Profilbild von ThePassionOfBooks

ThePassionOfBooks

Lesejury Star
offline

ThePassionOfBooks ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ThePassionOfBooks über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2018

Heute wirst du sterben

Heute wirst du sterben
0

Zu Beginn muss ich sagen, dass ich den Titel irgendwie nicht so ganz passend finde. Er stellt für mich keinen klaren Bezug zum Inhalt dar und man hätte hier auch gut etwas anderes nehmen können. Aber das ...

Zu Beginn muss ich sagen, dass ich den Titel irgendwie nicht so ganz passend finde. Er stellt für mich keinen klaren Bezug zum Inhalt dar und man hätte hier auch gut etwas anderes nehmen können. Aber das ist nur eine kleine Kritik und nichts gravierendes.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt.
Zum einen wäre da Hannah unsere Hauptfigur. Durch einen schrecklichen Vorfall wird sie in eine psychiatrische Klinik eingewiesen und muss miterleben, wie einige Patienten unter seltsamen Umständen sterben. Anfangs weiß man selbst noch gar nicht genau was Hannah passiert ist und erst langsam lernt man sie besser kennen und kann tiefer in ihre Seele blicken. Es ist wie eine Zwiebel, bei der mit jeder Schicht etwas Neues zum Vorschein kommt. Ich finde der Autorin ist es extrem gut gelungen die komplexen Krankheitssymptome und Gedankengänge zu transportieren und ich konnte mich leicht in Hanna hineinversetzen.
Eine weitere Perspektive ist Hannah's Mutter Corinne. Durch sie erlebt man sehr deutlich wie stark der Vorfall die Familie erschüttert und wie schwer es allen Beteiligten fällt mit dem Geschehenen umzugehen.
Ebenso wird die Geschichte auch aus der Sicht von Laura erzählt. Sie arbeitet in der psychiatrischen Klinik und ist dort Kunsttherapeutin. Laura hat immer ein offenes Ohr für die Patienten und lädt sie gerne auf eine Tasse Tee und ein Pläuschchen in ihr Büro ein. Man könnte sie als die gute Seele der Klinik beschreiben.

Im Vordergrund des Romans stehen verschiedenste psychische Störungen und Erkrankungen. Man lernt einige Patienten und deren Krankheitsgeschichte oder Vergangenheit kennen. Die Autorin hat hier viel Arbeit und Mühe in die Recherche gesteckt und man spürt deutlich die Liebe zum Detail. Mich hat das Thema sehr bewegt und ich hätte manchen Frauen nur zu gerne selbst geholfen, wäre es denn möglich gewesen.

Für mich liest sich die Geschichte nicht wie ein klassischer Psychothriller, bei dem es aufregende Ermittlungen oder wilde Verfolgungsjagden etc. gibt. Viel mehr begleitet man Hannah bei ihrem Heilungsprozess, die nach und nach immer mehr in Zweifel gerät über die anderen Patienten, aber auch die Angestellten der Klinik. Das Buch hat sich gut und flott lesen lassen und konnte mich bis zuletzt fesseln. Ein paar Punkte zum Schluss wirkten auf mich etwas konstruiert, aber insgesamt konnte mich der Thriller sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Ein Spiel für Gewinner

Ein Spiel für Gewinner
0

Diese Rezension enthält zum Teil Spoiler!

Der Klappentext hat mich aufgrund seiner brisanten Thematik direkt neugierig gemacht. Heutzutage tauchen im Internet immer wieder fragwürdige und oftmals hochgefährliche ...

Diese Rezension enthält zum Teil Spoiler!

Der Klappentext hat mich aufgrund seiner brisanten Thematik direkt neugierig gemacht. Heutzutage tauchen im Internet immer wieder fragwürdige und oftmals hochgefährliche Challenges auf, an denen junge Menschen ihren Mut beweisen sollen. Die Tatsache, dass sie dabei zum Teil auch sterben können ignorieren die meisten. So auch hier. Eine neue Challenge breitet sich auch und nimmt immer größere Ausnahme an. Es siegt wer stirbt.
Da habe ich mich schon mehrmals fragen müssen, wie da überhaupt jemand mitmachen kann.

Erzählt wird die Geschichte zum einen aus der Sicht von Dornfeld, einem Ermittler, aber auch aus der Sicht des Täters, wobei dessen Identität lange ein Geheimnis ist. Durch die Passagen aus der Perspektive des Täters konnte ich die Umstände viel besser verstehen und es hat mich schockiert, wie mühelos es ihm teilweise gelingt neue Spieler zu gewinnen. Er nutzt die psychische Schwäche der Menschen und treibt sie nach und nach in den Tod. Die Hintergründe für sein Tun waren entsetzlich, aber teilweise konnte man sogar nachvollziehen, weshalb er so empfindet und denkt.

Ermittler Dornfeld hat mit der Aufklärung dieses Falls alle Hände voll zu tun und sucht sprichwörtlich die Nadel im Heuhaufen. Es war frustrierend mit anzusehen wie viel Arbeit und Zeit in den Fall gesteckt wird und wie langsam die Ermittlungen voranschreiten. Dadurch wirkte es aber sehr realistisch und glaubhaft, denn ich vermute die "echte" Polizeiarbeit ist meist genau das - ein Puzzle mit vielen Teilen.

Das Thema Suizid spielt eine tragende Rolle in diesem Thriller und die beiden Autorinnen sprechen zu Beginn sogar eine Warnung aus, dass betroffene Menschen dieses Buch vielleicht besser nicht lesen sollten und sie geben auch Tipps wo man Hilfe finden kann. Dieser Zug der beiden hat mir sehr gut gefallen!

Die gesamte Geschichte ist sehr gut durchdacht und man merkt wie viel Arbeit die Autorinnen in die Recherche gesteckt haben. Aber der Thriller ist nicht nur gut recherchiert, sondern durchweg extrem spannend und hat sich mehr und mehr zu einem Pageturner entwickelt.

Einziger Kritikpunkt war für mich, dass mir die Abschnitte aus Sicht des Täters manchmal etwas zu ausführlich waren und der ein oder andere Dialog hätte kürzer ausfallen können. Ansonsten ein wirklich großartiger Thriller.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Das wunderbare Wollparadies

Das wunderbare Wollparadies
0

Bei diesem Buch handelt es sich um den vierten Band der Valerie Lane - Reihe. Die Bücher können allesamt einzeln gelesen werden, ich persönlich empfehle jedoch die Reihenfolge einzuhalten.

Dieses mal ...

Bei diesem Buch handelt es sich um den vierten Band der Valerie Lane - Reihe. Die Bücher können allesamt einzeln gelesen werden, ich persönlich empfehle jedoch die Reihenfolge einzuhalten.

Dieses mal steht Susan, die Besitzerin des Wollgeschäftes im Mittelpunkt der Geschichte. Susan wirkt oft verschlossen und ruhiger als die anderen. Sie hat auch einen kleinen Hund und obwohl ich sie bislang eher schlecht einschätzen konnte, war sie mir von Beginn an irgendwie sympathisch. Nun darf man als Leser endlich hinter ihre Fassade blicken und lernt sie selbst, aber auch ihre Vergangenheit kennen.

Natürlich sind auch ihre Freundinnen wieder mit von der Partie und es fühlt sich jedes Mal an, als würde man nach Hause kommen. Ich habe mich sehr auf ein Wiedersehen mit den Mädels gefreut und besonders die gemeinsame Abend die sie mittwochs verbringen sind immer ganz wundervoll.

Auch das Wollparadies von Susan ist ein wahrer Traum und während dem Lesen hat es mich immer wieder in den Finger gejuckt, selbst meine Handarbeitssachen heraus zu holen. Ich würde so gerne mal durch Susans Geschäft, oder das der anderen stöbern.
Ein kleines Highlight war dieses Mal auch der Weihnachtsmarkt, bei dem ich direkt ein wenig in weihnachtliche Stimmung gekommen bin.

Allerdings gab es für mich dieses Mal auch einen kleinen Kritikpunkt. Sowohl Susan, als auch eine der anderen Frauen holen sich zur Unterstützung Aushilfen. Bei so kleinen Läden kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das Geschäft genügend Geld abwirft, damit sich das wirklich rentiert. Ich denke hier sollte für den Leser eine zufriedene Atmosphäre geschaffen werden, was wirklich toll ist, aber ein bisschen mehr Gespür für Realität hätte mir besser gefallen.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Die Sprache der Dornen

Die Sprache der Dornen
0

Die Autorin kenne ich bereits durch andere Werke und da ich ihren Schreibstil ganz gerne mag, war ich gespannt mit welchem Buch sie uns nun beschenkt. Zu allererst muss ich aber auf die Gestaltung eingehen. ...

Die Autorin kenne ich bereits durch andere Werke und da ich ihren Schreibstil ganz gerne mag, war ich gespannt mit welchem Buch sie uns nun beschenkt. Zu allererst muss ich aber auf die Gestaltung eingehen. "Die Sprache der Dornen" ist nicht nur im Cover sehr aufwendig und liebevoll gestaltet, sondern auch jede einzelne Geschichte. Es gibt viele Illustrationen, die sehr gelungen sind meiner Meinung nach und die einzelnen Erzählungen perfekt ergänzen.

Die verschiedenen Kurzgeschichten sind durchweg sehr spannend und man lernt einige interessante Charaktere kennen. Dabei sollte erwähnt sein, dass die einzelnen Märchen unabhängig voneinander sind und nicht aufeinander aufbauen. Man kann jede Geschichte einzeln für sich nehmen.

Der Schreibstil der Autorin ist bildhaft, malerisch und lässt sich flüssig lesen. Jede Erzählung enthält eine Moral, die sich zum Schluss offenbart und so manches Ende hat mich sehr überrascht zurück gelassen.

Veröffentlicht am 13.10.2018

Rachewinter

Rachewinter
0

"Rachewinter" ist der dritte Teil der Pulanski-Reihe, wobei man sämtliche Bände auch ohne Probleme einzeln und unabhängig voneinander lesen kann. Ich mochte die anderen Fälle sehr gerne und habe mich daher ...

"Rachewinter" ist der dritte Teil der Pulanski-Reihe, wobei man sämtliche Bände auch ohne Probleme einzeln und unabhängig voneinander lesen kann. Ich mochte die anderen Fälle sehr gerne und habe mich daher riesig über diese Fortsetzung gefreut.

Neben den üblichen Ermittlungen von Walter Pulanski und den Nachforschungen von Evelyn Meyers hat Andreas Gruber sich dieses Mal auch dem Thema Transgender zugewendet. Dabei hat man wieder sehr deutlich gemerkt, wie viel Arbeit der Autor in seine Recherchen steckt. Das Thema war richtig gut umgesetzt und hat mich zum Nachdenken angeregt, zugleich aber auch sehr gefesselt.

Die Geschichte ist gespalten in zwei Handlungsstränge. Zum einen verfolgt man Evelyn Meyers und deren Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft. Dabei lernt man auch ihren neuen Assistenten Flo näher kennen, der nach seiner abgeschlossenen Polizeiausbildung auch noch Jura studiert und nebenbei als Rettungssanitäter arbeitet.
Walter Pulanski stellt in Leipzig seine eigenen Ermittlungen an, die jedoch nicht so gut voran kommen wie er es gerne hätte. Seine Konzentration wird immer wieder gestört, da ihm seine Tochter derzeit öfter Kopfzerbrechen bereitet. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin mischt sie sich in seinen Fall ein und spielt Detektiv, was mir überhaupt nicht gefallen hat. Das ist der einzige Kritikpunkt für mich in dieser Geschichte, jedoch hat er mich stark gestört. Es war einfach unglaubwürdig, wie die zwei Mädels sich verhalten haben, es entbehrt jeglicher Logik und wäre zudem für die Story selbst überhaupt nicht nötig gewesen.

Schon auf den ersten Seiten gelingt es dem Autor den Leser in seinen Bann zu ziehen. Nach und nach baut sich immer mehr Spannung auf, die dann am Ende in einen finalen Showdown mündet. Ich bin dabei auf so manche falsche Fährte herein gefallen und war zuletzt doch recht überrascht von der Auflösung des Falles.