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Veröffentlicht am 14.10.2018

Bis wir eins sind

Bis wir eins sind
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Die Architektin Annie hat alles dafür getan, in ihrem Beruf erfolgreich zu sein. Sie hat gerade ihre eigene Firma gegründet und für Männer ist in ihrem Leben einfach kein Platz. Bis sie Jack begegnet und ...

Die Architektin Annie hat alles dafür getan, in ihrem Beruf erfolgreich zu sein. Sie hat gerade ihre eigene Firma gegründet und für Männer ist in ihrem Leben einfach kein Platz. Bis sie Jack begegnet und mit ihm eine leidenschaftliche Nacht verbringt. Danach trennen sich ihre Wege wieder. Als Jack kurze Zeit später wieder vor ihr steht, erwachen die Erinnerungen an ihn wieder. Doch er ist verheiratet und eine Beziehung darf deshalb nicht sein. Aber er geht ihr nicht mehr aus dem Kopf.

Das Cover hat mich regelrecht angezogen. Zusammen mit dem Klappentext war mir klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte.
Der Einstieg ins Buch gelang mir sehr gut und dank des flüssigen und sehr gut zu lesenden Schreibstils flogen die Seiten nur so dahin.
Annie fand ich sofort sympathisch. Sie war eine junge, starke Frau, die ihre Ziele im Blick hatte und viel dafür tat, diese auch zu erreichen. Trotzdem wirkte sie nicht hart, sondern einfach zielbewusst. Das fand ich sehr bewundernswert an ihr. Was ich etwas schade fand, war, dass sie diese Stärke im Laufe der Geschichte ein wenig verloren hat, denn bezüglich Jack fehlte ihr für meinen Geschmack durchaus Durchsetzungskraft. 
Bei Jack war ich wirklich hin und her gerissen. Zuerst mochte ich ihn, doch das änderte sich immer mehr und ich konnte ihn und sein Verhalten überhaupt nicht verstehen. Einem Mann, der sich aus eher scheinheiligen Gründen nicht von seiner Frau trennen will, dem kann ich nichts glauben. Und dann legte er noch ein sehr unschönes Besitzverhalten gegenüber Annie an den Tag, das ich gar nicht mochte.
Den Plot an sich fand ich schön. Ich fand das Knistern zwischen Annie und Jack ganz toll und spürbar. Die Anziehungskraft war richtig greifbar und auch die Liebesszenen zwischen ihnen fand ich gelungen. Das ergab eine Menge emotionaler und dramatischer Momente, die ich gut miterleben konnte. Leider war doch einiges recht vorhersehbar und in der Mitte kam die Story ein wenig ins Stocken. Dagegen überschlugen sich die Ereignisse am Ende dann regelrecht.

Ein insgesamt schöner Liebesroman, den ich gerne gelesen habe. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.10.2018

Cottage mit Meerblick

Cottage mit Meerblick
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Claire hat sich für sechs Wochen ein kleines Cottage direkt am Strand in Schottland gemietet. Nach einer schweren Erkrankung will sie hier neue Kraft tanken, zur Ruhe kommen und die Zeit einfach genießen. ...

Claire hat sich für sechs Wochen ein kleines Cottage direkt am Strand in Schottland gemietet. Nach einer schweren Erkrankung will sie hier neue Kraft tanken, zur Ruhe kommen und die Zeit einfach genießen. Dann taucht Ed auf, ihr attraktiver Nachbar. Und vielleicht ist eine kleine Sommerromanze genau das, was Claire jetzt braucht.

Dieser Roman hat mir gut gefallen. Zwischendurch mag ich solche Wohlfühlromane einfach sehr gerne und ich habe die schönen Lesestunden genossen.
Der Schreibstil passt hervorragend zu der leichten Lektüre und ich konnte mich gut in die Geschichte fallen lassen. Die Beschreibungen der Umgebung und des Cottages waren sehr detailliert und anschaulich, so dass ich wirklich das Gefühl hatte, gemeinsam mit Claire dort zu sein.
Claire mochte ich sofort und ich empfand sie als starke Frau, die trotz einer Krebserkrankung sehr positiv war. Ihre Gedanken und Gefühle, die teilweise recht ausführlich beschrieben wurden, konnte ich verstehen und nachempfinden. Ich habe sie sehr schnell in mein Herz geschlossen. Ihre To-Do-Liste fand ich toll und auch die Annäherungen mit Ed gefielen mir.
Die Geschichte war sommerlich-leicht, an manchen Stellen auch ernst aufgrund des Hintergrundes von Claire. Insgesamt aber sehr positiv und lebensbejahend. Sie versprühte einfach eine tolle und gemütliche Atmosphäre. Nur manchmal hat sich die Geschichte etwas gezogen. Dennoch war ich sehr gespannt, wie sich alles entwickelt, mit Claires Beruf, ihrer Erkrankung und natürlich mit Ed. Das Ende war sehr schön und rundete die Geschichte prima ab.

Ein schöner und romantischer Roman, dem ich 4 von 5 Sternen gebe.

Veröffentlicht am 04.10.2018

Gefährliche virtuelle Welt

White Maze
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Vivians bisheriges sorgenfreies und verwöhntes Leben endet abrupt, als ihre Mutter Sofia ermordet wird. Sofia war eine erfolgreiche Game-Entwicklerin und stand kurz vor dem Release von „White Maze“, einem ...

Vivians bisheriges sorgenfreies und verwöhntes Leben endet abrupt, als ihre Mutter Sofia ermordet wird. Sofia war eine erfolgreiche Game-Entwicklerin und stand kurz vor dem Release von „White Maze“, einem Spiel, das mit neuartigen Lucent-Kontaktlinsen gespielt wird und den Zugang zu einer faszinierenden virtuellen Welt schafft. Doch warum hat Sofia kurz vor ihrem Tod den Prototyp der Linse zerstört? Vivian nimmt die Hilfe des Hackers Tom an, denn sie will den Mord an ihrer Mutter aufklären. Dazu muss sie tief in die virtuelle Welt eintauchen - doch dort wartet auch der Mörder.

Was mich an dem Buch bereits vorweg total fasziniert hatte, waren das Cover und der Klappentext. Das Cover ist einfach großartig gestaltet und sieht fantastisch aus und der Klappentext regte sofort meine Fantasie an. Ich war also sehr gespannt auf das Buch. Bis auf ein paar kleine Abstriche hat es mir dann auch prima gefallen.
Der Schreibstil war sehr leicht zu lesen und dabei so mitreißend, dass ich das Buch in einem Rutsch fertig gelesen hatte. Ich musste unbedingt wissen, wie es ausgeht.
Die Beschreibungen der virtuellen Welt waren sehr spannend und fesselnd und teilweise wusste ich nicht mehr, was denn nun real und was unecht war. Das war wirklich klasse geschrieben. Aber diese „erweiterte Realität“ birgt auch Gefahren und bringt Nachteile mit sich. Diese negativen Aspekte einer virtuellen Welt wurden sehr gut herausgearbeitet und haben mich ganz schön nachdenklich gemacht, denn der technische Fortschritt lässt sich nicht aufhalten und ein solches Spiel könnte bald Wirklichkeit werden. Ich frage mich, ob man dieser Versuchung dann auch widerstehen kann bzw. will, was es mit einem macht und wie man sich dadurch verändern könnte.
Vivian als Hauptcharakter war mir anfangs sehr unsympathisch. Sie war ein hippes Partygirl, das alles haben konnte und nur auf Schein setzte. Nachdem ihre Mutter dann gestorben war, hat sie sich komplett gewandelt. Doch auch da blieb sie mir recht fremd und ich wurde nicht richtig warm mit ihr. Auch die weiteren Charaktere empfand ich etwas zu blass.

Insgesamt hat mir das Buch prima gefallen und ich finde die Message, dass wir das reale Leben dem virtuellen Leben vorziehen sollten, äußerst passend. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Eine spannende Fortsetzung um Solomon Gray

Rachegrab
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Am Strand von Ramsgate wird eine Leiche angespült. Detective Solomon Gray geht davon aus, dass es sich um einen Flüchtling handelt, der auf dem Weg nach England starb. Doch dann tauchen zwei weitere Leichen ...

Am Strand von Ramsgate wird eine Leiche angespült. Detective Solomon Gray geht davon aus, dass es sich um einen Flüchtling handelt, der auf dem Weg nach England starb. Doch dann tauchen zwei weitere Leichen auf. Einen davon erkennt Gray, denn es handelt sich um den Sohn von Jake Armitage, einen mächtigen Wirtschaftsboss. Die Fesselspuren an den Handgelenken und die Drogen im Blut deuten auf Mord hin. Jake Armitage will Rache für den Tod seines Sohnes, doch dann gerät er selbst unter Verdacht. Die Ermittlungen führen Gray in die Vergangenheit - und zu einer neuen Spur nach seinem lange vermissten Sohn Tom.

Nachdem mir “Totengrab”, der erste Teil um Solomon Gray, bereits sehr gut gefiel, habe ich mich unheimlich auf diesen zweiten Teil gefreut. Ich war sehr gespannt, wie es mit Gray und auch der Suche nach seinem vermissten Sohn weitergeht. Auch dieser zweite Teil hat mir wieder sehr gut gefallen.
Der Schreibstil war angenehm und flüssig zu lesen, so dass ich das Buch in einem Rutsch fertig gelesen hatte. Ich konnte sofort prima in die Geschichte eintauchen und war gespannt, wie sie ausgeht.
Neben den aktuellen Geschehnisse gab es immer wieder kurze Rückblicke in die Vergangenheit, die anfangs noch nicht greifbar waren, sich aber im Verlauf des Buches perfekt erklärten. Ich war sehr neugierig, was diese Rückblicke zu bedeuten hatten und wie bzw. ob sie in Verbindung mit den drei Toten Männer stehen.
Die Spannung wurde gut aufgebaut und hielt sich bei mir durchgängig, so dass ich das Buch nicht beiseite legen konnte.
Der Fall war gut durchdacht und strukturiert. Für mich war nicht absehbar, wohin die Geschichte mich führen wird. Die Ermittlungen durch Gray und seine Vorgesetzte Hamson haben mir sehr gut gefallen. Sie waren schlüssig und nachvollziehbar und wirkten real auf mich. Auch interne Rangeleien und so einiges Misstrauen wurden authentisch angebracht und ließen mich selbst Grübeln.
Bei Gray hatte ich stets im Hinterkopf, dass sein Sohn vor vielen Jahren spurlos verschwand. Gray leidet noch immer stark unter diesem Verlust. Da war es nur verständlich, dass er sich aufgrund einer neuen Spur Hoffnungen machte, Tom endlich zu finden. Sein Schicksal hat mich wieder sehr berührt und ich konnte unglaublich gut mit ihm mitfühlen.
Das Ende des Kriminalfalles war schlüssig und ließ bei mir keine Fragen offen. Bezüglich Gray gibt es natürlich noch offene Fragen, die hoffentlich in einem dritten Teil um ihn geklärt werden. Ich würde einen weiteren Band unbedingt lesen wollen.

Mir hat dieser Krimi wieder prima gefallen und ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Wie ich fälschte, log und Gutes tat

Wie ich fälschte, log und Gutes tat
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Benedikt Jäger lebt mit seinen Eltern, einem Chefarzt und einer Society-Lady, in der Vorzeigekleinstadt Weiden. Natürlich wird von Benni erwartet, dass er beste Noten hat und auch sonst ein Vorzeigesohn ...

Benedikt Jäger lebt mit seinen Eltern, einem Chefarzt und einer Society-Lady, in der Vorzeigekleinstadt Weiden. Natürlich wird von Benni erwartet, dass er beste Noten hat und auch sonst ein Vorzeigesohn ist. Um dieses Bild, das er notentechnisch nicht erfüllt, zu wahren, macht er sich daran, Zeugnisse etc. sehr geschickt zu fälschen. Denn seine Zeit verbringt er lieber mit seinen Kumpeln Prechtl und Vince. Die drei interessieren sich viel mehr für das exzessive Feiern im Butterhof mit Alkohol, Drogen und Sex. 

Dieser Roman hat mich im insgesamt gut unterhalten. Den Schreibstil empfand ich gut lesbar, so dass ich recht schnell mit dem Lesen des Buches fertig war. Gut gewählt war, dass die Geschichte aus Bennis Sicht erzählt wird. Dadurch bekam ich einen prima Einblick in seine Gedanken und Gefühle. Allerdings wurde es mir teilweise einfach zu viel mit der Jugendsprache, auch wenn das meistens absolut passend und witzig war. 
Ich fand es unterhaltsam, in die Welt von Benni und seinen beiden Freunden einzutauchen und sie bei ihren Erlebnissen zu begleiten. Es gab etliche Szenen, bei denen ich lachen musste, oder auch ein wenig schockiert war. Aber immer unterhaltsam. 
Allerdings tat Benni mir auch ganz schön leid, denn diese Erwartungshaltung seiner Eltern und der große Erfolgsdruck lasteten ganz schön auf ihm. Seine Eltern fand ich sehr oberflächlich, weil sie selbst nur an Ruhm und Anerkennung interessiert waren. 
Der Autor schafft es sehr gut, dem Leser den Spiegel vorzuhalten. Man bekommt aufgezeigt, wohin dieser Geltungs- und Darstellungsdrang führen kann, nämlich zu einem immer weiter gesteigerten Lügen und Betrügen, wo man nicht mehr wirklich herauskommt – und es vielleicht auch gar nicht will, solange alles gut läuft. 

Eine humorvolle Geschichte, der ich 4 von 5 Sternen gebe.