„So viele erkenntnisreiche Weisheiten, die von einer 12 jährigen kommen, stehen in diesem Buch geschrieben. Ich bin zutiefst berührt und beeindruckt von der Feinfühligkeit, die in diese Buch steckt.“
„Ein äußerst interessantes Buch über zerbrochene Freundschaften, wissenschaftliche Fakten, das Mysterium Quallen, das Ablehnen von Small-Talk, die Suche nach der Wahrheit und letztendlich auch das Akzeptieren von Dingen, die manchmal einfach so passieren.“
-IsiReads
Inhalt
Die 12-jährige Suzy Swanson kann so einiges nicht einfach auf sich beruhen lassen. Warum Menschen sich manchmal verändern und von einem abwenden, die Anzahl von Quallenstichen pro Sekunde und wie oft das Herz schlägt, wenn man gerade einmal zwölf Jahre alt ist. 412 Millionen mal. Und nach dem 412.000.000. Schlag hörte das Herz ihrer Freundin Fanny letzten Sommer einfach auf zu schlagen. Die Neuigkeiten erreichen Suzy erst zwei Tage nach ihrem Tod und sie kann es nicht fassen. Fanny soll ertrunken sein, obwohl sie doch die beste Schwimmerin ist, die Suzy kennt. Suzy hüllt sich in Schwiegen, denn dieses drückt so viel mehr aus als das Sprechen. Sei versucht mit allen Mitteln herauszufinden, wie der Tod ihrer einzigen Freundin geschehen konnte. Der Weg des Begreifens von Dingen, die einfach passieren, ist für Suzy nicht einfach, jedoch lernt sie, Dinge manchmal einfach so anzunehmen, wie sie sind. Und genau dabei begreift sie auch die kleinen Wunder dieser Welt zu sehen.
Meine Meinung
Von der Autorin habe ich bis jetzt noch nichts gehört, geschweige denn gelesen. Aber als ich diese Buch dann begann, wusste ich bereits, dass ich es nicht bereuen würde. Der Einstieg war wortgewaltig und emotional, er hinterließ Fragen und kleine Wunden, des Schmerzens, die man beim Lesen von Suzys Gedanken empfand. Und dort merkte man schon, was für eine Person Suzy ist. Wissbegierig, neugierig, klug, nachdenklich und schonungslos ehrlich. Also kurz gefasst: Extrem vielschichtig. Mir gefallen solche Figuren und sie reizen mich in dem Sinne, dass sich mehr über sie und ihr Leben erfahren will. Und genau das habe ich in diesem Buch. Sie ist ein so lebendiger Charakter, die Art Mädchen, die es selten gibt, denn sie berechnet, verrückterweise, beispielsweise die Zeit gerne in der Anzahl von Quallenstichen, die in diesem Zeitraum gerade geschehen. Oder sie erzählt vom Universum, der Welt, der Erde, diesem kleine Sandkorn, wie sie es nennt.
Ich konnte Suzy in jedem Gedanken, jedem Wort und jeder Tat nachvollziehen. Man fühlt so sehr mit ihr mit, da ihr Wesen so vertrauenswürdig, ehrlich, klug und hoffnungsvoll ist. Es tat weh, zu sehen, wie zerbrochen sie in Wirklichkeit ist und dass sie unerbittlich die Wahrheit über den Tod von Fanny herauszufinden versucht, um den Verlust ihrer Freundin begreifen zu können.
Im Verlauf der Geschichte erfährt man auch, dass Suzy und Fanny im Schlechten auseinander gegangen sind. In der 6.Klasse hat Fanny wohl eine so starke, optische wie auch innere Veränderung durchgemacht, dass Suzy stark um ihre einzige Freundin kämpfen muss. Doch diese schließt sich immer mehr den beliebten und hübschen Mädchen der Schule an. Suzys Geschichte spiegelt die Hilflosigkeit und Einsamkeit in einer zerbrechenden Freundschaft wahrheitsgemäß und tief berührend wider. Zusätzlich bekam man immer wieder, parallel zur Hauptgeschichte, Einblicke, in die Zeit, als Fanny noch lebte. Gut durchdacht und passend umgesetzt.
Das was ich jetzt sage, mag vielleicht für einige von euch etwas merkwürdig klingen, aber ich empfand dieses Buch als so laut, obwohl seine Protagonistin so still ist. Dieses Buch sagt all die Wort, die Suzy nicht auszusprechen vermochte. Sie sagt nur ganz, ganz selten etwas, wenn sie das für nötig oder gar sinnvoll hält, aber wahrscheinlich ist diese Geschichte genau deshalb so wortgewaltig.
Für ihre 12 Jahre muss man auch noch anfügen, dass Suzy ganz schön reif ist. Sie ist unfassbar wissbegierig, stellt die ganz Zeit irgendwelche Nachrechnungen und Hypothesen auf und will immer noch mehr von der Welt erfahren. Sie versteht es, mit anderen Menschen gefühlvoll umzugehen, sie richtig einzuschätzen, sie nicht gleich in ein Schublade zu stecken. Gerade im Umgang mit den Nebencharakteren Justin, einem Schuljungen, von dem sie erst dachte dass er die ganze Zeit nur Unfug anstellt und Mrs Turton, der Naturwissenschaftslehrerin mit der sie über Gott und die Welt diskutiert (ohne viele Worte, versteht sich), gibt sie ihre offene und zuvorkommende, aber auch schlaue Seite wieder.
Als sie am Ende so verzweifelt ist und unbedingt das Rätsle um ihre tote Freundin Fanny lösen will, brechen alle Emotionen auf einen ein. Die Kraft, die sie ganz aus ihren Analysen rund um Quallen nimmt. Die Sicherheit, endlich der Wahrheit einen Schritt näher zu kommen. Der Schmerz, falls es nicht klappen sollte und am Ende alles umsonst war. Und letztendlich auch der Mut, den Suzy beweist. Und das gerade mal mit ihren 12 Jahren. Sie ist tapfer geblieben, obwohl es sicherlich Momente gab, in denen jeder von uns mal zusammengebrochen wäre oder eine Träne vergossen hätte. Oder geschrien hätte. Aber sie bleibt still, und am Ende ihrer eigenen, ganz langen Reise, hat sie dann doch herausgefunden, dass es Dinge gibt, die einfach so passieren. Und dass es manchmal einfacher ist, diese als solche zu akzeptieren.
Suzy beweist, in Gedanken oder gar Sätzen so oft, dass ihrer Meinung nach Schönheit nichts mit dem Äußeren zutun hat. Sie selbst zeigt, dass Menschen auch von innen her unfassbar schön sein können. Und das war es, was mich beeindruckt, wenn nicht auch etwas stutzig gemacht hat. Dieses Selbstbewusstsein, welches, wenn sie es zum Vorschien kommen lässt, immens viel bewirkt. Dadurch wird Suzy zu einem so liebenswürdigen Mädchen, welches stark für sich selbst bleibt und an ihre Ziele glaubt, gerade in diesem jungen Alter finde ich diese Selbstachtung verblüffend toll.
Anmerken möchte ich noch die wunderschöne Aufmachung des Buches, in der so viel Liebe steckt. Die kurzen Kapitle mit den kleinen Überschritten trugen auch dazu bei, das ich dieses Büchlein innerhalb eines Tages durchgelesen habe und mich nach jeder gelesenen Seite ein Stück mehr in diese Geschichte verliebt habe.
Suzy hat mir gezeigt, dass es okay ist, etwas wahnsinnig und verrückt zu sein. Und genau das vermittelt sie auch ihren Lesern.
Fazit und Bewertung
Selten berührt ein Buch mich so sehr, dass ich das Gefühl habe, so viel neues über das Leben gelesen und damit auch gelernt zu haben. Ich verstehe die Hauptprotagonistin und konnte mich in so vielen Hinsichten mit ihr identifizieren. Suzys Weg des Verstehens wurde kontrastreich und gefühlvoll beschrieben. Dieses Buch hat mich zutiefst beeindruck und berührt zurückgelassen. Grandiose Leistung, wofür ich gerne 5/5 Sternen vergebe.
Dieses Buch ist außerdem zu einem meiner all-time-Favoriten geworden, ich könnte es direkt wider lesen und mich von Suzy in eine Welt voller Erkenntnisse über dieses Leben entführen lassen.