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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2018

Intensiv & mutig

Verschieben wir es auf morgen
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„Verschieben wir es auf morgen“ ist ein autobiografisches Buch der Schauspielerin Miriam Maertens in dem sie ihre Lebensgeschichte erzählt.

Miriam Maertens ist seit ihrer Kindheit an Mukoviszidose erkrankt, ...

„Verschieben wir es auf morgen“ ist ein autobiografisches Buch der Schauspielerin Miriam Maertens in dem sie ihre Lebensgeschichte erzählt.

Miriam Maertens ist seit ihrer Kindheit an Mukoviszidose erkrankt, wodurch sie immer wieder im Leben eingeschränkt wird. Aber sie will sich nicht einschränken lassen, will ein normales Leben leben und andere möglichst wenig an ihrer Krankheit teilhaben lassen. Sie will ein Leben nach ihren Vorstellungen und nimmt selbst stets mutig und entschlossen wenig Rücksicht auf sich.

Es ist unglaublich zu lesen, wieviel Energie die Autorin hat. Trotz der negativen Prognosen der Ärzte verliert sie nicht den Mut und kämpft, kämpft für ein Leben nach ihren Vorstellungen. Lange Zeit hat sie sich aus Angst vor den Folgen gegen eine ungentransplantation gewehrt und lässt sich erst als es gar nicht mehr anders geht auf die Liste für ein Spenderorgan setzten. Nachdem die Operation gut verlaufen ist, beschließt sie endlich den Anschein ihres normalen Lebens aufzugeben und stattdessen anderen Erkrankten Mut zu machen.

Ich fand es beeindruckend zu lesen mit welchem Kampfgeist die Autorin gegen ihre Krankheit vorgegangen ist. Sie lässt den Leser an ihrem gesamten Leben und ihrer Krankheit teilhaben, gibt dabei intime Einblicke. Mit einem eisernen Willen und dem Rückhalt ihrer Familie gelingt ihr Unglaubliches und sie schafft es sogar ein gesundes Kind auf die Welt zu bringen.

„Verschieben wir es auf morgen“ ist ein sehr intensives und mutiges Buch, das zeigt, was man alles schaffen kann, wenn man es wirklich will.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Beeindruckend – einzigartig - kunstvoll

L.i.o.S. Hinter der Welt
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„L.i.o.S. Hinter der Welt“ ist ein eindrucksvoller und absolut einzigartiger Kunst-Roman von JoMu Art.

Es ist ein Tagebuch, in dem Illustrationen und Worte gleichermaßen die Handlung wiedergeben und ...

„L.i.o.S. Hinter der Welt“ ist ein eindrucksvoller und absolut einzigartiger Kunst-Roman von JoMu Art.

Es ist ein Tagebuch, in dem Illustrationen und Worte gleichermaßen die Handlung wiedergeben und perfekt zusammen harmonieren. Es wird eine Welt zwischen Leben und Tod aus Sicht eines Patienten beschrieben. Jede Seite ist sehr detailliert gestaltet und je länger man hinschaut, desto mehr kann man entdecken. Obwohl alle Zeichnungen in schwarz-weiß-grau gestaltet sind, werden sie durch die Gedanken des Erzählers nicht nur lebendig, sondern sogar bunt.

Ich habe noch nie ein Buch in der Hand gehalten, dass mich dermaßen fasziniert hat und in dem ich so viel entdecken konnte. Die Texte gestalten die Zeichnungen, die Schrift folgt ihnen und umgekehrt.
Die Zeichnungen sind einfach nur wunderschön und die Botschaft zwischen Traum und Wirklichkeit oder Leben und Tod sehr emotional und berührend.

Dieses Buch ist ein Kunstwerk in Wort und Schrift, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Veröffentlicht am 07.10.2018

Persönlich, berührend, wichtig

Wenn Liebe nicht reicht
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„Wenn Liebe nicht reicht“ ist ein sehr persönliches Buch der Moderatorin und Schauspielerin Nova Meierhenrich, in dem sie die Krankheit Depression thematisiert.

Sie berichtet über die psychische Erkrankung ...

„Wenn Liebe nicht reicht“ ist ein sehr persönliches Buch der Moderatorin und Schauspielerin Nova Meierhenrich, in dem sie die Krankheit Depression thematisiert.

Sie berichtet über die psychische Erkrankung ihres Vaters und beginnt mit den ersten Anzeichen. Dabei schildert sie die Hilflosigkeit des Erkrankten in ganz normalen Alltagssituationen, die Überforderung mit Dingen, die zuvor zum Alltag gehörten und den langsamen Rückzug aus der Gesellschaft.

Die Situation der Angehörigen wird ebenso treffend dargestellt. Während anfangs die Hoffnung vorherrscht, dass es sich nur um eine vorrübergehende Phase handelt, kommt die Erkenntnis wie dringend professionelle Hilfe notwendig ist - mangels Aufklärung über die Krankheit - spät und macht es umso schwieriger.

Auch nach der Erkenntnis, dass man alleine nichts ausrichten kann, wird es nicht einfacher.
Wo bekommt man Hilfe ?
Wie gelingt es einem, dem an Depressionen Erkrankten klarzumachen, dass er Hilfe benötigt ?
Wo ist die richtige Anlaufstelle ?
Wie schaffen es die Angehörigen mit der Belastung umzugehen ?

All diesen Problemen, mit langen Wartelisten für einen Platz auf Psychotherapie für den Erkrankten, die enorme psychische Belastung für die Angehörigen und die Auswirkungen, die letztendlich zu einer Co-Depression führen können, stellt sich Nora Meierhenrich und schreibt offen über ihre persönlichen Erfahrungen.

„Es ist keine Schande, an Depressionen zu erkranken, und es ist auch nicht damit geholfen, Erkrankten zu raten, sie sollen sich doch einfach mal ein bisschen zusammenreißen.“
„… Depressionen sind keine Phase, in der man sich gerade einmal hängen lässt und sein Leben nicht in den Griff bekommt.“
„Das ist keine Schwäche, sondern eine Krankheit wie andere schwerwiegende Krankheiten auch.“

Diese Sätze der Autorin machen ganz deutlich wie wichtig es ist, Depressionen wahr und auch ernst zu nehmen und ich finde, es ist ihr in ihrem Buch großartig gelungen, die Situation aller Beteiligten darzulegen.

Durch Beiträge des Depressionsforschers Dr. Mazda Ali wird das Buch um zahlreiche wichtige Fakten ergänzt.

Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen. Der Schreibstil ist flüssig und informativ, man leidet mit Nova und ihrer Familie, spürt die Hilflosigkeit und wünscht sich für die Zukunft eigentlich nur, dass mit dem Thema Depressionen offener umgegangen wird, damit Betroffene und Angehörige schneller und effizienter Hilfe bekommen können.

Veröffentlicht am 06.10.2018

Menschliche Abgründe – schockierend und spannend

Bösland
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„Bösland“ ist ein spannender Thriller des Autors Bernhard Aichner.

Ben ist ein Einzelgänger und sein einziger Freund ist Felix Kux, der Sohn eines Arztes. Seine Kindheit ist schwierig, von seinem Vater ...

„Bösland“ ist ein spannender Thriller des Autors Bernhard Aichner.

Ben ist ein Einzelgänger und sein einziger Freund ist Felix Kux, der Sohn eines Arztes. Seine Kindheit ist schwierig, von seinem Vater wurde er misshandelt und seine Mutter ist eine wenig liebevolle Frau. Mit dreizehn Jahren wird Ben zu Hause auf dem Dachboden mit einem Golfschläger in der Hand und der damit erschlagenen Mathilda - Tochter eines Apothekers - gefunden. Niemand weiß, warum Ben das getan hat und er selbst kommt in eine Psychiatrie und schweigt. Dort wird er langsam wieder auf das Leben vorbereitet und er beginnt im Anschluss in einem Fotolabor zu arbeiten. Als er bei der Arbeit auf einer entwickelten Aufnahme seinen ehemaligen Freund Felix Kux entdeckt, bricht alles wieder auf und er wird von seiner Vergangenheit eingeholt.

Der Schreibstil von Bernhard Aichner ist ungewöhnlich, lässt sich aber leicht und flüssig lesen. Er wechselt in kurzen Abständen zwischen Erzählung und Dialogen. Während man sich anfangs immer wieder fragt, was damals wirklich geschehen ist, da man Ben nur schwer einschätzen kann, wird man schnell dermaßen in die Handlung hineingezogen, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag und ich am Ende gar nicht glauben konnte, dass es knapp 450 Seiten waren. Obwohl man recht früh eine Idee bekommt, worauf das Ende hinauslaufen könnte, ist die Spannung enorm.

Mich hat dieser Thriller, der ohne großes Blutvergießen auskommt, mit seinen Einblicken in die Abgründe der menschlichen Psyche fasziniert und ich kann ihn nur empfehlen.

Veröffentlicht am 06.10.2018

Romantisch und herzzerreißend

Bis wir eins sind
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„Bis wir eins sind“ ist ein romantischer und berührender Roman der Autorin Jodi Ellen Malpas.

Annie steht mitten im Leben, arbeitet als selbstständige Architektin, hat eine tolle Wohnung und gute Freunde, ...

„Bis wir eins sind“ ist ein romantischer und berührender Roman der Autorin Jodi Ellen Malpas.

Annie steht mitten im Leben, arbeitet als selbstständige Architektin, hat eine tolle Wohnung und gute Freunde, nur die große Liebe hat sie bisher noch nicht gefunden. Als sie in einen Club, den sie gemeinsam mit ihren Freunden besucht Jack kennenlernt, ist sie sofort hin und weg. Jack ergeht es genauso und es folgt eine stürmische Nacht, nach der sich ihre Wege wieder trennen. Als Annie Jack wiedertrifft und erfährt, dass er verheiratet ist, ist sie total schockiert über ihr Verhalten und trotzdem kommen die beiden nicht voneinander los.

Der Schreibstil von Jodi Ellen Malpas ist flüssig und lebendig, so dass ich schnell in die Geschichte eingetaucht und durch die Seiten nur so durchgeflogen bin. Annies innere Zerrissenheit und ihre Gewissensbisse sind nachvollziehbar, die Anziehungskraft und die intensiven Gefühle zwischen Annie und Jack sind spürbar. Sowohl die beiden Protagonisten als auch die übrigen Charaktere wirken authentisch. Einzig der viele Alkohol, der zwischen Annies Freunden immer wieder floss, hat mich ein wenig gestört.

Das schwierige Thema, einer Liebe, die es eigentlich nicht geben dürfte, da einer der beiden verheiratet ist, hat die Autorin sehr einfühlsam und gelungen umgesetzt und man durchlebt mit den Protagonisten eine Achterbahnfahrt der Gefühle – von Glücksgefühlen über Schmerz, Trauer, Angst bis zur Wut war alles vorhanden.

Mich hat das Buch überrascht und mitgerissen, so dass ich es gerne gelesen habe.