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Veröffentlicht am 15.10.2018

Ich liebe den Schreibstil von Estelle Laure!

Während ich vom Leben träumte
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Klappentext
„Darf das eigene Glück auf dem Leid eines anderen gründen? Noch vor einem Jahr hätte Eden diese Frage mit einem klaren Nein beantwortet. Doch seit ihrem Krankenhausaufenthalt auf der Koma-Station ...

Klappentext
„Darf das eigene Glück auf dem Leid eines anderen gründen? Noch vor einem Jahr hätte Eden diese Frage mit einem klaren Nein beantwortet. Doch seit ihrem Krankenhausaufenthalt auf der Koma-Station ist alles anders. Eden hat sich verliebt. In Joe, den Freund einer anderen Koma-Patientin, die mit dem Tod ringt und zu der Eden eine unerklärliche Verbindung hält. Sie spürt, was die andere denkt und fühlt. Deshalb kommt Eden sich vor wie eine Verräterin und ist voller Zweifel und Schuldgefühle. Sie wagt es nicht, um Joe und für ihr Glück zu kämpfen. Schließlich begreift sie, dass Liebe auch bedeuten kann, den anderen gehen zu lassen.“

Gestaltung
Mir gefällt, dass das Covermotiv wie das bereits beim Fischer Verlag erschienene Buch der Autorin auch von einem weißen Rand umgeben ist. Die rote Farbe passt sehr gut zur Liebesthematik und auch die Herzen sowie die Hände kommen durch das rot-weiß Negativ sehr schön zur Geltung. Auch mag ich, dass der Titel zentral in der Mitte steht und das Cover etwas schlichter gehalten ist.

Meine Meinung
Von Autorin Estelle Laure habe ich bereits „Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance“ gelesen und war begeistert davon. Daher war ich gespannt auf „Währen dich vom Leben träumte“, denn hier geht es um die beste Freundin der Protagonistin aus „Gegen das Glück…“. Dies ist eine schöne Ergänzung, denn beide Bücher können unabhängig voneinander gelesen und verstanden werden, aber wer schon „Gegen das Glück…“ kennt, dem wird sicher auch „Während ich vom Leben träumte“ gefallen.

Eden lag nach einem Sturz auf den Kopf für ein paar Wochen im Koma und muss nun nach ihrem Erwachen vieles neu lernen. Auf der Komapatienten-Station im Krankenhaus liegt ein weiteres Mädchen, das Besuch von ihrem Freund Joe bekommt. In eben diesen verliebt Eden sich, doch sie fühlt sich schuldig aufgrund dieser Gefühle. Wird sie für ihre Gefühle kämpfen? Diese Frage beschäftigte mich lange Zeit, denn ich konnte Edens Zweifel, Unsicherheit und Gefühlsgewirr total gut nachvollziehen. Wie soll sie sich verhalten? Durch diese Identifikation mit Eden und die aufgeworfene Frage hat mich die Geschichte total für sich eingenommen.

Ich habe das Buch innerhalb eines Nachmittages verschlungen, denn ich musste einfach wissen, wie Eden sich entscheiden und verhalten würde. Dabei kam neben diesem Sog der Handlung vor allem die gefühlvolle Ebene sehr gut zum Tragen, denn Edens Situation ist unheimlich bewegend. Sie muss nach dem Koma vieles neu erlernen, was alles andere als leicht ist. Ich fand es klasse, wie Eden sich ins Leben zurückgekämpft hat und wie beeindruckend sie war. Dies hat mir sehr imponiert. Zudem mochte ich ihre charakterliche Entwicklung auch sehr.

Interessant fand ich vor allem auch Edens tiefgründigen Gedanken zum Thema Leben und Tod allgemein, da diese meiner Meinung nach zum Nachdenken anregen. Sie hat zudem eine besondere Verbindung zur Komapatientin Jaz, welche ich mysteriös fand und welche dem Buch etwas Geheimnisvolles gegeben hat. Dazu gehört auch Edens Verbindung zu Jo. Hier muss ich aber sagen, dass ich mir gewünscht hätte, dass es tiefere Einblicke in ihn gegeben hätte, denn er blieb mir im Vergleich zu Eden etwas zu blass.

Vor allem der angenehme Schreibstil von Autorin Estelle Laure hat mich wieder komplett überzeugt. Die Worte der Autorin versprühen eine Leichtigkeit, die mich geradezu durch die Seiten getragen hat. Edens schwierige Situation beschreibt Frau Laure sehr gefühlvoll und einfühlsam, sodass ich mehr als einmal sehr bewegt war. Mir gefiel es, wie die Autorin es geschafft hat, dass ich mich in Eden hineinversetzen konnte, mit ihr mitleiden und -fühlen konnte. Dabei gefiel mir auch besonders, wie authentisch Edens Situation dargestellt wurde, denn sie ist nach dem Aufwachen sehr schlecht gelaunt und tut sich zunächst schwer mit ihrem neuen Leben.

Fazit
Wieder einmal hat mich der einnehmende, gefühlvolle Schreibstil von Estelle Laure sehr überzeugt und ergriffen. Ich habe „Während ich vom Leben träumte“ geradezu verschlungen, denn die Frage, wie Eden sich ins Leben zurückkämpft und wie sie sich hinsichtlich Jo entscheiden würde, haben mich mitgerissen. Jo hätte für meinen Geschmack etwas mehr Tiefe vertragen können, aber Eden hat mich durch ihre Authentizität sehr überzeugt.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Gehört zu „Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance“, kann aber einzeln gelesen und verstanden werden

Veröffentlicht am 15.10.2018

Ein rundum gelungener Abschluss voller Action!

Riders – Feuer und Asche
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Klappentext
„Daryn hatte schon immer viele Geheimnisse. Sie ist eine Seherin – ihre Aufgabe ist es, mit Hilfe ihrer Visionen Leben zu retten. Doch seit sie sich mit den vier Reitern der Sippschaft in den ...

Klappentext
„Daryn hatte schon immer viele Geheimnisse. Sie ist eine Seherin – ihre Aufgabe ist es, mit Hilfe ihrer Visionen Leben zu retten. Doch seit sie sich mit den vier Reitern der Sippschaft in den Weg gestellt hat, ist alles anders. Sebastian ist mit dem fiesesten Dämon von allen in der Unterwelt eingeschlossen, und Daryn hat plötzlich ihre Gabe verloren.
Auf eigene Faust will sie Sebastian retten – doch die vier Reiter, allen voran Gideon, der sie sowieso ständig aus der Fassung bringt, wollen Daryn unbedingt begleiten. Gemeinsam müssen sie einen Weg finden, Sebastian aus der unkontrollierbaren Unterwelt zu befreien. Bevor es zu spät ist.“

Gestaltung
Ich liebe das Cover! Ich mag die Tiefe, die es durch den Himmel und die Landschaft hat. Zudem passen die dunklen Blautöne sehr gut zur Szenerie und Atmosphäre des Buches. Die weiße Umrahmung des Covermotives finde ich auch sehr ansprechend, denn es passt gut zu den leichten Schlieren, die über dem Titel zu sehen sind. Für mich ist dieses Cover in sich absolut stimmig und es passt sehr gut zur Geschichte!

Meine Meinung
Nachdem mir der erste Band von Veronica Rossis Dilogie rund um die apokalyptischen Reiter so gut gefallen hat, musste ich wissen, wie die Geschichte enden würde. Im ersten Band endete die Geschichte drastisch, denn Sebastians Schicksal war einfach nur schlimm: eingeschlossen mit dem gemeinsten Dämon in der Unterwelt. Ich musste einfach wissen, ob es Daryn gelingen würde, ihn zu befreien und wie es mit ihr und den vier Reitern weitergehen würde.

In „Riders - Feuer und Asche“ sind acht Monate vergangen seit Sebastians Einschluss in die Unterwelt. In diesem Band kämpft besonders Daryn mit ihrer Vergangenheit und ihren Schuld- sowie Schamgefühlen als Folgen der Geschehnisse des ersten Bandes. Sie hat ihre Seherinnengabe verloren und gibt sich die Schuld am Verlust von Sebastian. Ihre Gefühlswelt hat Veronica Rossi sehr ergreifend dargestellt. Zudem war ich sehr beeindruckt, wie Daryn sich in diesem Band weiterentwickelt hat. Damit hätte ich nicht gerechnet!

Aber auch die anderen Figuren konnten mich wieder sehr überzeugen und mitnehmen. Sie sind alle so unterschiedlich und jeder sticht auf seine Weise hervor. Dabei hat es mir einfach immer wieder mein Herz erwärmt, wie stark der Zusammenhalt zwischen den Charakteren ist. Egal was kommt, egal welche Hindernisse ihnen entgegenstehen, sie halten zueinander und stehen füreinander ein! Das ist einfach bewegend und mitreißend!

Sehr gefallen hat mir auch, dass wir in diesem Band einen Perspektivwechsel erleben, denn die Geschichte wird nicht nur aus der Ich-Perspektive von Daryn geschildert, sondern auch aus der von Gideon. So konnte ich auch tiefere Einblicke in Gideon erhaschen, was ich sehr spannend fand! Ich mochte die Atmosphäre des Buches auch unheimlich gerne, denn sie prickelte geradezu vor Gefahren und Abenteuer! Zudem beschreibt die Autorin ihre grandiosen, unheimlichen Ideen sehr gut, sodass ich mir alles super vorstellen konnte.

Die Handlung war wieder sehr actiongespickt und teilweise auch sehr dramatisch sowie durchaus auch grausam. Es gab einige Überraschungen, aber ein wenig konnte man auch die Richtung des Buches erahnen. Dies fand ich jedoch nicht ganz so schlimm, da mich die Suche nach Sebastian, der Charme der Reiter und die Abenteuer einfach gepackt haben. Auch mochte ich das Knistern zwischen Daryn und Gideon, welches sehr schön in die düstere, leicht brutale Handlung eingebettet war.

Das Ende des Buches hat alle meine Fragen beantwortet und für mich die Geschichte um die Reiter sehr schön abgerundet. So kann ich zufrieden mit dieser Reihe abschließen und mich auf neue, hoffentlich ebenso actiongeladene Werke von Veronica Rossi freuen. Die Reiter werden jedoch immer einen Platz in meine Herzen haben, da mich ihr Charisma und ihr Zusammenhalt total begeistert hat.

Fazit
Der zweite Band der Riders-Dilogie von Veronica Rossi hat die Reihe für mich zu einem runden Abschluss geführt. Die Handlung ist wieder genauso actiongeladen wie zuvor, wenn auch manchmal etwas absehbar. Dennoch konnte ich die Geschichte kaum aus den Händen legen, da ich einfach verliebt in den Charme der Figuren und ihre Beziehungen zueinander bin. Sie halten angesichts noch so düsterer, brutaler Hindernisse stets zusammen! Das berührt definitiv das Herz!
Gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Riders - Schatten und Licht
2. Riders - Feuer und Asche

Veröffentlicht am 29.09.2018

Mulan meets Robin Hood! Tolle Atmosphäre und schönes Setting!

Das Mädchen aus Feuer und Sturm
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Klappentext
„Mariko ist die Tochter eines mächtigen Samurai und kennt ihren Platz im Leben. So klug und erfinderisch sie auch sein mag - über ihre Zukunft entscheiden andere. Als sie erfährt, dass sie ...

Klappentext
„Mariko ist die Tochter eines mächtigen Samurai und kennt ihren Platz im Leben. So klug und erfinderisch sie auch sein mag - über ihre Zukunft entscheiden andere. Als sie erfährt, dass sie den Sohn des Kaisers heiraten soll, nimmt sie ihr Schicksal hin. Doch auf dem Weg zu ihrer Hochzeit entkommt sie nur knapp einem blutigen Überfall - und nutzt ihre Chance, die Freiheit zu kosten: Als Junge verkleidet schmuggelt sie sich unter die Banditen und lernt eine ganz neue Welt kennen. Und sie verliert ihr Herz. ausgerechnet an den Feind.“

Gestaltung
Ich mag an dem Cover vor allem den Hintergrund mit den Bergen, Vögeln und dem weißen Motiv auf dem rosafarbenen Hintergrund. Doch obwohl ich die Farben insgesamt mag und sie gut zueinander passen, finde ich sie sehr blass und unauffällig. Auch finde ich das Mädchen, das ihr Kleid hochhält nicht ganz so passend zur Geschichte. Hier hätte ich mir kräftigere Farben oder ein Covermotiv, das japanischer angehaucht ist, gewünscht.

Meine Meinung
Nach der „Zorn und Morgenröte“-Dilogie von Renée Ahdieh, die ich gerne mochte, war ich unheimlich gespannt auf „Das Mädchen aus Feuer und Sturm“. Vor allem das japanische Setting hat mich sehr angesprochen und neugierig gemacht. Beim Lesen hat mich dieses dann auch – wie nicht anders erwartet – total überzeugt. Protagonistin Mariko lebt in einem Land, in dem es Samurai, Kaiser, Banditen und auch Magie gibt.

Immer wieder fühlte ich mich an die Geschichte von Mulan erinnert und besonders die asiatisch angehauchte Atmosphäre des Buches fand ich sehr gelungen. All die japanischen Begrifflichkeiten werden erklärt und verleihen der Geschichte Authentizität. Der Autorin ist es gelungen, mich in Marikos Welt eintauchen zu lassen und mir diese bildlich vor Augen zu führen. Besonders cool fand ich auch, dass die Geschichte mit der Zeit einen Hauch von der Geschichte von Robin Hood erhalten hat (wobei ich hier um nicht zu spoilern, nicht näher darauf eingehen möchte).

Den einzig kleinen Kritikpunkt den ich habe, ist, dass die Hintergründe zur Magie im Land für mich zu blass blieben. Es gab kleinere Randerklärungen oder -bemerkungen, aber ansonsten blieb das Magische eher eine Rarität mit nur wenigen Ausführungen. Dabei fand ich gerade diesen Aspekt sehr interessant und kreativ, da die Autorin hier Ideen hatte, die mir in der Art und Weise noch nicht begegnet sind. Ich hätte mir gewünscht, dass hier nicht nur angeschnitten worden wäre, sondern näher erklärt worden wäre.

Die Handlung fand ich insgesamt gut durchdacht und spannend. Es gab einige Rätsel, denen ich unbedingt auf den Grund gehen wollte. Auch geheimnisvolle Andeutungen sind mir zu Hauf begegnet, wobei ich dennoch die Fäden nie so wirklich klar zusammenziehen konnte. Es gab einen Mordanschlag auf Mariko, doch wer steckte dahinter? Und warum? So versuchte ich hinter all die Machenschaften, eventuellen Intrigen, Anschläge, Intentionen und vieles mehr zu blicken, wobei hier die Spannung hoch gehalten wurde, da vieles erst nach und nach aufgedeckt wurde.

Dann ist da noch Marikos Kindheitsbekanntschaft Ranmaru, den sie im schwarzen Clan wiedertrifft. Zusammen mit dessen bestem Freund Okami. Mariko muss beim Clan, der eventuell etwas mit dem Anschlag auf sie zu tun haben könnte, also nicht nur auf der Hut sein, sondern auch auf ihre Gefühle achten… Ich denke, dass ich an dieser Stelle nicht zu viel verrate, wenn ich sage, dass es in „Das Mädchen aus Feuer und Sturm“ auch eine Liebesgeschichte gibt. Die Beziehung zwischen Mariko und ihrem Loveinteresst fand ich durchaus glaubwürdig und echt, aber vor allem gefiel mir die Harmonie zwischen beiden Figuren.

Fazit
Insgesamt hat mir „Das Mädchen aus Feuer und Sturm“ gut gefallen, denn ich mochte das Setting und die Atmosphäre sehr. Die Geschichte hat einen Hauch von Mulan und Robin Hood und ist rätselhaft sowie spannend. Gleichzeitig blieb mir manches aber zu wenig erklärt, denn z.B. hinsichtlich der Magie wurde ein wenig Potenzial verschenkt. Die Harmonie zwischen Mariko und ihrem Loveinterest hat mir sehr gefallen, da die beiden Figuren super zueinander passen. Das Ende fand ich auch sehr gelungen, da es mir große Lust gemacht hat, den zweiten Teil lesen zu wollen!
4 von 5 sternen!

Reihen-Infos
1. Das Mädchen aus Feuer und Sturm
2. Somke in the sun (bereits auf Englisch erschienen)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Abenteuer
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Thema
Veröffentlicht am 23.09.2018

Humor und Ernst vermischt – das kann Sabine Schoder einfach!

Liebe ist so scheißkompliziert
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Klappentext
„Auf einer Party stürzt Nele mit Jerome ab, der alles verkörpert, wonach sie sich immer gesehnt hat. Als sie sich zum ersten Mal küssen, hat Nele hunderttausend Schmetterlinge im Bauch. Doch ...

Klappentext
„Auf einer Party stürzt Nele mit Jerome ab, der alles verkörpert, wonach sie sich immer gesehnt hat. Als sie sich zum ersten Mal küssen, hat Nele hunderttausend Schmetterlinge im Bauch. Doch am nächsten Tag kursiert ein Video von ihr im Netz, auf dem sie eindeutig zu wenig anhat. Eigentlich kann nur Jerome dieses Video gemacht haben. Aber Nele ahnt, dass die Wahrheit viel komplizierter ist ...“

Gestaltung
Das Covermotiv finde ich richtig cool, denn das Gras, das vor der graugemusterten Wand wächst und hinter dem sich der Autorenname verbirgt, betont die Wirkung des Covers als Graffitbild nur noch mehr. Der knallig-pinke Titel kommt dabei auch richtig gut zur Geltung und strahlt geradezu vor der Wand. Dabei sieht er aus wie mit Farbe und einem Pinsel an die Wand geschrieben. Streetstyle meets Buchcover würde ich mal sagen! Eine coole Idee!

Meine Meinung
Wer hat in seinem Leben nicht schon einmal gesagt, dass Liebe kompliziert ist? Dass das neue Buch von Sabine Schoder eben diese Aussage als Titel ihres neuen Romans gewählt hat, deutet also schon auf einiges Drama hin. Und so ist es auch, denn von Protagonistin Nele ist nach einer durchzechten Nacht ein Video im Umlauf, das viel zu viel von ihr zeigt. Eigentlich kann nur Jerome dafür verantwortlich sein, doch die Wahrheit und die Liebe sind leider immer viel komplizierter als es auf den ersten Blick den Anschein macht…

Was Sabine Schoder in ihrem neuen Roman thematisiert ist nicht nur die Liebe an sich, sondern auch Mobbing kommt zur Sprache. Dies ist ein Thema, das ich sehr wichtig finde und das mich beim Lesen oftmals sehr berührt. So war es auch bei „Liebe ist so scheißkompliziert“, denn die 17jährige Nele ist mit 1,90m wirklich sehr groß für ein Mädchen. Aus diesem Grund wird sie auch von anderen gemobbt und ausgegrenzt, was mich einfach nur erschüttert und berührt hat. Ich konnte mich unglaublich gut in Nele hineinversetzen und nachempfinden, wie sie sich fühlt.

Hierzu hat auch der wunderbare Schreibstil von Sabine Schoder beigetragen, denn die Autorin bringt Neles Gefühlswelt sehr authentisch und klar rüber. Dabei schildert sie die Situation und Empfindungen der Jugendlichen sehr realistisch, sodass ich mich gut mit ihr identifizieren konnte. Ich denke auch, dass es anderen Lesern ebenso ergehen wird, denn Nele ist eine Figur, die mitten aus dem Leben herausgegriffen ist. Sie erlebt und fühlt vieles, das sicher jeder schon einmal in ähnlicher Weise durchgemacht hat. Gleichzeitig ist das Besondere am Schreibstil der Autorin jedoch ihr Händchen für Humor, der immer wieder für breites Grinsen und Auflockerung sorgt.

Die Handlung hat mir nicht nur wegen ihrer humorvollen Spritzigkeit gut gefallen, sondern vor allem auch durch das Rätsel, wer denn nun vor das Internetvideo von Nele verantwortlich war. Hier habe ich immer wieder Vermutungen aufgestellt und wieder verworfen. Genau so liebe ich das! Bis zum Ende bin ich so am Ball geblieben und war unglaublich neugierig auf die Auflösung. Dabei fand ich es auch schön, dass neben dem Thema Mobbing vor allem auch die Liebe eine große Rolle eingenommen hat. Die Beziehung, die sich zwischen Nele und Jerome entwickelt, wurde für mich gut nachvollziehbar und gefühlvoll dargestellt.

Ich war nicht nur aufgrund von Neles Mobbingerfahrungen auf ihrer Seite, sondern auch durch ihre sarkastische Art. Sie ist eine taffe Protagonistin, die mich dazu gebracht hat, mich als Teil der Geschichte zu fühlen. Ich hätte jedoch gedacht und erwartet, dass ihre Reaktion auf das Video etwas emotionaler ausfallen würde. An dieser Stelle war ich etwas vor den Kopf gestoßen, denn selbst die taffeste Person wird bei einem solchen Video sicher aus der Bahn geworfen. Jerome blieb mir zu Beginn etwas verschlossen, denn er war mir zu unnahbar und fern. Ich habe etwas gebraucht, um mit ihm warm zu werden, aber durch einige Enthüllungen im Verlauf der Handlung fiel mir dies dann doch immer leichter.

Fazit
Mir hat es sehr gut gefallen, dass „Liebe ist so scheißkompliziert“ neben dem erwarteten Liebesthema auch das Thema Mobbing aufgreift. Diesbezüglich konnte ich mit Protagonistin Nele total mitfühlen, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass ihre Reaktion auf das Internetvideo etwas anders ausgefallen wäre. Besonders loben möchte ich, wie Sabine Schoder es schafft, lockeren Humor mit ernsten Themen und bedeutenden Botschaften zu mischen. Zudem erschienen mir die Figuren und die Handlung sehr realistisch und geradezu aus dem Leben gegriffen mit ihren alltäglichen Problemen, die viele von uns kennen.
Sehr gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 22.09.2018

Gute Mischung aus Sport, Ernsthaftigkeit und Hoffnungsschimmer

Ghost
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Klappentext
„Bahn frei für Ghost!
Rennen, das kann GHOST, der eigentlich Castle Cranshaw heißt, schneller als jeder andere: davonrennen. Denn es gab eine Nacht in seinem Leben, in der es genau darauf ...

Klappentext
„Bahn frei für Ghost!
Rennen, das kann GHOST, der eigentlich Castle Cranshaw heißt, schneller als jeder andere: davonrennen. Denn es gab eine Nacht in seinem Leben, in der es genau darauf ankam, in der er um sein Leben rannte. In der Schule läuft es so la la für GHOST. Wer ihm dumm kommt, kriegt eine gescheuert. Doch dann wird GHOST mehr durch Zufall Mitglied in einer Laufmannschaft, und sein Leben stellt sich auf den Kopf. Trainer Brody nimmt ihn unter seine Fittiche, und das ganze Team steht an seiner Seite. Es geht nicht mehr ums Davonrennen, sondern darum, das Ziel immer vor Augen zu haben. Der Startschuss ist gefallen.“

Gestaltung
Das Covermotiv passt total gut zum Buchinhalt, da ein laufender bzw. lossprintender Junge dargestellt wird, der vom Aussehen her auch ungefähr so aussieht, wie ich mir den Protagonisten Ghost beim Lesen vorgestellt habe. Auch die Farbgebung gefällt mir ganz gut, da durch das leichte gelb im Hintergrund das Blau durchbrochen wird. Besonders schön finde ich den Schriftzug des Titels, der sich um den Läufer schmiegt.

Meine Meinung
Eigentlich stehe ich nicht so auf Sport bzw. vor allem das Laufen in Büchern, da ich mich damit nicht so identifizieren kann und mir oftmals die Spannung fehlt. Bei „Ghost“ hat mich jedoch der Klappentext immens neugierig gemacht, denn der Protagonist scheint nicht nur im Laufteam zu rennen, sondern auch in seinem echten Leben. Das hat mein Interesse geweckt: Wieso läuft Ghost weg? Wovor? Auch gefiel mir die Idee, dass der Autor Jason Reynolds für jeden Charakter eine eigene Geschichte bzw. einen eigenen Band geschrieben hat und die Bücher so zwar zusammenhängen, aber auch irgendwie für sich stehen können.

Beim Lesen war ich dann schnell von dem angenehmen Schreibstil von Autor angetan, weil ich wirklich auch sehr gut in die Geschichte hineingekommen bin und das Buch nur schwer aus den Händen legen konnte. Der Schreibstil hatte direkt schon bei der ersten Zeile meine Aufmerksamkeit erregt. Ich hatte gar nicht das Gefühl, ein Buch zu lesen, sondern vielmehr als würde Ghost mir seine Geschichte mündlich in einem Gespräch selbst erzählen. Das fand ich sehr besonders, denn Jason Reynolds ist es gelungen, die Lockerheit einer solchen Gesprächssituation und der jugendlichen Sprache zu transportieren. Schon an der Art, wie es erzählt wird, wirkt Ghost total lässig.

Meine Bedenken, dass das Laufthema zu trocken sein könnte, legte sich schnell, denn ich fand es interessant Ghost dabei zu begleiten, wie er Teil des Laufteams wird. Vor allem fand ich es gut, dass dieser Sport im Fokus steht, da es mal etwas anderes ist als Fußball, Football, Basketball oder ähnliche Sportarten, die oftmals in Büchern vorkommen.

Richtig gut gefallen hat mir Ghost, da er total viele Facetten hat. Einerseits wirkt er total cool, gelassen und lässig. Gleichzeitig merkt man als Leser aber auch die Gefühle, die hinter allem stehen und die er anscheinend anderen gegenüber nicht direkt zeigt: nämlich, dass er sich dafür schämt, keine Markenklamotten zu besitzen. Auch eine gewisse Unsicherheit oder Verletzlichkeit konnte ich da zwischen den Zeilen entdecken. Das macht eine sehr interessante Mischung aus.

Die Handlung dreht sich um das Laufteam, in welchem Ghost Mitglied wird und für das er einige Dinge tut, die unter anderem auch außerhalb der Grenzen der Legalität liegen. Hier fand ich es spannend, die Konkurrenzsituation der Läufer zu erleben und gleichzeitig aber auch zu sehen, dass es Freundschaften und Zusammenhalt im Team gibt. Zudem gefiel mir, wie der Autor auf das Thema Mobbing eingegangen ist und wie er aufgezeigt hat, wie schwer es ist, damit umzugehen bzw. welche Konsequenzen es für Ghost hat. Gleichzeitig hätte die Handlung zwischendurch manchmal etwas mehr Tempo vertragen können.

Etwas schade fand ich, dass die Nebencharaktere etwas blass blieben. Ich glaube, dies könnte daran liegen, dass einige von ihnen ja ein SpinOff/einen eigenen Band bekommen und da wäre es ja abträglich, wenn man sie vorher schon genauer kennen würde. Aber so habe ich mich z.B. gefragt, woher nun auf einmal manch eine enge Beziehung zwischen bestimmten Charakteren kam. So wurden manche Figuren oder Beziehungen für mich schwer greifbar.

Gemein war das Ende, denn „Ghost“ endet mitten in einer gerade begonnenen Szene (zu der ich hier nichts Näheres verraten möchte). Ich wollte unbedingt wissen, wie es an der Stelle weiter geht. So macht man die Leser auf jeden Fall neugierig auf den nächsten Band! Vor allem mochte ich an dem Ende aber den Hoffnungsschimmer mit dem Ghosts Geschichte endet, denn nicht nur Ghost, sondern auch der Leser schauen positiv in die Zukunft, die man hoffentlich in den anderen Bänden am Rande erfahren kann. Ich werde auf jeden Fall zu „Patina“ greifen, um herauszufinden, welche Rolle Ghost dort spielen wird und wie es mit ihm weiter geht.

Fazit
Alles in allem hat mir „Ghost“ gut gefallen, da das Thema Mobbing auf ernsthafte, bedeutsame Weise aufgegriffen wird und die Gefühle von Betroffenen verdeutlicht werden. Auch hat Ghost es in seinem Leben nicht leicht, wobei das Ende des Buches dann leise Hoffnungen weckt, die ich gerne in den Folgebänden bewahrheitet sehen würde. Etwas blass blieben für mich die Nebenfiguren, wodurch sie für mich nicht ganz so gut zu greifen waren.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Ghost
2. Patina (erscheint am 30.November 2018 auf Deutsch)
3. Sunny (bereits auf Englisch erschienen)
4. Lu (erscheint voraussichtlich 2018 auf Englisch)