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Veröffentlicht am 11.10.2018

Die Fortsetzung eines typischen, nicht gerade originellen New Adult Märchens!

Save You
0

"Du hast mir das verdammte Herz rausgerissen. Und ich hasse dich dafür.
Aber ich liebe dich auch, und das macht das Ganze so viel schwerer."

Nach dem ich die "Again"-Reihe von Mona Kasten wirklich geliebt ...

"Du hast mir das verdammte Herz rausgerissen. Und ich hasse dich dafür.
Aber ich liebe dich auch, und das macht das Ganze so viel schwerer."


Nach dem ich die "Again"-Reihe von Mona Kasten wirklich geliebt habe, war von Anfang an klar, dass ich auch die "Maxton Hall"-Reihe unbedingt lesen muss. Nach Band 1 war ich zwar angefixt, so wirklich überzeugt hat mich die Reihe aber noch nicht. Denn rein objektiv und sachlich betrachtet ist die "Save"-Reihe wohl eine Ansammlung oberflächlicher, klischeehafter Millionärsromane, die die Welt nicht braucht - aber ganz ehrlich: die Geschichten machen einfach trotzdem unheimlich viel Spaß zu lesen!

Zuerst mal wieder zum Cover. Es ist bis auf eine etwas dunklere, rötlichere Farbgebung dem Vorgänger- und dem Folgeband so ähnlich, dass man es auf den ersten Blick nicht unterscheiden kann, wenn man den Titel außen vor lässt. Natürlich ist es immer wichtig, dass die Teile einer Reihe optisch gut zusammenpassen aber hier finde ich es ein wenig zu viel des Guten. Auch wenn ich es mit der recht schlichten Gestaltung ohne nennenswerte Motive nicht unbedingt als Eye-Catcher bezeichnen würde, gefällt mir aber der Fokus auf dem Titel und die Kontrastierung der beiden Seiten, die langsam ineinander übergehen recht gut. Die obere Hälfte des Hintergrundes glitzert in goldenen Partikeln während die untere Hälfte in einem schlichten Creme-Weiß gehalten ist. Dadurch wird wunderbar die Gegenüberstellung der beiden im Buch dargestellten Welten verkörpert: die vor Glamour und Prunk glitzernde Welt der Oberschicht und die schlichte aber gemütliche Welt der Mittelschicht, aus der Ruby kommt.

Erste Sätze: "James ist betrunken. Oder zugedröhnt. Oder beides."

Die Geschichte beginnt unmittelbar nach dem Ende des ersten Bandes mit der Schilderung von James´ Zustand, nachdem er erfahren hat, dass seine Mutter gestorben ist und im Suff seine Beziehung zu Ruby mit einem einzigen Kuss zerstört hat. Direkt von Anfang an bekommen wir eine neue Perspektive präsentiert, die von James´ Schwester Lydia. Im Laufe der Geschichte bekommen wir auch außerdem noch Einblicke in Embers Gedankenwelt, welche die Schwester von Ruby ist. Nachdem sich Band 1 fast ausschließlich mit Ruby und James befasst hat und auch nur ihre Perspektiven eingenommen hat, wird der Horizont des Buches also um zwei Schicksale erweitert, die auch schon zuvor Anklang gefunden haben, wenn auch viel oberflächlicher.


"Es tut mir leid", flüstert er. "Was genau?", entgegne ich nach ein paar Sekunden heiser. An Silvester habe ich mir vorgenommen, das Kapitel "James Beaufort" zu schließen, doch jetzt... jetzt fühlt es sich an, als wären wir kurz davor, ein neues aufzuschlagen. "Alles." Die Antwort kommt postwendend. "Einfach alles."


Damit wird schon klar: die Handlung wird ein wenig breiter und flicht andere Handlungsstränge mit ein, was mir sehr gut gefallen hat. Nichtsdestotrotz muss man sagen, dass das auch bitter notwendig gewesen ist, denn nur von dem Ruby-James-Handlungsproblem hätte dieses Buch nicht leben können. Auch schon so ist die Geschichte mit Handlung relativ dünn bestückt und neigt dazu, Alltägliches zu schildern, Altbekanntes zu wiederholen und kleine Problemchen aufzubauschen. Zudem ist das Buch mit 360 Seiten und großer Schrift sehr dünn und ist somit von mir an einem tag durchgelesen worden. Wer also eine rasante, handlungsstarke Fortsetzung erwartet, wird enttäuscht werden. Stattdessen dürfen wir dabei zusehen, wie Ruby und James sich langsam wieder annähern und Rubys Entschluss, mit James fertig zu sein, immer mehr ins Wanken gerät. Wir erleben aufs Neue die prickelnde Anziehungskraft zwischen den beiden, die jeder vernünftigen Entscheidung ein Ende bereitet, die Konflikte zwischen ihren unterschiedlichen Welten und wie ihre Liebe versucht, gegen alle Widrigkeiten anzukämpfen. Also haben die zwei eine zweite Chance? Und wie entscheidet sich die schwangere Lydia, die nicht mit dem Mann zusammen sein kann, den sie liebt und nicht weiß, wie sie ihrem Umfeld die Schwangerschaft beichten soll? Und mit der selbstbewussten Ember, die auf einer Maxton Hall Party einen geheimnisvollen Typen kennenlernt...?


"Nächstes Jahr um diese Zeit wird alles anders sein: Schon in sieben Monaten werde ich - hoffentlich - meinen Abschluss vom Maxton Hall College in der Tasche haben. Und danach werde ich - hoffentlich - in Oxford studieren. Ich werde neue Dozenten haben und neue Kommilitonen. Ein Wohnheimzimmer in einer neuen Umgebung und neue Freunde. Ein neues, aufregendes Leben. Ein Leben ohne James Beaufort"


Auch wenn mich der Cliffhanger am Ende von Band 1 ein wenig genervt hat, hatte ich so wenigstens ein prägnantes Ereignis im Kopf, an das ich mich noch erinnern konnte und das mir den abermaligen Einstieg in die glamouröse Welt der High-Society-Schule Maxton Hall mit ihrem heftigen Druck, der auf den Schülern lastet, ihren fiese Intrigen, die Schüler, Lehrer und Eltern gleichermaßen umspannen, und ihren dunklen Geheimnissen deutlich erleichtert hat. Sehr gerne bin ich wieder in der Welt versunken, in der nichts ist, wie es scheint und in der jeder seine Probleme hat. Das lag unter anderem auch wieder an Mona Kastens typischem Schreibstil, der flüssig zu lesen, voller Anspielungen direkt aus dem Leben und dabei gleichzeitig sanft und eindringlich ist. Auch wenn mir hier einige unrunde Stellen und Szenenwiederholungen genau wie etliche Tippfehler aufgefallen sind, hat das nicht meinen Lesefluss beeinträchtigt und ich konnte trotz einiger Szenen, die mich gestört haben, das Buch in einem Rutsch durchlesen. Und das ist die große Stärke ihrer Bücher, die vielleicht nicht unbedingt alle tiefsinnig sind und das auch nicht sein müssen: wir haben es hier mit einer emotional berührenden, mitreißenden Geschichte zu tun, bei der die Seiten wie im Flug vorbeifliegen und man, schneller als einem lieb ist, auf der letzten Seite angelangt ist.


"Ruby hat mir auf der Rückfahrt zur Schule zwar deutlich gemacht, dass sie noch nicht bereit für das ist, was ich zu sagen habe. Aber diese Moment in der Fotobooth - als wir uns so nahe waren, Rubys Lippen nur ein paar Zentimeter von meinem Kiefer entfernt, und ich ihren stockenden Atem auf meiner Haut spüren konnte... In diesem Augenblick wurde mir klar, dass ich nicht umsonst kämpfe. Und solange auch nur ein Funke Hoffnung für uns existiert, werde ich nicht aufgeben!"


Besonders gut gefallen hat mir an der Hauptperson Ruby, dass sie kein schwaches Opfer mit einer ganzen Latte aus Problemen ist, sondern eine emanzipierte, selbstbewusste, zielstrebige junge Frau darstellt, die genau weiß, was sie will und sich von nichts und niemandem herumschubsten lässt. Das macht sie auf jeden Fall sehr sympathisch und zur wunderbaren Identifikationsperson. Wir erleben Ruby als eine sehr engagierte, strebsame 17-Jährige, die sich klare Ziele gesetzt hat und mir so sofort ans Herz gewachsen ist - nicht zuletzt auch wegen ihrem süßen Ordnungstick und ihrer Liebe zu To-do-Listen, in der ich mich sofort wiedererkannt habe. Sie entwickelt sich durch Konflikt, Schmerz und Enttäuschungen immer weiter, lernt mit neuen Herausforderungen umzugehen und bleibt sich selbst dabei die ganze Zeit über treu. Dass sie dabei oft ein wenig überreagiert und nicht ganz nachvollziehbar handelt, ist wohl vor allem dem dünnen Plot und den überdramatisierten Handlungspunkten geschuldet und weniger ihrem Charakter an sich. Im Gegensatz zu etlichen pseudoromantischen, charakterlosen Dummchen, die einen Hang zum Stockholm-Syndrom zu besitzen scheinen, wird hier also endlich mal eine starke Frau im Young Adult Genre präsentiert, die auch ohne ihren männlichen Gegenpart charakterisiert werden kann und eigene Interessen und Ziele hat. Das ist erfrischend neu zu lesen!

Nachdem wir James im ersten Band erstmal als scheinbar typische Verkörperung eines reichen Bad Boys kennenlernen, der als erfolgreicher Lacrosse-Spieler, Erbe eines milliardenschweren Modeimperiums und König des Colleges alles verkörpert, was Ruby nicht ausstehen kann - Überheblichkeit, Macht, Rücksichtslosigkeit - und sich scheinbar ohne Rücksicht auf Verluste und ohne festes Ziel vor Augen durch sein Leben taumelt, wissen wir mittlerweile besser Bescheid über ihn und sein Leben. Dass er seine vorgeplante Zukunft, all die Erwartungen und Vorurteile, die auf ihm lasten als erdrückend wahrnimmt und es kaum wagt, nach vorne zu blicken, wird schnell klar. Dass er aber in der Lage ist, für etwas zu kämpfen was er will, mit Entschlossenheit, Überzeugung und aus tiefstem Herzen lieben kann, das ist etwas, was er erstmal selbst über sich lernen muss, während er Rubys Vertrauen langsam wieder zurück erkämpfen muss.


"In meinem Leben gab es noch nie jemanden, der sich so für mich interessiert hat wie Ruby. Ich hatte noch nie jemanden, an den ich morgens als Erstes denke und dessen Gesicht ich vor Augen habe, wenn ich schlafen gehe. Und es gab noch nie jemanden, der meine Träume hat wahr werden lassen wollen. Alles, was geschehen ist, hat mich verändert. Ich bin nicht mehr dieselbe Person, die ich vorher gewesen bin. Aber wenn es eine Sache gibt, für die ich kämpfen möchte - dann ist das Ruby."


Mit Ember, Lydia und den anderen Mitglieder der Maxton-Hall-Clique kommt ein ganzer Cocktail an neuen Problemen und Sichtweisen auf uns zu, die der ganzen Geschichte ein bisschen mehr Pepp verleihen. Hier werden Charakter weiterentwickelt, neue Andeutungen gemacht und neue Bekanntschaften herausgebildet. Ich bin sehr gespannt, was da im dritten Band noch so auf uns zu kommt und ob ich mit einigen Vermutungen richtig liege...

Dass Mona Kasten uns am Ende noch einmal eine sehr vorhersehbare Wendung zum Schlechten hineindrücken musste, um den Lesern auch noch das Warten auf den dritten Teil zu vermiesen, fand ich wirklich unnötig. Es endet mit einer fatalen Anschuldigung, die ja ganz spannend zu klären wird, aber das Ganze dann am Ende noch auf James zu schieben, was sich bestimmt innerhalb von einer Seite als Missverständnis herausstellen kann, ist wirklich nicht notwendig gewesen.
Ich habe auf jeden Fall gleich den dritten Teil zur Hand und werde weiterlesen.


"Woran denkst du?", flüstert er und streicht mir mit den Fingern über meine Haut.
Daran, dass ich verliebt in dich bin.
Daran, dass du der einzige für mich bist.
Daran, dass mir das Angst macht.
"Ich habe gerade darüber nachgedacht, dass wir in Zukunft mehr miteinander reden müssen. Über unsere Probleme. Damit nicht noch mal etwas … Schlimmes passiert", antworte ich zögerlich. James sieht mich eindringlich an. In seinem Blick liegt eine Entschlossenheit, die ich so noch nie an ihm gesehen habe. "Wir bekommen das hin, Ruby."
Ich schlucke schwer, "Bist du dir sicher?"
Er nickt kurz. Nur einmal. "Ja, bin ich."


Fazit:


Die Fortsetzung eines typischen, nicht gerade originellen New Adult Märchens, das aber dennoch mit einer mitreißenden, berührenden Atmosphäre, einer bewegenden, dramatischen Liebesgeschichte und einem intensiven, emotionalen Schreibstil unterhalten konnte. Auch wenn der Geschichte eine ernsthafte Handlungsgrundlage fehlt und demnach alles ein wenig überzogen wirkt, konnte sie mich mitreißen und ich bin gespannt auf Band 3.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Die Fortsetzung eines typischen, nicht gerade originellen New Adult Märchens!

Save You
0

"Du hast mir das verdammte Herz rausgerissen. Und ich hasse dich dafür.
Aber ich liebe dich auch, und das macht das Ganze so viel schwerer."

Nach dem ich die "Again"-Reihe von Mona Kasten wirklich geliebt ...

"Du hast mir das verdammte Herz rausgerissen. Und ich hasse dich dafür.
Aber ich liebe dich auch, und das macht das Ganze so viel schwerer."


Nach dem ich die "Again"-Reihe von Mona Kasten wirklich geliebt habe, war von Anfang an klar, dass ich auch die "Maxton Hall"-Reihe unbedingt lesen muss. Nach Band 1 war ich zwar angefixt, so wirklich überzeugt hat mich die Reihe aber noch nicht. Denn rein objektiv und sachlich betrachtet ist die "Save"-Reihe wohl eine Ansammlung oberflächlicher, klischeehafter Millionärsromane, die die Welt nicht braucht - aber ganz ehrlich: die Geschichten machen einfach trotzdem unheimlich viel Spaß zu lesen!

Zuerst mal wieder zum Cover. Es ist bis auf eine etwas dunklere, rötlichere Farbgebung dem Vorgänger- und dem Folgeband so ähnlich, dass man es auf den ersten Blick nicht unterscheiden kann, wenn man den Titel außen vor lässt. Natürlich ist es immer wichtig, dass die Teile einer Reihe optisch gut zusammenpassen aber hier finde ich es ein wenig zu viel des Guten. Auch wenn ich es mit der recht schlichten Gestaltung ohne nennenswerte Motive nicht unbedingt als Eye-Catcher bezeichnen würde, gefällt mir aber der Fokus auf dem Titel und die Kontrastierung der beiden Seiten, die langsam ineinander übergehen recht gut. Die obere Hälfte des Hintergrundes glitzert in goldenen Partikeln während die untere Hälfte in einem schlichten Creme-Weiß gehalten ist. Dadurch wird wunderbar die Gegenüberstellung der beiden im Buch dargestellten Welten verkörpert: die vor Glamour und Prunk glitzernde Welt der Oberschicht und die schlichte aber gemütliche Welt der Mittelschicht, aus der Ruby kommt.

Erste Sätze: "James ist betrunken. Oder zugedröhnt. Oder beides."

Die Geschichte beginnt unmittelbar nach dem Ende des ersten Bandes mit der Schilderung von James´ Zustand, nachdem er erfahren hat, dass seine Mutter gestorben ist und im Suff seine Beziehung zu Ruby mit einem einzigen Kuss zerstört hat. Direkt von Anfang an bekommen wir eine neue Perspektive präsentiert, die von James´ Schwester Lydia. Im Laufe der Geschichte bekommen wir auch außerdem noch Einblicke in Embers Gedankenwelt, welche die Schwester von Ruby ist. Nachdem sich Band 1 fast ausschließlich mit Ruby und James befasst hat und auch nur ihre Perspektiven eingenommen hat, wird der Horizont des Buches also um zwei Schicksale erweitert, die auch schon zuvor Anklang gefunden haben, wenn auch viel oberflächlicher.


"Es tut mir leid", flüstert er. "Was genau?", entgegne ich nach ein paar Sekunden heiser. An Silvester habe ich mir vorgenommen, das Kapitel "James Beaufort" zu schließen, doch jetzt... jetzt fühlt es sich an, als wären wir kurz davor, ein neues aufzuschlagen. "Alles." Die Antwort kommt postwendend. "Einfach alles."


Damit wird schon klar: die Handlung wird ein wenig breiter und flicht andere Handlungsstränge mit ein, was mir sehr gut gefallen hat. Nichtsdestotrotz muss man sagen, dass das auch bitter notwendig gewesen ist, denn nur von dem Ruby-James-Handlungsproblem hätte dieses Buch nicht leben können. Auch schon so ist die Geschichte mit Handlung relativ dünn bestückt und neigt dazu, Alltägliches zu schildern, Altbekanntes zu wiederholen und kleine Problemchen aufzubauschen. Zudem ist das Buch mit 360 Seiten und großer Schrift sehr dünn und ist somit von mir an einem tag durchgelesen worden. Wer also eine rasante, handlungsstarke Fortsetzung erwartet, wird enttäuscht werden. Stattdessen dürfen wir dabei zusehen, wie Ruby und James sich langsam wieder annähern und Rubys Entschluss, mit James fertig zu sein, immer mehr ins Wanken gerät. Wir erleben aufs Neue die prickelnde Anziehungskraft zwischen den beiden, die jeder vernünftigen Entscheidung ein Ende bereitet, die Konflikte zwischen ihren unterschiedlichen Welten und wie ihre Liebe versucht, gegen alle Widrigkeiten anzukämpfen. Also haben die zwei eine zweite Chance? Und wie entscheidet sich die schwangere Lydia, die nicht mit dem Mann zusammen sein kann, den sie liebt und nicht weiß, wie sie ihrem Umfeld die Schwangerschaft beichten soll? Und mit der selbstbewussten Ember, die auf einer Maxton Hall Party einen geheimnisvollen Typen kennenlernt...?


"Nächstes Jahr um diese Zeit wird alles anders sein: Schon in sieben Monaten werde ich - hoffentlich - meinen Abschluss vom Maxton Hall College in der Tasche haben. Und danach werde ich - hoffentlich - in Oxford studieren. Ich werde neue Dozenten haben und neue Kommilitonen. Ein Wohnheimzimmer in einer neuen Umgebung und neue Freunde. Ein neues, aufregendes Leben. Ein Leben ohne James Beaufort"


Auch wenn mich der Cliffhanger am Ende von Band 1 ein wenig genervt hat, hatte ich so wenigstens ein prägnantes Ereignis im Kopf, an das ich mich noch erinnern konnte und das mir den abermaligen Einstieg in die glamouröse Welt der High-Society-Schule Maxton Hall mit ihrem heftigen Druck, der auf den Schülern lastet, ihren fiese Intrigen, die Schüler, Lehrer und Eltern gleichermaßen umspannen, und ihren dunklen Geheimnissen deutlich erleichtert hat. Sehr gerne bin ich wieder in der Welt versunken, in der nichts ist, wie es scheint und in der jeder seine Probleme hat. Das lag unter anderem auch wieder an Mona Kastens typischem Schreibstil, der flüssig zu lesen, voller Anspielungen direkt aus dem Leben und dabei gleichzeitig sanft und eindringlich ist. Auch wenn mir hier einige unrunde Stellen und Szenenwiederholungen genau wie etliche Tippfehler aufgefallen sind, hat das nicht meinen Lesefluss beeinträchtigt und ich konnte trotz einiger Szenen, die mich gestört haben, das Buch in einem Rutsch durchlesen. Und das ist die große Stärke ihrer Bücher, die vielleicht nicht unbedingt alle tiefsinnig sind und das auch nicht sein müssen: wir haben es hier mit einer emotional berührenden, mitreißenden Geschichte zu tun, bei der die Seiten wie im Flug vorbeifliegen und man, schneller als einem lieb ist, auf der letzten Seite angelangt ist.


"Ruby hat mir auf der Rückfahrt zur Schule zwar deutlich gemacht, dass sie noch nicht bereit für das ist, was ich zu sagen habe. Aber diese Moment in der Fotobooth - als wir uns so nahe waren, Rubys Lippen nur ein paar Zentimeter von meinem Kiefer entfernt, und ich ihren stockenden Atem auf meiner Haut spüren konnte... In diesem Augenblick wurde mir klar, dass ich nicht umsonst kämpfe. Und solange auch nur ein Funke Hoffnung für uns existiert, werde ich nicht aufgeben!"


Besonders gut gefallen hat mir an der Hauptperson Ruby, dass sie kein schwaches Opfer mit einer ganzen Latte aus Problemen ist, sondern eine emanzipierte, selbstbewusste, zielstrebige junge Frau darstellt, die genau weiß, was sie will und sich von nichts und niemandem herumschubsten lässt. Das macht sie auf jeden Fall sehr sympathisch und zur wunderbaren Identifikationsperson. Wir erleben Ruby als eine sehr engagierte, strebsame 17-Jährige, die sich klare Ziele gesetzt hat und mir so sofort ans Herz gewachsen ist - nicht zuletzt auch wegen ihrem süßen Ordnungstick und ihrer Liebe zu To-do-Listen, in der ich mich sofort wiedererkannt habe. Sie entwickelt sich durch Konflikt, Schmerz und Enttäuschungen immer weiter, lernt mit neuen Herausforderungen umzugehen und bleibt sich selbst dabei die ganze Zeit über treu. Dass sie dabei oft ein wenig überreagiert und nicht ganz nachvollziehbar handelt, ist wohl vor allem dem dünnen Plot und den überdramatisierten Handlungspunkten geschuldet und weniger ihrem Charakter an sich. Im Gegensatz zu etlichen pseudoromantischen, charakterlosen Dummchen, die einen Hang zum Stockholm-Syndrom zu besitzen scheinen, wird hier also endlich mal eine starke Frau im Young Adult Genre präsentiert, die auch ohne ihren männlichen Gegenpart charakterisiert werden kann und eigene Interessen und Ziele hat. Das ist erfrischend neu zu lesen!

Nachdem wir James im ersten Band erstmal als scheinbar typische Verkörperung eines reichen Bad Boys kennenlernen, der als erfolgreicher Lacrosse-Spieler, Erbe eines milliardenschweren Modeimperiums und König des Colleges alles verkörpert, was Ruby nicht ausstehen kann - Überheblichkeit, Macht, Rücksichtslosigkeit - und sich scheinbar ohne Rücksicht auf Verluste und ohne festes Ziel vor Augen durch sein Leben taumelt, wissen wir mittlerweile besser Bescheid über ihn und sein Leben. Dass er seine vorgeplante Zukunft, all die Erwartungen und Vorurteile, die auf ihm lasten als erdrückend wahrnimmt und es kaum wagt, nach vorne zu blicken, wird schnell klar. Dass er aber in der Lage ist, für etwas zu kämpfen was er will, mit Entschlossenheit, Überzeugung und aus tiefstem Herzen lieben kann, das ist etwas, was er erstmal selbst über sich lernen muss, während er Rubys Vertrauen langsam wieder zurück erkämpfen muss.


"In meinem Leben gab es noch nie jemanden, der sich so für mich interessiert hat wie Ruby. Ich hatte noch nie jemanden, an den ich morgens als Erstes denke und dessen Gesicht ich vor Augen habe, wenn ich schlafen gehe. Und es gab noch nie jemanden, der meine Träume hat wahr werden lassen wollen. Alles, was geschehen ist, hat mich verändert. Ich bin nicht mehr dieselbe Person, die ich vorher gewesen bin. Aber wenn es eine Sache gibt, für die ich kämpfen möchte - dann ist das Ruby."


Mit Ember, Lydia und den anderen Mitglieder der Maxton-Hall-Clique kommt ein ganzer Cocktail an neuen Problemen und Sichtweisen auf uns zu, die der ganzen Geschichte ein bisschen mehr Pepp verleihen. Hier werden Charakter weiterentwickelt, neue Andeutungen gemacht und neue Bekanntschaften herausgebildet. Ich bin sehr gespannt, was da im dritten Band noch so auf uns zu kommt und ob ich mit einigen Vermutungen richtig liege...

Dass Mona Kasten uns am Ende noch einmal eine sehr vorhersehbare Wendung zum Schlechten hineindrücken musste, um den Lesern auch noch das Warten auf den dritten Teil zu vermiesen, fand ich wirklich unnötig. Es endet mit einer fatalen Anschuldigung, die ja ganz spannend zu klären wird, aber das Ganze dann am Ende noch auf James zu schieben, was sich bestimmt innerhalb von einer Seite als Missverständnis herausstellen kann, ist wirklich nicht notwendig gewesen.
Ich habe auf jeden Fall gleich den dritten Teil zur Hand und werde weiterlesen.


"Woran denkst du?", flüstert er und streicht mir mit den Fingern über meine Haut.
Daran, dass ich verliebt in dich bin.
Daran, dass du der einzige für mich bist.
Daran, dass mir das Angst macht.
"Ich habe gerade darüber nachgedacht, dass wir in Zukunft mehr miteinander reden müssen. Über unsere Probleme. Damit nicht noch mal etwas … Schlimmes passiert", antworte ich zögerlich. James sieht mich eindringlich an. In seinem Blick liegt eine Entschlossenheit, die ich so noch nie an ihm gesehen habe. "Wir bekommen das hin, Ruby."
Ich schlucke schwer, "Bist du dir sicher?"
Er nickt kurz. Nur einmal. "Ja, bin ich."


Fazit:


Die Fortsetzung eines typischen, nicht gerade originellen New Adult Märchens, das aber dennoch mit einer mitreißenden, berührenden Atmosphäre, einer bewegenden, dramatischen Liebesgeschichte und einem intensiven, emotionalen Schreibstil unterhalten konnte. Auch wenn der Geschichte eine ernsthafte Handlungsgrundlage fehlt und demnach alles ein wenig überzogen wirkt, konnte sie mich mitreißen und ich bin gespannt auf Band 3.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Die Fortsetzung eines typischen, nicht gerade originellen New Adult Märchens!

Save You
0

"Du hast mir das verdammte Herz rausgerissen. Und ich hasse dich dafür.
Aber ich liebe dich auch, und das macht das Ganze so viel schwerer."

Nach dem ich die "Again"-Reihe von Mona Kasten wirklich geliebt ...

"Du hast mir das verdammte Herz rausgerissen. Und ich hasse dich dafür.
Aber ich liebe dich auch, und das macht das Ganze so viel schwerer."


Nach dem ich die "Again"-Reihe von Mona Kasten wirklich geliebt habe, war von Anfang an klar, dass ich auch die "Maxton Hall"-Reihe unbedingt lesen muss. Nach Band 1 war ich zwar angefixt, so wirklich überzeugt hat mich die Reihe aber noch nicht. Denn rein objektiv und sachlich betrachtet ist die "Save"-Reihe wohl eine Ansammlung oberflächlicher, klischeehafter Millionärsromane, die die Welt nicht braucht - aber ganz ehrlich: die Geschichten machen einfach trotzdem unheimlich viel Spaß zu lesen!

Zuerst mal wieder zum Cover. Es ist bis auf eine etwas dunklere, rötlichere Farbgebung dem Vorgänger- und dem Folgeband so ähnlich, dass man es auf den ersten Blick nicht unterscheiden kann, wenn man den Titel außen vor lässt. Natürlich ist es immer wichtig, dass die Teile einer Reihe optisch gut zusammenpassen aber hier finde ich es ein wenig zu viel des Guten. Auch wenn ich es mit der recht schlichten Gestaltung ohne nennenswerte Motive nicht unbedingt als Eye-Catcher bezeichnen würde, gefällt mir aber der Fokus auf dem Titel und die Kontrastierung der beiden Seiten, die langsam ineinander übergehen recht gut. Die obere Hälfte des Hintergrundes glitzert in goldenen Partikeln während die untere Hälfte in einem schlichten Creme-Weiß gehalten ist. Dadurch wird wunderbar die Gegenüberstellung der beiden im Buch dargestellten Welten verkörpert: die vor Glamour und Prunk glitzernde Welt der Oberschicht und die schlichte aber gemütliche Welt der Mittelschicht, aus der Ruby kommt.

Erste Sätze: "James ist betrunken. Oder zugedröhnt. Oder beides."

Die Geschichte beginnt unmittelbar nach dem Ende des ersten Bandes mit der Schilderung von James´ Zustand, nachdem er erfahren hat, dass seine Mutter gestorben ist und im Suff seine Beziehung zu Ruby mit einem einzigen Kuss zerstört hat. Direkt von Anfang an bekommen wir eine neue Perspektive präsentiert, die von James´ Schwester Lydia. Im Laufe der Geschichte bekommen wir auch außerdem noch Einblicke in Embers Gedankenwelt, welche die Schwester von Ruby ist. Nachdem sich Band 1 fast ausschließlich mit Ruby und James befasst hat und auch nur ihre Perspektiven eingenommen hat, wird der Horizont des Buches also um zwei Schicksale erweitert, die auch schon zuvor Anklang gefunden haben, wenn auch viel oberflächlicher.


"Es tut mir leid", flüstert er. "Was genau?", entgegne ich nach ein paar Sekunden heiser. An Silvester habe ich mir vorgenommen, das Kapitel "James Beaufort" zu schließen, doch jetzt... jetzt fühlt es sich an, als wären wir kurz davor, ein neues aufzuschlagen. "Alles." Die Antwort kommt postwendend. "Einfach alles."


Damit wird schon klar: die Handlung wird ein wenig breiter und flicht andere Handlungsstränge mit ein, was mir sehr gut gefallen hat. Nichtsdestotrotz muss man sagen, dass das auch bitter notwendig gewesen ist, denn nur von dem Ruby-James-Handlungsproblem hätte dieses Buch nicht leben können. Auch schon so ist die Geschichte mit Handlung relativ dünn bestückt und neigt dazu, Alltägliches zu schildern, Altbekanntes zu wiederholen und kleine Problemchen aufzubauschen. Zudem ist das Buch mit 360 Seiten und großer Schrift sehr dünn und ist somit von mir an einem tag durchgelesen worden. Wer also eine rasante, handlungsstarke Fortsetzung erwartet, wird enttäuscht werden. Stattdessen dürfen wir dabei zusehen, wie Ruby und James sich langsam wieder annähern und Rubys Entschluss, mit James fertig zu sein, immer mehr ins Wanken gerät. Wir erleben aufs Neue die prickelnde Anziehungskraft zwischen den beiden, die jeder vernünftigen Entscheidung ein Ende bereitet, die Konflikte zwischen ihren unterschiedlichen Welten und wie ihre Liebe versucht, gegen alle Widrigkeiten anzukämpfen. Also haben die zwei eine zweite Chance? Und wie entscheidet sich die schwangere Lydia, die nicht mit dem Mann zusammen sein kann, den sie liebt und nicht weiß, wie sie ihrem Umfeld die Schwangerschaft beichten soll? Und mit der selbstbewussten Ember, die auf einer Maxton Hall Party einen geheimnisvollen Typen kennenlernt...?


"Nächstes Jahr um diese Zeit wird alles anders sein: Schon in sieben Monaten werde ich - hoffentlich - meinen Abschluss vom Maxton Hall College in der Tasche haben. Und danach werde ich - hoffentlich - in Oxford studieren. Ich werde neue Dozenten haben und neue Kommilitonen. Ein Wohnheimzimmer in einer neuen Umgebung und neue Freunde. Ein neues, aufregendes Leben. Ein Leben ohne James Beaufort"


Auch wenn mich der Cliffhanger am Ende von Band 1 ein wenig genervt hat, hatte ich so wenigstens ein prägnantes Ereignis im Kopf, an das ich mich noch erinnern konnte und das mir den abermaligen Einstieg in die glamouröse Welt der High-Society-Schule Maxton Hall mit ihrem heftigen Druck, der auf den Schülern lastet, ihren fiese Intrigen, die Schüler, Lehrer und Eltern gleichermaßen umspannen, und ihren dunklen Geheimnissen deutlich erleichtert hat. Sehr gerne bin ich wieder in der Welt versunken, in der nichts ist, wie es scheint und in der jeder seine Probleme hat. Das lag unter anderem auch wieder an Mona Kastens typischem Schreibstil, der flüssig zu lesen, voller Anspielungen direkt aus dem Leben und dabei gleichzeitig sanft und eindringlich ist. Auch wenn mir hier einige unrunde Stellen und Szenenwiederholungen genau wie etliche Tippfehler aufgefallen sind, hat das nicht meinen Lesefluss beeinträchtigt und ich konnte trotz einiger Szenen, die mich gestört haben, das Buch in einem Rutsch durchlesen. Und das ist die große Stärke ihrer Bücher, die vielleicht nicht unbedingt alle tiefsinnig sind und das auch nicht sein müssen: wir haben es hier mit einer emotional berührenden, mitreißenden Geschichte zu tun, bei der die Seiten wie im Flug vorbeifliegen und man, schneller als einem lieb ist, auf der letzten Seite angelangt ist.


"Ruby hat mir auf der Rückfahrt zur Schule zwar deutlich gemacht, dass sie noch nicht bereit für das ist, was ich zu sagen habe. Aber diese Moment in der Fotobooth - als wir uns so nahe waren, Rubys Lippen nur ein paar Zentimeter von meinem Kiefer entfernt, und ich ihren stockenden Atem auf meiner Haut spüren konnte... In diesem Augenblick wurde mir klar, dass ich nicht umsonst kämpfe. Und solange auch nur ein Funke Hoffnung für uns existiert, werde ich nicht aufgeben!"


Besonders gut gefallen hat mir an der Hauptperson Ruby, dass sie kein schwaches Opfer mit einer ganzen Latte aus Problemen ist, sondern eine emanzipierte, selbstbewusste, zielstrebige junge Frau darstellt, die genau weiß, was sie will und sich von nichts und niemandem herumschubsten lässt. Das macht sie auf jeden Fall sehr sympathisch und zur wunderbaren Identifikationsperson. Wir erleben Ruby als eine sehr engagierte, strebsame 17-Jährige, die sich klare Ziele gesetzt hat und mir so sofort ans Herz gewachsen ist - nicht zuletzt auch wegen ihrem süßen Ordnungstick und ihrer Liebe zu To-do-Listen, in der ich mich sofort wiedererkannt habe. Sie entwickelt sich durch Konflikt, Schmerz und Enttäuschungen immer weiter, lernt mit neuen Herausforderungen umzugehen und bleibt sich selbst dabei die ganze Zeit über treu. Dass sie dabei oft ein wenig überreagiert und nicht ganz nachvollziehbar handelt, ist wohl vor allem dem dünnen Plot und den überdramatisierten Handlungspunkten geschuldet und weniger ihrem Charakter an sich. Im Gegensatz zu etlichen pseudoromantischen, charakterlosen Dummchen, die einen Hang zum Stockholm-Syndrom zu besitzen scheinen, wird hier also endlich mal eine starke Frau im Young Adult Genre präsentiert, die auch ohne ihren männlichen Gegenpart charakterisiert werden kann und eigene Interessen und Ziele hat. Das ist erfrischend neu zu lesen!

Nachdem wir James im ersten Band erstmal als scheinbar typische Verkörperung eines reichen Bad Boys kennenlernen, der als erfolgreicher Lacrosse-Spieler, Erbe eines milliardenschweren Modeimperiums und König des Colleges alles verkörpert, was Ruby nicht ausstehen kann - Überheblichkeit, Macht, Rücksichtslosigkeit - und sich scheinbar ohne Rücksicht auf Verluste und ohne festes Ziel vor Augen durch sein Leben taumelt, wissen wir mittlerweile besser Bescheid über ihn und sein Leben. Dass er seine vorgeplante Zukunft, all die Erwartungen und Vorurteile, die auf ihm lasten als erdrückend wahrnimmt und es kaum wagt, nach vorne zu blicken, wird schnell klar. Dass er aber in der Lage ist, für etwas zu kämpfen was er will, mit Entschlossenheit, Überzeugung und aus tiefstem Herzen lieben kann, das ist etwas, was er erstmal selbst über sich lernen muss, während er Rubys Vertrauen langsam wieder zurück erkämpfen muss.


"In meinem Leben gab es noch nie jemanden, der sich so für mich interessiert hat wie Ruby. Ich hatte noch nie jemanden, an den ich morgens als Erstes denke und dessen Gesicht ich vor Augen habe, wenn ich schlafen gehe. Und es gab noch nie jemanden, der meine Träume hat wahr werden lassen wollen. Alles, was geschehen ist, hat mich verändert. Ich bin nicht mehr dieselbe Person, die ich vorher gewesen bin. Aber wenn es eine Sache gibt, für die ich kämpfen möchte - dann ist das Ruby."


Mit Ember, Lydia und den anderen Mitglieder der Maxton-Hall-Clique kommt ein ganzer Cocktail an neuen Problemen und Sichtweisen auf uns zu, die der ganzen Geschichte ein bisschen mehr Pepp verleihen. Hier werden Charakter weiterentwickelt, neue Andeutungen gemacht und neue Bekanntschaften herausgebildet. Ich bin sehr gespannt, was da im dritten Band noch so auf uns zu kommt und ob ich mit einigen Vermutungen richtig liege...

Dass Mona Kasten uns am Ende noch einmal eine sehr vorhersehbare Wendung zum Schlechten hineindrücken musste, um den Lesern auch noch das Warten auf den dritten Teil zu vermiesen, fand ich wirklich unnötig. Es endet mit einer fatalen Anschuldigung, die ja ganz spannend zu klären wird, aber das Ganze dann am Ende noch auf James zu schieben, was sich bestimmt innerhalb von einer Seite als Missverständnis herausstellen kann, ist wirklich nicht notwendig gewesen.
Ich habe auf jeden Fall gleich den dritten Teil zur Hand und werde weiterlesen.


"Woran denkst du?", flüstert er und streicht mir mit den Fingern über meine Haut.
Daran, dass ich verliebt in dich bin.
Daran, dass du der einzige für mich bist.
Daran, dass mir das Angst macht.
"Ich habe gerade darüber nachgedacht, dass wir in Zukunft mehr miteinander reden müssen. Über unsere Probleme. Damit nicht noch mal etwas … Schlimmes passiert", antworte ich zögerlich. James sieht mich eindringlich an. In seinem Blick liegt eine Entschlossenheit, die ich so noch nie an ihm gesehen habe. "Wir bekommen das hin, Ruby."
Ich schlucke schwer, "Bist du dir sicher?"
Er nickt kurz. Nur einmal. "Ja, bin ich."


Fazit:


Die Fortsetzung eines typischen, nicht gerade originellen New Adult Märchens, das aber dennoch mit einer mitreißenden, berührenden Atmosphäre, einer bewegenden, dramatischen Liebesgeschichte und einem intensiven, emotionalen Schreibstil unterhalten konnte. Auch wenn der Geschichte eine ernsthafte Handlungsgrundlage fehlt und demnach alles ein wenig überzogen wirkt, konnte sie mich mitreißen und ich bin gespannt auf Band 3.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Ein spannendes, witziges und ganz schön durchtriebenes Lesevergnügen!

Wicked – Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
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Als ich gelesen habe, dass Jennifer L. Armentrout nach ihren Ausflügen zur Erotik, zum Thriller und zum Young-Adult endlich wieder ihrem besten Genre, der Fantasy, zuwendet, habe ich vor Freude Luftsprünge ...

Als ich gelesen habe, dass Jennifer L. Armentrout nach ihren Ausflügen zur Erotik, zum Thriller und zum Young-Adult endlich wieder ihrem besten Genre, der Fantasy, zuwendet, habe ich vor Freude Luftsprünge gemacht. Denn nachdem ihre Liebesgeschichten zwar alle nicht schlecht aber noch lange nicht so gut wie zum Beispiel "Dark Elements" (sorry, diesen Vergleich werdet ihr leider noch öfter lesen) war, habe ich dringend mal wieder eine Reihe gebraucht, die mich wieder richtig umhaut. Ob das diese Reihe wirklich sein kann, weiß ich noch nicht sicher, doch auch wenn es vom Schema ihren vorherigen Reihen unglaublich ähnlich ist und nichts wirklich unfassbar Neues beinhaltet, hab ich es sehr gemocht. Denn kaum eine Autorin weiß es besser, mich mit humorvollen Anspielungen zum Lachen, mit interessanten Protagonisten zum nachdenken, mit prickelnder Liebe zum Schmachten, mit epischen Kämpfen zum Mitfiebern und mit schockierenden Wendungen und Cliffhangern zum fluchen zu bringen.

Doch beginnen wir wie immer mit dem Cover. Auch wenn die Gestaltung nicht wirklich outstandig besonders ist, gefällt mir die kräftige smaragdgrüne Farbe, sowie die feine Oberfläche des goldenen Flügels, der als Hauptmotiv abgedruckt ist. Zusammen mit dem grellen Pink des Titels und der schön geschwungenen Schrift ergibt sich eine runde Gestaltung, die auch in den Folgebänden sehr hübsch weitergeführt wird. Was ich leider erst ganz zum Schluss bemerkt habe, ist dass im Umschlag des Buches ein Stadtplan von New Orleans zu finden gewesen wäre, welcher die wichtigsten Standorte im Buch kennzeichnet. Dadurch dass ich mit dieser Stadt bislang gar nichts am Hut hatte, wäre das ein ganz nützliches Extra gewesen Im hinteren Teil des Umschlages ist noch eine Vorschau auf die kommenden Teile der Trilogie gedruckt, die zum Glück alle sehr bald erscheinen werden!


Erster Satz: "Mir lief der Schweiß von der Stirn, und Strähnen meines roten Haares klebten mir feucht im Nacken."

Ganz nach dem altbekannten Stil werden wir von der Autorin einfach voll in die Geschichte rein geworfen: ohne jegliche Vorwarnung findet man sich mit der 21 jährigen Ivy Morgan in der brütenden Hitze New Orleans wieder, wo sie mit ihrer besten Freundin Val vor ihrer abendlichen Schicht einen eiskalten Kaffee genießt und ihre Notizen aus dem Philosophiekurs durchgeht. Klingt soweit alles nach einer normalen Studentin oder? Nun ja, wenn man davon absieht, dass sie ihre Schicht nicht etwa in einer Bar mit einem Tablett in der Hand sondern auf den Straßen der Stadt mit einem Eisenpflock bewaffnet herumbringt und dass sie dabei anstatt Tische zu säubern, die Straßen von Fae befreit. Denn sowohl Ivy als auch Val gehören zu einem verborgenen Orden, der Nacht für Nacht dafür sorgt, dass die Fae, die aus der Anderwelt in unsere Welt strömen, hier versteckt durch Sinnestäuschungen Menschen unter Einfluss nehmen, aussaugen und Angst und Schrecken verbreiten, nicht Überhand nehmen.


"Verdammte Fae", murmelte Val. Sie sprach mir aus der Seele. Die Fae hatten mir alles genommen. Nicht nur einmal, sondern zweimal, und ich hasste sie mit der brennenden Kraft von zehntausend Sonnen."


Schon seit ihrer frühesten Kindheit auf diese Aufgabe vorbereitet jagt sie Nacht für Nacht die übernatürlich schönen und gefährlichen Monster, bis... sie eines Tages an den Falschen gerät und schwer verletzt wird. Doch hat sie sich wirklich nur eingebildet, dass die Haut dieses besonderen Fae nicht silbern war und er auf den sonst tödlichen Eisenpflock nicht reagierte, ist sie wirklich nur so verrückt wie alle glauben? Als Strafe für ihre Beharrlichkeit bekommt sie den neuen Jäger aufgedrückt. Ren heißt das neue Ordensmitglied, das erst vor kurzem nach New Orleans gekommen ist und nun durch die Stadt geführt werden muss. Doch sehr bald muss Ivy feststellen, dass das eigentlich keine Strafe ist. Denn der rätselhafte Neue weiß nicht nur erstaunlich viel über die dunklen Geheimnisse der Stadt und scheint ihr ihre Geschichte zu glauben, er ist auch unglaublich heiß und scheint stark an Ivy interessiert zu sein. Wird Ivy ihm eine Chance geben, obwohl sie ihre erste große Liebe verloren hat und die sich zuspitzende Lage in der Stadt auch nichts Gutes verheißt...?


"Einer seiner Mundwinkel zuckte in die Höhe, und er küsste mich erst auf die Stirn, dann auf die Nasenspitze. "Lass uns von hier verschwinden" Wie einer der Menschen aus dem Club, der gerade von einem Fae ausgesaugt worden war, bewegte ich mich, als wäre ich vollkommen benommen, als würde ich unter Wasser laufen. Und als ich Ren zu seinem Pick-Up folgte, wusste ich nicht länger, was gefährlicher für mich war - die Fae oder Ren, denn beide hatten die macht, mich in die Tiefe zu ziehen."


Wie die Prioritäten der Autorin zwischen Handlung und Sonstigem gesteckt sind, lässt sich relativ schnell feststellen: es gibt kaum eine Seite, in der Ren nicht mindestens einmal genannt wird.
Da ich ihn aber sehr mag und jede Seite ohne ihn eine langweilige Seite ist, hat mich das absolut nicht gestört Auch wenn der Orden, das Problem mit den "Älteren" und mit dem Plan der Fae am Anfang ein wenig stiefmütterlich behandelt wird und das Ganze eher als nette Kulisse für die Lovestory erscheint, wird die Geschichte auch immer wieder durch actionreiche Szenen und neue Erkenntnisse gewürzt. Ich kann die vielen kritischen Stimmen aber auf jeden Fall verstehen: durch die klar im Fokus stehenden Liebesgeschichte zwischen Ren und Ivy und die dabei auch nicht zu kurz kommende Erotik verspielt die Geschichte ein wenig ihres Potentials. Doch... was nicht ist, kann ja noch werden. Immerhin gibt es ja noch zwei nachfolgende Bände.

Versteht mich aber nicht falsch - auch wenn erstmal nicht besonders viel passiert, wird es nicht langweilig. Das Buch wartet mit sowohl mit romantischen, als auch mit actionreichen Szenen auf, was aber vor allem wieder prägend ist, ist der treffende Humor, der allen Problemen die Spitze nimmt und die Geschichte unglaublich unterhaltsam macht. Wir bekommen es hier wieder mit einer Menge wohlplatzierter Anspielungen auf Disney- Filme, "Harry Potter", "Der Herr der Ringe", "Twilight" und "The Walking Dead" vorgesetzt. Rens und Ivys Sarkasmus, ihre Zweideutigkeiten, die vielen Insiderwitzen und vor allem die unglaublich lustigen und auch oft peinlichen Konversationen haben mir zusätzlich praktisch ein Dauergrinsen ins Gesicht tapeziert.


"Du magst mich." Ren ließ mich los und lächelte mich an, dieses engelhafte Gesicht der Inbegriff von Unschuld. "Du bist nur noch nicht bereit, es zuzugeben."


So auch der wie gewohnt bildhafte, humorvolle und lockere Schreibstil der lieben Jennifer. Wortgewandt, witzig, dabei voller Andeutungen, Metaphern und mit grandiosen Beschreibungen von Gegebenheiten, Ereignissen, Emotionen und magischen Elementen führt sie uns durch die Geschichte, sodass die fast 500 Seiten wie im Flug vergehen.

Sehr gut gefallen haben mir auch die Charaktere, auch wenn diese es leider nicht mit anderen ihrer Reihen (zum Beispiel mit Layla und Roth aus "Dark Elements") aufnehmen können. Die junge Ivy ist auf jeden Fall eine Kämpferin, was sie auch gerne in etlichen Situationen demonstriert. Damit war sie mir sehr sympathisch, auch wenn sie diesen typischen "OMG-ich-bin-so-hässlich"-Komplex hat, den wohl alle YA-Protagonistinnen haben müssen (seufz). Ich wäre froh, wenn ich ihre wilden Merida-Locken hätte. Naja, Aussehen mal beiseite, sie ist auf keinen Fall jemand, der sich hinter einem starken Retter versteckt und gerne das Opfer spielt. Doch hinter ihrer toughen Fassade versteckt sie eine ganze Menge Schmerz und anderes emotionales Gepäck, was mich wirklich überzeugen konnte, auch wenn die Autorin ihrem Konflikt nicht besonders viel Zeit widmet. Nachdem sie ihre große Liebe Shaun an die Fae verloren hat und sich ihre eigene Schuld daran nicht verzeihen kann, hat sie sich geschworen, dass sie keine Männer mehr braucht und will... Bis Ren in ihr Leben tritt, der nicht nur verboten gut aussieht, sie charmant umwirbt, genau weiß, was er will und einfach nicht aufgeben will. Gerade durch diese Beharrlichkeit kommt der Love-Plot sehr schnell zum Ziel, wodurch eigentlich die Luft recht schnell draußen ist. Auf der anderen Seite mochte ich die beiden sehr zusammen und fand es außerdem sehr erfrischend, dass nicht erst fünfzigtausend Probleme aus dem Weg geräumt werden und etliche Dreiecksbeziehungen ausgelotet werden mussten, bis sie sich endlich aufeinander einlassen. Ren ist natürlich cool, aber... er ist nun mal nicht Roth (sorry, Ren aber mit einem sexy Hohedämon der Hölle, der immer einen Spruch auf Lager hat, der seine dämonischen Haustiere nach Disney-Figuren benennt und einfach unwiderstehlich ist, kannst du es leider nicht aufnehmen, grins).


"Ich... ich habe alle Menschen verloren, die ich geliebt habe." Meine Stimme brach, und seine Fassung bröckelte. "Ich habe alle verloren" (…) Ich wollte mich abwenden, aber er ließ meine Hände los und hielt mich an den Oberarmen fest.
"Ich bin immer noch hier." Er senkte den Kopf und sah mir in die Augen. "Mich hast du nicht verloren."


Als Bonuscharakter und meinen persönlichen Liebling lernen wir den kleinen Tink kennen. Mit "klein" meine ich auch wirklich klein, denn der gute ist nur etwa 30 Zentimeter groß, auch wenn er ein Temperament für zwei Meter hat. Genau wie die Fae ist auch er ein magisches Wesen aus der Anderwelt, der durch einen Zufall durch eines der Tore nach New Orleans geschleudert wurde und daraufhin von Ivy aufgenommen wurde. Anders als seine großen, bösen Heimatgenossen hat er es sich jedoch nicht zum Ziel gemacht, die Erde zu zerstören, sondern richtet all seine kriminelle Energie lieber darauf, Ivys Amazon-Passwörter zu knacken, Cornflakes-Packungen zu klauen, seltsame Orgien mit Trollpuppen zu veranstalten und die Harry-Potter-Filme durch zu suchten. Dass er auch noch ein besonderes Faible für Dobby hat und ganz nach seinem Artnamen "Brownie" wunderbar leckeren Schokoladenkuchen backen kann macht ihn natürlich super sympathisch und zum perfekten Mini-Mitbewohner, auch wenn das kleine Kerlchen eine Menge Geheimnisse zu verbergen hat...


"Du würdest mich doch nicht belügen, oder Tink?"
"Nein" er grinste. " Du hast Amazon Prime."


Das Ende ist mal wieder auf die typische Armentrout´sche "haha-du-dummer-Leser-hier-hast-du-einen-krassen-Cliffhanger-jetzt-komm-damit-klar-und-zerbreche-dir-darüber-den-Kopf-bis-der-nächste-Teil-rauskommt"-Art, für die ich sie wirklich hassen könnte. Aber nur fast, denn dafür habe mich bei dieser Geschichte viel zu oft mit breitem Grinsen auf meinem Bett gesessen und mir gewünscht, in die Geschichte eintauchen zu können.


Fazit:


Ein sicherlich ausbaufähiger Auftakt einer leidenschaftlichen Fantasy-Reihe, die mehr Wert auf die Liebesgeschichte legt, als auf die Haupthandlung. Dennoch ein spannendes, witziges und ganz schön durchtriebenes Lesevergnügen!

Veröffentlicht am 01.10.2018

Ein spannendes, witziges und ganz schön durchtriebenes Lesevergnügen!

Wicked - Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
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Als ich gelesen habe, dass Jennifer L. Armentrout nach ihren Ausflügen zur Erotik, zum Thriller und zum Young-Adult endlich wieder ihrem besten Genre, der Fantasy, zuwendet, habe ich vor Freude Luftsprünge ...

Als ich gelesen habe, dass Jennifer L. Armentrout nach ihren Ausflügen zur Erotik, zum Thriller und zum Young-Adult endlich wieder ihrem besten Genre, der Fantasy, zuwendet, habe ich vor Freude Luftsprünge gemacht. Denn nachdem ihre Liebesgeschichten zwar alle nicht schlecht aber noch lange nicht so gut wie zum Beispiel "Dark Elements" (sorry, diesen Vergleich werdet ihr leider noch öfter lesen) war, habe ich dringend mal wieder eine Reihe gebraucht, die mich wieder richtig umhaut. Ob das diese Reihe wirklich sein kann, weiß ich noch nicht sicher, doch auch wenn es vom Schema ihren vorherigen Reihen unglaublich ähnlich ist und nichts wirklich unfassbar Neues beinhaltet, hab ich es sehr gemocht. Denn kaum eine Autorin weiß es besser, mich mit humorvollen Anspielungen zum Lachen, mit interessanten Protagonisten zum nachdenken, mit prickelnder Liebe zum Schmachten, mit epischen Kämpfen zum Mitfiebern und mit schockierenden Wendungen und Cliffhangern zum fluchen zu bringen.

Doch beginnen wir wie immer mit dem Cover. Auch wenn die Gestaltung nicht wirklich outstandig besonders ist, gefällt mir die kräftige smaragdgrüne Farbe, sowie die feine Oberfläche des goldenen Flügels, der als Hauptmotiv abgedruckt ist. Zusammen mit dem grellen Pink des Titels und der schön geschwungenen Schrift ergibt sich eine runde Gestaltung, die auch in den Folgebänden sehr hübsch weitergeführt wird. Was ich leider erst ganz zum Schluss bemerkt habe, ist dass im Umschlag des Buches ein Stadtplan von New Orleans zu finden gewesen wäre, welcher die wichtigsten Standorte im Buch kennzeichnet. Dadurch dass ich mit dieser Stadt bislang gar nichts am Hut hatte, wäre das ein ganz nützliches Extra gewesen Im hinteren Teil des Umschlages ist noch eine Vorschau auf die kommenden Teile der Trilogie gedruckt, die zum Glück alle sehr bald erscheinen werden!


Erster Satz: "Mir lief der Schweiß von der Stirn, und Strähnen meines roten Haares klebten mir feucht im Nacken."

Ganz nach dem altbekannten Stil werden wir von der Autorin einfach voll in die Geschichte rein geworfen: ohne jegliche Vorwarnung findet man sich mit der 21 jährigen Ivy Morgan in der brütenden Hitze New Orleans wieder, wo sie mit ihrer besten Freundin Val vor ihrer abendlichen Schicht einen eiskalten Kaffee genießt und ihre Notizen aus dem Philosophiekurs durchgeht. Klingt soweit alles nach einer normalen Studentin oder? Nun ja, wenn man davon absieht, dass sie ihre Schicht nicht etwa in einer Bar mit einem Tablett in der Hand sondern auf den Straßen der Stadt mit einem Eisenpflock bewaffnet herumbringt und dass sie dabei anstatt Tische zu säubern, die Straßen von Fae befreit. Denn sowohl Ivy als auch Val gehören zu einem verborgenen Orden, der Nacht für Nacht dafür sorgt, dass die Fae, die aus der Anderwelt in unsere Welt strömen, hier versteckt durch Sinnestäuschungen Menschen unter Einfluss nehmen, aussaugen und Angst und Schrecken verbreiten, nicht Überhand nehmen.


"Verdammte Fae", murmelte Val. Sie sprach mir aus der Seele. Die Fae hatten mir alles genommen. Nicht nur einmal, sondern zweimal, und ich hasste sie mit der brennenden Kraft von zehntausend Sonnen."


Schon seit ihrer frühesten Kindheit auf diese Aufgabe vorbereitet jagt sie Nacht für Nacht die übernatürlich schönen und gefährlichen Monster, bis... sie eines Tages an den Falschen gerät und schwer verletzt wird. Doch hat sie sich wirklich nur eingebildet, dass die Haut dieses besonderen Fae nicht silbern war und er auf den sonst tödlichen Eisenpflock nicht reagierte, ist sie wirklich nur so verrückt wie alle glauben? Als Strafe für ihre Beharrlichkeit bekommt sie den neuen Jäger aufgedrückt. Ren heißt das neue Ordensmitglied, das erst vor kurzem nach New Orleans gekommen ist und nun durch die Stadt geführt werden muss. Doch sehr bald muss Ivy feststellen, dass das eigentlich keine Strafe ist. Denn der rätselhafte Neue weiß nicht nur erstaunlich viel über die dunklen Geheimnisse der Stadt und scheint ihr ihre Geschichte zu glauben, er ist auch unglaublich heiß und scheint stark an Ivy interessiert zu sein. Wird Ivy ihm eine Chance geben, obwohl sie ihre erste große Liebe verloren hat und die sich zuspitzende Lage in der Stadt auch nichts Gutes verheißt...?


"Einer seiner Mundwinkel zuckte in die Höhe, und er küsste mich erst auf die Stirn, dann auf die Nasenspitze. "Lass uns von hier verschwinden" Wie einer der Menschen aus dem Club, der gerade von einem Fae ausgesaugt worden war, bewegte ich mich, als wäre ich vollkommen benommen, als würde ich unter Wasser laufen. Und als ich Ren zu seinem Pick-Up folgte, wusste ich nicht länger, was gefährlicher für mich war - die Fae oder Ren, denn beide hatten die macht, mich in die Tiefe zu ziehen."


Wie die Prioritäten der Autorin zwischen Handlung und Sonstigem gesteckt sind, lässt sich relativ schnell feststellen: es gibt kaum eine Seite, in der Ren nicht mindestens einmal genannt wird.
Da ich ihn aber sehr mag und jede Seite ohne ihn eine langweilige Seite ist, hat mich das absolut nicht gestört Auch wenn der Orden, das Problem mit den "Älteren" und mit dem Plan der Fae am Anfang ein wenig stiefmütterlich behandelt wird und das Ganze eher als nette Kulisse für die Lovestory erscheint, wird die Geschichte auch immer wieder durch actionreiche Szenen und neue Erkenntnisse gewürzt. Ich kann die vielen kritischen Stimmen aber auf jeden Fall verstehen: durch die klar im Fokus stehenden Liebesgeschichte zwischen Ren und Ivy und die dabei auch nicht zu kurz kommende Erotik verspielt die Geschichte ein wenig ihres Potentials. Doch... was nicht ist, kann ja noch werden. Immerhin gibt es ja noch zwei nachfolgende Bände.

Versteht mich aber nicht falsch - auch wenn erstmal nicht besonders viel passiert, wird es nicht langweilig. Das Buch wartet mit sowohl mit romantischen, als auch mit actionreichen Szenen auf, was aber vor allem wieder prägend ist, ist der treffende Humor, der allen Problemen die Spitze nimmt und die Geschichte unglaublich unterhaltsam macht. Wir bekommen es hier wieder mit einer Menge wohlplatzierter Anspielungen auf Disney- Filme, "Harry Potter", "Der Herr der Ringe", "Twilight" und "The Walking Dead" vorgesetzt. Rens und Ivys Sarkasmus, ihre Zweideutigkeiten, die vielen Insiderwitzen und vor allem die unglaublich lustigen und auch oft peinlichen Konversationen haben mir zusätzlich praktisch ein Dauergrinsen ins Gesicht tapeziert.


"Du magst mich." Ren ließ mich los und lächelte mich an, dieses engelhafte Gesicht der Inbegriff von Unschuld. "Du bist nur noch nicht bereit, es zuzugeben."


So auch der wie gewohnt bildhafte, humorvolle und lockere Schreibstil der lieben Jennifer. Wortgewandt, witzig, dabei voller Andeutungen, Metaphern und mit grandiosen Beschreibungen von Gegebenheiten, Ereignissen, Emotionen und magischen Elementen führt sie uns durch die Geschichte, sodass die fast 500 Seiten wie im Flug vergehen.

Sehr gut gefallen haben mir auch die Charaktere, auch wenn diese es leider nicht mit anderen ihrer Reihen (zum Beispiel mit Layla und Roth aus "Dark Elements") aufnehmen können. Die junge Ivy ist auf jeden Fall eine Kämpferin, was sie auch gerne in etlichen Situationen demonstriert. Damit war sie mir sehr sympathisch, auch wenn sie diesen typischen "OMG-ich-bin-so-hässlich"-Komplex hat, den wohl alle YA-Protagonistinnen haben müssen (seufz). Ich wäre froh, wenn ich ihre wilden Merida-Locken hätte. Naja, Aussehen mal beiseite, sie ist auf keinen Fall jemand, der sich hinter einem starken Retter versteckt und gerne das Opfer spielt. Doch hinter ihrer toughen Fassade versteckt sie eine ganze Menge Schmerz und anderes emotionales Gepäck, was mich wirklich überzeugen konnte, auch wenn die Autorin ihrem Konflikt nicht besonders viel Zeit widmet. Nachdem sie ihre große Liebe Shaun an die Fae verloren hat und sich ihre eigene Schuld daran nicht verzeihen kann, hat sie sich geschworen, dass sie keine Männer mehr braucht und will... Bis Ren in ihr Leben tritt, der nicht nur verboten gut aussieht, sie charmant umwirbt, genau weiß, was er will und einfach nicht aufgeben will. Gerade durch diese Beharrlichkeit kommt der Love-Plot sehr schnell zum Ziel, wodurch eigentlich die Luft recht schnell draußen ist. Auf der anderen Seite mochte ich die beiden sehr zusammen und fand es außerdem sehr erfrischend, dass nicht erst fünfzigtausend Probleme aus dem Weg geräumt werden und etliche Dreiecksbeziehungen ausgelotet werden mussten, bis sie sich endlich aufeinander einlassen. Ren ist natürlich cool, aber... er ist nun mal nicht Roth (sorry, Ren aber mit einem sexy Hohedämon der Hölle, der immer einen Spruch auf Lager hat, der seine dämonischen Haustiere nach Disney-Figuren benennt und einfach unwiderstehlich ist, kannst du es leider nicht aufnehmen, grins).


"Ich... ich habe alle Menschen verloren, die ich geliebt habe." Meine Stimme brach, und seine Fassung bröckelte. "Ich habe alle verloren" (…) Ich wollte mich abwenden, aber er ließ meine Hände los und hielt mich an den Oberarmen fest.
"Ich bin immer noch hier." Er senkte den Kopf und sah mir in die Augen. "Mich hast du nicht verloren."


Als Bonuscharakter und meinen persönlichen Liebling lernen wir den kleinen Tink kennen. Mit "klein" meine ich auch wirklich klein, denn der gute ist nur etwa 30 Zentimeter groß, auch wenn er ein Temperament für zwei Meter hat. Genau wie die Fae ist auch er ein magisches Wesen aus der Anderwelt, der durch einen Zufall durch eines der Tore nach New Orleans geschleudert wurde und daraufhin von Ivy aufgenommen wurde. Anders als seine großen, bösen Heimatgenossen hat er es sich jedoch nicht zum Ziel gemacht, die Erde zu zerstören, sondern richtet all seine kriminelle Energie lieber darauf, Ivys Amazon-Passwörter zu knacken, Cornflakes-Packungen zu klauen, seltsame Orgien mit Trollpuppen zu veranstalten und die Harry-Potter-Filme durch zu suchten. Dass er auch noch ein besonderes Faible für Dobby hat und ganz nach seinem Artnamen "Brownie" wunderbar leckeren Schokoladenkuchen backen kann macht ihn natürlich super sympathisch und zum perfekten Mini-Mitbewohner, auch wenn das kleine Kerlchen eine Menge Geheimnisse zu verbergen hat...


"Du würdest mich doch nicht belügen, oder Tink?"
"Nein" er grinste. " Du hast Amazon Prime."


Das Ende ist mal wieder auf die typische Armentrout´sche "haha-du-dummer-Leser-hier-hast-du-einen-krassen-Cliffhanger-jetzt-komm-damit-klar-und-zerbreche-dir-darüber-den-Kopf-bis-der-nächste-Teil-rauskommt"-Art, für die ich sie wirklich hassen könnte. Aber nur fast, denn dafür habe mich bei dieser Geschichte viel zu oft mit breitem Grinsen auf meinem Bett gesessen und mir gewünscht, in die Geschichte eintauchen zu können.


Fazit:


Ein sicherlich ausbaufähiger Auftakt einer leidenschaftlichen Fantasy-Reihe, die mehr Wert auf die Liebesgeschichte legt, als auf die Haupthandlung. Dennoch ein spannendes, witziges und ganz schön durchtriebenes Lesevergnügen!