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Veröffentlicht am 07.02.2019

Spannender Ruhrgebiets-Krimi, der zudem auch noch eine Menge Spaß macht

Seelenamt
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Mit diesem Buch setzt das Autorenteam Christiane Bogenstahl und Reinhard Junge die Geschichte aus dem Vorgängerband "Datengrab" fort. Sie erzählen dabei zwar eine eigenständige Geschichte, die man grundsätzlich ...

Mit diesem Buch setzt das Autorenteam Christiane Bogenstahl und Reinhard Junge die Geschichte aus dem Vorgängerband "Datengrab" fort. Sie erzählen dabei zwar eine eigenständige Geschichte, die man grundsätzlich auch ohne Vorwissen lesen und nachvollziehen kann. Den vollen Genuß der Geschichte erhält man aber nur, wenn man beide Bände in der richtigen Reihenfolge liest.

Kalle Mager und Simone Olsok haben sich mit der Detektei PEGASUS selbstständig gemacht und schlagen sich dabei mehr schlecht als recht über die Runden, so das Simone gezwungen ist, ihren Job an der Universität Duisburg / Essen weiterhin auszuüben .
Als sich ihre ehemalige Kollegin Lea Bennsdorf verfolgt und bedroht fühlt, soll Kalle für ihren Schutz sorgen. Steckt wirklich Leas Vergewaltiger und Simones ehemaliger Chef Paul Kehlmann hinter der Aktion, obwohl er doch eigentlich immer noch hinter Schloß und Riegel sitzt ?
Als ein weiterer Ex-Kollege von Simone bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz über dem Phönixsee ums Leben kommt, übernehmen Herta Kasten und ihr Team von der Dortmunder Kripo die Ermittlungen. Hat auch hier Paul Kehlmann seine Finger im Spiel und arbeitet an einem perfiden Racheplan, bei dem er alle Personen in Visier nimmt, die ihn damals ins Gefängnis gebracht haben ?

Wie schon der direkte Vorgänger überzeugt auch dieser Krimi neben einer ausgeklügelten und komplexen Story wieder duch bissigen Humor, skurrile Situationen und Akteure, eine gehörige Prise Ruhrgebietsflair und gekonnte Anspielen auf die bundesdeutsche Realität.
Zusammen mit dem packenden und immer mit einem gewissen Augenzwinkern versehenen Schreibstil sind diese fein aufeinander abgestimmten Bestandteile die Garanten für einen spannenden Krimi, der zudem auch noch eine Menge Spaß macht.

Der erste PEGASUS-Krimi ist bereits 1988 unter dem Titel "Das Ekel von Datteln" erschienen und wurde seinerzeit noch von Reinhard Junge und Jürgen Pomorin alias Leo P. Ard geschrieben. Nach dem Ausstieg von Leo P. Ard, der heute hauptsächlich Drehbücher für Fernsehkrimis und -serien verfasst, kamen noch weitere Fälle hinzu, die Reinhard Junge alleine geschrieben hat.
Mit dem Buch "Datengrab" hat dann mit Christiane Bogenstahl eine neue Co-Autorin die Bühne betreten und bringt seitdem frischen Wind ins PEGASUS-Universum, ohne das Bewährte dabei komplett über Bord zu werfen.
Die damit begonnene Überführung der Reihe ins moderne Zeitalter wird hier nahtlos fortgesetzt und lässt auf weitere Fälle mit dem neuen PEGASUS-Team hoffen, bei dem aber auch die alten Recken sicherlich weiterhin ein gehöriges Wort mitsprechen werden.

Veröffentlicht am 07.12.2018

Leidenschaftliches Plädoyer für unser Rechtssystem, das zugleich mehr als nachdenklich macht

Justiz am Abgrund
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Berichte über die chronische Überlastung der Gerichte, verschleppte Prozesse, Justizirrtümer und die sogenannte Kuscheljustiz bestimmen seit Jahren das öffentliche Bild unseres Rechtssystems. Nun wird ...

Berichte über die chronische Überlastung der Gerichte, verschleppte Prozesse, Justizirrtümer und die sogenannte Kuscheljustiz bestimmen seit Jahren das öffentliche Bild unseres Rechtssystems. Nun wird es höchste Zeit für einen Insiderbericht, der klar Stellung bezieht und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt.

Der Autor Dr. Patrick Burow arbeitet seit Jahren als Richter in Dessau und war zuvor auch schon als Staatsanwalt tätig. Mit seinen nunmehr 22 Jahren Berufserfahrung kann man ihn also durchaus als fundierten Kenner unseres Justizsystems bezeichnen.

Mit diesem Buch nimmt er nun eine erschreckende Bestandsaufnahme dieses Systemes vor, die zugleich zu einem leidenschaftlichen Plädoyer für unser Rechtssystem gerät.
Mit klarer und deutlicher Sprache, die so gar nichts vom üblichen Juristendeutsch hat, benennt er die Probleme, zeigt Ursachen auf und unterlegt sie mit anschaulichen und gut verständlichen Beispielen aus der Praxis.
Vom etwas zu reißerisch geratenen Titel des Buches, der in erster Linie auf Wunsch des Verlages entstanden ist, sollte sich dabei niemand abschrecken lassen, der Autor beleuchtet das Thema insgesamt doch sehr ausgewogen und spart auch Probleme innerhalb des Systemes, z. B. Rechtanwälte, die mit fadenscheinigen Anträgen Prozesse absichtlich in die Länge ziehen, nicht aus.
Dennoch wird mehr als deutlich, das die chronische Unterfinazierung und der daraus resultierende Personalmangel in allen Bereichen die Hauptursache aller Probleme darstellt und die dafür zuständige Politik seit Jahren ihre Augen davor verschließt und sich lieber auf populistische Kritik an ungeliebten Urteilen beschränkt.

Ein wichtiges Buch, dem zu wünschen ist, das es auch bei den entscheidenen Stellen auf viele offene Ohren stößt. Denn die kommende Pensionierungswelle bei den Richtern und die immer weiter zunehmende Anzahl an Verfahren (Stichwort: Dieselfahrverbote und Asylklagen) werden die eh schon vorhandenen Probleme an den Gerichten in den nächsten Jahren noch dramatisch verschärfen.

Veröffentlicht am 07.11.2018

Flammende Liebeserklärung eines Fußballverrückten, die alles beinhaltet, was diesen Sport so ausmacht

Fußball
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Das neue Buch des Bochumer Autoren Ben Redelings ist nicht nur eine Zusammenstellung von Bildern, Zitaten und Anekdoten aus der großen, weiten Welt des Fußballs, sondern zugleich die flammende Liebeserklärung ...

Das neue Buch des Bochumer Autoren Ben Redelings ist nicht nur eine Zusammenstellung von Bildern, Zitaten und Anekdoten aus der großen, weiten Welt des Fußballs, sondern zugleich die flammende Liebeserklärung eines Fußballverrückten, die wirklich alles beinhaltet, was diesen Sport so ausmacht.

Und das ist eben deutlich mehr als der reine Kommerz, der derzeit das öffentliche Bild so sehr bestimmt und wahre Liebhaber des Sportes daher immer wieder so ein wenig in Zwiespalt und Erklärungsnöte stürzen lässt.
Das im Buch enthaltende Zitat des Fußball-Fans Christian Gummig bringt das eigentlich wunderbar auf den Punkt: "Immer, wenn ich mit diesem verdammten Sport abschließen will, kommt er um die Ecke mit Situationen, die mich zu Tränen treiben. Dafür hasse ich ihn. Voller Liebe."

Zahlreiche Gastbeiträge von namhaften Fußball-Fans wie z. B. Frank Goosen, Joachim Krol, Arnd Zeigler, Micky Beisenherz und Manni Breuckmann runden dieses Buch auf perfekte Weise ab.

Die liebevolle Aufmachung mit einem Bierdeckel auf dem Cover und einer Postkarte als Beilage macht zudem deutlich, wie viel Herzblut in diesem Buch steckt.
Und neben viel Humor und Nostalgie bietet dieses Buch auch noch einige anrührende Momente, die sich besonders im Brief des Autoren an seinen verstorbenen Vater wiederspiegeln, der mir beim Lesen doch einen ziemlich Kloß im Hals beschert hat.
Tolles Buch zum Verschenken und Selberlesen.
Wer nicht schon vorher ein glühender Fußballfan ist, wird es nach der Lektüre des Buches mit Sicherheit.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Raffinierter und zugleich verstörender Psycho-Thriller um ein perfides Intrigenspiel

Puppenmutter
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Astrid Korten erweist sich auch in ihrem neuesten Psycho-Thriller wieder einmal als absolute Meisterin in Sachen abgründiger und verstörender Geschichten, bei denen nichts so ist, wie es auf den ersten ...

Astrid Korten erweist sich auch in ihrem neuesten Psycho-Thriller wieder einmal als absolute Meisterin in Sachen abgründiger und verstörender Geschichten, bei denen nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Mich konnte sie hier ein weiteres Mal auf ganzer Linie überzeugen.

Tessa Simonet führt mit ihrem Mann Jules eigentlich ein beschauliches Leben am Rande von Paris. Nach einem brutalen Einbruch am hellichten Tage, bei dem Tessa auch persönlich bedroht wird, und dem Selbstmord ihres Mannes liegt ihr bisheriges Leben dann aber urplötzlich in Trümmern.
Ihre Freundin Amelie und die Familie ihres Mannes bieten ihr zwar umgehend ihre Unterstützung an, verfolgen dabei aber auch alle ihre eigenen Interessen. Und so setzt sich ein perfides Intrigenspiel in Gang.

Die Autorin erzählt ihre ziemlich komplexe Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Tessa und Amelie. Zudem streut sie immer wieder kurze Abschnitte mit einer mysteriösen Puppenmutter aus Zelle 13 ein, die genauso wie die von Mal zu Mal verstörender werdenen Liebesbriefe einer unbekannten Person an Tessa für eine immer stärker anwachsende Bedrohung im Hintergrund sorgen und schließlich überzeugend mit dem Hauptstrang der Geschichte verknüpft werden.
Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und lässt sie schließlich in einem packenden Showdown mit einer überraschenden und zugleich absolut überzeugenden Auflösung gipfeln.
Die Protagonisten sind dabei durchgehend vielschichtig angelegt, echte Sympathieträger sucht man hier zudem vergebens, da jeder Charakter mindestens eine Leiche im Keller hat, die er bzw. sie mehr oder weniger geschickt zu verbergen versucht.
Als Leser muss man hier schon ziemlich aufmerksam lesen, um in diesem raffinierten Verwirrspiel den Überblick zu behalten und die geschickt eingebauten Hinweise richtig zu deuten. Und immer wenn man glaubt, endlich den richtigen Faden in der Hand zu halten, bringt die nächste Wendung die schöne Theorie schon wieder zum Wanken oder sogar zum Einsturz.

Wer auf raffinierte Spannung und abgründige Charaktere steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Die Ermittler von der Kriminalpolizei Unna im Kampf gegen eine gewissenlose Organisation

Enkeltrick
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Mit diesem Kriminalroman legt die Autorin Astrid Plötner den zweiten Band der Reihe um die Kommissare Maike Graf und Max Teubner von der Kriminalpolizei Unna vor, den man aber auch ohne Vorkenntnisse aus ...

Mit diesem Kriminalroman legt die Autorin Astrid Plötner den zweiten Band der Reihe um die Kommissare Maike Graf und Max Teubner von der Kriminalpolizei Unna vor, den man aber auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band problemlos lesen und verstehen kann.
Wie schon der erste Auftritt der beiden Kommissare konnte mich auch dieser Band wieder auf ganzer Linie überzeugen und mir dabei ein paar spannende Stunden bescheren.

Hier rückt nun Max Teubner selber in das Zentrum der polizeilichen Ermittlungen, als mit seiner Dienstwaffe ein Mann erschossen wird und er selber zusammen mit einer jungen Frau namens Paula, die er von früher zu kennen scheint, spurlos verschwindet.
Maike Graf und ihr Kollege Sören Reinders dürfen diesmal der zuständigen Mordkommission aus dem benachbarten Dortmund nur zuarbeiten, lassen dabei aber natürlich nichts unversucht, die Unschuld von Max zu beweisen und ihn vor allem erst einmal zu finden. Die Spuren führen zurück in Max Vergangenheit, als er in Köln erfolgreich gegen die dortige Enkeltrickmafia ermittelt hat. Hat diese nun zum großen Gegenschlag ausgeholt ?

In diesem Kriminalroman steht weniger die Tätersuche im Mittelpunkt des Geschehens, die Autorin legt vielmehr eine atmosphärisch dichte Geschichte vor, die tief in die Strukturen einer gewissenlosen Organisation eindringt und abwechselnd aus der Sicht der Täter, der Opfer und der Ermittler erzählt wird. Mit einem packenden Schreibstil, einem hohen Erzähltempo und vielschichtig angelegten Charakteren konnte mich das Buch dabei schnell in seinen Bann ziehen und mit seinen Figuren mitfiebern lassen.

Den Untertitel "Ruhrpott-Krimi" trägt das Buch dabei vollkommen zu recht. Auch wenn Teile der Geschichte in Köln spielen, verströmt die Geschichte doch viel vom typischen Ruhrgebietscharme und lässt die Region damit quasi zu einem weiteren Protagonisten werden.

Ein spannender und überzeugender Krimi mit einem Ermittlerteam, von dem ich sehr gerne noch mehr lesen würde. Potential dafür ist in den Figuren auf jeden Fall ausreichend vorhanden.