Profilbild von schnaeppchenjaegerin

schnaeppchenjaegerin

Lesejury Star
offline

schnaeppchenjaegerin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit schnaeppchenjaegerin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2018

Dramatische Familiengeschichte, bei der ein Geheimnis der Vergangenheit bis in die Gegenwart Rätsel aufgibt - Spannung auf zwei Zeitebenen

Die Schwestern von Applecote Manor
0

Als die alleinerziehende, exzentrische Mutter Bunny Wilde nach dem Tod ihres Mannes ein Angebot annimmt, als Sekretärin in Marrakesch zu arbeiten, gibt sie ihre vier minderjährigen Töchter in die Obhut ...

Als die alleinerziehende, exzentrische Mutter Bunny Wilde nach dem Tod ihres Mannes ein Angebot annimmt, als Sekretärin in Marrakesch zu arbeiten, gibt sie ihre vier minderjährigen Töchter in die Obhut ihres Schwagers und dessen Frau. Die Mädchen waren früher jeden Sommer bei Tante Sybil und Onkel Perry in Applecote Manor, bis ihre Cousine Audrey vor fünf Jahren spurlos verschwunden ist. Vor allem die inzwischen 15-jährige Margot war eng mit der zwei Jahre älteren Audrey befreundet und vermisst ihre Gegenwart auf dem Anwesen. Tante und Onkel haben sich verändert, es herrscht eine unangenehme Atmosphäre. Während Margot heimlich das Zimmer von Audrey betritt und in ihren Sachen stöbert, beginnen sich ihre beiden älteren Schwestern Flora und Pam für die jungen Männer aus der Nachbarschaft zu interessieren.

Ein halbes Jahrhundert später drängt Jessie auf den Kauf von Applecote Manor. Sie ist mit dem Witwer Will verheiratet, mit dem sie die gemeinsame Tochter Romy hat. Bella ist seine pubertierende Tochter aus der Ehe mit Mandy, die Jessie nicht ernst nimmt und mit dem Umzug nicht einverstanden ist. Jessie wollte London hinter sich lassen, in der Hoffnung, dass Will auch Abstand zu Mandy findet.

"Die Schwestern von Applecote Manor" ist ein Roman, der in der Vergangenheit im Jahr 1959 handelt und aus der Ich-Perspektive von Margot geschrieben ist. In der Gegenwart wird die Geschichte aus Jessies Sicht erzählt.

Während 1959 das Verschwinden der 12-jährigen Audrey noch gegenwärtig ist und es mysteriös bleibt, was mit ihr passiert ist, wusste Jessie vor dem Kauf des Anwesens nichts über das vermisste Kind. Die Familie erfährt erst durch Bellas Mitschülerinnen von dem Drama, wobei Jessie nicht einordnen kann, was davon Schauermärchen sind, was der Wahrheit entspricht und inwiefern die aufsässige Bella ihr bewusst Angst einjagen möchte.

Auf beiden Zeitebenen spürt man die beklemmende Atmosphäre des älteren Anwesens, auf dem sich ein Verbrechen ereignet haben könnte. Die Wilde-Schwestern waren von einem eintönigen Sommer auf Applecote Manor ausgegangen, aber über dem Haus schwebt der Geist von Audrey und die nagende Ungewissheit, was mit ihr passiert sein mag. Tante Sybil scheint traumatisiert und hofft noch immer auf eine Rückkehr ihrer einzigen Tochter, während Onkel Perry von den Schwestern verdächtigt wird, in das Verschwinden Audreys involviert zu sein.
Die Schwestern waren bisher unzertrennlich, eine Einheit gegen die egozentrische Mutter, die durch die Anwesenheit der jungen Männer und der ersten Liebe auseinanderzubrechen droht. Margot, die an einer Hauterkrankung leidet, empfand sich schon immer als unzulänglich und fühlt sich mehr denn je im Vergleich zu ihren älteren Schwestern zurückgesetzt. Unerwartet rückt sie in den Mittelpunkt, als Sybil in ihr Audrey wiederzuerkennen glaubt.

Jessie spürt tagtäglich, dass sie mit der verstorbenen Ehefrau ihres Mannes nicht konkurrieren kann, leidet einerseits unter dem schwierigen Verhältnis zu ihrer Stieftochter, andererseits aber auch zunehmend unter der Einsamkeit in einem viel zu großen Haus, nachdem Will, anders als geplant, immer öfter beruflich nach London muss. Statt der erhofften Romantik einer Idylle auf dem Land entfremdet sich das Paar zusehends voneinander.

Sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit erlebt man eine Familiengeschichte mit interessanten Charakteren, die spannend zu lesen ist, da der Leser auf beiden Zeitebenen hofft, das Rätsel um Audreys Verschwinden zu lösen. Während 1959 nicht mehr aktiv versucht wird, den Vermisstenfall zu lösen, lässt Bella die Vergangenheit nicht ruhen und findet Gegenstände der Vorbesitzer des Hauses, die sie sammelt und die Jessie irritieren bzw. ängstigen. Auch Bellas nächtliches Schlafwandeln wirkt bedrohlich und trägt zur Beunruhigung Jessies bei.

Der Schreibstil der Autorin ist bildhaft, zumal fast poetisch, was allerdings gut zu der beklemmenden Atmosphäre in den alten Gemäuern von Applecote Manor passt. Trotz des Wechsels aus Vergangenheit und Gegenwart, dem Gegensatz der Hitze des Sommers 1959 und der Februarkälte 2009, lässt sich der Roman flüssig lesen.

"Die Schwestern von Applecote Manor" erzählt eine dramatische Familiengeschichte, bei der ein Geheimnis aus der Vergangenheit bis in die Gegenwart Rätsel aufgibt und bei der man mit den Sorgen und Nöten ganz unterschiedlicher Frauen aus verschiedenen Epochen konfrontiert wird.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Buch über das Suchen und Finden von Liebe und Glück, das zum Nachdenken anregt - originelle Idee einer Liebesgeschichte der anderen Art

Als der Zufall sich verliebte
0

Guy, Emily und Eric sind von Beruf Zufallsstifter, auf ihre Art und Weise Geheimagenten. Nach Außen leben sie ein reguläres, kontinuierliches Leben wie andere Menschen, haben jedoch die Fähigkeit, Ereignisse ...

Guy, Emily und Eric sind von Beruf Zufallsstifter, auf ihre Art und Weise Geheimagenten. Nach Außen leben sie ein reguläres, kontinuierliches Leben wie andere Menschen, haben jedoch die Fähigkeit, Ereignisse hervorzurufen, durch die bestimmte Menschen zu lebensverändernden Entscheidungen gelangen. Sie bewegen sich damit in einer Grauzone zwischen Schicksal und freier Wahl. Sie verursachen solange Zufälle, die wiederum Ereignisse auslösen, bis ihr Auftragsziel erreicht ist. Guy erledigt am liebsten Aufträge, in denen es darum geht, für einander bestimmte Paare zu ihrem Liebesglück zu verhelfen.
Er selbst denk immer noch an Kassandra zurück, die er in seiner vorherigen Tätigkeit als eingebildeter Freund kennen und lieben lernte. Seitdem hat sich sein Herz für keine andere Frau mehr geöffnet und so merkt er auch nicht, wie viel mehr als kollegiale Freundschaft Emily für ihn empfindet.

Die Zufallsstifter sind nur Rädchen in einer Maschinerie, was für sie frustrierend, als sie sich Gedanken über ihre eigenen Leben machen.

"Als der Zufall sich verliebte" beschreibt eine Welt, in der es keine Zufälle gibt. Kleine Taten können dabei große Auswirkungen haben: Das Finden einer Liebe, wissenschaftliche Entdeckungen, Unfälle - alles scheint arrangiert zu sein, um den Menschen in ihrer Entwicklung weiterzuhelfen.

Der Roman ist aus den Perspektiven von Guy, Emiliy und Eric geschrieben, wobei Guy im Fokus der Handlung steht. In Rückblenden erfährt man, wie sich die drei kennengelernt haben und wie ihr Seminar für Zufallsstifter verlaufen ist. So erfährt der Leser, was es mit ihren besonderen Eigenschaften auf sich hat. Die Erzählung wird dabei durch Auszüge aus einem Handbuch für Zufallsstifter unterbrochen und ist zumal etwas ausufernd und philosophisch zu lesen. Die Abarbeitung der Aufträge wirkt dabei etwas episodenhaft, bevor man Zusammenhänge erkennen kann und sich am Ende tatsächlich alle Fäden aus Vergangenheit und ihrem ehemaligen Dasein, Gegenwart als Zufallsstifter und Zukunft zusammenlaufen.

"Als der Zufall sich verliebte" ist eine fantastische Liebesgeschichte der etwas anderen Art, bei der mir vor allem die originelle Idee um die Geheimorganisation der Zufallsstifter gefallen hat. Es werden Fragen aufgeworfen nach Ursache und Wirkung und wie viel Einfluss der Mensch überhaupt auf sein eigenes Leben hat. Sind wir alle nur Teil eines großen Plans, den es umzusetzen gilt? Braucht es die Kollateralschäden, die uns im Leben begleiten, um den Pfad für ein ultimatives Endziel zu ebnen?
Das Buch über das Suchen und Finden von Liebe und Glück regt zum Nachdenken an und regt einen optimistischen Blick in die Zukunft an, in dem Glauben, dass am Ende alles gut wird.

Veröffentlicht am 13.10.2018

Charmanter, unterhaltsamer Roman über das Liebesleben von vier Frauen, die auf den Hund gekommen sind

Alles Liebe, wuff
0

Die vier Berliner Freundinnen Ella, Silke, Cecile und Lulu sind alle auf ihre Art auf den Hund gekommen. Ella wurde von ihrem Freund Oscar verlassen und holt sich auf Anraten ihrer Freundinnen als Ersatz ...

Die vier Berliner Freundinnen Ella, Silke, Cecile und Lulu sind alle auf ihre Art auf den Hund gekommen. Ella wurde von ihrem Freund Oscar verlassen und holt sich auf Anraten ihrer Freundinnen als Ersatz Mischling Bozer aus dem Tierheim. Silke ist Hundetrainerin und hat sich mit einer Hundeschule selbstständig gemacht. Mit Hunden kennt sie sich aus, aber nicht mit Menschen und auch finanziell steht es denkbar schlecht um ihr Ein-Frau-Unternehmen "Happy Dogs". Cecile ist mit Max verheiratet, mit dem sie zwei Kinder hat. Der Berner Sennenhund Simpson ist vor allem für den behinderten Sohn Nico ein treuer Weggefährte, aber von einem Tag auf den anderen verhält er sich aggressiv gegenüber Max, weshalb dieser ihn weggeben möchte. Simpson zieht daraufhin vorübergehend in eine auffällig günstige Hundepension eines zwielichtigen "Hundeflüsterers". Lulu ist Besitzerin einer Katze und steht Hundeliebhabern skeptisch gegenüber. Doch dann verliebt sich die Hobby-Astrologin ausgerechnet in einen Mann mit Hund und muss ihr Weltbild überdenken.

"Alles Liebe, wuff" ist die Romanvorlage für den Film "Wuff" von Detlev Buck, der am 25. Oktober 2018 in Deutschland in die Kinos kommt.
Das Buch ist eine Komödie, in welcher die Liebes- und Familienleben der vier Protagonistinnen durch ihre tierischen Weggefährten auf den Kopf gestellt werden. Die Hunde sorgen für Trubel, mischen die Liebesleben ihrer Besitzer auf und zeigen sich gar als Retter in der Not. Die besten Freunde des Menschen verstehen die Menschen dabei manchmal besser als diese sich selbst und bringen sie instinktiv auf den richtigen Weg. "Folge dem Hund. Kann ich nur jedem Menschen raten" (O-Ton Bozer).

Jedes Kapitel rückt abwechselnd einer der vier Frauen in den Fokus und beginnt jeweils mit einer prägnanten Aussage aus Sicht eines der Hunde, die sie begleiten.
Der Roman ist leicht zu lesen und bietet eine lockere Unterhaltung für alle Leser, die ein Herz für Hunde haben. Die romantische Komödie unterhält durch die Dramen, mit denen jede einzelne der Freundinnen plötzlich in ihrem Leben konfrontiert wird. Treu sind die Hunde an ihren Seiten, die durch aktives Zutun oder nur durch ihre reine Anwesenheit den Menschen zur Lösung ihrer großen und kleinen Probleme verhelfen.

Mir haben die charmanten Geschichten mit Happy End-Garantie gut gefallen, ein leicht zu lesender Roman, von dem ich mir auch keinen Anspruch erwartet hatte. Beim Lesen entstehen Bilder im Kopf, so dass man sich unweigerlich fragt: Was war zuerst? Die Idee zum Roman oder zum Film?

Veröffentlicht am 06.10.2018

Warmherziger Roman über eine sympathische Frau, der Skurriles widerfährt - phantastische Geschichte, die motiviert.

Die Prophezeiung der Giraffe
0

Hanna ist 40 Jahre alt, Single und arbeitet als Lehrerin an einer Grundschule. Ihre Mutter ist vor zehn Jahren verstorben und seitdem bewohnt sie alleine das für eine Person viel zu große Haus der Familie. ...

Hanna ist 40 Jahre alt, Single und arbeitet als Lehrerin an einer Grundschule. Ihre Mutter ist vor zehn Jahren verstorben und seitdem bewohnt sie alleine das für eine Person viel zu große Haus der Familie. Sie hat eine beste Freundin, Svenja, mit der sie sich regelmäßig trifft und kümmert sich gerne um die beiden Töchter ihre Bruders Sebastian.

Hanna ist ein ausgeglichener Mensch, der das Herz auf dem rechten Fleck hat. Nur wenn sie an ihre Mutter Maja denkt, überkommt sie eine Traurigkeit. Als Ausgleich und Entspannung setzt sie sich täglich auf ihre Schaukel, um ihre Gedanken zu sortieren. Eigentlich könnte ihr Leben so beschaulich weitergehen, denn nicht einmal einen Mann vermisst sie in ihrem Leben. Doch dann ereignen sich eine Reihe von seltsamen Ereignissen, die damit angefangen haben, dass ungefragt eine ältere Dame in den Wohnwagen ihres Grundstücks gezogen ist und gar nicht mehr gehen möchte.

"Die Prophezeiung der Giraffe" ist ein warmherziger Roman über eine sympathische Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht. Die Zufälle, die ihr dann plötzlich passieren, beginnend mit einer aus dem Zoo entlaufenen Giraffe, die in ihrem Vorgarten steht und die Kugelrobinie abknabbert sowie die Hortensien zertrampelt, sind zum Teil skurril, magisch oder haben eine symbolische Bedeutung. Sie verunsichern oder erheitern Hanna oder erinnern sie an ihre Kindheit, die trotz der Scheidung der Eltern und Abwesenheit des Vaters glücklich war.

Der Roman ist eine amüsante Unterhaltung, bis sich der tiefere Sinn hinter der älteren Dame Gerda und der Häufung der etwas aberwitzigen Zufälle erklärt.

Hanna muss man einfach mögen und so begleitet man sie gern durch ihre kleinen Abenteuer im Alltag. An ihrer Seite dabei ist die Familie ihres Bruders und ihre Freundin Svenja und dann tritt auch noch "zufällig" nach den langen Jahren als Single ein Mann in ihr Leben. Gespannt liest man, ob dieser die prophezeite "große Liebe" ihres Lebens ist.
Was mich dabei ein wenig gestört hat, ist wie schnell sich Hanna auf einen für sie fremden Mann eingelassen hat, nachdem sie im Umgang mit dem anderen Geschlecht sonst eher zögerlich war. Auch fand ich dann die Reduzierung auf das Körperliche etwas zu dominant. Eine gemächlichere Entwicklung der Beziehung hätte ich passender zum Charakter von Hanna empfunden.

Dennoch ist "Die Prophezeiung der Giraffe" ein Wohlfühlroman, eine phantastische Geschichte für alle, die ein bisschen Magie in ihren Alltag einziehen lassen möchten. Es ist schön und motivierend zu lesen, wie sich Hanna weiterentwickelt, mutiger wird, von ihren gewohnten Pfaden abrückt und auf der Suche nach Liebe viele neue Freunde und Bekannte findet.

Veröffentlicht am 29.09.2018

Leiser, melancholischer Roman über die Überwindung einer Entfremdung, um das Verzeihen können und um das Erwachsenwerden einer jungen Frau

Mein italienischer Vater
0

Laura Wind ist 25 Jahre alt und muss den frühen Tod ihrer Mutter Magdalena verkraften. Für sie war sie mehr als nur eine Mutter, ihre engste Vertraute und beste Freundin.
Aber auch die Trennung von ihrem ...

Laura Wind ist 25 Jahre alt und muss den frühen Tod ihrer Mutter Magdalena verkraften. Für sie war sie mehr als nur eine Mutter, ihre engste Vertraute und beste Freundin.
Aber auch die Trennung von ihrem Freund David muss Laura verarbeiten, den sie verlässt, als sie erfährt, dass seine Exfreundin ein Kind von ihm erwartet.
Zu ihrem Vater Emilio, der in Italien wohnt, hat hat sie kaum Kontakt, hat ihn zuletzt jedoch bei der Beerdigung ihrer Mutter gesehen. Laura fühlt sich im Augenblick allein und verlassen. An Silvester setzt sie sich sodann ohne groß nachzudenken in ihren alten FIAT und fährt in Richtung Süden. Fast zeitgleich mit ihrem spontanen Aufbruch erhält sie eine SMS von ihrem Vater, der derzeit selbst angeschlagen ist und mit gebrochenen Beinen im Rollstuhl sitzt und auf die Hilfe und Pflege seiner Lebensgefährtin Gianna angewiesen ist.
Vor 19 Jahren, als ihre Mutter Emilio verlassen hat, war Laura zuletzt in Italien. Laura fühlt sich unsicher, wird von Gianna alles andere als mit italienischer Herzlichkeit in Empfang genommen, versucht sich ihrem Vater anzunähern und lernt dabei Luca, den Bruder ihrer ehemaligen besten Freundin näher kennen.

Der Roman ist durchweg melancholisch geschrieben und trotz dem Reiseland Italien kein heiterer Sommerroman. Es geht um die Verarbeitung des Todes eines geliebten Menschen und den Umgang mit der Einsamkeit. Laura fühlt fällt nach dem Tod der Mutter in ein tiefes Loch, begibt sich sogar in Therapie. Magdalena scheint die einzige Bezugsperson für sie gewesen zu sein, weshalb Laura nun einsam und auf sich allein gestellt ist.
Ihr Vater, den sie bis auf den Tag der Beerdigung so lange nicht mehr gesehen hat, ist ihr zunächst fremd, kann ihr aber schon bald den Halt geben, den sie braucht. Aber die Vergangenheit, Ereignisse, die Emilio nach all den Jahren noch belasten, steht zwischen ihnen.

Für Laura ist Italien ein Neuanfang. Sie gibt ihrem Leben eine neue Richtung und findet gleichzeitig eine Familie, die ihr ein Zuhause und Geborgenheit geben kann, nach der sie so gesehnt hat.

"Mein italienischer Vater" ist ein leiser Roman, mit dem man Laura nach einem Schicksalsschlag nach Apulien auf die Suche nach Liebe und Heimat begleitet. Es geht um die Überwindung einer Entfremdung, um das Verzeihen können und auch um das Erwachsenwerden einer jungen Frau, die sich bislang sehr an ihre Mutter geklammert hat.