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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2018

Langweiliger Roman

Das Café unter den Linden
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Fritzi, eigentlich Elfriede Lack, kommt aus dem Schwabenland ins große, weit entfernte Berlin, dort will sie Schauspielerin werden, am Liebsten würde sie aber gerne Drehbücher schreiben. Doch damit hat ...

Fritzi, eigentlich Elfriede Lack, kommt aus dem Schwabenland ins große, weit entfernte Berlin, dort will sie Schauspielerin werden, am Liebsten würde sie aber gerne Drehbücher schreiben. Doch damit hat sie in ihrem Heimatdorf schon danebengegriffen.

Ich habe mich sehr auf diesen Roman gefreut. Noch nie hatte ich etwas über die Zwanziger gelesen und war nun ganz neugierig darauf mit Fritzi ins Berlin der Zwanziger Jahre einzutauchen. Doch leider wurde ich schwer enttäuscht. Die Geschichte hätte in jedem Zeitalter spielen können. Die Sprache und Ausdrucksweise waren noch das Einzige, das an die Zwanziger erinnerte, deshalb musste wohl auch so häufig im Text daraufhin gewiesen werden, dass es in diesem Zeitalter spielt. Ich hätte mir mehr Informationen über die politische und wirtschaftliche Lage damals gewünscht. Das Politische beschränkte sich darauf, dass erwähnt wurde, dass Kommunisten in der Villa wohnen. In diesem Roman geht es im Endeffekt um das naiv wirkende Tippfräulein Fritzi, die zwar verbal kontra geben kann, aber dennoch recht unterdrückt wirkt. Sie steht im Laufe der Geschichte zwischen zwei Männern. Auch wenn man bei diesen Männern nicht weiß, ob sie sich überhaupt für Frauen zu interessieren. Denn scheinbar sind alle in diesem Roman auftretenden Männer (etwa zehn) homo- oder zumindest bisexuell. Das scheint mir etwas übertrieben. Vor allem verstehe ich den Sinn dahinter nicht. Eine Villa voll mit Künstler, viele davon schwule Kommunisten. Da hätte dann für meinen Geschmack noch etwas kommen müssen – eine Aussage. So war es nur ein langweiliger Roman, der vor sich hinplätscherte und bei dem man auf den ersten zehn Seiten schon errät, wie es enden wird. Über die Zwanziger weiß ich nun nicht mehr als vor der Lektüre. Wirklich schade.
Ansonsten gefällt mir der Schreibstil aber gut. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind auch gut ausgearbeitet und recht unterschiedlich. Es handelt sich um junge Leute, die somit im Krieg aufgewachsen beziehungsweise als sehr junge Menschen gedient haben. Somit hat jeder sein Päckchen zu tragen, was sie authentischer macht.
Leider kann ich den bisherigen guten Bewertungen nicht zustimmen und vergebe nur zwei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Auf der Suche nach dem Thriller

Blutbuche
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Ein neuer Fall für die Fallanalytikerin Emma Carow. In Polen sind drei Briefe aufgetaucht, in denen jemand Hilfe verlangt und behauptet festgehalten und vergewaltigt zu werden. Allerdings sind die Briefe ...

Ein neuer Fall für die Fallanalytikerin Emma Carow. In Polen sind drei Briefe aufgetaucht, in denen jemand Hilfe verlangt und behauptet festgehalten und vergewaltigt zu werden. Allerdings sind die Briefe auf Deutsch verfasst. Deshalb wird nun auch die deutsche Polizei hinzugezogen.

Die Idee hinter diesem Buch ist gut und gefällt mir. Es ist auch recht spannend. Allerdings nicht so spannend, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Es gibt viele Hinweise und Gedankengänge, denen die Ermittler nachgehen. So gab es zumindest Ermittlungsarbeit. Auch wenn ich Emmas Alleingänge doch etwas merkwürdig fand. Emma ist sowieso eine sehr spezielle Persönlichkeit. Mir ist sie sehr unsympathisch und ich kann mich überhaupt nicht in sie hineinversetzen. Sie ist auch in diesem zweiten Teil immer noch besessen von ihrer Vergewaltigung und auch ihr Vergewaltiger taucht immer wieder auf. Wozu? Emmas Kollegen sind auch merkwürdig und bleiben dem Leser sehr fremd. Irgendwie kommen sie auch meist nur zu Wort, um Emma zu beschimpfen oder zu meckern.
Wie schon im ersten Teil gerät Emma wieder in die Hände des Täters. Und wieder wirkt es sehr konstruiert und vor allem unnötig. Es scheint so eine Masche der Autoren zu sein, ihre Heldin am Ende immer noch in Gefahr zu bringen. Mich stört das. Auch, dass sich alles immer nur um Emma selbst dreht nervt. Das ist einfach unrealistisch. So viel Böses und Schlechtes kann sie ja nicht um sich herumhaben.
Der Schreibstil des Autorenduos ist leider gar nicht mein Fall. Ich kann zwar nicht sagen woran es liegt, aber er gefällt mir nicht. Alles wirkt sehr aneinandergereiht, kühl und teilweise auch zu ausschweifend.
Die Idee fand ich gut, die Umsetzung war überhaupt nicht meins, deshalb vergebe ich zwei von fünf Sternen. Dieser zweite Teil hat mir etwas besser gefallen als der erste Teil „Neuntöter“.
Am Ende des Buches bleibt allerdings eine Frage offen – wo ist der Thriller? Dieses Buch ist definitiv eher ein Krimi.

Veröffentlicht am 16.09.2018

Konnte mich nicht überzeugen

Salute!
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Laura Nunziante reist quer durch Europa. Ihr Ziel ist es die Europäer kennen zu lernen und gerne möchte sie etwas zum europäischen Zusammenhalt beitragen. Wie ihr das gelingen soll? Mit Alkohol – viel ...

Laura Nunziante reist quer durch Europa. Ihr Ziel ist es die Europäer kennen zu lernen und gerne möchte sie etwas zum europäischen Zusammenhalt beitragen. Wie ihr das gelingen soll? Mit Alkohol – viel Alkohol! Laura säuft sich während dieser 200 Seiten durch Europa hindurch und erlebt mehr oder weniger lustige Situationen. Ein paar Mal hat sie auch die Möglichkeit zu ernsthafteren Gesprächen. Aber ob sie am Ende erreicht hat, was sie wollte, bezweifle ich. Ich hoffe sie fand ihre Europa-Tour unterhaltsamer als ich, denn ich langweilte mich bei Lesen doch recht häufig. Immer wieder musste ich das Buch zur Seite legen und etwas Anderes lesen.
Der Schreibstil ist ok und lässt sich flüssig lesen. Zwischendurch gibt es viele Dialoge wodurch das Ganze etwas locker und rasant wird. Aber es fehlte mir Inhalt. Es war eher als würde ich in einer Bar dem Gespräch von anderen Leuten lauschen. Wieso man sowas als Buch veröffentlichen muss ist mir schleierhaft.
Da ich die Idee hinter dem Buch, die Reise durch Europa, um Europa und seine Menschen kennen zu lernen ganz lustig fand und es auch so ab und zu lustig wurde, vergebe ich noch zwei von fünf Sternen für dieses Buch.

Veröffentlicht am 01.09.2018

Wie Lauren zum Schauspiel kam und es ihr hierbei erging

Einmal Gilmore Girl, immer Gilmore Girl
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Ich bin ein riesen Gilmore Girls Fan – von der ersten Folge an. Deshalb konnte ich diesem Buch nicht aus dem Weg gehen. Beim Titel dachte ich, dass die Gilmore Girls im Vordergrund stehen und es hauptsächlich ...

Ich bin ein riesen Gilmore Girls Fan – von der ersten Folge an. Deshalb konnte ich diesem Buch nicht aus dem Weg gehen. Beim Titel dachte ich, dass die Gilmore Girls im Vordergrund stehen und es hauptsächlich darum gehen wird, wie es Lauren am Set ergangen ist. Leider beschäftigen sich nur etwa 50 von 250 Seiten mit der Zeit bei Gilmore Girls. Im restlichen Teil des Buches erzählt Lauren auf gewohnt witzige und ironische Art und Weise, von ihrer Ausbildung, ihren ersten Rollen und was in Hollywood so los ist. Was sie für die Zukunft geplant hat? Mal schauen was kommt. Sie hat sich mittlerweile ja auch ein zweites Standbein als Autorin aufgebaut.
Wenn ich den Schreibstil betrachte kann ich sagen das Buch liest sich sehr flüssig und zügig. Es ist gespickt mit Witz, Humor und Ironie. Auch eine gesunde Menge Selbstironie fehlt nicht. Es wirkt sehr loreleiig. Nun weiß ich natürlich nicht, wie Lauren selbst so drauf ist. Ob sie eben eine Lorelei ist, oder ob sie den Stil nur für dieses Buch verwendet hat. Deswegen könnte ich mich damit nicht ganz so anfreunden, es wirkte auf mich recht aufgesetzt.
Gefallen hat mir, dass in diesem Buch auch einige Bilder enthalten sind! Das zeigt auch Laurens äußere Veränderung.
Sehr, sehr schade finde ich, dass die Gilmore Girls so kurz kommen. Als absoluter Gilmore Girls Fan wollte ich natürlich mehr hören. Das letzte Kapitel war dann ganz nach meinem Geschmack. Es enthielt Auszüge aus Laurens Tagebuch zum Dreh von „Ein neues Jahr“. Hier empfiehlt es sich sehr erst die Filme zusehen und dann das Buch zu lesen, ansonsten wird man gespoilert.
Wer natürlich einfach nur etwas über die Schauspielerin Lauren Graham wissen möchte und daran interessiert ist, wie sie zu der wurde, die sie heute ist, der ist hier vollkommen richtig. Da das Buch aber leider meine Erwartungen nicht erfüllen konnte vergebe ich nur zwei von fünf Sternen.  

Veröffentlicht am 28.07.2018

Enttäuschend

Aschemädchen
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Thomas Peters wurde 1839 wegen Diebstahl eines Brotes zu 14 Jahren Arbeitslager in Australien bestraft. Nach seiner Haftentlassung möchte er sich sesshaft machen, doch dann wird er ermordet. Seine Leiche ...

Thomas Peters wurde 1839 wegen Diebstahl eines Brotes zu 14 Jahren Arbeitslager in Australien bestraft. Nach seiner Haftentlassung möchte er sich sesshaft machen, doch dann wird er ermordet. Seine Leiche wird verbrannt. 164 Jahre später finden die drei Freunde Amber, John und George bei der Goldsuche eine alte Blechdose. In ihr: Asche und menschlich Überreste. Handelt es sich um die Überreste von Thomas Peters? Der Bürgermeister ist ganz begeistert und sieht schon die Touristenströme in den kleinen australischen Ort reisen. Doch seine Freude hält nicht lange an, denn dann ist er tot. Und für die Kinder sieht es auch nicht gut aus. Auf welches Geheimnis sind sie hier wohl gestoßen?

Leider konnte mich dieser Thriller nicht überzeugen. Ich finde auch die Bezeichnung Thriller hier als unpassend. Denn dazu hätte es sehr viel Spannung gebraucht und die kam hier leider nicht auf. Die Geschichte war nett, aber die Umsetzung hat mir nicht zugesagt. Auch der Schreibstil war nicht meins. Er ist sehr einfach und konnte mich nicht abholen. Es erinnerte mich an eine schlechte Übersetzung. Doch dann musste ich feststellen, dass es sich um einen deutschen Autor handelt.
Auch die Charaktere konnten mich nicht begeistern, denn diese blieben recht platt und fremd. Ich hätte gerne entweder zu den Geschädigten oder den Ermittlern eine Beziehung aufgebaut. Das war hier aber nicht möglich.
Das Buch las sich eher wie ein Bericht, als ein Roman. Es fehlten die Gefühle und Gedanken der Charaktere und bildlichere, lebendigere Beschreibungen der Schauplätze. Ich bin sehr froh, dass dieses Buch nur gute 200 Seiten hat, ansonsten hätte ich irgendwann wohl quer gelesen.

Leider konnte mich dieses Buch nicht überzeugen, da aber die Geschichte an sich gut war, vergebe ich noch zwei von fünf Sternen.