Cover-Bild Mit der Faust in die Welt schlagen
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 07.09.2018
  • ISBN: 9783550050664
Lukas Rietzschel

Mit der Faust in die Welt schlagen

Roman | Ein überzeugendes Porträt zweier Brüder ̶ Ein fulminantes und beeindruckendes Debüt

Zwei Brüder, ein Dorf in Ostsachsen und eine Wut, die immer größer wird

Philipp und Tobias wachsen in der Provinz Sachsens auf. Im Sommer flirrt hier die Luft über den Betonplatten, im Winter bricht der Frost die Straßen auf. Der Hausbau der Eltern scheint der Aufbruch in ein neues Leben zu sein. Doch hinter den Bäumen liegen vergessen die industriellen Hinterlassenschaften der DDR, schimmert die Oberfläche der Tagebauseen, hinter der Gleichförmigkeit des Alltags schwelt die Angst vor dem Verlust der Heimat. Die Perspektivlosigkeit wird für Philipp und Tobias immer bedrohlicher. Als es zu Aufmärschen in Dresden kommt und auch ihr Heimatort Flüchtlinge aufnehmen soll, eskaliert die Situation. Während sich der eine Bruder in sich selbst zurückzieht, sucht der andere ein Ventil für seine Wut. Und findet es.

Lukas Rietzschels Roman ist eine Chronik des Zusammenbruchs. Eine hochaktuelle literarische  Auseinandersetzung mit unserem zerrissenen Land.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2018

Jugendliche in Ostsachsen auf der Sucher nach der eigenen Identität

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„Mit der Faust in die Welt schlagen“. Der Wut und dem Frust Ausdruck verleihen, doch damit nichts lösen.

Wir sind in den Jahren 2000 – 2004 in Ostsachsen. Die Wiedervereinigung/Wende liegt 10, bzw. ...

„Mit der Faust in die Welt schlagen“. Der Wut und dem Frust Ausdruck verleihen, doch damit nichts lösen.

Wir sind in den Jahren 2000 – 2004 in Ostsachsen. Die Wiedervereinigung/Wende liegt 10, bzw. 14 Jahre zurück. Die Industrie der DDR erwies sich zu großen Teilen als zu veraltet und nicht zukunftsfähig. Fabrikruinen zeugen davon. Was nicht wirtschaftlich arbeitete wurde abgewickelt. Das sind die Gesetze des Marktes. Ein Schock. Was früher dem Leben dieser Menschen in dem kleinen Ort in Ostsachsen einmal Struktur gab, ist nicht mehr. Die bisherige Ideologie hat keinen Bestand mehr. Seite 132 über gesprengte Schornsteine: „Mit jeder Sprengung verschwindet ein Relikt ihrer Geschichte“. Besser kann man das Lebensgefühl dieser Menschen nicht ausdrücken. Die Angst über den Verlust ihrer eigenen Identität.

Vor diesem Hintergrund spielt der Roman „Mit der Faust in die Welt schlagen“ von Lukas Rietzschel. Das ganze Buch wird getragen von einer düsteren Stimmung. Dazu schreibt der Autor vielfach in kurzen, abgehackten Sätzen.

Wir lernen eine ganz normale Familie kennen, Vater, Mutter, 2 Söhne und die Großeltern. Mit der neuen Zeit hat man sich inzwischen arrangiert. Die Mutter arbeitet als Krankenschwester und der Vater ist Handwerker. Die Familie kann sich jetzt endlich ein Eigenheim bauen. Aufbruch. Als Gast dieser heilen Familie kommt Uwe dazu, ein ehemaliger Arbeitskollege des Vaters. Ein guter Arbeiter und Kumpel, jedoch arbeitslos. Seine Frau hat ihn verlassen und ist in den Westen. Es wird gemunkelt er war IM bei der Stasi, habe seine Frau bespitzelt. Ob es stimmt oder auch nicht, weiß der Leser bis zum Ende nicht genau. Er gehört zu den Verlierern der Wende und ertränkt seinen Kummer in Alkohol.

Wir gehen mit den beiden Söhnen Philipp und Tobias zur Schule, lernen deren Lehrer und Freunde kennen. Dort tauchen erstmals Nazi-Symbole auf, die mit Tüchern verhängt und dann entfernt werden. Auf die Frage was das sei, bekommen die Kinder keine erklärenden Antworten. Über die Bedeutung dieser Symbole schweigt man sich aus. Es wäre der Einstieg zu einer Vergangenheitsbewältigung. Doch darüber redet man nicht. Nur so viel sagt der Rektor, sie sollten sich von bestimmten Jugendlichen fernhalten. Verbote hatten schon immer einen besonderen Reiz, so auch hier.

Im 2. Buch, es beschreibt die Jahre von 2004 – 2006 baut sich langsam die Gewalt auf. Ist es mangelnde Bildung? Auf jeden Fall jugendliche Selbstüberschätzung, gepaart mit jugendlicher Überheblichkeit. „Die Schule ist blöd und auf dem Gymnasium lernt man nur Zeug, das man später nie braucht“, ist ein Vorwand, sich beim Lernen nicht anstrengen zu wollen. Bequemer ist es, den vermeintlichen Wortführern des neuen Freundeskreises nachzurennen, deren Sichtweisen zu den eigenen zu machen. Man braucht ein Feindbild. Es bieten sich die Amis mit 9/11 an, doch die sind zu weit weg. In greifbarer Nähe leben die Sorben. Wahrscheinlich könnten es auch Türken, Araber, Juden oder sonst wer sein. Hauptsache man kann ein Feindbild aufbauen um sich selbst gut zu fühlen. Die Ausgrenzung der Sorben ist ein weiterer Schritt. Auf Seite 150 lesen wir von einem dtsch. Bad und dem sorbischen Bad. Der Leser sieht sich mit dem Neid der Menschen untereinander konfrontiert: „Denen ging es immer besser als uns“. Endlich einen Sündenbock. Wo Neid ist, kommt auch Aggression ins Spiel. Langsam schaukelt es sich höher. Dass der Vater von Philipp und Tobias die Familie verlassen hat und zu seiner neuen Freundin gezogen ist und somit der Mensch aus dem Leben der Brüder verschwindet, der ihnen im Alltag hätte Ratgeber und Freund sein können, macht es für Tobias und Philipp noch schwerer, sich im Leben einzurichten und einen Platz zu finden. Von nun an geben die neuen Freunde Philipp und Tobias vor, was richtig und falsch ist.

Dieses Buch „MIT DER FAUST IN DIE WELT SCHLAGEN“ ist kein alltäglicher Roman, den man in lockeren Musestunden weglesen und danach zur Tagesordnung übergehen kann. Ich habe dieses Buch zweimal hintereinander gelesen, damit ich auch die Feinheiten der Nebenschauplätze erfassen konnte.

Am Ende bleiben mehr Fragen als Antworten. Warum sind Menschen in den neuen Bundesländern so empfänglich für Nazis? Nazis gab und gibt es überall auf der Welt, in überschaubarer Zahl überall in Deutschland. Doch warum so eine geballte rechte Szene in Teilen der ehemaligen DDR? Ist es die Angst vor Fremden, in diesem Fall Flüchtlingen? Oder geht da eine Angst um, im eigenen Leben zu kurz zu kommen? Anders sein heißt nicht besser oder schlechter sein, sondern einfach nur anders – völlig wertfrei. Bemerkenswert ist mir der Satz: „Sie schreien ‚Heil Hitler‘ und denken es sei Spaß und sie seien keine Nazis“. Interessant wäre zu erfahren, wie sie sich selbst definieren.

Zum Schluss möchte ich noch auf einen Satz auf Seite 202 eingehen: „Alle anderen dürfen stolz auf ihr Land sein, nur in Deutschland ist das verboten“. Will der Junge damit nicht eher ausdrücken: „Alle anderen dürfen stolz auf ihr Land sein, nur wir Bürger der ehemaligen DDR nicht auf unser DDR-Deutschland“? Weil es so bitter klingt kam mir diese Auslegung in den Sinn, als ich dies las.

Am Schluss des 3 Buches (2013-2015) werden die rechten Sprüche in die Tat umgesetzt. Die Situation eskaliert. Es wird lediglich "mit der Faust in die Welt geschlagen", doch keines der Probleme gelöst.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Harte Kost

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Sieht so eine ganz normale Familie in Ostdeutschland aus? Diese Frage stellte sich mir das ein oder andere Mal beim Lesen. Das Buch wirkt sehr authentisch. Durch den überragenden Sprachstil kommt die triste ...

Sieht so eine ganz normale Familie in Ostdeutschland aus? Diese Frage stellte sich mir das ein oder andere Mal beim Lesen. Das Buch wirkt sehr authentisch. Durch den überragenden Sprachstil kommt die triste Atmosphäre zur Geltung, so dass man als Leser die Langeweile und den Frust der Bewohner des kleinen, ostdeutschen Nests richtig nachempfinden kann.

In der Geschichte geht es um eine ostdeutsche Familie mit zwei Kindern, Philipp und Tobias, die kurz nach der Wende über 15 Jahre begleitet werden. Hauptcharaktere sind die beiden Brüder, die charakterlich sehr verschieden sind und dementsprechend unterschiedlich auf die äußeren Umstände reagieren und sich weiter entwickeln. Während der eine ein Mitläufer bleibt, in seinem Frust versinkt und einfach alles zu akzeptieren scheint, entwickelt der andere seine eigenen Gedanken zu seinem Umfeld. Da kam mir gleich die Frage in den Sinn: Inwieweit beeinflusst die Umwelt das Denken eines Individuums? Und inwieweit spielt der Charakter eine Rolle? Das kann man am Beispiel dieser beiden Brüder sehr gut beobachten.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es beschreibt auf einzigartige Weise das Gefühl, das in weiten Teilen Ostdeutschlands kurz nach der Wende (und auch immer noch heute) geherrscht haben muss. Es versucht die Frage zu beantworten, wie es in diesen Teilen zu einem so hohen Anteil an Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit kommen konnte. Und auch wenn diese Frage hier nicht beantwortet werden kann, so bekommt man doch einen guten Eindruck davon, was viele Menschen im Osten (auch wenn man nach fast 30 Jahren eigentlich nicht mehr vom "Osten" sprechen sollte) bewegt. Die Einheit ist zwar da, doch in vielen Teilen Deutschland ist sie immer noch bloß reine Theorie.

Veröffentlicht am 12.10.2018

Brandaktuell, ein erschreckender Einblick in eine unschöne Parallelwelt!

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Deutschland hat so einige Probleme und eines davon ist die aufkeimende und sich bereitmachender Rechtsradikalität. Die aggressive Feindlichkeit macht mich sprachlos die Menschen entgegengebracht wird, ...

Deutschland hat so einige Probleme und eines davon ist die aufkeimende und sich bereitmachender Rechtsradikalität. Die aggressive Feindlichkeit macht mich sprachlos die Menschen entgegengebracht wird, die im Grunde ihre Heimat und ihr Leben verloren haben und wieder von neuem beginnen müssen. Ich wollte versuchen zu verstehen wie es dazu kam und Ursachenforschung zu betreiben mit der Lektüre des Romans „Mit der Faust in die Welt schlagen“ von Lukas Rietzschel.
Der Roman beleuchtet die Kindheit und Jugend zweiter Brüder, die in Ost-Sachsen auf dem Land aufwachsen. Mit dem Roman begleiten wir die beiden, werden episodenweise mitgenommen und lernen sie über aneinander gereihte Szenen kennen.
Lukas Rietzschel trifft den Ton der Trostlosigkeit und des Verfalls gnadenlos. Perspektivlos und desillusioniert wird hier die Lage der Erwachsenen portraitiert. Und mittendrin die nächste Generation, die Unterstützung und Bestärkung bräuchte um ihren Weg zu gehen stattdessen werden sie täglich mit den Verlierern der Gesellschaft konfrontiert und glauben, dass dies die einzige mögliche Realität sei. Alleine gelassen werden die Kinder mit einem verwirrenden Schweigen der Erwachsenen anstatt aufgeklärt und gebildet zu werden!
Das Buch stimmt mich traurig, zu wissen, dass Kinder und Jugendliche in dieser Trostlosigkeit heranwachsen und dann den ersehnten Halt bei Rechtsradikalen finden, die ihnen eine Gemeinschaft und eine vermeintliche Zukunftsperspektive bieten. Fatal.
Der Roman liefert keine Antworten, analysiert nicht, es gibt keine Metaebene. Was er macht ist Einblick gewähren in eine Welt, die Vielen unbekannt ist. Eine Momentaufnahme, wie ein großes Bild aus dem der Leser sich mit dem eigenen Wissensdepot eine Idee vom der Lebenswirklichkeit machen kann. Mehr (leider) auch nicht. Ich fand das Buch der aktuellen Situation geschuldet, passend und wichtig.
Auch ist die (bisher kurze) Lebensgeschichte des Autors beeindruckend, der genau weiß wovon er schreibt, da er in Ost-Sachen groß geworden ist und dem Sumpf entkam. Auch ist die Medienresonanz dieses Romans beeindruckend.
Trotz allem wurde ich über die 300 Seiten nicht mit dem Schreibstil des Autors warm. Mir hat es streckenweise nicht gefallen wie die Sprache recht hochgestochen war und zugleich abgehackt.

Fazit: Brandaktuell, ein erschreckender Einblick in eine unschöne Parallelwelt!

Veröffentlicht am 05.10.2018

Nährboden für blinden Hass

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Phillip und Tobias wachsen in einer jungen Familie im sächsischen Neschwitz auf. Ihr Leben verläuft zunächst klassisch, die Eltern bauen ihr Eigenheim und die Familie verbringt viel Zeit miteinander. Aber ...

Phillip und Tobias wachsen in einer jungen Familie im sächsischen Neschwitz auf. Ihr Leben verläuft zunächst klassisch, die Eltern bauen ihr Eigenheim und die Familie verbringt viel Zeit miteinander. Aber im Verlauf verlieren die Familienmitglieder ihren Zusammenhalt. Der Vater verlässt nach einer Liebschaft mit der Nachbarin die Familie und die Mutter zieht sich in ihre deprimierende Welt zurück. Die beiden Brüder gehen nun ihren Weg und werden von ihrem sozialen Umfeld stark geprägt. Ein Umstand der ohne fürsorglichen Zuspruch auch in eine falsche Richtung gehen kann...
Lukas Rietzschel hat aus meiner Sicht mit "Mit der Faust in die Welt schlagen" einen mutigen und brisanten Roman geschrieben, der den Leser nachdenklich zurücklässt. Er beschreibt die Entwicklung der beiden Brüder Phillip und Tobias in ihrer sächsischen Heimat und zeigt dabei auf, warum gerade in den strukturschwächeren Regionen der Rechtsradikalismus einen so guten Nährboden hat. Es gelingt ihm hervorragend die häufig anzutreffende Trost- und auch Hoffnungs-losigkeit einzufangen, mit der viele Menschen zu kämpfen haben. Gerade seine außergewöhnliche Schreibweise, die mir sehr gut gefallen hat, trägt hierzu bei. Er arbeitet mit vielen kurzen Hauptsätzen und lässt damit vieles unausgesprochen. Was anfangs als einfacher Schreibstil gewertet werden kann, erfordert aber dennoch die volle Aufmerksamkeit, da vieles zwischen den Zeilen zu lesen ist und somit für mich sehr passend erscheint, eine Geschichte mit viel Tiefgang zu erzählen. Wer eine Szenebeschreibung Rechtsradikaler im Osten erwartet, wird wohl enttäuscht werden, da Lukas Rietzschel komplett auf spektakuläre oder gewalttätige Situationen verzichtet, viel mehr setzt er sich mit der Beweggründen auseinander, welche gerade Jugendliche anstreben, einer solchen Gruppe anzugehören.
"Mit der Faust in die Welt schlagen" ist für mich ein unaufgeregter aber gleichzeitig auf seine Art ein sehr aussagekräftiger Roman, dem ich eine große Aufmerksamkeit wünsche, um so in die Diskussion zu diesem gesellschaftlich wichtigen Thema zu kommen. Gerade auch aufgrund seiner besonderen Erzählweise bewerte ich ihn mit guten vier von fünf Sternen und empfehle ihn als lesenswert sehr gerne weiter.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Direkt und schonungslos

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Direkt und schonungslos

Mit der Faust in die Welt schlagen
Lukas Rietzschel

Der Titel drückt in etwa das aus, was man als Leser gedanklich während der Lektüre gern tun würde. Vielleicht nicht gleich ...

Direkt und schonungslos

Mit der Faust in die Welt schlagen
Lukas Rietzschel

Der Titel drückt in etwa das aus, was man als Leser gedanklich während der Lektüre gern tun würde. Vielleicht nicht gleich in die Welt, aber zumindest auf den Tisch, um die Erwachsenen in diesem wachzurütteln, ihnen zu sagen, dass sie doch bitte mal ihre Augen öffnen sollen, damit sie sehen, was um sie herum alles falsch läuft.

Philipp und Tobias ziehen mit den Eltern bald ins gemeinsame Haus, die Familie freut sich darauf. In Sachsen ist es beruflich gesehen sehr schwierig nach der Wende, nicht jeder hat Arbeit, ein Eigenheim für viele unerschwinglich. Uwe, ein entfernter Bekannter der Familie, hilft beim Bau, ansonsten hat er wenig zu tun, seine Frau hat ihn verlassen, er schlägt sich mit Gelegenheitsarbeiten durch , trinkt viel. Als Uwe Suizid begeht, haben es alle irgendwie geahnt, dass es mal dazu kommen wird, unternommen hat aber irgendwie niemand etwas.
Philipp und Tobi bekommen häufig mit, dass viele Bewohner etwas gegen Ausländer haben. Ein Hakenkreuz verschandelt einen Stein in der Schule, doch die Schüler werden nicht aufgeklärt. Das dahin geschriebene Wort Jude am Rand des Schulheftes, was nur wegradiert werden muss, ohne darüber zu sprechen. Die angezettelte Prügelei gegen Ausländer...
Bald schon kommt eins zum anderen, die Jugendlichen reagieren auf ihre Weise auf das Thema. Philipp und Tobi erliegen dem Reiz der älteren Jugendlichen, finden dort Bestätigung.

Lukas Rietzschel, selbst Ostdeutscher, versucht mit seinem Roman dem Leser aufzuzeigen, wie Fremdenhass oft entsteht. Er zeigt die Perspektivlosigkeit in den neuen Bundesländern auf. Er prangert nicht direkt an, regt aber zum nachdenken an. Das Beispiel der beiden Brüder ist dabei maßgeblich beteiligt, er zeigt auf, dass beide Richtungen möglich sind. Es muss nicht immer in einer Sackgasse enden. Dennoch macht der Autor klar, dass es vor allem für Kinder und Jugendliche nicht leicht ist, einen Weg zu finden ohne die richtige Unterstützung. Wegschauen bringt nichts, das hat mir der Roman noch einmal bewusst vor Augen geführt.