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Veröffentlicht am 15.09.2016

Mirror

Mirror
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Mirror, von Karl Olsberg

Cover:
Sehr futuristisch, passt gut zum Inhalt.

Inhalt:
Mirrors sind die neueste Attraktion in der technischen Welt. Es sind Computer die mit ihren Besitzern sprechen, ja sie ...

Mirror, von Karl Olsberg

Cover:
Sehr futuristisch, passt gut zum Inhalt.

Inhalt:
Mirrors sind die neueste Attraktion in der technischen Welt. Es sind Computer die mit ihren Besitzern sprechen, ja sie denken und handeln für sie. Ob sie einen neuen Job besorgen, vor Einbrechern und Verfolgern waren, das Taxi bestellen oder den passenden Partner finden, ihren Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Sogar in eine virtuelle „Scheinwelt“, parallel zur Bestehenden kann ich mit ihnen, wie in einem Spiel. Für Blinde ersetzt sie das Augenlicht, vielen Kranken hilft sie und rettet vielen somit das Leben, auch dem autistischen Andy erleichter sie das Leben erheblich.
Doch wie alle technischen Neuheiten haben auch die Mirrors bei falscher Bedienung oder wenn sie falsch eingesetzt werden ihre Schattenseiten.
Oder hier sogar tödliche Gefahren, als die Mirrors bzw. das Mirror/Net unbemerkt ein Eigenleben entwickelt.
Wird man die drohende Katastrophe noch abwenden können.

Meine Meinung:
Dieses Buch lässt mich mehr als einmal eine Gänsehaut bekommen.
Es ist unglaublich welches Szenario der Autor entwickelt und immer wieder denke ich: wie weit sind wir davon entfernt? Ist das wirklich utopisch?

Der Schreibstil ist sehr flüssig und hat mich auch relativ schnell in die Geschichte hineingezogen. Wenn mir auch die vielen Fachbegriffe und technischen Dinge oft etwas zu viel waren (die hab ich einfach überlesen), aber mich da etwas zu überfordern ist auch leicht, da ich allem Neuen und Technischen eher skeptisch und zurückhaltend gegenüber bin.(Ich denke mich kann man schon als technophob bezeichnen)

Sehr gut fand ich, dass viele verschiedene Personen und Charaktere in die Geschichte eingebaut wurden (sozusagen Gut + Böse), so hat mal von vielen verschiedenen Seiten aus die Lage betrachten können. Und so wurde auch gut herausgearbeitet wie verlockend ein solches Gerät sein kann, wie hilfreich und welchen Segen es doch bringen könnte, aber auch wie es zu kriminelle Machenschaften eingesetzt werden kann. Die einzelnen Personen sind sehr gut charakterisiert so dass ich zu jedem Namen schnell ein Bild vor Augen hatte.

Ganz deutlich wird, wie wichtig es ist, trotz aller Hilfen, sein Gehirn eingeschaltet zu lassen und nicht blind allen Maschinen zu vertrauen, auch wenn sie mir in vielen Fällen helfen und eine Erleichterung sind, so wie ich bei einem Navi auch nicht gerade aus fahren kann wenn da jetzt plötzlich eine Baustelle ist oder die Straße endet.
(Und wie aktuell das Thema ist zeigt auch ein ganzseitiger Artikel, der bei uns heute in der Tageszeitung kommt: es geht um die Risiken und Nebenwirkungen unserer digitalen Welt.)
Und zum Glück gibt es in der Geschichte einige solcher Menschen die bemerken, dass es Unregelmäßigkeiten und falsche Verhaltensweisen der Mirrors gibt, die das nicht einfach abtun, sondern nachdenken und dran bleiben und dies dann auch an die Öffentlichkeit bringen.

Autor:
Karl Olsberg promovierte über Anwendungen Künstlicher Intelligenz.
(also er weiß wovon er schreibt).
Er lebt und arbeitet mit seiner Familie in Hamburg.

Mein Fazit:
Ein Blick in die Zukunft: ob in 20 oder 50 Jahren!?
Wollen wir nur hoffen, dass die Macher klüger sind und vor allem die Benutzer der kommenden Geräte sensibel und vernünftig genug bleiben um sich nicht manipulieren zu lassen.
Mich hat das Buch gut unterhalten. Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Wahrheit

DIE WAHRHEIT
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Die Wahrheit, von Melanie Raabe

Cover:
Schwarz –weiß (grau) nur der Name der Autorin in Rot. Die abgeschnittene Haarsträhne lässt Vermutungen in alle Richtungen offen.

Inhalt:
Seit 7 Jahren lebt Sarah ...

Die Wahrheit, von Melanie Raabe

Cover:
Schwarz –weiß (grau) nur der Name der Autorin in Rot. Die abgeschnittene Haarsträhne lässt Vermutungen in alle Richtungen offen.

Inhalt:
Seit 7 Jahren lebt Sarah mit der Ungewissheit was mit ihrem Mann auf der Geschäftsreise in Südamerika passiert ist, auf der er spurlos verschwunden ist.
Mit ihrem Sohn Leo, der inzwischen 8 Jahre ist, hat sie sich ihr Leben neu eingerichtet und ist gerade dabei mit dem Vergangenen abzuschließen. Da kommt ein Anruf vom Auswärtigen Amt, Philipp, ihr Mann wurde gefunden und kommt zurück.
Als dieser Mann dann aus dem Flugzeug steigt und vor Sarah steht erkennt sie ihn nicht wieder. Alle ihre Versuche dies zu artikulieren gehen im Lärm der Photographen und der Presse unter. Oder wird sie bewusst nicht beachtet?

Ein Albtraum beginnt für Sarah, der „Fremde“ scheint alles über sie zu wissen und er droht ihr, wenn sie zur Polizei geht, wird sie alles verlieren.
Jeder den Sarah um Hilfe bittet, wird von dem Fremden manipuliert.
Weder Sarah noch Philipp haben Familie die hier helfen könnten, und der einzige gemeinsame Freund ist beruflich weg und nicht zur Stelle.

Welches Geheimnis hat Sarah, warum kann sie sich von dem Fremden so unter Druck setzen lassen?

Meine Meinung:
Dies ist ein Buch bei dem man sich immer wieder ungläubig fragt: was denn nun? Was weiß der oder der? Wer ist denn nun der Drahtzieher hinter allem? Was ist wahr und was nicht?
Es ist ein unglaubliches Hin und Her, da denkt man endlich, nun habe ich es durchschaut, nun ist mir klar wie es läuft, und schon ändert sich wieder alles.
Ein unglaubliches Wechselbad der Gefühle. Eine Achterbahn der Sichtweise (wie wenn ich zehn Mal hintereinander fahre), immer wieder wird alles auf den Kopf gestellt. Nur ein Satz, ein Andeutung reicht um mich in eine ganz andere Richtung denken zu lassen, die ich nach den nächsten zwei Seiten aber wieder revidieren muss.
Oft denke ich, da passt doch eins nicht zum andern, hier kann es doch keine logische Aufklärung geben – und genau das macht den Reiz aus, man ist beim Lesen so unglaublichen angespannt sucht nach Lösungen und Erklärungen.
Die kommen dann auch -- am Schluss.

Was mich etwas gestört hat sind die vielen Wiederholungen, klar soll das ein stilistisches Mittel sein um wichtige Dinge zu verstärken, aber hier ist es mir manchmal doch zu viel.

Autorin:
Melanie Raabe wurde 1981 in Jena geboren, studierte Medienwissenschaft und Literatur in Bochum und lebt inzwischen in Köln.

Mein Fazit:
Ein unglaubliches Buch, ein Katz und Maus Spiel, hinter jeder Maske scheint wieder einen neue aufzutauchen, nie kann man sich sicher sein, ist das nun die Wahrheit oder eine neue Taktik. Unglaublich spannend.
Für die vielen Wiederholungen ziehe ich einen Punkt ab, aber die Story und die Auflösung finde ich klasse.
Von mir gerne sehr gut 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das verlorene Kind

Das verlorene Kind
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Das verlorene Kind, von Michael Bussi


Cover:
Ein tolles Cover, das absolut super passt.
Ein „altes“ alleinstehendes Haus am Meer, ein Kind ganz alleine, und ein sehr bedrohlicher Himmel.

Inhalt:
Malone ...

Das verlorene Kind, von Michael Bussi


Cover:
Ein tolles Cover, das absolut super passt.
Ein „altes“ alleinstehendes Haus am Meer, ein Kind ganz alleine, und ein sehr bedrohlicher Himmel.

Inhalt:
Malone ist ein ganz normaler Junge, der sein Stofftier Gauti über alles liebt und der es liebt Geschichten zu erfinden. Doch irgendwie ist er auch seinem Alter weit voraus und scheint mir oft schon hochintelligent zu sein.
Aber was ist mit der Geschichte, wenn er behauptet, dass die Frau bei der er lebt nicht seine wirkliche Mutter ist?
Der Schulpsychologe Vasile, ist der einzige, der Malone glaubt und sich sogar „inoffiziell“ an die Polizei wendet.
Und plötzlich wird er bedroht und auch das Leben von Malone ist in größter Gefahr……..

Meiner Meinung:
Von Anfang an ist eine unglaubliche Spannung da.
Das Buch ist auf der einen Seite total verwirrend und dann wieder total spannend und faszinierend, es entwickelte für mich einen regelrechten Sog und ich konnte es kaum aus der Hand legen.
Als Leser bemerken wir bald, dass die beiden „Fälle“ zusammenhängen, aber ich frage mich verwirrt, wie kann das sein? Kann es hier eine logische Erklärung geben?
Irgendwie kommt die Polizei bei dem ganzen nicht gut weg und ich frage mich ab und zu warum wird nicht genauer hingeschaut, oder in diese Richtung ermittelt?
Puzzlestück für Puzzlestück erfahren wir dann mehr, werden in falsche Richtungen gelenkt und denken „WOW“, wenn mal wieder eine neue Wendung eingebaut wird.
Wirklich ein toller Schreibstil der sich total flüssig und spannend liest.

OK, auf das Ende zu gibt es einige „konstruierte Zufälle“ bei denen doch sehr viel „Glück“ dabei ist, dass sich alles genau so fügt. Trotzdem, im ersten Moment immer ein WOW, erst wenn ich genauer darüber nachdenke und logisch überlege, wird die ein oder andere Situation rückblickend unwahrscheinlich.
Z.B. es geht um ein Kind, das Kind taucht aber nie in der Fahndung auf? Kann man mit einem unbehandelten Lungenschuss 10 Monate überleben?
Aber ändert das was an der Faszination und Spannung mit der ich das Buch gelesen habe (sogar bis spät in die Nacht hinein, weil ich es nicht aus der Handlegen konnte)? – Nein!
Wirklich toll entwickelt und brillant Häppchen für Häppchen gelüftet und auf das Ganze blicken lassen.

Ein ganz wichtiger Aspekt bei diesem Buch ist auch, was Menschen aus Liebe (zu einem Kind), bereit sind zu tun.

Autor:
Michael Bussi, geb. 1965, lehrt an der Universität in Rouen. Er gehört zu den erfolgreichsten Autoren Frankreichs.

Mein Fazit :
Ein total spannendes, verwirrendes (manchmal unlogisches) und doch faszinierendes Buch.
Das Ende wird für manchen überraschend oder enttäuschend sein.
Ich finde dies ist ein Buch und hier kann ich die schriftstellerische Freiheit voll akzeptieren.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zitronen klonen in Barcelona

Zitronen klonen in Barcelona.
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Zitronen klonen in Barcelona, von Dany R. Wood

Cover:
Weckt in mir Gedanken nach Urlaub, gute Laune und viel Spaß.

Inhalt:
Tina, 41, fliegt alleine (ihr Freund Jack kann wegen eines Dachschadens nicht ...

Zitronen klonen in Barcelona, von Dany R. Wood

Cover:
Weckt in mir Gedanken nach Urlaub, gute Laune und viel Spaß.

Inhalt:
Tina, 41, fliegt alleine (ihr Freund Jack kann wegen eines Dachschadens nicht mitkommen) nach Barcelona um mit ihrem schwulen (streng geheim) Kumpel Stefan, dessen Hoteleröffnung zu feiern.
Schon im Flugzeug nervt die karrieregeile Klatschreporterin Allison. Doch Tina wäre nicht sie selber wenn sie nicht mit Witz und einer gehörigen Portion Schlagfertigkeit auch dieses Problem meistert.
In Barcelona klammert sich Allison dann weiterhin an Tina und schleppt sie mit zu einer Party des Multimillionärs Antonio Lopez.
Damit beginnen die Gerüchte und das Drama, Tina ist plötzlich als „Jachten-Luder“ in der Presse, sie hat einen „Filmriss“ und hadert mit Gott und der Welt.

Meine Meinung:
Nach „Limetten retten in Sydney“ und „Trauben rauben in Kapstadt“ ist dies nun der 3. und (voraussichtlich?) letze Band der Früchtetrilogie von Dany R. Wood.
Aber man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse gut lesen. Wenn es natürlich auch herrlich ist, wenn man die Vorgänger kennt und es wie ein Treffen mit alten lieben Freunden ist.

Tina ist wie immer herrlich schräg, total witzig und vor allem gerade heraus und ihre Zunge ist immer etwas schneller als ihre Gehirnzellen. Aber genau das macht sie so überaus sympathisch und liebenswert. Sie sucht und findet anscheinend jedes Fettnäpfchen und meistert diese dann aber souverän. Sie stellt einfach alle anderen Charaktere (wobei die auch sehr gut gezeichnet sind) in den Schatten.

Bei diesem Buch ist, wie auch schon bei den Vorgängern ein Dauergrinsen im Gesicht angesagt. Wenngleich ich doch sagen muss, im letzen Viertel waren ein paar zähe Stellen meiner Meinung nach, hier fehlte mir etwas der Esprit.

Autor:
Dany R. Wood ist Jahrgang 1978 und der Name ist ein Pseudonym.
Er studierte Medienwirtschaft in Köln und Sydney und lebt nun in München.

Mein Fazit:
Ein herrliches Urlaub und Gute-Laune Buch, das mir wunderschöne Lesestunden geschenkt hat und das ich sehr gerne weiterempfehle.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eric

Eric
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Eric, ein Thriller von Marco Monetha

Cover:
Hat mich angezogen.

Inhalt:
Eine Freundschaft unter Psychopaten!?
Als Eric noch ein Kind ist, bietet Buck ihm, in einer schlimmen Situation, seine Hilfe an. ...

Eric, ein Thriller von Marco Monetha

Cover:
Hat mich angezogen.

Inhalt:
Eine Freundschaft unter Psychopaten!?
Als Eric noch ein Kind ist, bietet Buck ihm, in einer schlimmen Situation, seine Hilfe an. Dies ist der Beginn einer lebenslangen Verbindung die Jahre später, als Erics Mutter auf bestialische Weise ermordet wird, auf eine harte Probe gestellt wird.

Meine Meinung.
Ein unglaubliches Debüt, das für mich absolut schwer zu beurteilen ist.
Denn auf der einen Seite hat es mich regelrecht abgestoßen, die grausame Gewalt, der Missbraucht (in all seinen Varianten) und alles auch noch sehr genau und ins Detail beschrieben.
Auf der anderen Seite hat das Ganze eine unglaubliche Eigendynamik entwickelt und einen regelrechten Sog entwickelt, ich konnte das Buch kaum zur Seite legen.
Was mich gestört hat: ich finde die Psychopaten werden viel zu „weich“ gezeichnet, ich hab immer wieder das Gefühl gehabt es soll mit ihrer (teilweise wirklich schrecklichen) Kindheit alles erklärt und damit „entschuldigt“ werden (und da reagiere ich allergisch).

Die Polizeiarbeit spielt in der Geschichte fast keine Rolle, das meiste wird aus der Sicht der Psychopaten erzählt oder berichtet (Gegenwart wie auch Vergangenheit).

Ganz besonders muss man den Schreibstil erwähnen:
Ich weiß nicht wie der Autor es schafft, aber irgendwie werden diese Monster so menschlich und normal dargestellt und dann wieder werden ihre Taten aufs grausamste erzählt, dass ich einfach nur entsetzt und angeekelt bin.
Es wird nie langweilig und es gibt immer wieder neue Wendungen und Überraschungen, bis zur letzten Seite.

Auch wenn es für mich kein Lesevergnügen war, im Sinne von „mich ins Buch fallen lassen“, muss ich doch anerkennend den Hut lüften und sagen:
filmreif geschrieben.

Was mir nach der Lektüre auch schwer im Magen liegt: irgendwie geht es für „das Böse“ einfach weiter………und das Schlimmste: es ist alles so logisch und möglich……….

Und doch, bin ich nur fasziniert.

Autor:
Marco Monetha, beb. 1975 in Bottrop und aufgewachsen in Bad Bederkesa, lebt heute in der Nähe von Bremerhaven. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er arbeitet als Koordinator für Flüchtlingsangelegenheiten und Freiwilligenarbeit.

Mein Fazit:
Ein eiskalter, beinharter und grausamer Thriller. Nichts für schwache Nerven (auf der letzen Seite wurde mir noch regelrecht schlecht).
Wie jemand in der Leserunde angemerkt hat: Beklemmend und faszinierend zugleich. Ich vergebe 4 Sterne, weil mir persönlich, einfach ein paar Stellen zu heavy waren und ich Sex und Missbrauch nicht in diesem detaillierten Ausmaß lesen möchte/kann.