Die Tote und der Polizist...
Die Tote und der PolizistDer dritte Band mit der Stockholmer Polizistin Emma Sköld
Zum Inhalt: Die Kriminalkommissarin Emma Sköld ist tot. Zumindest glaubt das fast jeder. Nur ihr Vater Evert Sköld kennt die Wahrheit. Emma hat ...
Der dritte Band mit der Stockholmer Polizistin Emma Sköld
Zum Inhalt: Die Kriminalkommissarin Emma Sköld ist tot. Zumindest glaubt das fast jeder. Nur ihr Vater Evert Sköld kennt die Wahrheit. Emma hat den Mordanschlag nur knapp überlebt. Momentan versteckt sie sich im Sommerhaus ihrer Familie. Emma und ihr Vater wollen den Provinzpolizeichef Gunnar Olausson überführen, aber brauchen noch stichhaltige Beweise. Gunnar hat den irrwitzigen Plan die Stockholmer Straßen zu »reinigen« indem er (und seine Komplizen) Bettler und Migranten ermorden. Die ersten Mordopfer gibt es bereits. Da Gunnar auch innerhalb der Polizei geheime Verbündete haben muss, können Emma und ihr Vater niemand vertrauen. Sie suchen jetzt einen Lockvogel und finden Soraya. Soraya ist eine 19-jährige Rumänin, die illegal in Schweden ist. Sie hat den Mord an einen Migranten gesehen. Emma weiß das noch nicht, aber Gunnar!
»Sie lässt sich zu Boden sinken und weint. Razvan ist tot. Und sie ist die Einzige, die weiß, was geschehen ist.«
Zitat aus dem Buch, Seite 9
Meine Meinung: Der Schreibstil der Autorin Sofie Sarenbrant ist flüssig. Erzählt wird abwechselnd aus verschiedenen Sichten.
Das Buch ist bereits der dritte Band aus der Reihe mit der Polizistin Emma Sköld. Leider habe ich die vorigen Bände nicht gelesen. Die kurzen Rückblicke sind für das folgende Geschehen wichtig. Da mir etliche (verstorbene) Personen unbekannt sind, gab es für mich bedauerlicherweise eine Distanz zu ihnen.
Emma, Evert, Soraya, Gunnar und weitere Personen konnte ich allerdings sehr gut kennenlernen! Die Autorin geht in den kurzen Kapiteln auch auf deren Gefühle und Gedanken ausführlich ein. Gunnars Ansichten sind so verstörend und mir völlig fremd, aber eben doch realistisch. Besonders Sorayas derzeitiges Leben hat mich berührt. Sie ist krank und schlägt sich allein auf der Straße durch. Ihre großen Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Sie möchte nur noch nach Hause zu ihrem Kind, aber ohne Geld ist es unmöglich. Interessant und sympathisch fand ich den Polizisten Thomas Nyhlén, der allerdings in diesem Band nur selten vorkam.
»Stolpernd verlässt sie den Laden, ihr Herz rast. Das Einzige, was sie tun kann, ist das, was sie schon so oft getan hat: Um ihr Leben zu laufen.«
Zitat aus dem Buch, Seite 49
Der Handlungsverlauf ist interessant und oft beklemmend! Die Spannung ist allerdings bis fast zum Ende nur unterschwellig. Manche Ausschweifungen waren einfach nicht nötig. Die Ereignisse und das Ende fand ich vorstellbar, auch wenn es erschütternd und kaum begreiflich ist. Die letzten Seiten sind sehr bewegend!
Die Autorin hat das brisante Thema überzeugend eingebunden! Das Buch hätte mir wahrscheinlich noch besser gefallen, wenn ich die ersten Bände vorher gelesen hätte, aber ich möchte deshalb keinen weiteren Stern abziehen. Im Nachhinein ist man immer schlauer ;)
Für einen Thriller war die Spannung zwar zu niedrig, aber als Roman finde ich die Geschichte beeindruckend!
Unbedingt möchte ich empfehlen mit dem ersten Band zu beginnen!
3,5 Sterne (4)