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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2018

spannendes Mittelalterspektakel

Saeculum
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Als sich Bastian mit seiner Freundin und ihrer Rollenspielgruppe aufmacht, um fünf Tage weitab der Zivilisation ins Mittelalter abzutauchen, weiß er noch nicht, was auf ihn zukommt. Denn kaum auf der Lichtung ...

Als sich Bastian mit seiner Freundin und ihrer Rollenspielgruppe aufmacht, um fünf Tage weitab der Zivilisation ins Mittelalter abzutauchen, weiß er noch nicht, was auf ihn zukommt. Denn kaum auf der Lichtung tief in einem abgelegenen Wald angekommen, geschehen mysteriöse Dinge. Liegt es an dem Fluch, der angeblich auf der Gegend ruht oder steckt etwas ganz anderes dahinter. Bald schon wird es extrem gefährlich und ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Vor langer Zeit hatte ich bereits „Erebos“ von Ursula Poznanski gelesen und war begeistert. Nun habe ich auch dieses Buch endlich gelesen und muss sagen, dass mich auch „Saeculum“ durchaus überzeugen konnte, wenn es auch Kleinigkeiten gab, die mich gestört haben.

Aber erst einmal zum Schreibstil. Dieser hat mir sehr gut gefallen, denn er war passend zum Genre und empfohlenen Lesealter einfach gehalten und schnell zu lesen. So war auch die Sprache die meiste Zeit ziemlich jugendlich, wenn bedingt durch das Thema nicht gerade mittelalterlich gesprochen wurde.

Um in die Handlung hinein zu finden, brauchte ich erst einmal ein paar Seiten, da mir das Thema in Buchform komplett neu war. Daher fand ich es auch gut, dass man nicht gleich ins Geschehen geworfen wird, sondern in den ersten Kapiteln einen Überblick über Live-Rollenspiele bekommt und in die Welt des Mittelalterspektakels eingeführt wird. Als es dann Richtung Wald und Schauplatz der Convention geht, wie dieses Event genannt wird, wird es immer spannender. Trotzdem muss ich sagen, dass die Spannungskurve dann doch immer mal wieder abbricht, weil meiner Meinung nach zu viele Diskussionen aufkamen und teilweise in die Länge gezogen wurden. Dennoch konnte mich die Geschichte absolut in ihren Bann ziehen und ich wurde sehr gut unterhalten. Auch das Ende hat mir gut gefallen und die Wendungen, die geschickt dazu geführt haben. Bis zum Schluss hatte ich zwar immer wieder Vermutungen, was hinter den ganzen Geschehnissen steckt, wurde dann aber doch noch überrascht.

Was die Charaktere angeht, so fand ich sie alle sehr gut geschrieben. Mit dem Protagonisten Bastian bin ich zwar bis zum Ende nicht richtig warm geworden, aber er war mir auch nicht unsympathisch. Anders ging es mir da bei Sandra. Sie mochte ich nicht, was wohl auch an ihrer Rolle im Buch lag. Was mir jedenfalls aufgefallen ist, ist dass man die Charaktere in diesem Buch nie so richtig einschätzen kann und damit jeder hinter den geheimnisvollen Vorkommnissen stecken konnte. Allerdings fand ich, dass einige der Jugendlichen wirklich dumm gehandelt haben. Selbst, wenn es die Handlung bewirkte, so war gerade eine Entscheidung, die getroffen wurde, einfach nur bescheuert und hat mich total genervt.

Alles in Allem ist dieses Buch aber trotzdem absolut lesenswert und wie schon erwähnt, die meiste Zeit wirklich spannend. Gerade das Thema Mittelalter-Live-Rollenspiel fand ich sehr interessant und wie die Geschichte darum aufgebaut wurde. Meiner Meinung nach ist Ursula Poznanski auch mit diesem Buch ein richtig guter Jugendthriller gelungen.

Veröffentlicht am 14.10.2018

Sehr bewegend!

Das Kind aus dem versteckten Dorf
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Es ist 1943 in den Niederlanden. Die neunjährige Mentje und ihr Vater arbeiten auf dem Feld, als plötzlich die Soldaten vor der Tür stehen. Mentjes Vater wird festgenommen, weil er auf seinem Hof Juden ...

Es ist 1943 in den Niederlanden. Die neunjährige Mentje und ihr Vater arbeiten auf dem Feld, als plötzlich die Soldaten vor der Tür stehen. Mentjes Vater wird festgenommen, weil er auf seinem Hof Juden Unterschlupf bietet. Das Mädchen schafft es zwar, sich zu verstecken, doch auch sie ist auf dem Hof fortan nicht mehr sicher. So macht sie sich auf den Weg zu dem Anwalt, der die jüdische Familie bei ihnen untergebracht hat. Dieser bringt sie in einem versteckten Dorf im Wald unter, wo sich Juden verstecken, die durch den Widerstand unterstützt werden und dort findet Mentje eine neue Heimat, immer darauf hoffend, dass ihr Vater eines Tages zurück kommt. Aber ihre Reise ist damit noch nicht zu ende, denn ihr Weg beginnt erst und als sie einem englischen Soldaten das Leben rettet, bekommt sie eine Chance auf ein neues Leben.

Ein riesengroßes Dankeschön geht an den Verlag der Francke-Buchhandlung, der mir dieses sehr interessante und tiefgründige Buch für eine Leserunde auf Lovelybooks zur Verfügung gestellt hat. Außerdem möchte ich der lieben Arwen10 danken, dass sie immer wieder so tolle christliche Leserunden ins Leben ruft und natürlich meinen Mitlesern und -leserinnen. Es hat mir sehr großen Spaß gemacht, wieder mit dabei sein zu dürfen.

Das Buch wird im Blick auf zwei verschiedene Charaktere erzählt. Die meiste Zeit geht es um Mentje und was sie im Laufe von einigen Jahren erlebt. Aber auch der britische Soldat Tinus hat seine eigenen Kapitel. Was den Schreibstil angeht, so bin ich ein bisschen zwiegespalten. Einerseits hatte ich gerade am Anfang noch große Probleme, weil er da noch eher schlicht und etwas langatmig war, andererseits ließ er sich die meiste Zeit richtig gut lesen und gerade Mentjes Gedanken zu lesen, ihre Gefühle und Wünsche zu erfahren, fand ich sehr emotional. Ebenfalls hat mir gefallen, dass englische sowie niederländische Ausdrücke und Sätze im Original übernommen und nochmal ins Deutsche übersetzt wurden. Außerdem gibt es immer wieder Erklärungen zu Begriffen, die man so vielleicht noch nie gehört hat. Das Buch ist also für Jung und Alt gleichermaßen gut verständlich.

Die Geschichte fand ich größtenteils wirklich überragend. Zwar brauchte ich gerade am Anfang ein bisschen, um hinein zu finden und auch das Ende hatte seine Längen, dennoch war ich gerade zwischendrin die meiste Zeit so gepackt von der Handlung, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Dabei ist die Geschichte sehr plastisch, Orte und Begebenheiten wahnsinnig gut beschrieben, so dass man sich richtig gut in sie hineinfallen lassen kann. Beeindruckend finde ich außerdem, dass sich die Handlung so nah an der Realität entlang hangelt. Man merkt hier, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat und ihr ganzes Herzblut in das Buch hinein gelegt hat. So wurde auch die Geschichte für mich sehr realistisch und ich habe noch viel darüber gelernt, wie schrecklich und unbarmherzig Krieg ist. Und an so mancher Stelle wurde ich zum Nachdenken gebracht, wie froh wir doch sein können, dass wir das nicht erleben müssen! Auch der Bezug zum Glauben und der Bibel hat mir sehr gut gefallen. Immer wieder gibt es Szenen, in denen die Autorin Mentjes Beziehung zu Gott bearbeitet und ganz realistisch auch die Schattenseiten betrachtet. Dann zum Beispiel, wenn das Schicksal besonders hart zuschlägt, verliert Mentje auch einmal beinahe ihren Glauben und findet doch wieder zurück. Dennoch kann man dieses Buch getrost auch dann lesen, wenn man kein gläubiger Mensch ist, denn es wird hier nichts idealisiert und niemandem etwas aufgedrückt.

Auch was die Charaktere angeht, war ich etwas geteilter Meinung, denn von Äußerlichkeiten erfährt man erst mit der Zeit etwas. So blieben sie doch anfangs noch ein bisschen blass. Vor allem Tinus konnte ich erst ziemlich spät fassen, weil auch sein Charakter nicht so richtig zum Vorschein kam. Mentje hingegen war mir von Anfang an charakterlich sehr präsent. Sie ist ein Mädchen, welches sich sehr schnell in mein Herz graben konnte und welches ich auch so schnell nicht mehr vergessen werden. Denn Mentje ist ein wahnsinnig starker Charakter, den ich sehr gut geschrieben fand. Dazu kamen noch eine ganze Menge anderer Charaktere, die man nicht mögen muss, die aber dennoch sehr nachvollziehbar und realistisch gezeichnet waren. Eine Person, die auf jeden Fall die Geister scheidet, ist Mentjes Tante Maria, welche als Mutter total versagt, meiner Meinung nach aber nicht, weil sie ein schlechter Mensch ist, sondern weil der Krieg sie kaputt gemacht hat. So bekommt man immer wieder verschiedene Blickwinkel auf den Krieg und merkt schnell, dass jeder Mensch anders damit umgeht.

Für mich war dieses Buch eines dieser Bücher, die etwas ganz Besonderes sind. Nicht, weil es perfekt wäre, denn das ist es nicht, sondern weil es mich zum Nachdenken gebracht und sich in mein Gedächtnis eingebrannt hat. Wer also einen tiefgründigen, emotionalen und sogar lehrreichen Roman sucht, der keine Angst hat, den Krieg so darzustellen, wie er ist und der eine starke Protagonistin bietet, der sollte unbedingt zu diesem Buch hier greifen. Und wie schon erwähnt, braucht man sich auch nicht davon abgeschreckt fühlen, dass der Glaube hier eine große Rolle spielt.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Traurig aber wahr

Und über mir das Meer
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Korea, 1943: Hana ist 16 Jahre alt und eine Haenyeo, eine der Frauen, die im Meer nach Meerestieren tauchen und damit ihre Familien ernähren. Als ihrer kleinen Schwester droht, von einem japanischen Soldaten ...

Korea, 1943: Hana ist 16 Jahre alt und eine Haenyeo, eine der Frauen, die im Meer nach Meerestieren tauchen und damit ihre Familien ernähren. Als ihrer kleinen Schwester droht, von einem japanischen Soldaten entführt zu werden, opfert sich Hana für sie und wird selbst verschleppt, um in einem Bordell als Zwangsprostituierte zu arbeiten.

Südkorea, 2011: Emi gibt sich seit Jahrzehnten die Schuld daran, dass ihre Schwester verschleppt wurde. Zu Besuch bei ihren Kindern in Seoul wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Wird sie es schaffen, sich selbst zu vergeben?

Ein ganz großes Dankeschön geht an den Limes Verlag, dass ich dieses wunderbare und tiefgründige Buch als Rezensionsexemplar zugeschickt bekommen habe. Diese Geschichte hat mich sehr bewegt und nachdenklich zurückgelassen.

An den Schreibstil der Autorin musste ich mich zwar erst einmal gewöhnen, da das Buch größtenteils im Präsens geschrieben ist, aber darüber hinaus ist er recht leicht zu lesen und ich kam gut durch die Geschichte. Allerdings muss ich sagen, dass manche der Kapitel, die abwechselnd aus Sicht von Hana und Emi geschrieben sind, schon etwas sehr lang waren.

Die Geschichte war, wie schon erwähnt, sehr tiefgründig und hat mich wirklich mitgerissen, ist sie doch an tatsächliche Geschehnisse im Korea der vierziger Jahre angelehnt, die schlimmer kaum hätten sein können. Damals wurden viele koreanische Frauen von den Japanern als „Trostfrauen“ missbraucht, was Auswirkungen bis in die heutige Zeit hat. Die Geschichte dieser Frauen erzählt Mary Lynn Bracht anhand ihrer Protagonistin Hana, die für alle Opfer von Kriegsvergewaltigungen steht. Das erklärt sie auch in ihren emotionalen Anmerkungen am Ende des Buches. Dabei merkt man, das ihr dieses Thema sehr am Herz liegt. Und trotz, dass die Geschichte eher nüchtern erzählt wird, habe ich extrem mit Hana, aber auch Emi, mitgelitten und die ganze Zeit gehofft, dass die Handlung wenigstens zu einem guten Ende führt. Außerdem fand ich die Haenyeo sehr interessant und deren Leben. Diese Frauen und ihre Arbeit haben mich tatsächlich beeindruckt. Das Ende dann hat mich nicht enttäuscht, auch wenn es nicht alle Fragen, die ich mir im Laufe der Geschichte gestellt hatte, zu einhundert Prozent aufklärt. Was mich allerdings ein bisschen gestört hat war, dass einige Szenen meiner Meinung nach ein bisschen zu sehr in die Länge gezogen wurden und ich dadurch ab und zu die Konzentration verloren habe. Manchmal hätten diese ruhig etwas kürzer ausfallen können.

Was die Charaktere angeht, so finde ich, dass die meisten von ihnen etwas bildlicher hätten beschrieben werden können. Leider konnte ich mir kaum einen Charakter bildlich vorstellen, was echt schade war. Ansonsten sind sie aber alle sehr gut geschrieben und ich habe vor allem die beiden Schwestern sehr gemocht. Beide mussten viel durchmachen und obwohl Hana diejenige ist, der so etwas Schreckliches angetan wurde, ist für mich Emi die tragischere Figur. Außerdem finde ich gut gelöst, dass kein Volk im Allgemeinen zum Feindbild gemacht wurde. Stattdessen gibt es einen Antagonisten, der nicht einfach nur böse ist, sondern ein Charakter mit vielen Facetten. Man bekommt sehr gut vor Augen geführt, was der Krieg aus den Menschen macht und somit ist dieser das eigentliche Feindbild in der Geschichte.

Alles in allem kann ich nur sagen, dass dieser Roman einer von denen ist, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Er hat mich gleichfalls unterhalten und fassungslos gemacht und mir einen Einblick in ein Thema gegeben, von welchem ich vorher noch gar nichts wusste. Wer also tragische Geschichten mit Tiefgang mag, sollte auf jeden Fall hieru greifen.

Veröffentlicht am 20.09.2018

Atmosphärisch und einzigartig

Die Stadt der besonderen Kinder
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Nachdem es die besonderen Kinder geschafft haben, vor den Wights zu flüchten, landen sie nun an der Küste von Wales. Dort müssen sie aber ohne ihre Headmistress klar kommen, denn Miss Peregrine ist noch ...

Nachdem es die besonderen Kinder geschafft haben, vor den Wights zu flüchten, landen sie nun an der Küste von Wales. Dort müssen sie aber ohne ihre Headmistress klar kommen, denn Miss Peregrine ist noch immer in ihrer Vogelgestalt gefangen. Um sich jedoch wieder in einen Menschen zu verwandeln, benötigt sie die Hilfe von einer anderen Ymbryne. Als die Kinder erfahren, dass sich eine von ihnen in London aufhalten soll, beginnt für sie eine aufregende Reise voller Abenteuer in die vom Krieg gebeutelte Stadt.

Dieser zweite Band der Reihe rund um Jacob und die besonderen Kinder schließt direkt an den ersten Band an und spinnt die Geschichte spannend und aufregend weiter, was mir abermals wirklich gut gefallen hat.

Ransom Riggs erzählt mit einem recht einfachen und leicht lesbaren Schreibstil. Besonders ist dabei, dass er seine Geschichte um die zahlreichen und teilweise skurrilen Bilder herum gebaut hat, was ihm sehr gut gelungen ist. Außerdem macht es die Handlung sehr plastisch.

Ansonsten hat mich die Geschichte wieder absolut in ihren Bann ziehen können, auch wenn ich am Anfang ein bisschen gebraucht habe, um hinein zu finden. Ich habe Band eins übrigens schon vor einigen Jahren gelesen. Hier wäre es schön gewesen, wenn es noch einmal kleine Rückblicke gegeben hätte. Dennoch muss ich sagen, dass ich die Geschichte sehr abenteuerlich fand, weil wirklich viel geschieht und wenn sie sich doch einmal ein bisschen gezogen hat, so konnte es die einzigartige Atmosphäre des Buches wieder wett machen. Ebenso hat mir das Setting sehr gut gefallen. Während sich der erste Band fast ausschließlich auf der Insel Cairnholm des Jahres 1940 abspielte, ziehen die Kinder nun weiter in die Welt hinaus und kommen auch in andere Zeitschleifen. Dort stoßen sie auch auf andere Besondere, die eine mehr oder weniger große Rolle spielen. Und am Ende gibt es auch noch eine super Wendung, mit welcher ich nicht gerechnet hätte. Nun bin ich gespannt, wie es im dritten Band weiter gehen wird, wenn auch nicht so sehr, dass ich sofort weiter lesen werde.

Auch die Charakterbeschreibungen haben mir in diesem Buch wieder sehr gut gefallen. Selbst wenn nicht jeder Besondere eine wahnsinnig interessante Gabe hat, so ist doch jeder von ihnen einzigartig. Und dann sind da auch noch die besonderen Tiere, die hier ihren Auftritt bekommen, Kreaturen, die ich super unterhaltsam fand. Allen voran Addison, ein witziger und liebenswerter Jagdhund, der sprechen kann.

Ich mochte auch diesen Band der Reihe wieder sehr gern und liebe ihn vor allem wegen der leicht schaurigen Atmosphäre. Aber auch die ganze Aufmachung des Buches und der Geschichte ist einzigartig und konnte mich absolut überzeugen. Allerdings geht es an manchen Stellen schon sehr gewaltsam zu, weshalb ich es nur älteren Jugendlichen empfehlen würde.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Herzzerreißend emotional

Was das Herz nie vergisst
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Als Sabina endlich schwanger wird, ist die Freude riesig. Doch als sie die freudige Botschaft mit ihren Eltern teilen will, ist die Reaktion nicht wie gedacht. Nicht nur, dass ihre Mutter sehr erschrocken ...

Als Sabina endlich schwanger wird, ist die Freude riesig. Doch als sie die freudige Botschaft mit ihren Eltern teilen will, ist die Reaktion nicht wie gedacht. Nicht nur, dass ihre Mutter sehr erschrocken und ängstlich reagiert, haben ihre Eltern auch noch ein Geheimnis und so erfährt Sabina mit 38 Jahren, dass sie adoptiert wurde. Kurzerhand macht sie sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter und kommt so einer erschütternden Wahrheit auf die Spur.

Auch für dieses Buch geht ein ganz liebes Dankeschön an den blanvalet Verlag, welcher mir dieses als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Ich durfte mit diesem Roman eine sehr tiefgründige und emotionale Geschichte lesen, die mich trotz kleiner Mängel sehr beeindrucken konnte.

Geschrieben wurde diese in zwei Zeitsträngen und aus drei verschiedenen Ich-Perspektiven, eine davon in Briefform. Diese drei verschiedenen Sichten fand ich hervorragend, da sie die Verbindung der drei wichtigsten Frauen in diesem Roman perfekt darstellt. Dabei ist der Schreibstil sehr angenehm und nicht zu ausführlich.

Dennoch hat sich gerade der Anfang der Handlung für mich doch sehr gezogen und auch zwischendrin gab es die eine oder andere Durststrecke. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich das jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, gar nicht mehr so schlimm finde, denn die Geschichte lebt doch eher von ihrem sehr sensiblen Thema und den vielen emotionalen Momenten. Ebenso mochte ich die Feinfühligkeit, mit der die Autorin diese Geschichte geschrieben hat. Man merkt, dass ihr dieses Thema sehr wichtig ist und sie hat mich damit wirklich sehr berührt. Letztendlich glaube ich, dass mich bisher kaum ein Buch mehr zum Weinen gebracht hat, wie dieses hier. Das Ende jedoch hätte ich mir ein bisschen ausführlicher gewünscht. Trotzdem fand ich es wunderschön.

Was die einzelnen Charakter angeht, so stehen auf jeden Fall die drei Frauen Sabina, Lilly und Megan im Vordergrund, wobei jede von ihnen eine einzigartige Persönlichkeit ist. Und obwohl ich Megan nicht so sehr mochte, wie die anderen beiden, so konnte ich eine jede der drei Frauen absolut verstehen. Ich fand einfach alle Charaktere in diesem Buch sehr gut und individuell geschrieben.

Ich muss sagen, dass ich diesen Roman wirklich toll fand, doch wer mit einer spannenden Geschichte rechnet, der wird sicherlich enttäuscht werden. Dafür besticht er, wie gesagt, mit einem traurigen Thema und viel Gefühl.