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Veröffentlicht am 30.10.2018

Ein magisches Internat voller Geheimnisse

Der Welten-Express 1 (Der Welten-Express 1)
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Vor zwei Jahren verschwand eines nachts Flinn Nachtigalls Halbbruder Jonte spurlos. Seitdem ist zu Hause nichts mehr, wie es einmal war. Doch die mittlerweile 13-jährige Flinn hat die Hoffnung ihn eines ...

Vor zwei Jahren verschwand eines nachts Flinn Nachtigalls Halbbruder Jonte spurlos. Seitdem ist zu Hause nichts mehr, wie es einmal war. Doch die mittlerweile 13-jährige Flinn hat die Hoffnung ihn eines Tages zu finden niemals ganz aufgegeben. Deshalb schleicht sie sich nachts immer wieder zu dem verlassenen Bahnhof, an dem Jonte damals so viel Zeit verbracht hat. Eines Nachts fährt tatsächlich ein Zug ein - eine alte Dampflock mit farbenfrohen Waggons - und Flinn steigt ohne langes Zögern ein, ohne eine Ahnung davon zu haben, dass sie mit dem Weltenespress eine Welt voller Magie aber auch Geheimnisse betreten hat.
Ich fand den Auftakt dieser neuen magischen Reihe wirklich schön. Das Setting eines Internats in einem magischen Zug hat mir richtig gut gefallen und es gab immer wieder Neues zu entdecken. Das Feeling war einfach magisch und man konnte sich wunderbar in die einzelnen Handlungsorte hinein versetzen und mit Flinn gemeinsam staunen. Es gab jede Menge Magie zu entdecken und besonders toll fand ich auch, dass es hier sogar Erklärungsansätze gab, wie das mit der Magie alles funktioniert.
Die Handlung konnte mich größtenteils fesseln, wenn es auch ein paar kleinere Längen gab.
Das Ende wirkte für mich etwas zu gehetzt und zu wenig ausgearbeitet. Hier kam ich nicht ganz mit und empfand auch nicht alles als unbedingt logisch. Dennoch bin ich neugierig auf die Fortsetzung, was sicherlich auch daran liegt, dass noch einige Fragen offen sind. Man hat hier wirklich den Eindruck, erst ganz am Anfang des Abenteuers zu stehen, weshalb die Vorfreude auf den weiteren Verlauf hoch ist.
Der Schreibstil der Autorin hat mir auch gut gefallen. Er ist schlicht und einfach gehalten, aber detailliert genug um Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Erzählt wird aus Flinns Sicht, weshalb man mit ihr gemeinsam den Geheimnissen des Weltenexpresses und dem Verschwinden ihres Bruders auf die Spur kommt.
Mit Flinn selbst als Protagonistin wurde ich aber leider nicht so ganz warm. Sie blieb mir zu blass und ich fand die Nebencharaktere deutlich spannender. Ich konnte ihre Handlungen und Gedanken leider auch nicht immer nachvollziehen, da sie mir insgesamt zu distanziert blieb. Aber da dies ja bisher erst der Reihenauftakt war, habe ich die Hoffnung noch nicht verloren, dass auch Flinn mich noch von ihren Qualitäten überzeugen kann - das Potential ist auf jeden Fall da.
Die Nebencharaktere glänzen hingegen jetzt schon durch ihre "Andersartigkeit". Sie scheren sich nicht darum, aus der Masse heraus zu stechen und bleiben lieber sie selbst. Dennoch hat jeder von ihnen sein eigenes Päckchen zu tragen. Besonders schön fand ich auch den Zusammenhalt zwischen Flinn, Pegs, Fedor und Kasim. Die drei haben immer zusammen gehalten und sich gegenseitig unterstützt, auch wenn sie teilweise mit Vorurteilen gegenüber den anderen zu kämpfen hatten.
Zum Schluss möchte ich noch darauf eingehen, dass einige das Buch mit der Geschichte um Harry Potter vergleichen. Ja, es gibt im ein paar Gemeinsamkeiten (besondere Süßigkeiten, Personenähnlichkeiten etc.), aber dennoch ist der Weltenexpress für mich eine ganz eigene Geschichte mit eigenen Ideen und Ansätzen und auch einem ganz anderen Feeling, als es in Harry Potter der Fall ist.

Fazit:
Mich konnte der Auftakt der Weltenexpress Reihe gut unterhalten. Die Handlung ist magisch und spannend und besonders die Atmosphäre und das Setting überzeugen. Dennoch bleibt Potential nach oben und ich hoffe, dass der Folgeband besonders bei Flinns Charakterentwicklung eine große Schippe oben drauf legt, um sie interessanter und nahbarer zu machen.

Veröffentlicht am 18.10.2018

Humorvolle Liebesgeschichte

STAY
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Ruby wollte nie in das Unternehmen ihres Vaters einsteigen und lieber Schauspielerin werden. Doch nun setzt ihr Vater sie unter Druck und dreht ihr den Finanzhahn zu. Zum Glück hat Rubys beste Freundin ...

Ruby wollte nie in das Unternehmen ihres Vaters einsteigen und lieber Schauspielerin werden. Doch nun setzt ihr Vater sie unter Druck und dreht ihr den Finanzhahn zu. Zum Glück hat Rubys beste Freundin Amelia eine Idee, um Ruby vorerst vor der Obdachlosigkeit zu bewahren: sie soll auf die Haustiere eines Freundes aufpassen, der beruflich verreisen muss. Schnell stellt sich heraus, dass eben jener Freund daran Schuld ist, dass Ruby ihr letztes Casting vermasselt hat. Bane fühlt sich schuldig und bietet ihr tatsächlich an, die nächsten fünf Wochen bei ihm zu wohnen und seine Tiere zu hüten. Zwischen den beiden fliegen trotz großer räumlicher Distanz gehörig die Funken. Doch wie werden sich die Gefühle entwickeln, wenn die beiden sich tatsächlich wieder sehen?
Ruby mochte ich als Protagonistin von Anfang an sehr. Sie will ihr eigenes Leben leben und ihre Träume verwirklichen. Dabei scheut sie auch nicht davor zurück, auf den Luxus ihrer Familie zu verzichten oder hart zu arbeiten. Sie ist selbstbewusst und weiß, was sie will. Außerdem ist sie schlagfertig und verantwortungsbewusst.
Auch Bane stammt aus einer reichen Familie. Doch er hatte die Chance seinen Traum zu verwirklichen und hat mehrere Jahre als professioneller Rugbyspieler gearbeitet. Eine Verletzung zwingt ihn nun aber doch dazu, in das Familienunternehmen einzusteigen, womit zahlreiche Dienstreisen verbunden sind. Auch Bane mochte ich direkt sehr. Er ist bodenständig und engagiert und zeigt keine Badboy Allüren. Außerdem ist er hilfsbereit und süß mit einem großen Herz für Tiere. Damit bekommt er bei mir sowieso direkt ganz viele Pluspunkte!

Die Liebesgeschichte mochte ich wirklich sehr gerne. Die Beziehung entwickelt sich nachvollziehbar und die Dialoge zwischen Ruby und Bane sind einfach herrlich. Es gab hier so viel zu lachen, wenn die beiden sich mal wieder gegenseitig zanken. Doch auch die Gedankengänge der beiden haben bei mir immer wieder mit teils skurrilen Metaphern für Erheiterung gesorgt. Interessant fand ich auch, dass Bane viel eher klar war, dass er etwas für Ruby empfindet. Das ist nach meinem Empfinden ja eher seltener der Fall, dass der Mann sich das eher eingesteht.
Natürlich darf auch eine gewisse Portion Drama nicht fehlen, doch in meinen Augen hält sich das wirklich in Grenzen und einem unterhaltsamen Maß.
Der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen. Ich fühlte mich durch die vielen Anspielungen und die teils wutzigen Gedanken von Ruby und Bane gut unterhalten. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Ruby und Bane, was auch wirklich gut zur Geschichte gepasst hat.

Als weitere Figuren spielt noch Rubys beste Freundin Amelia eine Rolle, um die es dann im Folgeband gehen wird. Amelia wird demnächst heiraten und man hatte hier schon häufig den Eindruck, dass Armstrong vielleicht nicht der richtige Mann für sie ist. Daher freue ich mich schon auf die Fortsetzung der Reihe und hoffe natürlich auf ein Wiedersehen mit Ruby und Bane, auch wenn deren Geschichte schon ein schönes, in sich abgeschlossenes Ende bekommen hat.


Fazit: "STAY" von Helena Hunting überzeugt weniger durch Einfallsreichtum und Innovation und vielmehr durch sympathische Charaktere und unterhaltsame, humorvolle Dialoge. Eine wirklich tolle Liebesgeschichte für Zwischendurch!

Veröffentlicht am 17.10.2018

Die Intrigen gehen weiter

Bourbon Sins
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Der zweite Teil der Bourbon Reihe setzt unmittelbar an dem Ende des ersten Teils an. Dabei gibt es wieder zahlreiche Perspektiven (z.B. Lane, Edward, Sutton, Samuel, Lizzie, Gin), die immer wieder neue ...

Der zweite Teil der Bourbon Reihe setzt unmittelbar an dem Ende des ersten Teils an. Dabei gibt es wieder zahlreiche Perspektiven (z.B. Lane, Edward, Sutton, Samuel, Lizzie, Gin), die immer wieder neue Blickwinkel auf die Geschehnisse auf dem Bradford Anwesen werfen. Das hat mir besonders gut gefallen, da man so immer wieder neue Puzzlestücke erhält und langsam ein Gesamtbild entsteht, das den Charakteren aber teilweise noch verborgen bleibt, da ihnen einfach gewisse Erkenntnisse noch fehlen.

Insgesamt fand ich die Handlung wieder spannend, allerdings konnte sie mich aus irgendeinem Grund dennoch nicht so sehr mitreißen wie der erste Teil der Trilogie, obwohl immer wieder etwas passiert und man ständig Neues erfährt. Die Handlung bietet Spannung, Emotionen, Dramen, Intrigen und auch ein kleines bisschen Erotik (deutlich weniger als ich von anderen Büchern der Autorin gewohnt bin).

Spannend fand ich auch hier wieder die facettenreichen Charaktere. Dabei rutschen hier teilweise andere Figuren in den Mittelpunkt, was wiederum neue Hintergrundinformationen liefert. Insbesondere Gin hat sich hier toll entwickelt und ich hoffe doch sehr, dass es für sie noch irgendein Happy End geben wird, auch wenn sie in der Vergangenheit sehr (!) viele Fehler gemacht hat.
Über Lane denke ich nach diesem Buch etwas zwiegespalten. Einerseits versucht er das Familienunternehmen zu retten und übernimmt eine Menge Verantwortung. Andererseits greift er dabei aber auch teilweise zu Mitteln (wie Erpressung von Freunden), die ich nicht wirklich gut heißen kann. Ich hoffe daher, dass er sich nicht selbst verliert und den Herausforderungen gewachsen ist.

Das Ende des Buches war wieder super spannend und so gestaltet, dass ich am liebsten sofort weiter gelesen hätte. Man möchte unbedingt erfahren, wie es weiter geht mit den einzelnen Figuren, aber auch mit dem Bradford Unternehmen.

Fazit:
"Bourbon Sins" ist in meinen Augen eine gelungene Fortsetzung mit weiterhin spannenden Charakteren und einer abwechslungsreichen Handlung, die durch Dramatik, Tragik und Intrigen besticht.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Achterbahnfahrt der Gefühle

Verliere mich. Nicht.
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Auch wenn mich der erste Band dieser Dilogie vollkommen überzeugen konnte, hat es dennoch ziemlich lange gedauert, bis ich endlich die Fortsetzung "Verliere mich. Nicht." gelesen habe.

Der Schreibstil ...

Auch wenn mich der erste Band dieser Dilogie vollkommen überzeugen konnte, hat es dennoch ziemlich lange gedauert, bis ich endlich die Fortsetzung "Verliere mich. Nicht." gelesen habe.

Der Schreibstil hat mir wieder ab der ersten Seite sehr gut gefallen. Die Handlung setzt unmittelbar an dem Ende von "Berühre mich. Nicht." an und der (Wieder-)Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht.

Insgesamt hat auch dieses Buch mich wieder auf eine emotionale Achterbahnfahrt geschickt, auch wenn ich diese dieses Mal nicht als so heftig empfand wie im ersten Band. Das Buch war etwas ruhiger als der Vorgänger, was allein schon dadurch kommt, dass Sage bereits eine enorme Entwicklung durchgemacht hat und sich nicht mehr komplett von ihrer Angst beherrschen lässt. Trotzdem hat Sage noch genug zu kämpfen und sie stößt immer wieder an ihre Grenzen. Auch hier fand ich sie und ihre weitere Entwicklung großartig. Man kann sich einfach gut in sie und ihre Gedanken hinein versetzen. Das kommt natürlich auch dadurch, dass wieder aus Sages Sicht erzählt wird. Die Perspektive fand ich passend zur Geschichte, hätte mir aber an der einen oder anderen Stelle gefreut auch Lucas Sicht der Dinge zu erfahren.

Luca mochte ich auch hier wieder gerne, aber ich hätte gerne mehr von ihm gelesen. Irgendwie ist er mir hier etwas zu sehr in den Hintergrund gerutscht.

Dafür konnte man die ein oder andere Nebenfigur besser kennen lernen, was mir sehr gut gefallen hat. Die ganze Gruppendynamik kommt einfach toll rüber. Ich würde hier so gerne mehr über den einen oder anderen Charakter lesen und erfahren ob meine Spekulationen bezüglicher ihrer Vergangenheiten und der potentiellen Paarungen stimmen :D

Das Ende hat ja einigen nicht so gut gefallen, da es ihnen zu schnell ging. Ich hingegen fand das Ende und die Auflösung von allem aber sehr gelungen. Dem Täter wurde hier kein Raum gegeben und stattdessen der Fokus fast nur auf Sage als Opfer gelegt. Besonders toll fand ich hier auch die Reaktion von Sages Mutter. Demnach ist das Ende zwar vielleicht etwas zu sehr beschönigt, hat mir aber dennoch super gefallen.

Fazit:
Auch "Verliere mich. Nicht" konnte mich wieder fesseln und gut unterhalten. Die Charaktere sind sympathisch und authentisch und die Emotionen kommen auf keinen Fall zu kurz.

Veröffentlicht am 24.09.2018

Steht dem Vorgänger in nichts nach

Nemesis - Verräterisches Herz
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Der Übergang vom ersten in den zweiten Band verläuft problemlos auch wenn bei mir das Lesen des ersten Teils schon etwas länger her war. Sepora und Tarik sind verlobt, doch auch wenn die beiden eigentlich ...

Der Übergang vom ersten in den zweiten Band verläuft problemlos auch wenn bei mir das Lesen des ersten Teils schon etwas länger her war. Sepora und Tarik sind verlobt, doch auch wenn die beiden eigentlich Gefühle füreinander haben, ist die Situation dennoch problematisch. Die beiden haben sich in der Vergangenheit zu oft gegenseitig verletzt und nun fehlt das Vertrauen dem anderen gegenüber. Zudem liegt beiden das Wohl ihrer jeweiligen Volkes am Herzen, weshalb sie nicht egoistisch sein dürfen. So wird das Verhältnis der beiden mittlerweile von Misstrauen, Geheimnissen und Unverständnis dominiert.

Dadurch beschäftigte sich ein großer Teil des Buches damit, wie Sepora und Tarik zueinander stehen, wobei ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehbar und authentisch beschrieben wurden. Gut fand ich es dabei, wie auch immer wieder politische Belange mit einbezogen wurden, denn eben dies ist es, was die beiden jungen Protagonisten aus königlichen Häusern immer im Hinterkopf haben müssen bei jeder ihrer Entscheidungen. So gab es ein ständiges Hin und Her, wodurch die Romantik ziemlich auf der Strecke blieb. Die wenigen emotionalen Szenen haben mir aber dann richtig gut gefallen.
Der zweite Teil der Handlung baut auf Spannung und Intrigen auf und ich muss sagen, dass die endgültige Auflösung, wie alles zusammen hängt und wer hinter was steckt, mich überraschen und komplett überzeugen konnte. Damit hätte ich so niemals gerechnet!
Das Ende hat gut zur Geschichte gepasst und die Dilogie wunderbar abgeschlossen. Es bleiben keine Fragen offen und alles fügt sich schlüssig. Aber mir ging es hier an manchen Stellen dann doch ein bisschen zu schnell und ich hätte den Showdown gerne mehr ausgekostet.

Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen. Auch hier wird wieder aus den beiden Sichten von Sepora und Tarik erzählt, was wieder gut gepasst hat. So konnte man einen guten Einblick in die Gedankengänge und Gefühlswelt der beiden bekommen und auch die politischen Hintergründe ihrer beiden Völker waren nachvollziehbar. Allerdings haben mich die beiden mit ihrer Sturheit schon ein paar Nerven gekostet und ich hätte die beiden gerne mal irgendwo gemeinsam eingeschlossen, damit sie endlich richtig miteinander reden.

Ich mochte Sepora und Tarik dennoch auch in der Fortsetzung wieder gerne und insgesamt machen auch beide eine schöne Entwicklung durch. Weiterhin hat es mir gut gefallen, wie man hier mehr Tariks Bruder erfährt, den ich schon im ersten Teil lieb gewonnen habe. Ich hätte ihn zwar hier gerne manchmal aufgrund seiner Sturheit und Impulsivität angeschrien, aber im Großen und Ganzen konnte er mich auch hier wieder für sich gewinnen mit seinem Ehrgeiz und seinem Selbstbewusstsein.

Fazit:
Mir hat es großen Spaß erneut über Sepora und Tarik zu lesen. Man kann toll mit den Charakteren mitfiebern und mitleiden und auch die Spannung kommt nicht zu kurz. "Verräterisches Herz" schließt die Nemesis - Dilogie toll und schlüssig ab.