Ein lesenswertes Buch
Das weibliche PrinzipAls Greer Kadetsky an ihren ersten Collegetagen Faith Frank trifft, verändert das ihr Leben: Diese gilt seit Jahrzehnten als Schlüsselfigur der Frauenbewegung, und ihr charismatisches Wesen berührt die ...
Als Greer Kadetsky an ihren ersten Collegetagen Faith Frank trifft, verändert das ihr Leben: Diese gilt seit Jahrzehnten als Schlüsselfigur der Frauenbewegung, und ihr charismatisches Wesen berührt die junge Studentin bis ins Innerste. Jahre später trifft Greer erneut auf Faith Frank, und ihr Traum geht in Erfüllung, sie wird mit Faith eng zusammenarbeiten. Gleichzeitig ist sie immer auch auf der Suche nach sich selbst…
Meg Wolitzers hochgelobtes Werk über die charismatische Feministin Faith Frank hat auch mich neugierig gemacht. Gespannt habe ich Greers Geschichte gelesen, die so eng mit der von Faith Frank verbunden ist. Die Autorin schafft es sehr schnell, Sympathie zu wecken für ihre beiden Protagonistinnen, ja überhaupt für die Frauenbewegung an sich wie auch für die weiteren Personen der Geschichte. Etwas schwer getan habe ich mich dabei mit den Zeitsprüngen, die nicht immer sofort einzuordnen waren, und mit vielen Details, die mir ein bisschen zu sehr von der Geschichte selbst abgewichen sind.
Sehr spannend ist der Bezug der Autorin zur feministischen Szene in Amerika. Faith Frank und Greer Kadetsky entspringen der Fantasie der Autorin, doch ist es ihre Idee, den Gedanken der Feminismusbewegung in verschiedenen Generationen darzustellen. Um dieses Thema herum gruppiert sie die Erzählung, wobei manche Erzählstränge etwas ins Hintertreffen geraten, die ich wichtig gefunden hätte. So sind mir manche Figuren letztendlich ein bisschen zu blass geblieben, ihre Intentionen konnte ich nicht immer nachvollziehen.
Trotz aller Kritik regt das Buch zum Nachdenken an, jede Frau wird sicherlich während der Lektüre zumindest kurz ihren eigenen Lebensweg reflektieren. Mich hat das Buch nicht so ganz überzeugt wie ich es zunächst gedacht hatte. Dennoch ist es ein lesenswertes Buch, auch wenn ich den Hype dazu nicht ganz verstehen kann.