Er versucht alles, auch die Streckbank, aber nichts bringt den gewünschten Erfolg.

Auch sein Vetter Wittich lässt keine Gelegenheit aus, ihn fertigzumachen und ihm zu zeigen, dass er größer und stärker ist. So hat Theodor im Schloss schon so seine Probleme, sich durchzusetzen. Bei einem seiner Ausflüge aus der heimischen Burg hinaus in den Wald lernt Theo den Zwergenkönig Laurin kennen. Das wundert ihn sehr, denn sein Vater, der König, hatte die Zwerge vor acht Jahren wegen einer schlimmen Sache, die passiert ist, vertrieben.

Aber Theo und der Zwergenkönig lernen sich kennen und freunden sich an. Bei ihm lernt Theo seine eigentliche Berufung, das Gärtnern, kennen und er möchte gar nicht mehr so sein wie sein Vater oder sein Vetter und immer nur erobern und dabei auch einiges zerstören. Trotz seiner Probleme tritt Theo beim Turnier gegen seinen Vetter an und möchte damit die schöne Gräfin Simhilde erobern. Das alles funktioniert aber nicht wie geplant, aber Theodor bekommt noch die Gelegenheit, seinem Vater zu zeigen, dass er stolz auf ihn sein kann.

Mir hat das Buch gut gefallen, es ist eine nette Geschichte für Kinder und ich kann mir auch vorstellen, dass der Film sehr schön ist. Die Filmbilder im Buch wirken jedenfalls sehr gut gemacht. Auch das Cover ist dem Film entnommen, was ich eigentlich nicht so mag. Aber ich denke, dass es durchaus die Kinder dazu animieren kann, das Buch vor oder nach dem Besuch im Kino zu lesen.

Veröffentlicht am 07.10.2018

Toller Fantasyroman

Ormog
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Der Planet Magnus, auf dem diese Geschichte spielt, wird direkt zu Beginn im Buch sehr gut beschrieben und so auch die Bewohner, die auf diesem Planeten leben. In der Geschichte geht es um einen Bürgerkrieg, ...

Der Planet Magnus, auf dem diese Geschichte spielt, wird direkt zu Beginn im Buch sehr gut beschrieben und so auch die Bewohner, die auf diesem Planeten leben. In der Geschichte geht es um einen Bürgerkrieg, beziehungsweise einen Magierkrieg zwischen den weißen Magiern, die die Bevölkerung beschützen wollen und den Gorgulzauberern, die die Macht an sich ziehen wollen. Infolgedessen verliert die nichtmagische Bevölkerung jegliches Vertrauen in die Magie.

Die Weißmagier werden in einen Hinterhalt gelockt und fast gänzlich vernichtet. Ormog bleibt als letzter von ihnen übrig und wird von den Gorgulzauberern gejagt. Dank seiner nichtmagischen Verbündeten und einem kleinen Drachen, der ihn als Ersatzmutter ansieht, schafft er es immer, die brenzligen Situationen zu meistern und später sogar, Vatya, die rechte Hand des mächtigsten Gorgulzauberers, auf seine Seite zu ziehen.

Mir hat dieses Buch richtig gut gefallen. Es ist angegeben, dass man es ab 10 Jahren lesen kann, aber ich muss sagen, dass ich das fast noch ein bisschen zu früh finde. Auf jeden Fall hatte ich auch als Erwachsene noch sehr viel Freude an dem Buch. Das Buch ist sehr angenehm und flüssig zu lesen und mit den Charakteren wird man auch sehr schnell warm.

Ich muss sagen, dass ich gerade zum Schluss das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und bis in die Nacht weitergelesen habe, bis ich fertig war. So sehr fesselt mich selten ein Buch. Ich finde es sehr beeindruckend, was dieser sechzehnjährige Autor da für ein tolles Buch geschrieben hat. Schon die äußere Aufmachung mit dem tollen Cover und dem farbigen Buchschnitt sind sehr auffällig, wie ich es schon öfter bei diesem Verlag gesehen habe. Das finde ich ganz toll und ich hoffe, dass das dazu führt, dass das Buch in der Buchhandlung den interessierten Lesern direkt ins Auge fällt.

Veröffentlicht am 02.10.2018

Ein Bild und seine Fälschung

Das letzte Bild der Sara de Vos
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Auch wenn ich von Kunst nicht viel verstehe, habe ich diesen Roman doch sehr genossen. Schon das Cover ist einfach toll, auf dem scheinbar hinter einem geschwungenem Tuch aus Leinen ein kleines Stück des ...

Auch wenn ich von Kunst nicht viel verstehe, habe ich diesen Roman doch sehr genossen. Schon das Cover ist einfach toll, auf dem scheinbar hinter einem geschwungenem Tuch aus Leinen ein kleines Stück des Bildes sichtbar wird. Das macht schon sehr neugierig auf den Inhalt und ich muss sagen, dass dieser mich nicht eine Minute lang enttäuscht hat.

Sara de Vos ist die erste Malerin, die im Jahr 1631 in die Meistergilde in Amsterdam aufgenommen wird. Trotzdem ist über diese Frau nur sehr wenig bekannt und scheinbar nur ein Kunstwerk erhalten. Dieses hängt über dem Bett von Marty de Groot und seiner Frau Rachel. Im November 1957 wird das Bild allerdings gestohlen und durch eine sehr gute Kopie ausgetauscht. Marty versucht alles, um sein Bild wieder zu bekommen und engagiert sogar einen Detektiv.

Der bringt sie auf die Spur der Fälscherin Ellie Shipley, die eigentlich Studentin und Restauratoin ist. Unter falschem Namen umgarnt Marty die Frau, um seinem Kunstwerk auf die Spur zu kommen. Die letzte Zeitebene führt den Leser ins Jahr 2000 auf eine Kunstausstellung in Sydney. Dort sind dann das Original, die Fälschung, Ellie und Marty vereint und es wird noch einmal spannend. Die Zeitebenen sind in dem Buch gemischt, aber durch die Kapitelüberschrift weiß man als Leser sofort, in welcher Zeit und an welchem Ort man sich gerade befindet.

Es ist eine sehr spannende Geschichte von Anfang an bis zum Ende. Als Leserin fieberte ich richtig mit, was wohl mit den Charakteren passieren wird. Die Hauptcharaktere waren auch alle richtig sympathisch, was eher selten bei einem Buch der Fall ist. Sicher ist das Buch für Kunstliebhaber sehr interessant, weil es einige Einblicke in den Aufbau von Gemälden gibt. Aber auch dann, wenn einen die Kunst nicht so sehr interessiert, ist es ein sehr spannendes Buch. Für mich ist es auf jeden Fall das beste Buch, das ich seit langem gelesen habe.