Gefühlskalt, düster und anstrengend
Das kalte Reich des SilbersIch hatte mich so wahnsinnig auf dieses Buch gefreut, seit ich das Cover und den KT gesehen hatte. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch und ich rechnete mit einer Geschichte, ähnlich Das Reich ...
Ich hatte mich so wahnsinnig auf dieses Buch gefreut, seit ich das Cover und den KT gesehen hatte. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch und ich rechnete mit einer Geschichte, ähnlich Das Reich der sieben Höfe. Allerdings musste ich schon auf den ersten Seiten feststellen, dass ich zu viel erwartet hatte. Aber natürlich muss man ja auch erstmal die ganzen Charaktere und ihre jeweiligen Lebensumstände kennenlernen. Das zog sich allerdings zäh wie Kaugummi durch die ersten zwei Drittel. Ich überlegte schon, das Buch zur Seite zu legen und zu einem späteren Zeitpunkt weiterzulesen. Aber ich hielt durch. Auch wenn der ständige Perspektivwechsel und die mangelnde Spannung wirklich anstrengend waren. Die wechselnden Sichtweisen von bestimmt fünf Protagonisten waren zwar mit einer Schneeflocke gekennzeichnet, aber ich musste mich erstmal orientieren, welcher Charakter gerade an der Reihe ist. Das empfand ich als sehr nervend. Auch die düstere und gefühlskalte Atmosphäre drückten irgendwann auf meine Stimmung und der Lesespaß war getrübt. Zum Ende hin wird es zwar endlich spannend und der Abschluss der Geschichte gefiel mir auch ganz gut, aber leider konnte mich das Buch nicht überzeugen.
Die Protagonisten waren allesamt sehr ausführlich und tiefgründig beschrieben. Doch leider konnte ich nicht zu einem eine emotionale Bindung herstellen und das fand ich sehr schade.
Über die Staryk erfährt man ziemlich spät nähere Details, was mich ziemlich enttäuscht hat. Hier hätte ich mir schon früher Einzelheiten gewünscht. Deshalb blieben sie für mich eher blasse und undurchschaubare Charaktere.
Der Schreibstil ist für mich ein weiterer Kritikpunkt. Manche Sätze sind so kurz und einfach gehalten, andere wiederum verschachtelt und kompliziert. Ich empfand den Schreibstil, gepaart mit den vielen unübersichtlichen Perspektivwechseln, als sehr holprig und mühsam.
Fazit
Lange hat mich kein Buch mehr, auf das ich mich so sehr gefreut hatte, so enttäuscht wie Das kalte Reich des Silbers. Die ersten beiden Drittel empfand ich als sehr langatmig. Der ständige, unübersichtliche Perspektivwechsel und der Schreibstil waren für mich sehr anstrengend und der Lesespaß blieb auf der Strecke. Auch wenn ich die Grundidee der Geschichte wirklich toll finde, so hat mir die Umsetzung gar nicht gefallen. Deshalb ist Das kalte Reich des Silbers für mich eine Geschmackssache.