Spannendes Fantasyabenteuer - ohne Liebesgeschichte
Tochter der FlutZu allererste möchte ich mich beim Ravensburger Verlag bedanken,
dass ich das Buch lesen durfte! Jedoch hab ich schon an dieser Stelle
einen Kritikpunkt anzumerken. Ich bin durch „Tochter der Flut“
wegen ...
Zu allererste möchte ich mich beim Ravensburger Verlag bedanken,
dass ich das Buch lesen durfte! Jedoch hab ich schon an dieser Stelle
einen Kritikpunkt anzumerken. Ich bin durch „Tochter der Flut“
wegen der Verlosungen im Young Adult Bereich des Ravensburger Verlag
aufmerksam geworden. Dies ist allerdings meiner Meinung nach ein
komplette Fehleinteilung des Genre! „Tochter der Flut“ gehört
nicht in den Young Adult Bereich!
Auch mit dem Klappentext hatte ich im Nachhinein meiner Probleme,
denn ich finde es verspricht dem Leser eine andere Geschichte, die er
tatsächlich bekommt und ist etwas irreführend.
In „Tochter der Flut“ geht es um die drei 14-jährigen Marin,
Kana – ihr Zwillingsbruder - und Line. Sie leben auf einer Insel,
in der es 14 Jahre lang Tag ist und danach 14 Jahre lang Nacht. Die
Bewohner der Insel fliehen zu beginn der Nacht in das entferntere
Wüstenland. Marin, Kana und Line verpassen allerdings in diesem Jahr
aufgrund unglücklicher Ereignisse die Abfahrt und werden allein auf
der Insel zurückgelassen. Für die drei folgt ein Kampf ums
Überleben vor den mysteriösen Vorgängen bei Nacht…
Wie schon erwähnt hatte ich völlig andere Erwartungen an das
Buch, als ich dann tatsächlich bekommen habe. So habe ich bei einem
angeblichen Young Adult Buch mit einer Liebesgeschichte zwischen
Protagonisten (mit einem Alter von ca. 18-22 Jahren) gerechnet. Die
Liebesgeschichte kommt in dem Buch jedoch gar nicht zum Ausdruck und
ist eigentlich nicht anwesend. Da der Überlebenskampf und was
eigentlich überhaupt auf der Insel bei Nacht vorgeht im Vordergrund
des Buches steht.
Die Idee der Autoren, von einer Welt in der es 14 Jahre Tag und
dann 14 Jahre Nacht ist fand ich interessant und spannend. Ein Buch
mit einer ähnlichen Idee habe ich bisher noch nicht gelesen.
Deswegen fand ich die Umsetzung der Geschichte auch trotz
anfänglicher Verwunderung großteils gelungen. Vor allem am Anfang
fand ich die Informationen Menge, die der Leser nach und nach bekommt
sehr gut gewählt, da man genau wie die Protagonisten nichts über
die Nacht weiß. Diese Umsetzung hat es für mich spannend gemacht
und ich wollte, die Fragen, die sich mir gestellt haben lösen.
Antworten habe ich auch bekommen, grundlegende Fragen, auf die ich
gerne noch eine Antwort gehabt hätte sind allerdings noch offen
geblieben. Hinzukommt, dass im Verlauf des Lesens manche Wendungen
des Buches offensichtlich wurden und die Spannung so nachgelassen
hat.
Der Schreibstil der Autoren ist locker und leicht zu lesen. Ich
bin sehr schnell vorangekommen, was vielleicht auch darin liegt, dass
die Kapitel eher kürzer sind. „Tochter der Flut“ ist von einem
allwissenden Erzähler erzählt. Dadurch konnte ich zu den
Protagonisten keine richtige Bindung aufbauen, ich hab nicht mit
ihnen mitgefiebert und keinen Bezug zu ihnen gefunden. Genau das ist
ein Punkt, der für mich bei einem richtig guten Buch enthalten sein
muss! Allerdings kann das auch an dem etwas jüngeren Alter der
Protagonisten liegen.
Durch all diese Punkte bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich
das Buch eher jüngeren Lesern empfehlen würde. Sprich Leser im
ungefähren Alter der Hauptpersonen. Alles in allem war es ein gutes
Buch mit Spannung, bei dem man sich allerdings nicht auf eine
Liebesgeschichte einstellen sollte. Deswegen bekommt das Buch von mir
3,5 Sterne.