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Veröffentlicht am 26.10.2018

Spannend bis zum Schluss

Wen der Tod betrügt
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Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Piper Paperback (2. Oktober 2018)
ISBN-13: 978-3492060325
Preis: 16,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Spannend bis zum Schluss

Inhalt:
Die knallharte Managerin ...

Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Piper Paperback (2. Oktober 2018)
ISBN-13: 978-3492060325
Preis: 16,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Spannend bis zum Schluss

Inhalt:
Die knallharte Managerin Juliana von Lembke wird tot aufgefunden - im Neckar in Heidelberg. Zunächst deutet alles auf Selbstmord hin, doch schon bald muss der Heidelberger Kripochef Alexander Gerlach in eine ganz andere Richtung ermitteln. Die Reihe der Verdächtigen ist lang: Ehemann, Liebhaber sowie Menschen, die durch Juliana von Lembke ihren Job verloren haben.

Daneben muss sich Gerlach mit irrwitzigen Plänen seiner Geliebten Theresa, mit seinen starrköpfigen Eltern und dem drogenabhängigen Freund seiner Tochter Luise herumschlagen.

Meine Meinung:
„Wen der Tod betrügt“ ist bereits der 15. Fall für Alexander Gerlach. lässt sich aber durchaus ohne Vorkenntnisse lesen. Zwar ist es ganz angenehm, wenn man die Familienverhältnisse und die Arbeitskollegen von Gerlach bereits kennt, aber nicht unbedingt notwendig. Denn das Privatleben spielt gegenüber dem Kriminalfall nur eine untergeordnete Rolle. Und der Fall ist in sich abgeschlossen.

Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten. Am Anfang geht es noch sehr ruhig zu, aber ich freute mich über eine erneute Begegnung mit den bekannten Protagonisten, und bald schon war ich in einen undurchsichtigen, komplexen Kriminalfall verstrickt, wo plötzlich jeder verdächtig wirkt und es nicht bei einer Leiche bleibt. Mir gefielen die überraschenden Wendungen, durch die das Buch bis zum Schluss spannend bleibt.

Für mich ist es einer der besten Romane der Alexander-Gerlach-Reihe, zum einen durch den bunten Mix an Handlung, zum anderen durch den sehr flüssigen Schreibstil.

Fazit:
Für Fans und Neueinsteiger sehr zu empfehlen.

Die Reihe:
1. Heidelberger Requiem
2. Heidelberger Lügen
3. Heidelberger Wut
4. Schwarzes Fieber
5. Echo einer Nacht
6. Eiskaltes Schweigen
7. Der fünfte Mörder
8. Die falsche Frau
9. Das vergessene Mädchen
10. Die dunkle Villa
11. Tödliche Geliebte
12. Drei Tage im Mai
13. Schlaf, Engelchen, schlaf
14. Die linke Hand des Bösen
15. Wen der Tod betrügt

★★★★★

Veröffentlicht am 24.10.2018

Ein beeindruckendes und wichtiges Buch

Kompass ohne Norden
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Gebundene Ausgabe: 345 Seiten
Verlag: Carl Hanser (20. August 2018)
ISBN-13: 978-3446260467
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: Challenger Deep
Übersetzung: Ingo Herzke
Preis: 19,00 €
auch als ...

Gebundene Ausgabe: 345 Seiten
Verlag: Carl Hanser (20. August 2018)
ISBN-13: 978-3446260467
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: Challenger Deep
Übersetzung: Ingo Herzke
Preis: 19,00 €
auch als E-Book erhältlich

Ein beeindruckendes und wichtiges Buch

In „Kompass ohne Norden“ verarbeitet Neal Shusterman zum Teil die Krankheit seines eigenen Sohnes Brendan, dessen Illustrationen den Buchtext anschaulich unterstreichen.

Der Protagonist Caden ist ein ganz normaler 15-Jähriger. Er geht zur Schule, trifft sich mit Freunden oder unternimmt etwas mit der Familie. Doch immer öfter driftet er in eine Fantasiewelt ab, in der er sich auf einem Schiff befindet auf dem Weg zum tiefsten Graben des Meeres. Hier herrscht Misstrauen vor, er kann weder dem Kapitän trauen noch dem Papagei.

In der realen Welt fällt Caden immer mehr auf, er zieht sich aus Gesprächen zurück, wirkt abwesend, kann nicht stillsitzen. Dies verschlimmert sich immer mehr, bis seine Eltern die Reißleine ziehen.

Auf eindringliche und eigentümlich fesselnde Weise gelingt es Neal Shusterman, Nichtbetroffene an die Krankheit Schizophrenie heranzuführen. So wie er Cadens Inneres beschreibt, stelle ich mir die Psyche eines Erkrankten vor. Besser gesagt, es ist eine Möglichkeit, wie man sie sich vorstellen kann. Denn jeder Erkrankte ist anders. Und doch bekommt man durch dieses Buch, das sich an Jugendliche und Erwachsene sowie an Betroffene und Nichtbetroffene richtet, eine gute Vorstellung, was in einem psychisch erkrankten Menschen vorgehen könnte.

Shusterman macht klar, dass psychische Krankheiten langwierig sind, dass sie vielleicht nie ganz geheilt werden können und stets im Hintergrund lauern, dass es aber trotzdem möglich ist, ein ganz normales Leben zu führen. Dieses Buch weckt einerseits Verständnis und macht andererseits viel Hoffnung.

Meine Empfehlung: Lesen!

★★★★★

Veröffentlicht am 15.10.2018

Definitiv kein 08/15-Thriller

Bösland
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Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: btb Verlag (1. Oktober 2018)
ISBN-13: 978-3442756384
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Definitiv kein 08/15-Thriller

Inhalt:
Der dreizehnjährige ...

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: btb Verlag (1. Oktober 2018)
ISBN-13: 978-3442756384
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Definitiv kein 08/15-Thriller

Inhalt:
Der dreizehnjährige Ben landet nach dem Mord an seiner Freundin in der Psychiatrie. Er ist total traumatisiert und kann und will sich nicht an die Tat erinnern. Nach seiner Entlassung versucht er, im Leben wieder Fuß zu fassen, bis ihn ein Ereignis dazu bringt, das damalige Geschehen mit Hilfe seiner Therapeutin aufzuarbeiten. Langsam kommen die Erinnerungen ans Tageslicht …

Meine Meinung:
Bernhard Aichners Schreibstil mag man oder man mag ihn nicht. Er schreibt recht minimalistisch. Ausufernde Beschreibungen findet man hier nicht. Der Autor beschränkt sich auf das Wesentliche, das oft sogar nur zwischen den Zeilen zu lesen ist. Ganze Kapitel bestehen aus reinem Dialog, wobei die einzelnen Reden nur jeweils mit Bindestrich abgesetzt sind. Ich mag dieses knappe, prägnante Schreiben sehr, und deshalb hat mich auch „Bösland“ leicht in seinen Bann ziehen können.

Die Handlung ist durchweg spannend. Das Böse ist unterschwellig ständig zu erahnen, sodass ich quasi mit angehaltenem Atem durch dieses Buch gerauscht bin. Aichner hat immer wieder kleine Wendungen eingebaut, die ich so nicht vorhergesehen habe. Der Ich-Erzähler Ben war mir trotz oder vielleicht auch gerade wegen seiner psychischen Defizite von Anfang an sympathisch. Ich habe mit ihm gefühlt, als nach und nach seine Erinnerungen an das Böse und das „Bösland“ wieder einsetzten, denen er sich nicht gewachsen fühlte.

Ein kleines Manko sind - wie schon bei der Toten-Trilogie - die vielen leeren Seiten in diesem Buch. Ich habe 105 ganz leere gezählt und 71, auf denen jeweils nur eine Kapitelüberschrift steht. Arme Bäume, die unnötig sterben müssen!

Veröffentlicht am 14.10.2018

Spannender Abschluss der Trilogie

Eliminiert (Bd. 3)
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Gebundene Ausgabe: 478 Seiten
Verlag: Coppenrath (5. September 2018)
ISBN-13: 978-3649626015
Originaltitel: Evolution
Übersetzung: Petra Knese
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Preis: 20,00 €
auch als E-Book ...

Gebundene Ausgabe: 478 Seiten
Verlag: Coppenrath (5. September 2018)
ISBN-13: 978-3649626015
Originaltitel: Evolution
Übersetzung: Petra Knese
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Spannender Abschluss der Trilogie

Inhalt:
Shay hat sich von Kai getrennt, um Callie zu finden. Sie schließt sich Xander und den Anhängern des Multiversums zum Schein an, doch Kai hält sie für eine Verräterin. Freja, die über Shays wahre Gründe informiert ist, hält diese Information vor Kai geheim, da sie ihn für sich haben will.

Meine Meinung:
Man sollte die beiden Vorgängerbände unbedingt gelesen haben, um der Handlung folgen zu können. Zwar werden die Erinnerungen daran hier und da wieder nebenbei aufgefrischt, doch als Grundlage reicht das sicher nicht.

Ich habe schon „Infiziert“ und „Manipuliert“ geradezu verschlungen, und auch mit „Eliminiert“ ging es mir nicht anders. Der dynamische Schreibstil Teri Terrys entwickelt einen Sog, dem ich mich einfach nicht entziehen kann. Ich kann hier ganz tief in die Handlung und diese chaotische Welt eintauchen und alles um mich herum vergessen.

Wie gewohnt, ist das Buch in verschiedene Teile aufgeteilt, denen jeweils ein Zitat aus Xanders Manifest des Multiversums voransteht. In den einzelnen Teilen begleitet man entweder Kai und Freja oder Shay und Callie, wobei von Kapitel zu Kapitel der Ich-Erzähler wechselt. So kann man auch ohne die Gabe der Überlebenden in die Köpfe der einzelnen Protagonisten hineinschauen.

Die Charaktere haben mir wieder alle sehr gut gefallen. Sie sind tiefgründig angelegt und immer wieder für eine Überraschung gut. Von Band zu Band und auch innerhalb dieses letzten Bandes der Trilogie entwickeln sie sich stets weiter. Im letzten Teil des Buches treffen dann endlich alle wichtigen Personen aufeinander und es kommt zu einem packenden Endspurt. Doch auch vorher wird die Spannung durchgehend hoch gehalten.

Am Ende klärte sich für mich alles zufriedenstellend. Es bleiben keine gravierenden Fragen offen.

Die Reihe:
1. Infiziert
2. Manipuliert
3. Eliminiert

★★★★★

Veröffentlicht am 16.09.2018

Kurz, aber äußerst intensiv

Loyalitäten
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Gebundene Ausgabe: 174 Seiten
Verlag: DuMont (17. September 2018)
ISBN-13: 978-3832183592
Originaltitel: Les loyautés
Übersetzung: Doris Heinemann
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Kurz, aber ...

Gebundene Ausgabe: 174 Seiten
Verlag: DuMont (17. September 2018)
ISBN-13: 978-3832183592
Originaltitel: Les loyautés
Übersetzung: Doris Heinemann
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Kurz, aber äußerst intensiv

Inhalt:
Théos Eltern sind geschieden und verfeindet. Der Zwölfjährige reibt sich zwischen den Fronten auf, sorgt mehr für die Eltern als diese für ihn. Zusammen mit seinem Freund Mathis flüchtet er sich in den Alkohol. Nur seine Lehrerin Hélène erkennt, dass mit dem Jungen etwas nicht stimmt. Doch kann sie ihm helfen?

Meine Meinung:
Wer meint, dass eine dramatische Geschichte einen riesigen Umfang braucht, wird von Delphine de Vigan eines Besseren belehrt. Sie verliert nicht viele Worte, doch jedes davon sitzt perfekt an der richtigen Stelle und drückt präzise aus, was passiert. So könnte man dieses Büchlein innerhalb kürzester Zeit lesen. Da es aber in der Wirkung doch sehr intensiv ist, empfehle ich, ab und an eine Pause einzulegen und die Handlung erst einmal zu verdauen.

Die Autorin entwickelt ein komplexes Netz von Loyalitäten, in denen die Charaktere einerseits geborgen, aber vor allem auch gefangen sind. Es stellt sich den Protagonisten immer wieder die Frage, ob sie das Richtige tun. Oder ob es besser ist, aus den richtigen Gründen eventuell etwas Falsches zu tun, als einfach stillzuhalten und zuzusehen, wie ein Mensch zugrunde geht.

Aus verschiedenen Perspektiven wird dieses Dilemma betrachtet. Hierbei spielt natürlich Théo eine große Rolle, der sowohl seine Mutter als auch seinen Vater liebt und keinen von ihnen bloßstellen will. Aber auch seine Lehrerin Hélène ist eine vielschichtige Figur, die mit ihrer eigenen Vergangenheit zu kämpfen hat und vom Kollegium wenig Unterstützung erhält. Mathis will seinen Freund nicht verraten, sorgt sich aber um ihn. Cécile, Mathis’ Mutter, schließlich kümmert sich vorrangig um sich selbst und um ihren eigenen Sohn als um dessen Freund.

So spitzt sich die Handlung immer mehr zu. Ich habe beim Lesen fast den Atem angehalten, weil ich so in dieses Drama versunken war und dabei untätig auf dem Sofa sitzen musste, anstatt eingreifen zu können.

Manche Leser werden den Schluss vielleicht als zu offen empfinden - für mich war er perfekt.

★★★★★