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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2018

Mit Finsternis in ihren Herzen

Blut und Gold
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"Blut und Gold" ist ein historischer Roman von Snorri Krisjánsson. Dabei entführt der Autor den Leser in das Jahr 970 auf Gut Flussfeste, wo es zur Familienzusammenkunft des Wikinger Unnthor Reginsson ...

"Blut und Gold" ist ein historischer Roman von Snorri Krisjánsson. Dabei entführt der Autor den Leser in das Jahr 970 auf Gut Flussfeste, wo es zur Familienzusammenkunft des Wikinger Unnthor Reginsson kommt. Angeblich soll der alte Häuptling einen Goldschatz aus seinen Beutezügen angehäuft haben und es kommt wie es kommen muss. Seine Nachkommen kehren mit ihren Angehörigen an den elterlichen Hof zurück und jeder begegnet dem anderen mit Neid und Missgunst. Als dann der erste Mord geschieht, ist klar das es nur ein Täter aus ihrem Kreis gewesen sein kann. Snorri Kristjánsson zeichnet hier gut ein Bild einer Familie, die wie so oft im Leben sich gegenseitig "zerfleischt" wenn es um Geld geht. Das Buch ist als historischer Roman gekennzeichnet, was aber meiner Meinung nur dem Wikinger-Setting geschuldet ist. Mit Krimielementen durch die Morde ist es aber eher der Einblick in diese Familie und ihren Streitigkeiten. Für mich hätte die Handlung auch in jeder beliebigen anderen Zeit oder auch in der Gegenwart spielen können, es ist nur ein Rahmen für die Familiengeschichte. Obwohl diese gut dargestellt ist, ist genau dies mein Kritikpunkt. Hier hätte ich mir mehr Wikinger und eben zeitgeschichtlich das Jahr 970 gewünscht. So bleibt mir am Ende das Fazit, ein solides und gutes Buch gelesen zu haben, von dem ich mir aber mehr "Wikingerfeeling" erwartete.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Wenn die Zeit aus den Fugen gerät ...

Das KALA-Experiment
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"Das Kala-Experiment" ist ein Thriller von Karl Olsberg und zugleich mein erstes gelesenes Buch des Autors. Dabei ist gegeben durch das Thema durchaus auch eine Portion Science Fiction enthalten. Das Buch ...

"Das Kala-Experiment" ist ein Thriller von Karl Olsberg und zugleich mein erstes gelesenes Buch des Autors. Dabei ist gegeben durch das Thema durchaus auch eine Portion Science Fiction enthalten. Das Buch spielt dabei an mehreren Handlungsorten und es agieren dadurch auch mehrere Hauptpersonen. Damit entstehen mehrere Handlungsstränge in den kurzen Kapiteln, die sich abwechseln, aber nicht zwangsläufig alle zusammenführen. Und dies ist für mich ein kleines Manko in der Geschichte. Mir fehlte ein wenig die Konzentration auf das Wesentliche, denn über das Experiment und seine Hintermänner erfährt man nicht wirklich viel. Nina reist in die USA und in die Schweiz, begegnet anderen Protagonisten und das war es im Wesentlichen auch schon. Für Spannung sorgt da nur der Ex-Soldat Sparrow und das ist in Summe für einen Thriller zu wenig. Der Ansatz und das gewählte Thema klingen vielversprechend, aber für mich hat Karl Olsberg zu wenig daraus gemacht. Mir fehlte einfach ein durchgängiger strukturierter Plot und die nötige Spannung. Es bleibt ein Buch, das sich flüssig im Schreibstil liest, aber nachhaltige Eindrücke vermissen und einige Fragen offen lässt.

Veröffentlicht am 22.03.2018

Glaubensfanatiker treiben ihr Unwesen im Schwarzwald ...

Irrglaube
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"Irrglaube" ist der erste Krimi von Willi Keller. Dabei greift der Autor das Thema Terrorismus auf, in diesem Fall christliche Glaubensfanatiker. Ein junger Kommissar ermittelt auf eigene Faust im Darknet. ...

"Irrglaube" ist der erste Krimi von Willi Keller. Dabei greift der Autor das Thema Terrorismus auf, in diesem Fall christliche Glaubensfanatiker. Ein junger Kommissar ermittelt auf eigene Faust im Darknet. Dabei wird er enttarnt und selbst zum Opfer. Als Regionalkrimi angesiedelt spielt die Handlung im Ortenaukreis im Schwarzwald. Der Leser erhält einen großzügigen Einblick in die Ermittlungsarbeit der Polizei. Man merkt, dass der Autor hier sicherlich einen Fokus auf gute Recherche gelegt hat. Aber trotzdem hatte ich das Problem, dass ich als Leser mit den ermittelnden Protagonisten nicht warm werden konnte. Berger und seine Kollegin blieben für mich blass. Hier hätte ich mir mehr Informationen über die Personen gewünscht, um ein Bild vor Augen zu kriegen. Ebenso ging es mir bzgl. Spannung. Zwar hatte der Krimi eine gute Struktur, aber so richtig fesseln konnte er mich nicht. So bleibt letztendlich der Eindruck eines soliden Schwarzwaldkrimi, aber das letzte I-Tüpfelchen fehlte.

Veröffentlicht am 13.01.2018

Zwei Frauenleichen im Silo ...

Scheunenfest
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"Scheunenfest" ist der sechste Band aus der Mangold-&-Reindl-Reihe von Nicola Förg. Diesmal muss Kathi Reindl erst mal mit der neuen Kollegin Andrea ran, denn Irmi Mangold weilt in Norwegen, wo sie sich ...

"Scheunenfest" ist der sechste Band aus der Mangold-&-Reindl-Reihe von Nicola Förg. Diesmal muss Kathi Reindl erst mal mit der neuen Kollegin Andrea ran, denn Irmi Mangold weilt in Norwegen, wo sie sich vom letzten Fall noch erholt. Doch kaum ruft Kathi bei ihr an, ist sie auch schon wieder ganz Kriminalistin. Denn in der Heimat in Unterammergau wurden zwei Frauenleichen in einem Silo eines Bauernhof und dann auch noch eine versteckte aus dem zweiten Weltkrieg stammende Phosphorbombe entdeckt. Immer mehr Ungereimtheiten müssen sie nachgehen und die von Hass und Neid zerfressene Bauersfamilie macht es ihnen nicht einfacher. So müssen die beiden von einem Verhör zum nächsten und in der Vergangenheit forschen. Dies aber für meinen Geschmack ein wenig zu intensiv, denn dabei verlor sich für mich die Spannung. Der Charme, den die Reihe bisher ausmachte, fehlte mir diesmal ein wenig. Zwar ist "Scheunenfest" ein solider Krimi, aber keiner der mir in Erinnerung bleibt. Durchaus auch mit interessanten Aspekten der deutschen Geschichte in Skandinavien, aber ich hatte mir halt mehr "Alpen-Krimi" gewünscht.

Veröffentlicht am 01.12.2017

Kommissar Wächter, ein neuer Ermittler aus München ...

Kellerkind
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"Kellerkind" ist der erste Band aus der Kommissar Wächter Reihe von Nicole Neubauer. Dabei geht es um den Tod einer Anwältin und am Tatort stoßen die Ermittler auf einen verstörten Jugendlichen mit Blut ...

"Kellerkind" ist der erste Band aus der Kommissar Wächter Reihe von Nicole Neubauer. Dabei geht es um den Tod einer Anwältin und am Tatort stoßen die Ermittler auf einen verstörten Jugendlichen mit Blut an den Händen. Ist er der Täter, denn das Opfer ist mit seinem Vater liiert gewesen, einem ebenfalls renommierten Anwalt. Schon bald müssen die Ermittler versuchen die Mauer des Schweigens von Vater und Sohn zu durchdringen. Auch das von der Autorin ins Rennen geschickte Münchner Ermittlerteam hat so seine Eigenheiten. Wächter selbst schein Messi-Anwandlungen zu haben, sein Kollege Hannes kämpft mit der pubertierenden Tochter und Elli mit Übergewicht. Ein irgendwie skurriles Team, mit dem man sich erst anfreunden muss. Und damit begannen auch meine Probleme mit dem Buch. Ich fand teilweise im Laufe der Geschichte nicht den richtigen Zugang zu den Protagonisten und habe mich daher schwer getan besser in die Geschichte einzutauchen. Bzgl. der Auflösung lässt die Autorin den Leser lange im Dunkeln, aber ich hatte beim Lesen teilweise auch das Gefühl einige Längen überwinden zu müssen. "Kellerkind" ist daher für mich ein solider Krimi, aber der rechte Zugang zu diesem Ermittlerteam fehlt mir noch ein wenig.