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Veröffentlicht am 11.10.2018

Nicholas Sparks ist zurück - so schön!

Wo wir uns finden
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Glaubst du noch an deine Träume?

Ich gestehe, dass ich ein wenig Angst vor dieser Geschichte hatte, nachdem ich vom Vorgänger Buch, allerdings mit Ausnahme, enttäuscht war. Da ich aber ein eingefleischter ...

Glaubst du noch an deine Träume?

Ich gestehe, dass ich ein wenig Angst vor dieser Geschichte hatte, nachdem ich vom Vorgänger Buch, allerdings mit Ausnahme, enttäuscht war. Da ich aber ein eingefleischter Nicholas Sparks-Fan bin, kam ich nicht an diesem Buch vorbei. Und ich kann jetzt schon sagen, „Gott sei Dank!“

Gleich zu Beginn der Geschichte erzählt uns der Autor, dass Geschichten nicht nur geheimnisvolle, unbekannte Ursprünge haben, es gibt auch solche, die entdeckt werden.

Dies ist so eine Geschichte, denn im Frühling 2016 fuhr Nicholas Sparks nach Sunset Beach, North Carolina. Er parkte seinen Pick-up in der Nähe des Piers und wanderte zum Strand hinunter zu einem unbewohnten Naturschutzgebiet. Sein Ziel war ein Ort, wovon Einheimische ihm erzählt haben. – Ein Briefkasten, mit der Aufschrift Seelenverwandte.

Jeder darf dort einen Brief, eine Postkarte oder was auch immer einen bewegt, hineintun. Anonym oder auch mit Namen, aber jeder hatte auch gleichzeitig die Möglichkeit all diese Dinge zu lesen. Tausende tun dies auch jedes Jahr. Im Laufe der Zeit wurde „Seelenverwandte“ ein Ort der Hoffnung und Träume in schriftlicher Form.

Das Schicksal wollte es, dass Nicholas Sparks einen sehr bewegenden Brief mit Absender fand. Er suchte denjenigen auf und fragte ihn, ob er darüber ein Buch schreiben könne.

Es geht um Tru, der als Guide in Simbabwe arbeitet. Er ist geschieden und hat einen 10jährigen Sohn, den er regelmäßig sieht. Eines Tages erhält er unbekannterweise einen Brief von seinem leiblichen Vater, der schwer krank sei und ihn unbedingt kennenlernen möchte.

So macht er sich auf nach North Carolina, Sunset Beach. Das Schicksal hatte auch hier seine Finger im Spiel, denn er begegnet Hope, die sich eine Auszeit genommen hat, weil es in ihrer Beziehung gerade mal wieder kriselt. Für Beide ist es Liebe auf den ersten Blick, doch sie wissen auch, ihnen bleibt nicht viel Zeit, denn nach dem Treffen mit seinem Vater ist auch Hopes Urlaub vorbei und sie müssen ihrem gewohnten Alltag nachgehen. Doch was ist, wenn das Band, was die Beiden verbindet stärker ist, als Familie, Örtlichkeiten und die eigentliche Vorstellung von der Zukunft?

Ein sehr bewegender und berührender Roman. Innerhalb von zwei Tagen habe ich diese Geschichte verschlungen. Ich konnte sie nicht aus den Händen legen, da ich zu Beginn eine Ahnung hatte, wohin mich diese Geschichte bringen könnte. Die Angst vor dieser Antwort, ließ mich durch die Kapitel huschen, die abwechselnd aus der Sicht der beiden geschrieben sind. Die Story führte dann aber in eine ganz andere Richtung, die für mich aber genauso schlimm war.

Wieder einmal konnte mich Nicholas Sparks überzeugen und hat es erneut geschafft, mich zu Tränen zu rühren und am Ende, mit der Anmerkung des Autors, nochmals zu überraschen.

Klare Leseempfehlung!!

Veröffentlicht am 14.09.2018

Très Bien!

Die Liebesbriefe von Montmartre
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>>Wenn aus etwas zutiefst Traurigem etwas Wunderschönes wird, dann kann nur die Liebe im Spiel sein. Oder Nicolas Barreau…

>>Wenn aus etwas zutiefst Traurigem etwas Wunderschönes wird, dann kann nur die Liebe im Spiel sein. Oder Nicolas Barreau…<< (Zitat Klappentext)

…und genau deswegen gehört er auch zu meinen Lieblingsautoren.

Seine Bücher sind immer so romantisch, oftmals traurig, aber immer voller Hoffnung. Einfach zauberhaft. So auch diese Geschichte, in der es um den jungen Witwer Julien geht.

Julien ist Schriftsteller von romantischen Komödien, doch nach dem Tod seiner Frau Hélène ist Julien in ein Loch gefallen. Kaum schafft er es sich um den vierjährigen Sohn zu kümmern und schon gar nicht um sich selbst. Erst Recht nicht um einen „sinnlosen“ Roman, womit ihn der Verleger in den Ohren liegt.

Den einzigen Trost bekommt er, wenn er auf dem Friedhof von Montmartre seine Frau besucht.

Die Geschichte beginnt, als er wieder mal dort ist und sich entsinnt, was er seiner Frau am Sterbebett versprochen hat. Er soll ihr für jedes Jahr, das sie gelebt hat, einen Brief schreiben. Also 33 Stück.

Als er nach Monaten den ersten Brief, mehr widerwillig, weil er ja sowieso keine Antworten bekommt, verfasst hat, fühlt er sich plötzlich irgendwie erleichtert. Den Brief legt er in ein Geheimversteck, auf dem Friedhof, von dem niemand etwas weiß.

In den Briefen erzählt er von seinem traurigen Alltag. Dass sein Sohn sich wünscht, dass er mal wieder lächeln soll. Dass die Nachbarin sich um ihn kümmert, obwohl die selbst voller Trauer ist, weil sie gleichzeitig auch die beste Freundin war und auch von seinem unfertigen Roman.

Nach ein paar Briefen passiert plötzlich etwas Eigenartiges. Als er wieder einen Brief dazu legen möchte, sind die Briefe weg und statt derer liegt dort eine Antwort, in Form von einem Herzstein.
Ist das ein Zeichen von Hélène?

Nun macht das Leben wieder einen Sinn für Julien. Sehnsüchtig wartet er nun immer auf das nächste Zeichen.

Ich habe vor ein paar Stunden diese Geschichte beendet und ich bin immer noch zutiefst berührt.
Diese Briefe haben mich sprachlos gemacht, weil sie so voller Liebe, aber auch Zynismus waren und so unendlich traurig, dass ich bei dem ersten Brief gleich Tränen in den Augen hatte.

Ich ziehe da auch den Hut vor dem Autor, wie er es schafft, nach 30 Seiten einen emotional so in den Bann zu ziehen, obwohl man eigentlich ja noch nicht mal richtig Bezug zu den Protagonisten hatte.
Großes Kino – Chapeau!

Mit dem letzten Brief ist diese Geschichte dann auch beendet und hat mich glücklich, aber auch mit Tränen zurück gelassen.

Ich fand die Geschichte wieder unglaublich schön und sie gehört ab sofort auch zu meinen Lieblingen des Autors.

Très Bien Monsieur Barreau!

Veröffentlicht am 16.08.2018

Was für eine Überraschung!

Das geheime Rezept für zweite Chancen
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Welch Überraschung…

Da ist man immer auf der Suche nach der ultimativen Geschichte und als man es gar nicht erwartet, ist sie plötzlich da.

Wenn man sich den Klappentext durchliest, könnte man eine Geschichte ...

Welch Überraschung…

Da ist man immer auf der Suche nach der ultimativen Geschichte und als man es gar nicht erwartet, ist sie plötzlich da.

Wenn man sich den Klappentext durchliest, könnte man eine Geschichte erahnen, die Leser von Liebesgeschichten mit kulinarischem Gusto, anspricht.

Es geht um die Köchin Lucy, die gemeinsam mit ihrem Freund ein Restaurant führt. Von dem sie sich aber, gleich zu Beginn der Geschichte, getrennt hat, weil der sich als treulose Tomate entpuppte.

Voller Liebeskummer schlendert sie durch die Straßen von Sydney und entdeckt dabei ein heruntergekommenes Gebäude und ihre Idee, daraus ein Pop-up Restaurant zu machen, nehmen Formen an.

Allerdings stellt sie fest, dass es sich hierbei um ein altes Restaurant aus den 80igern handelt. Auch wenn das Inventar veraltet ist, möchte sie dennoch die Herausforderung annehmen und pachtet, Hals über Kopf, das Objekt.

Ihre eher bodenständige Freundin hat dafür so gar kein Verständnis, hilft ihr aber bedingungslos. Genauso ihre Mutter, die in der Flower-Power Zeit hängen geblieben ist und ein Obdachloser, der in der Mülltonne, vor dem Restaurant, zu Hause ist. Der ehemalige Souschef, der auch schon bessere Tage hatte und ein paar andere skurrile Leute, die für sie da sind, weil ihr Exfreund ihr sämtliche Steine in den Weg legt. Man merkt,
...hier wird`s lustig.

Bei den Aufräumarbeiten findet sie ein altes Rezeptbuch und fühlt sich dadurch inspiriert. Als sie die Zwiebelsuppe daraus nachkochen möchte, geschieht etwas womit ich überhaupt nicht gerechnet hätte.

Der Schreibstil ist nicht nur einfach und flüssig, sondern auch witzig, manchmal sarkastisch und irgendwie auch klug. Dass die Autorin so gar kein Blatt vor den Mund nimmt, hat mir besonders gefallen.

Am meisten aber hat mir gefallen, dass die Geschichte ganz andere war, als erwartet.

Während der Zwiebelsuppe, die man übrigens nachkochen kann, da alle Rezepte, die eine Rolle spielen, auch abgedruckt wurden, kommt etwas, wo ich erst noch dachte, „och nö!“

Genau „DAS“ machte aber die Geschichte aus und hat sie für mich zu einem Highlight gemacht.

So viel sei verraten…

Wer Filme mag, wie „Ghost – Nachricht von Sam“ oder auch „Stadt der Engel“, trifft mit diesem Buch genau seinen Nerv.

Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 07.08.2018

eine superschöne Geschichte, mit einem traumhaft schönen Setting

Sommer in Atlantikblau
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„Folge den Ruf der Wellen und du findest dein Glück“

Schaut man sich das wunderschöne Cover an, denkt man sofort, „Sommer an einem Küstenörtchen“.
So erging es mir zumindest und was man sieht, das bekommt ...

„Folge den Ruf der Wellen und du findest dein Glück“

Schaut man sich das wunderschöne Cover an, denkt man sofort, „Sommer an einem Küstenörtchen“.
So erging es mir zumindest und was man sieht, das bekommt man auch.

Die junge Lotte wächst als Sandwichkind auf. Ihre Mutter, die der jüngeren Schwester nie einen Wunsch abschlagen kann und der Vater, der einen besseren Draht zur älteren Schwester hat. Lottes größter Traum es ist zu schreiben und eines Tages ein Buch zu veröffentlichen. Bei ihrer Familie und ihrem zukünftigen Ehemann trifft sie damit allerdings auf taube Ohren. Lediglich die Großtante Charlie hatte immer ein offenes Ohr und sie in allem bestärkt.
Die Geschichte beginnt allerdings, als Tante Charlie stirbt. Lotte ist tieftraurig, da kann das Trostpflaster, das Tante Charlie vor ihrem Tod noch eine Reise gebucht hat, nicht hinwegtrösten.
Sie wollte, dass Lotte mit ihren Schwestern und ihrer Mutter nach New York fliegt, weil Lotte da schon immer mal hin wollte. Allerdings wollte sie das eigentlich lieber mit ihrem Verlobten.
Trotz dessen, dass die ältere Schwester beruflich sehr eingespannt ist, die Mutter Flugangst hat und die jüngere Schwester wieder schwanger ist, fliegen die vier nun nach New York. Auf dem Rückflug, nach Deutschland, kommt es zu einer Katastrophe und die vier müssen in Kanada zwischenlanden. Ein Vulkan sei ausgebrochen und verhindert, wegen der Aschewolke, für mindestens 24 Stunden, den Rückflug über den Atlantik.
Somit muss eine Übernachtung gesucht werden. Da dies viele Passagiere betrifft, ist schnell alles ausgebucht. Gut, dass das Schicksal Lotte glauben lässt, am Flughafen die verstorbene Tante Charlie gesehen zu haben, denn nur deswegen ist sie in Conner hineingerempelt. - Conner mit seinen blauen Augen, der zufällig ein kleines, süßes Bed &Breakfast kennt…

Diese Geschichte ist unglaublich schön. Ich hab so oft gedacht ich möchte auch dahin, nach Nova Scotia, in das Küstenörtchen Chester. Dieses Setting ist so schön und für alle, die immer denken, Cornwall sei die schönste Buchkulisse,…

…Nova Scotia kann da allemal mithalten – versprochen!

Der Einstieg in die Geschichte war leicht und man ist sofort, von der ersten Seite an, drin. Auch, wenn bis zur Mitte des Buches nicht allzu viel passiert, war es zu keiner Zeit langweilig, wofür wahrscheinlich das schöne Setting, die tollen Charaktere und der leichte Schreibstil gesorgt haben.

Für mich eine ganz tolle Sommergeschichte, wo der Geist von der zauberhaften Tante Charlie einfach immer präsent ist.

Noch ist der Sommer ja in vollem Gange…

…also auf nach Nova Scotia! Folgt den Ruf der Wellen und ihr erlebt eine superschöne Sommergeschichte.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Sehr bewegend und Mitt einem unverhofften Ende

Die Spuren meiner Mutter
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Die Spuren meiner Mutter

Kennt ihr das? Ihr möchtet Jemanden ein so wunderschönes Buch empfehlen und es fehlen einem die Worte? So geht es mir gerade bei diesem Buch. Immer noch überwältigt von dem Ausgang ...

Die Spuren meiner Mutter

Kennt ihr das? Ihr möchtet Jemanden ein so wunderschönes Buch empfehlen und es fehlen einem die Worte? So geht es mir gerade bei diesem Buch. Immer noch überwältigt von dem Ausgang der Geschichte, der so unverhofft kam. Niemals hätte ich damit gerechnet, wirklich niemals!

Aber erst einmal zum Inhalt.

Es geht um die 13 jährige Jenna und dessen Mutter Alice, die bei einem tragischen Vorfall im Elefantenreservat, vor 10 Jahren, als vermisst gilt. Alice erforschte das Gedächtnis und das Trauerverhalten von Elefanten, dabei lernte sie ihrem Mann Thomas, Jennas Vater, kennen, der ebenfalls Forscher war.

Jennas Wunsch, ihre Mutter zu finden und die Wahrheit zu kennen, über das, was vor 10 Jahren geschah, ist so stark, dass sie Serenity Jones aufsucht, ein Medium und den ehemaligen Ermittler Virgil Stanhope, der mit dem Fall damals beauftragt war.

Doch so einfach ist die Sache nicht. Zum einen hat Jenna keine Unterstützung Seitens ihrer Großmutter, bei der sie aufwächst, weil ihr Vater inzwischen in einer psychiatrischen Anstalt lebt und zum anderen, hat Serenity ihre Fähigkeiten des Wahrsagens, Vorhersehens und die Gabe mit Toten Kontakt aufzunehmen, verloren.  Selbst Virgil ist keine große Hilfe, da er seinen Lebensabend lieber mit seinem guten Freund dem Alkohol verbringt.  

Trotz dieser Probleme beauftragt Jenna die Beiden damit, ihr zu helfen ihre Mutter zu finden.

Die zwei können sich eigentlich nicht wirklich leiden und so entstehen lustige Dialoge. Serenity  erinnerte mich irgendwie an die skurrile Wahrsagerin aus dem Film „Ghost – Nachricht von Sam“. Gemeinsam machen sich die Drei nun auf die Suche der Mutter und der Wahrheit. Die Charaktere waren mir, trotz ihrer Macken, sehr sympathisch. Mit Jenna hatte ich Mitleid und ich wünschte mir beim Lesen, bitte lass ihre Mutter noch leben.

Die Kapitel sind jeweils aus der Sicht der 3 Personen erzählt. Jenna, Serenity und Virgil. Dazwischen kommen Aufzeichnungen und Erzählungen von Alice, der Mutter. Die haben mich immer besonders berührt, weil es dort um ihre Arbeit mit den  Elefanten ging. Ich habe eine Menge über das Verhalten von Elefanten gelernt und mir sind diese Tiere richtig ans Herz gewachsen. Einen Elefanten im Zoo oder Zirkus sehe ich nunmehr mit anderen Augen. Alles was Jodi Picoult dort erzählt, glaube ich ihr. Wie wir auch im Nachwort erfahren, hat sie wieder sehr gut recherchiert.

Deswegen gehen mir diese beiden Sätze gar nicht mehr aus dem Kopf.

„Aktuellen Schätzungen nach werden in Afrika jedes Jahr achtunddreißigtausend Elefanten abgeschlachtet. Geht dies so weiter, werden die Elefanten auf diesem Kontinent in weniger als zwanzig Jahren verschwunden sein.“

(Anmerkungen der Autorin, Seite 504)

Solch traurige Momente hatte ich öfter während der Geschichte.

Eine Geschichte, die die Elefanten erzählen, in der es um Liebe, Trauer, Angst, Wut, Hoffnung und den Tod geht und um Jenna, die ihre Mutter finden möchte um Antworten zu finden, warum sie sie allein gelassen hat, ob die Liebe zwischen Mutter und ihrem Kind vielleicht nicht stark genug war.

Und nun kommt gerade wieder der Moment, wo ich an das Ende der Geschichte denken muss, welche mich zu tiefst berührt hat.

Mein zweites Jodi Picoult Buch, nach „Bis ans Ende der Geschichte“, das ich gerne weiter empfehlen möchte.