Noch spannender und mit Bauchkribbelgarantie
Plötzlich verwandelt 2. Beim zweiten Kuss verwechseltDies ist der zweite Band der plötzlich verwandelt-Reihe von Sonja Kaiblinger. In Ophelias Familie haben eigentlich alle Mehrlings-Mitglieder die Gabe ihre Gestalt zu verwandeln, alle bis auf ihre Tante ...
Dies ist der zweite Band der plötzlich verwandelt-Reihe von Sonja Kaiblinger. In Ophelias Familie haben eigentlich alle Mehrlings-Mitglieder die Gabe ihre Gestalt zu verwandeln, alle bis auf ihre Tante Helly (sie ist immerhin ein Drilling!) und die eineiige Ophelia. Doch kurz vor ihrem 16. Geburtstag fängt ihr Gesicht an zu kribbeln und ihr wächst der Bart des sexy Fußball-Trainers!
Inzwischen stellt sich heraus, daß Ophelia, nun da sie den Dreh raus hat, ganz schön geschickt ist und wahrscheinlich begabter, als ihre Zwillingsschwester Lora, die als coolste ihrer Stufe gilt. Dieses Jahr hat sich Lora in den Kopf gesetzt, daß ihr Schulteam die Jugendhighland Games gewinnt und Ophelia ist natürlich mit dabei, sie freuen sich schon das ganze Jahr darauf. Das restliche Team zusammenzustellen ist nicht ganz so einfach: Ophelias beste Freundin Mae kommt mit, Adrian, mit dem Ophelia schon Romeo und Julia aufführte, der Schulschwarm Cliff, dem sie bei ihren Verwandlungsübungen ganz schön nah kam, dessen nervige Weltverbesserungsfreundin Amalia, sein bester Freund Roger, der in die toughe Mae verliebt ist und die merkwürdige und mürrische Eleanor. Da ist Gefühlschaos vorprogrammiert! Doch auch die Tanten Mildred und Rose führt ein geheimnisvoller Auftrag des verrückten Familienoberhauptes in die Highlands. Wie gut, daß Tante Helly Ophelia heimlich in Eichhörnchengestalt beisteht, denn nur sie hat erkannt, daß Tante Helly kein bisschen unbegabt ist, sondern nur sehr diskret.
Band 1 habe ich sehr gemocht und so habe ich mir das Hörbuch immer wieder angehört, während ich diesen zweiten Band gelesen habe. Er ist witzig, etwas peinlich, geheimnisvoll und romantisch. Aber diesmal hat das Gefühlschaos noch kein Ende und das nicht nur bei Ophelia, die sich zwischen Adrian und Cliff hin und hergerissen fühlt. Bei den Highland Games geht es nicht mit rechten Dingen zu, irgendeine geheimnisvolle Macht mischt heimlich mit, doch wer und warum und wieso, weshalb? Ophelia, Lora und Tante Helly sind ratlos, vor allem müssen sie natürlich auch ihr Familiengeheimnis bewahren, wenn sie nicht zu einer Freakshow oder Testkaninchen werden möchten. Können eigentlich all die Geschichten, die man über Geister und Erscheinungen in den Highlands gehört und gelesen hat wahr sein? Ophelia bekommt immer mehr Zweifel, das macht die Spiele für sie nicht unbedingt leichter und kostet sie jede Menge Schlaf! Diesen zweiten Band finde ich deutlich rasanter und sehr viel spannender als den ersten, der mehr auf Ophelias Fettnäpfe und Verwicklungen zugeschnitten war. Natürlich bleiben Ophelia und Lora auch diesmal keine Peinlichkeiten erspart, immerhin sind sie 16, in einem Jugendcamp und ihre merkwürdige Verwandtschaft ist nicht weit weg! Stellenweise bin ich nur so durch die Seiten gerast, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht und wer hinter diesen seltsamen Verwicklungen steckt, das kann doch nicht alles nur Großonkel MacBiggs sein?! Durch die Augen der Ich-Erzählerin erlebt man alles hautnah mit. Ihr frischer emotionaler Stil, lässt einen durch die Höhen und Tiefen von Ophelias Gefühlswelt rasen und man fühlt richtig mit ihr mit, die Härchen auf den Armen richten sich in der Moorleichenhütte auf und wenn Ophelia in der falschen Gestalt vom richtigen Jungen geküsst wird, kribbelt es im Bauch und doch flattert es auch, weil es ja doch nicht so ist, wie es sein sollte.... Verflixt ist das alles kompliziert, aber auch bisweilen sehr praktisch, doch keine Sekunde langweilig – Versprochen! Denn dafür hat Sonja Kaiblinger einfach viel zu viele tolle Ideen und einen mitreißenden Schreibstil. Sollte das immer noch nicht reichen, dem empfehle ich einen Blick auf die Umschlagillustrationen (es gibt zum wunderschön gestalteten Hardcover noch einen Schutzumschlag, der nicht minder liebevoll illustriert ist) und Vignetten von Daniela Kohl (die Illustratorin der Kult-Tagebücher „Mein Lotta-Leben“ von Alice Pantermüller). Zu Beginn eines Kapitels zieren immer unzählige zarte Sternchen die Seite und kleine witzige Pärchen z.T. Mädchen und Giraffe oder zwei Mädchen oder Junge und Mädchen (wie auf dem Cover) sind überall zwischendurch über die Seiten verstreut.
Rundum gelungen, ich bin schon ganz gespannt, wie es im Frühjahr mit dem dritten Band weitergeht, wenn Ophelia eigentlich nichts besseres zu tun hat als die Welt zu retten, während sie doch viel lieber mit ihrem Traumtypen knutschen würde!
Spannung, Spaß und Romantik (statt Schokolade, aber die kann man natürlich bequem dazu essen ;)) - was will man mehr? Ab 12 Jahren und für so viel Gefühl ist man ja eigentlich nie zu alt ;)