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Veröffentlicht am 15.09.2016

Durchgehend spannend und gelungen konstruiert

Das böse Kind
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„Das böse Kind“ von Sabine Kornbichler ist der dritte Band der Kristina Mahlo-Reihe. Die ersten beiden Bände habe ich nicht gelesen, dennoch hat es die Autorin verstanden, mir die fehlenden Informationen ...

„Das böse Kind“ von Sabine Kornbichler ist der dritte Band der Kristina Mahlo-Reihe. Die ersten beiden Bände habe ich nicht gelesen, dennoch hat es die Autorin verstanden, mir die fehlenden Informationen zu früheren Geschehnissen an entsprechender Stelle zu vermitteln. Gleichzeitig bleibt aber genug Anreiz bestehen, den ersten und zweiten Band noch nachträglich zu lesen.

Die Nachlassverwalterin Kristina Mahlo, kurz Kris genannt, hat mit dem Detektiv Martin eine Beziehung angefangen, nachdem ihr Freund Simon eine Auszeit gefordert hat. Während sie sich über ihre Gefühle zu beiden Männern erst noch klar werden muss, erhält sie vom Gericht die Anfrage, den Nachlass einer jungen Frau zu verwalten. Michaela Breuer hat sich im Laufe eines Gesprächs mit ihrem WG-Mitbewohner auf dem Fuß umgedreht, ist auf die Straße gerannt und dort tödlich verunglückt. Durch eine Freundin von Michaela erfährt Kris, dass diese sich verfolgt fühlte und eine bestimmte Sache sie in Panik versetzen konnte. Aufgrund ihrer Schilderung erinnert Kris sich an einen Nachlass, den sie vor längerer Zeit bearbeitet hat. Die Verstorbene führte Tagebuch. Kris erkennt Parallelen in den Aufzeichnungen, die sie unberechtigter Weise aufgehoben hat, zum aktuellen Fall. Die Verbindungen lassen ihr keine Ruhe, sie muss der Sache auf den Grund gehen, auch wenn alle Freunde und Bekannte sie aufgrund der zurückliegenden Erfahrungen davon abhalten wollen ….

Wer die ersten beiden Bände der Reihe gelesen hat, wird auch in diesem Buch wieder auf viele alte Bekannte treffen. Ich habe mich gefreut, diese rundum interessanten Charaktere kennenzulernen, denn jeder von ihnen hat seine eigenen Sorgen und Probleme, die realistisch und verständlich sind. Kris ist eine Person mit Ecken und Kanten und wurde mir im Laufe der Geschichte zunehmend sympathisch. Entgegen des Ratschlags ihrer Freunde vertieft sie sich immer mehr in die Hintergründe des Falls.

Gleichzeitig beschäftigt sie aber auch ihr Privatleben. In ihrer eigenen Beziehung steht eine Entscheidung aus und im Verhältnis ihrer Eltern zueinander und bei ihren besten Freunden gibt es Veränderungen. Hier wird das Feingefühl von Kris gefordert, die sich ein harmonisches Miteinander wünscht. Im Umfeld der Ermittlungen in dem ihr vorliegenden Fall trifft sie dagegen auf Unverständnis im Verhältnis der Familienmitglieder füreinander.

Der Krimi ist in der Ich-Form von Kris erzählt, so dass ihre Gedankengänge dem Leser offensichtlich werden. Der anhaltend spannende Krimi profitiert von der Erzählperspektive vor allem in beklemmenden Situationen in die Kris sich begibt und die dadurch hervorgerufen werden, dass nicht jeder ihr Vorgehen gutheißt. Das unterschwellig gefühlte Unbehagen der Protagonistin kann der Leser leicht nachspüren.

Der Krimi lässt sich leicht und flüssig lesen. Die Zusammenhänge sind schlüssig, die Handlung gelungen konstruiert. Sabine Kornbichler baut verschiedene Charaktere als Täter auf, die endgültige Fallklärung zeigt sich spät und wartet zum Ende nochmals mit einer Überraschung auf. Die Betitelung des Buchs lässt sich erst am Schluss richtig einordnen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Durchgehend spannend

Ich sehe was, und das ist tot
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Das blutige Messer auf dem Cover führt den Leser des Buchs „Ich sehe was, und das ist tot“ von Karen Sander mitten hinein in die Handlung. Das Titelbild deutet aber auch an, dass der Thriller nichts für ...

Das blutige Messer auf dem Cover führt den Leser des Buchs „Ich sehe was, und das ist tot“ von Karen Sander mitten hinein in die Handlung. Das Titelbild deutet aber auch an, dass der Thriller nichts für schwache Nerven ist. Der Titel unterstützt diesen Eindruck, er könnte ein Ausspruch des ermittelnden Düsseldorfer Kommissars Georg Stadler sein. Für ihn und sein Team sowie der in Liverpool tätigen Psychologin Liz Montario ist es bereits der dritte Fall. Obwohl ich die beiden ersten Bände der Serien nicht gelesen habe, war es möglich, der Handlung ohne Schwierigkeiten zu folgen. Dank der geschickten Andeutungen im Buch auf die beiden vorausgegangenen Bände ist bei mir das Interesse geweckt worden, auch diese beiden Bücher zu lesen.

Der Prolog führt nach Maryland. Dort sieht ein kleines Mädchen in den 1970er Jahren zu, wie zwei unbenannte Männer ihre tote Mutter in einem Fluss versenken. Sehr lange muss der Leser warten um aus dieser Schilderung die Zusammenhänge zu den vorliegenden Morden herstellen zu können.

Ende September 2015 wird in einer leerstehenden Düsseldorfer Papierfabrik eine Blutlache vor einer Wand mit einem aufgesprühten Schrank aufgefunden. Auf dem Graffito entdeckt Kommissar Stadler eine Zeichenkombination. Ein Rasiermesser, ein Rasierspiegel und eine Maske, die in der Nähe liegen, sehen wie Requisiten aus. Stadler überlegt, ob vielleicht vor Ort ein Video gedreht wurde. Doch ob dabei tatsächlich jemand zu Tode gekommen ist, ergibt sich aus den vorliegenden Tatsachen nicht, eine Leiche fehlt. Mit der Idee, dass hier eine Filmszene nachgestellt wurde, sucht er Kontakt zu der Regisseurin Helene Weigand, die ihm aber leider nicht weiterhelfen kann. Der Kommissar schaltet die mit ihm befreundete, zurzeit in Düsseldorf weilende Liz Montario ein. Sie soll die Botschaft des am Tatort vorgefundenen Codes finden. Schon zwei Tage später wird in einem Hotel eine weibliche Leiche gefunden. Der Mord wirkt inszeniert, wieder wird eine Maske gefunden und ein Zeichenfolge. Derweil plant ein Kollege von Stadler eine Intrige gegen Stadler. Dieser ahnt noch nicht die hieraus entstehenden weiteren Auswirkungen auf ihn. Und wieder geschieht ein Mord, der wie in Szene gesetzt aussieht …

Hier stimmt einfach alles. Das Zusammenspiel der Kollegen, aber auch die Darstellung des Hasses und des Neids bei Ermittlungserfolgen. Karen Sander beschreibt ebenso die Gefühle einer der ermittelnden Personen, bei der die erlebten grässlichen Bilder beim Auffinden eines Tatorts nachwirken. Obwohl die Ermittler miteinander befreundet sind, bleibt einiges aus ihrem Privatleben im Verborgenen, man nimmt Rücksicht aufeinander und möchte sich nicht zu sehr einmischen. Dies geschieht zum Vorteil des Lesenden dem dadurch immer auch ein Quäntchen Neugier für den privaten Hintergrund der Ermittler bleibt, denn die Charaktere haben ihre Ecken und Kanten. Die Ermittlungen dauern etwa drei Wochen. In dieser Zeit lernt Stadler, wem aus seinem Umfeld er tatsächlich Vertrauen kann.

Geschickt gibt Karen Sander in ihren Mordszenarien Andeutungen darauf, dass weitere Taten geschehen könnten. So bleibt die Handlung von Beginn an spannend- Sie zieht den Leser mit in das Geschehen ein und lässt ihn gemeinsam mit den Ermittlern rätseln, was der jeweilige Code zu bedeuten hat. Auch das aus den eigenen Reihen jemand Stadler Schaden möchte, ohne zu wissen warum und wohin das führen wird, hält den Spannungsbogen aufrecht. Einige Male scheint die Fallaufklärung sehr nahe zu sein und bringt dann doch nochmal eine weitere ungeahnte Wendung.

Das Buch entwickelt einen Lesesog und konnte mich von Beginn an begeistern. Eindeutig eine Leseempfehlung für Thrillerfans!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Subtile Spannung im Eis

Die Stille unter dem Eis
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„Die Stille unter dem Eis“ ist der Debütroman der US-Amerikanerin Rachel Weaver. Sie führt den Leser ins kalte Alaska zu tiefen Gewässern, Gletschern und einsam gelegenen Orten. Das Cover strahlt genau ...

„Die Stille unter dem Eis“ ist der Debütroman der US-Amerikanerin Rachel Weaver. Sie führt den Leser ins kalte Alaska zu tiefen Gewässern, Gletschern und einsam gelegenen Orten. Das Cover strahlt genau die Ruhe und Kälte aus, die in der Erzählung wiederzufinden sind.

Anna Richards lernt Kyle McAllin beim Trampen kennen. Nach einem traumatischen Erlebnis in der Vergangenheit ist sie ruhelos unterwegs und lässt sich von Kyle im Truck auf seinem Weg nach Neely in Alaska mitnehmen. Kyle ist Fischer und hält sich vorwiegend dort auf, wo er gerade Arbeit findet, mal in Mexiko, dann wieder in Nordamerika. Mit der Zeit kommen sie sich näher. Wenn Kyle nachts an ihrer Seite schläft findet Anna innere Ruhe. In ihrem zweiten Sommer in Neely, sieht Kyle einen Aushang der Küstenwache. Es wird ein Pächter für einen Leuchtturm gesucht, der abgelegen auf einem Felsen zwei Stunden von der Stadt entfernt steht. Kyle ist begeistert, er kennt den Leuchtturm. Gemeinsam mit Anna unterschreibt er einen Pachtvertrag über neun Monate. Für beide wird die Verpflichtung nicht nur zum Abenteuer, sondern auch zu einer Zerreißprobe für ihre noch junge Liebe.

Rachel Weaver sind die Gegebenheiten in Alaska bestens bekannt. Das macht sich auch in ihrem Buch bemerkbar. Sieschreibt so präzise und klar, dass ich glaubte den Wind um den Leuchtturm stürmen zu hören oder an windstillen Tagen mit Anna die Stille beinahe berühren konnte. Die Protagonistin, die diese Geschichte in der Ich-Form erzählt, schleppt eine schwere Bürde mit sich. Voller Spannung habe ich darauf gewartet, dass sie in ihren Rückblicken zum Punkt des Geschehens kommt, der sie so sehr verängstigt hat. Sie weiß nicht, ob die Auseinandersetzung mit dem Erlebten sie noch mehr traumatisiert oder ihr Erleichterung verschaffen wird. Kyles Fragen weicht sie geschickt aus. Doch mit der Zeit merkt sie, dass auch er etwas aus seiner Vergangenheit vor ihr verbirgt.

Beide finden im Leuchtturm Hinweise auf den letzten Leuchtturmwächter, der hier vor rund zwanzig Jahren lebte. Die Einsamkeit der Umgebung fordert beide täglich neu heraus. Es sind Vorräte für den Winter anzulegen, an dem der Leuchtturm von seiner Umgebung abgeschnitten sein wird. Jeder hängt seinen Gedanken und damit auch seinen Ängsten nach. Doch mit dem Vertrauen zueinander wächst auch die Kritik am jeweils anderen.

Für mich als Leser war es nicht nur eine Frage, ob die beiden es schaffen werden, unter diesen unwirtliche Bedingungen zu überleben, sondern auch, ob beide genug Respekt und Wertschätzung füreinander aufbringen werden, um die Zeit ohne weiteren Kontakt zur Außenwelt durchzustehen.

„Die Stille unter dem Eis“ erzeugt eine subtile Spannung die mitreißend wirkt. Der Roman ist mehr als nur eine Liebesgeschichte, er zwingt die Protagonisten zu einer Auseinandersetzung mit sich, dem Partner und den Schatten der Vergangenheit während sie gleichzeitig nach einer Basis für eine Zukunft suchen. Ich bin tief eingetaucht in die Natur Alaskas und habe mitgefiebert im Kampf gegen Wind und Wellen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und daher empfehle ich es gerne weiter.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Erwin ermittelt fern der Heimat

Erwin, Enten & Entsetzen
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"Erwin, Enten & Entsetzen“ von Thomas Krüger ist der dritte Band einer Serie bei dem der Westfale Erwin Düsedieker und seine Laufenten Lothar und Lisbeth, und inzwischen auch deren Sohn Alfred, bei den ...

"Erwin, Enten & Entsetzen“ von Thomas Krüger ist der dritte Band einer Serie bei dem der Westfale Erwin Düsedieker und seine Laufenten Lothar und Lisbeth, und inzwischen auch deren Sohn Alfred, bei den Ermittlungen zu dem jeweils vorliegenden Kriminalfall behilflich sind. Diesmal führt die Aufklärung des Falls den in Gummistiefeln durch seine Welt stiefelnden Endfünfziger Erwin an die See, die für ihn ungeheure 500 km entfernt im Norden liegt. Obwohl ich die beiden ersten beiden Bücher der Reihe nicht gelesen habe, konnte ich der Handlung mühelos folgen.

Erwins knapp über 70 Jahre alte Freundin Lina ist auf die Insel Oddinsee gefahren, um dort ihre Schwester Therese zu besuchen. Nach einem ersten Brief bricht der Kontakt ab. Erwin macht sich große Sorgen. Wenig später wird in der Tageszeitung von einem weiblichen Leichenfund auf der Insel berichtet. Die Tote starb an den Verletzungen eines Pfeils. Er überredet seine Nachbarin Hilde wie auch seinen Freund Arno dazu, ihn nach Oddinsee zu begleiten. Mit dabei sind auch die Laufenten. Vor Ort steigert sich seine Sorge um Lina noch, weil niemand im Haus von Therese anwesend ist. Auch die Feriengäste aus den nebenliegenden Wohnungen haben nichts gesehen und gehört. Nur ungern dringt Erwin in Linas Reich, ihrem Schlafzimmer, ein. Dort findet er Notizen, die für ihn keinen Sinn ergeben. Aber sein gesunder Menschenverstand und seine Freunde bringen eins ums andere im Laufe der Zeit zusammen. Derweil geschehen weitere Morde und die Zeit scheint den Freunden bis zur Aufklärung des Falls davonzurennen.

Bisher ist Erwin nie über die Gegend des fiktiven Bramschebeck in Westfalen hinausgekommen. Doch vor allem durch das Lesen von Büchern ist er zwar der unerfahrene, aber kenntnisreiche Landwirt vom Dorf. Es fällt es ihm zwar schwer, sich auf die Reise zu machen, aber vor allem seine durchsetzungsfreudige Nachbarin Hilde unterstützt ihn dabei tatenreich. Das Zusammenspiel der drei ungewöhnlichen Charaktere Erwin, Hilde und Arno verursacht manch amüsante Situation. Einen wesentlichen Anteil daran haben die Dialoge in westfälischer Mundart zwischen den Dreien. Erwin ist ein Sympathieträger ohne Gleichen. Seine selbstreflektierende, um seine Naivität wissende Art konnte mich für sich einnehmen. Für seine Freunde ist er bereit bis über den Rand seiner Welt hinaus zu gehen. Ich fand es gut, dass die Laufenten respektvoll als Tiere behandelt und nicht zu Ermittlern Sondergleichen aufgebaut wurden.

Der Krimi ist aus der Perspektive eines allwissenden Erzählers geschrieben. Auf diese Weise erfährt der Leser teilweise wesentlich mehr, als Erwin in der jeweiligen Szene gerade wissen kann, ohne ihm jedoch bei der Aufklärung des Falls je vorauszueilen. Die Ermittlungen führen hinein in die Welt der Mythologie, in der Erwin und Lina sich durch gemeinsames Lesen auskennen. Der Sprachstil, in der Thomas Krüger schreibt, ist geprägt von kurzen Sätzen und Gedankenausflügen von Erwin mit Liebe zu Details. Teilweise wirkt der Text jenseits der Dialoge sogar lyrisch.

Zur besseren Orientierung erhält der Leser beim Aufklappen des Covers eine Landkarte der Insel Oddinsee mit bemerkenswerter Silhouette. In der Klappe der Rückseite des Buchs findet sich als kleine Zugabe ein Sonett vom Autor.

Gerade weil die Zeit den Ermittlern davonläuft, während die Mordserie nicht abreißt, bleibt die Spannung erhalten. Kurz vor Schluss gibt es ein groß inszeniertes Finale und schließlich noch einmal eine unerwartete Wendung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mehr als nur eine Rezeptsammmlung

Französisch kochen mit Aurélie
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Die Französin Aurélie Bastian, die mit ihrer Familie seit fast 10 Jahren in Deutschland lebt, stellt in ihrem Buch 'Französisch kochen mit Aurélie' ihre Lieblingsrezepte der französischen Küche vor. Sie ...

Die Französin Aurélie Bastian, die mit ihrer Familie seit fast 10 Jahren in Deutschland lebt, stellt in ihrem Buch 'Französisch kochen mit Aurélie' ihre Lieblingsrezepte der französischen Küche vor. Sie hat es sich vor allem zur Aufgabe gemacht, in ihren Rezepten deutsche Produkte zu verwenden, die dennoch zum typisch französischen Geschmack des Gerichts führen. Die Autorin liebt es im Familienkreis oder mit Freunden gemeinsam zu essen. Ihre Rezepte sind durchgehend alltagstauglich. Neben den Rezepten zeichnet sich die Autorin auch für die Texte und die Fotos verantwortlich.

Dem Vorwort der Autorin ist ein Inhaltsverzeichnis zum schnelleren Auffinden der Gerichte vorangestellt. Es finden sich Rezepte zu Vorspeisen, kleinen Speisen, Gerichte zu Geflügel, anderem Fleisch, Fisch und Gemüse sowie Anleitungen dazu, ein Dessert herzustellen. Jedes Kapitel im Buch wird von einer Einleitungsseite mit Bildern begleitet die typisch französische Lebensart oder Orte zeigen. Zu jedem Gericht gibt es ein großformatiges Foto bei dem die Speise appetitlich angerichtet ist und die förmlich zum Nachkochen einlädt. Daneben enthält das Buch aber auch bei einigen schwierigeren Zubereitungen oder auch um ein perfektes französisches Baguette zu backen, Schritt für Schritt-Anleitungen mit begleitenden kleineren Bildern. In allem spiegelt sich die Begeisterung der Autorin für die Küche ihrer Heimat wieder.

Jedes Rezept wird mit einer kleinen Plauderei, die ich sehr schätze, eingeleitet. Die Autorin erzählt darin, woher sie das Gericht kennt, zu welchem Anlass sie das Rezept besonders gerne zubereitet oder sie gibt an dieser Stelle schon Anmerkungen zur Zubereitung. Weitere kleine Hinweise auf Variationen, noch mehr Tipps und Informationen zu den zu verwendenden Lebensmitteln erhält der Leser vor der Anleitung. Und zu jedem Rezept steht in einem Rahmen auf schwarzem Hintergrund eine zusätzliche nützliche persönliche Anmerkung. Die Zutaten sind am Rand vollständig aufgelistet. Personenanzahl und Kochzeit vervollständigen die Auflistung. Wird der Backofen zur Zubereitung genutzt ist eine Gradangabe für Ober- und Unterhitze und/oder Umluft aufgeführt. Es ist also alles Bestens beschrieben, so dass nicht nur fortgeschrittene Köche sondern auch Kochanfänger mit diesem Buch leckere Gerichte der französischen Küche zubereiten können.

Schließlich hat die Autorin häufige Fragen und ihre Antworten darauf zusammengetragen, die sich beim Kochen der französischen Speisen ergeben. Sie finden sich im Anschluss an die Rezepte und werden durch die Erklärung einiger fachlichen Begriffe ergänzt. Den Abschluss des Buchs bilden ein paar übersichtliche Tabellen zu Gar- und Bratzeiten sowie die Unterscheidung einiger Arten von Lebensmittel. Selbstverständlich erhält der Leser auf den letzten Seiten ein Verzeichnis der Rezepte einerseits nach Kapiteln, andererseits nach Alphabet wobei sinnvollerweise hier noch die deutschen und die französischen Bezeichnungen der Gerichte gesondert aufgelistet werden.

Insgesamt gesehen ist das Buch ein perfekter Begleiter zur Zubereitung von Gerichten der französischen Küche. Es blieb während der von mir ausprobierten Rezepte keine Frage offen. Der Anspruch, den Aurélie Bastian selber an ihr Buch stellt, nämlich mehr als nur eine reine Rezeptsammlung zu sein, wurde meiner Meinung nach erfüllt. Das Buch ist rundum gelungen. Was aber ganz besonders wichtig für mich ist: alle bisher ausprobierten Rezepte, Quiche lorraine, Poulet aux pommes et au cidre und schließlich Mousse au chocolait (ganz einfach und superlecker) haben mir und meiner Familie sehr gut geschmeckt, weitere werden sicherlich folgen.