Wo Coelho drauf steht, ist auch Coelho drin.
HippieIst das wirklich seine ganz persönliche Biografie? Er hat bestimmt das eine oder andere erlebt, benützt aber einen Erzähler, schafft Distanz zu sich und somit leider auch zum Leser.
Trotzdem - es ist ...
Ist das wirklich seine ganz persönliche Biografie? Er hat bestimmt das eine oder andere erlebt, benützt aber einen Erzähler, schafft Distanz zu sich und somit leider auch zum Leser.
Trotzdem - es ist ein schönes Buch: Mit einem zum Titel passenden blumigen Cover, klein und handlich, mit einer Karte, die seine Frau Christina Oiticica gestaltet hat, inkl. eines Beweisfotos aus den 70er Jahren und einem Gedicht von Tragore anstelle eines Prologs. Der Autor ist bei seinem neuesten Buch dem Diogenes Verlag und seiner deutschen Übersetzerin Maralde Meyer-Minnemann treu geblieben.
Hier die Zusammenfassung des Verlags:
"Als der rebellische junge Paulo aus Brasilien und die Holländerin Karla sich in Amsterdam begegnen, trifft sie die Liebe wie ein Blitz. Sie beschließen, gemeinsam aufzubrechen und als Reisende auf dem Hippie-Trail Erfahrungen zu sammeln, nach eigenen Werten zu suchen und danach zu leben. Mit an Bord sind ihre Freunde Rahul, Ryan und Mirthe sowie die Musik, die damals die Welt aus den Angeln hob. Eine inspirierende Reise von Amsterdam nach Kathmandu, an Bord des Magic Bus."
Man mag Coelho für einen Philosophen für Arme oder einen Pseudo-Spirituellen halten, Teile des Handlungsstrangs sind nicht ausgereift, dennoch habe ich alle seine Bücher gerne gelesen. Er schafft es, nicht nur die verklärte Seite der Hippie-Bewegung darzustellen, sondern auch deren Schatten, sei es der Genuss harter Drogen, der ganze Familien zerstörte oder die aggressiven Reaktionen ihrer verständnislosen Zeitgenossen. Mir hätte die Erzählung aus seiner Sicht besser gefallen und wäre mir ehrlicher erschienen. Er will dem Leser ein so starkes Gefühl wie die Liebe, die echte, die bedingungslose, näher bringen, was ihm jedoch nur halbherzig gelingt. Plötzlich ist sie da, es gab keine Vorzeichen, keine Erklärungen und schon gar keine überflüssigen Zeilen. Da hat er es sich m.E. zu leicht gemacht. Ansonsten wieder ein schönes Buch vom brasilianischen Tausendsassa.