#shitstorm - wie aus einer Nichtigkeit, der wahre Ernst wird...
Ein wirklich erstaunliches DingIch habe mir ehrlich gesagt nicht viel erwartet. Ich kenne John Greens Bücher und ich dachte, unser lieber Autor möchte ebenfalls auf der Erfolgswelle seines Bruders mitschwimmen, wie konnte ich mich ...
Ich habe mir ehrlich gesagt nicht viel erwartet. Ich kenne John Greens Bücher und ich dachte, unser lieber Autor möchte ebenfalls auf der Erfolgswelle seines Bruders mitschwimmen, wie konnte ich mich nur so täuschen? Dieser Mann hat es sprach- und erzähltechnisch wirklich so einiges auf dem Kasten!
April, Andy, Maya, Miranda und Robin sind tolle Charaktere, die sich im Laufe der Geschichte immer weiterentwickeln. Nicht immer positiv, insbesondere April entwickelt sich in eine Richtung, die wirklich unglaublich und schwer zu ertragen wird. Von einer offenen, lebenslustigen Künstlerin, verwandelt sie sich in ein nach Aufmerksamkeit gierendes Wesen, dem nur die meisten Likes, Aufmerksamkeit und die Tweets wichtig sind! Genau hier liegt der Punkt, der mir so gut gefällt. April möchte zur Marke werden, sie möchte ein Symbol sein und dass ist dem Autoren wirklich geglückt. Sie steht als Symbol für eine ausgeklügelte Gesellschaftskritik, die die Sozialen Medien im Fokus hat und die heutige Zeit der Influencer. Es geht um die meisten Clicks, Likes, etc. und das eigene reelle Leben rückt in den Hintergrund. Als Leser sollte man direkt vor seiner eigenen Haustür kehren. Bin ich nicht genauso wie April? Vielleicht in einer abgeschwächten Form? Freue ich mich nicht genauso über Likes, Clicks und Aufmerksamkeit?
Der Fokus liegt sehr auf dieser Gesellschaftskritik und die Sache mit den Robotern driftet sehr ins SciFi mäßige ab, sodass man manche Passagen, Ereignisse als nicht SciFi Leser nicht zu ernst nehmen sollte!
Besonders gut hat mir auch die Figurenrede von April gefallen. Sie berichtet rückblickend von den Ereignissen, ihrer Rolle, ihren Gefühlen , etc. bis am Ende die Perspektive wechselt. Ich konnte mich gut mit April identifizieren, obwohl ich nicht alles gut heißen kann. Manche Passagen wurden nach meinem Geschmack ein wenig zu kurz gefasst und abgehandelt und manche waren leider ein wenig zu lange in die Länge gezogen. Ein Kapitel hatte sogar über 80 Seiten!
Insgesamt hat mir die Sci Fi, Roman und Gesellschaftskritik Mischung sehr gut gefallen. Die Geschichte überzeugt nicht nur mit einer tollen spannenden Handlung, sondern auch die Charaktere sind wichtiger, als es auf den ersten Blick scheint. Die Grundidee mit den Robotern finde ich großartig! Das Ende ist zwar ein wenig mies und gemein, aber ich hoffe, dass bald ein 2. Band erscheinen wird!