Noch ausbaufähig
Dark Palace spielt in Großbritannien, irgendwann in der Zukunft. Wann genau, wird leider nicht verraten. In dieser Welt muss jeder, der in Großbritannien lebt, zehn Jahre seines Lebens als Sklave verbringen. ...
Dark Palace spielt in Großbritannien, irgendwann in der Zukunft. Wann genau, wird leider nicht verraten. In dieser Welt muss jeder, der in Großbritannien lebt, zehn Jahre seines Lebens als Sklave verbringen. Man verliert in dieser Zeit alles: seine Wohnung, seine Freunde, seine Rechte. Allerdings kann man selbst entscheiden, wann man diese Sklavenjahre ableisten möchte.
Lukes Familie entscheidet sich, diese gemeinsam zu verbringen und seiner Schwester Abi gelang das – fast – Unmögliche: die Familie darf ihre Sklavenzeit bei der Familie Jardine verbringen. Luke allerdings wird am Tag der Abreise in die Sklavenstadt Milmoor gebracht und muss dort hart arbeiten. Nachdem er dann das Mädchen Renie kennenlernt, ändert sich für Luke alles. Er findet Freunde und findet sich bald in einer Revolte gegen die Ebenbürtigen. Seine Geschichte hat mich auch am meisten begeistert, denn sie versprach mehr Spannung. Die Geschichte seiner Familie bei der Familie Jardine dagegen war für mich leider zu flach. Das kann aber auch daran liegen, dass es dort hauptsächlich um Politik und Intrigen der Mächtigen untereinander ging. Auch die Liebesgeschichte rund um Lukes Schwester Abi nahm nur einen kleinen Platz in der Geschichte ein und wurde erst gegen Ende des Buches von Bedeutung. Der Klappentext des Buches verspricht da leider, meiner Meinung nach, zu viel.
Als großer Fan von Dystopien habe ich mich eigentlich sehr auf dieses Buch gefreut. Der Klappentext hörte sich einfach spannend an und ich wollte mehr über die Sklaven wissen. Auch die Idee, dass es nun zwei verschiedene „Arten“ von Menschen gibt, hörte sich sehr interessant an. Allerdings fehlte mir eine Erklärung darüber, woher denn plötzlich dieses Geschick kam. Auch fehlte mir oft die Spannung in der Geschichte. Ich hatte das Gefühlt, dass viele
Geschichten so dahinplätscherten. Oft hatten die einzelnen Personen auch einfach zu viel Glück mit ihren Aktionen und ein Plottwist hat mir doch des Öfteren gefehlt.
Leider kamen mir auch zu viele Personen zu Wort. Oft kam ich durcheinander und durch die ständigen Personenwechsel fehlte mir die Spannung. Wären nur 2 oder 3 Personen zu Wort gekommen, wäre es um einges interessanter gewesen.
Die ersten 2/3 des Buches waren eine Art Einleitung und erst gegen Ende des Buches kam für mich erst Spannung auf. Der Schreibstil ist – bis auf einige Namen der „Ebenbürtigen“ - flüssig geschrieben. Ich habe leider sehr lange gebraucht, bis ich in die Geschichte reinkam.
Die Idee mit der Sklavenarbeit war im Grunde genommen sehr interessant und die Spaltung der Familie versprach viel Spannung. Lukes Geschichte in Millmoor war einfach sehr interessant und nahm rasch an Fahrt auf. Ich freute mich immer, wenn ich wieder etwas über ihn erfahre. Allerdings die „Sklavenarbeit“ seiner Familie war leider nicht sehr spannend. Auch die Idee, dass Lukes zehnjährige Schwester Babysitter für das Baby eines der Familienmitglieder sein soll und sie diesen auch noch regelrecht vergöttert, war für mich einfach zu viel. Das zehnjährige Mädchen himmelte den Vater regelrecht an und benahm sich einfach nicht wie ein zehnjähriges Kind. Daisys Geschichte war leider überhaupt nicht spannend und ich fand sie auch nicht sonderlich sympathisch.
Zum Ende hin wurde die Geschichte doch sehr spannend und ich war regelrecht enttäuscht, als die Geschichte zuende war. Ich hätte da gerne noch etwas mehr gelesen und freue mich daher doch schon sehr auf den zweiten Band. Ich hoffe, dass sich dort die Spannung schneller aufbaut und die Geschichte mehr Tiefe enthält.
Alles in allem war die Grundidee des Buches gut, es fehlte aber doch sehr an der Umsetzung. Ich gebe dem zweiten Band noch eine Chance, da ich nach diesem Ende doch wissen möchte, wie es weitergeht. Sollte allerdings auch dort die Tiefe und die Spannung fehlen, wird für mich nach Band 2 Schluss mit dieser Trilogie sein.