Josie liebt ihren Job als Journalistin und stößt mit ihrer Spürnase auch immer wieder auf eine interessante Geschichte, die nicht immer ungefährlich ist. Privat liebt sie ihr Leben mit ihrer Tochter, die ihr nie Probleme macht. Die beiden machen jeden Freitagabend einen gemeinsamen Filmeabend und verbringen gerne Zeit miteinander. Ihre beste Freundin ist Yoga-Lehrerin und hat auch immer ein offenes Ohr für ihre Freundin. Als Kilian wieder in ihr Leben tritt verwandelt sich alles in ein großes Chaos – sie weiß weder ein noch aus. Wie kann sie ihr Geheimnis am besten vertuschen und muss sie wirklich irgendwann die Wahrheit sagen?
Josie war mir zu Beginn wirklich sympathisch, aber je mehr sie in den Kilian-Strudel eingetaucht ist, desto nervtötender fand ich sie leider. Sie macht ihren Job nicht mehr mit vollem Einsatz, verheimlicht Kilian die Wahrheit und bekommt nichts mehr auf die Reihe.
Toni ist die Tochter von Josie und Kilian und wächst in den Glauben auf, das ihr Vater niemand besonderes war. Nur ein Ausrutscher der Mutter auf einer Feier. Zu ihrer Mutter hat sie ein gutes und freundschaftliches Verhältnis. Zur Großmutter ein überraschend gutes – sie ist für die Oma das Mädchen, das Josie nie sein wollte, und nun kann sie mit ihrer Enkelin all das machen, was die eigene Tochter nicht machen wollte.
Früher Kilian, jetzt Ian, kommt für ein paar Monate wieder zurück nach Deutschland in seine Heimat und trifft dort unverhofft auf seine Jugendliebe Josie, die er immer noch heimlich liebt. Die Ehe mit seiner Frau ist nur noch eine Fassade und als diese zurück in die Staaten fliegt, nutzt er die Chance und stalkt Josie, die damit nicht umgehen kann. Doch seine Hartnäckigkeit zahlt sich aus und Josie lässt ihn wieder in ihr Leben. Doch sie ist ihm gegenüber nicht ganz ehrlich und ihr Geheimnis schockiert ihn.
Ian macht einen netten und lieben Eindruck – man merkt ihm sofort an, das er Josie vergöttert und alles für sie tun würde. Für meinen Geschmack war er vielleicht ein klein wenig zu übereifrig, aber Josie scheint es zu gefallen.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird aus der Sicht von Josie, was zwar einen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gibt – aber mir hat der männliche Part gefehlt. Wie waren seine Empfindungen, als er Josie wiedergesehen hat. Was dachte er, als er das Bild von Toni gesehen hat? Das fehlte für mich.
An sich ist „Love, finally“ eine süße Liebesgeschichte über ein Paar, das sich erst verloren hat und dann nach 15 Jahren wieder zusammenkommt. Die Tochter ist das kleine Geheimnis, das die Frau für sich behält und dann zur großen Katastrophe wird. Leider viel zu vorhersehbar – gerade im Bezug auf die Katastrophe und Folgen daraus. Da ist Toni das beste Beispiel für – es war doch klar, das sie nur einen Ausweg sieht, aber am Ende gibt es das Happy End und alle sind glücklich.
Die kleine Nebenstory um das Fleisch fand ich wirklich amüsant, auch wenn es am Ende ein wenig zu viel wurde. Näher möchte ich darauf nicht eingehen, aber für mich war der Höhepunkt und das Ende dieses etwas zu realitätsfern. Aber das ist ja Geschmackssache.