Adieu Konrad, oder, vielleicht: Auf Wiedersehen??
Hügeltreffen - Konrad von Kamms 5. FallZum Inhalt:
Kalte Berechnung oder lodernder Hass? Leben ist zerbrechlich – Liebe überdauert alles Ein Doppelmord in Großhadern erschüttert die Nachbarschaft. Die befreundeten Nachbarinnen der Doppelhaushälfte ...
Zum Inhalt:
Kalte Berechnung oder lodernder Hass? Leben ist zerbrechlich – Liebe überdauert alles Ein Doppelmord in Großhadern erschüttert die Nachbarschaft. Die befreundeten Nachbarinnen der Doppelhaushälfte am Taubenschlag wurden kaltblütig erschossen. Die Anrainer sind entsetzt und erleichtert. Kehrt jetzt endlich Ruhe in das Anwesen ein? Ilga Richter und Ralf Utzschneider ermitteln, bis es auch um Utzschneiders Ruhe geschehen ist und alles an Ilga hängen bleibt. Wird der noch krankgeschriebene Konrad von Kamm, der noch mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat, in den Dienst zurückkehren, um ihr zu helfen? Oder zwingt ihn am Ende ein ganz anderer Fall zu diesem Schritt? Hügeltreffen – Konrad von Kamms 5. Fall ist ein typischer, im Stil von englischen Krimis geschriebener Roman. Er erzählt von dem Kampf ums Dabeisein und dem Wunsch nach Ruhe. Wie immer mit wenig Blut und vielen Verdächtigen.
Ich muss gestehen, Konrad von Kamm, der Protagonist in Antonia Günder-Freytags Romanen ist mir so richtig ans Herz gewachsen in den vergangenen Bänden die ich das Vergnügen zu lesen hatte.
Aber in diesem Roman brilliert er so richtig obwohl er sich erst einmal auf dem Gut seines 85jährigen Onkels Franz erholen muss. Der vorige und 4. Band endete mit einem Cliffhanger, wobei man schon glaubte, das wäre Konrads Ende gewesen. Er erholt sich gut, nur seine linke Hand bereitet ihm noch etwas Kummer.
So kommt es, dass sein Team im Mordfall zweier befreundeter Nachbarinnen ohne ihn ermitteln muss. Und da auch Kollege Utzschneider mit privaten Problemen zu kämpfen hat, bleibt die Arbeit an Ilga Richter hängen, die feststellen muss, dass es nicht so leicht ist, Entscheidungen zu treffen und Anweisungen zu geben, wenn man diese bisher nur befolgen musste. Aber sie meistert die ihr übertragene Aufgabe mit Bravour.
Konrad, der unbedingt helfen will, bekommt einen alten Fall, den Fall Hauser, auf's Auge gedrückt. Es ist ein Fall, der sein Seelenleben gehörig durcheinander bringt.
Wie gewohnt weiss die Autorin mit ihrem Schreibstil, der sich leicht und flüssig lesen lässt, zu punkten. Man fühlt sich dadurch wie ein Mitglied im Geschehen, denn Antonia beschreibt Land und Leute so plastisch und bildhaft, dass man sich inmitten der Geschichte wähnt. Das ist ihr besonderes Talent und nimmt den Leser voll mit.
Obwohl es sich bei Mord natürlich um ein Kapitalverbrechen handelt, entbehrt die Handlung nicht an komischen und humorvollen Szenen. Köstlich sind die Dialoge zwischen Mutter und Sohn.
Dieser Roman kommt ohne grosses Blutvergiessen und brutale Gräueltaten aus, was aber der Spannung keinen Abbruch tut. Das Buch fesselt den Leser von Anfang bis zum Ende.
Und ich sage mit einer kleinen Träne im Augenwinkel Auf Wiedersehen (vielleicht? ) zu Konrad und seinem Team.