Profilbild von Gaby2707

Gaby2707

Lesejury Star
offline

Gaby2707 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gaby2707 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein neuer Fall für Katz und Mayer

Flamencopassion
0

In Wien werden kurz nacheinander zwei nackte Männerleichen gefunden. Sie stammen aus verschiedenen Millieus, haben anscheinend keine Gemeinsamkeiten bis auf die Bekanntschaft zu Esma, eine der bedeutendsten ...

In Wien werden kurz nacheinander zwei nackte Männerleichen gefunden. Sie stammen aus verschiedenen Millieus, haben anscheinend keine Gemeinsamkeiten bis auf die Bekanntschaft zu Esma, eine der bedeutendsten Flamencotänzerinnen in Wien. Und auch die Ehefrauen der Beiden tanzen Flamenco. Doch Esma ist nicht auffindbar.
Ein neuer Fall für den Wiener Chefinspektor Karl Maria Katz und Gruppeninspektorin Daniela Mayer.

Dies ist bereits der 4. Fall ist, bei dem ich mit Katz und Mayer mit ermitteln darf. Da ich vom ersten Fall an mit dabei bin, habe ich die Beiden und ihr Team schon so gut kennengelernt, dass es ist, wie zu Freunden nachhause zu kommen. Ich liebe Schmitz mit seinem kölschen Dialekt, Kevin, der sich immer besser ins Team integriert und langsam auftaut oder die Zahnstocher, die Dani dauernd kaut. Aber auch ohne die Kenntnisse aus den ersten Fällen kann man den neuen Fall gut lesen.

Ich finde es gut, dass die beiden Ermittler so normal sind. Obwohl Karl Maria mit seinem Freund Alex Ritter, einer sehr schillernden Persönlichkeit und Danielas Vermieter, zusammen ist und auch Daniela eher die Frauen liebt. Sabina Naber geht mit dem Thema der andersartigen Geschlechtlichkeit ganz normal um. So sollte es ja eigentlich auch sein. Witzig wie immer die kleinen Kabbeleien zwischen Katz und Mayer. Sabina Naber hat überhaupt die Gabe, ihren Personen und auch den Schauplätzen richtig Leben einzuhauchen. Ich fühle mich immer wie mittendrin.

In diesem Fall spielt der Flamenco eine sehr große Rolle. Bis auf einen Auftritt in Spanien hatte ich bisher keine weiteren Bezugspunkte zu diesem Tanz. Aber wenn Sabina Naber darüber schreibt und man darüber liest, steckt es einen an. Sehr interessant fand ich die Unterschiede zwischen dem traditionellen Flamenco und der sehr modernen Ausführung. Der Abend der Fiesta hat mich mit allen Sinnen mitgerissen.

Der Kriminalfall selbst ist gut nachvollziehbar und spannend aufgebaut. Ich habe mich immer wieder auf neue Fährten eingelassen, musste aber bis zum Schluss einsehen, dass ich mich dank Sabinas Verführungskunst immer wieder verlaufen hatte.

Auch diesmal greift die Autorin das ein oder andere gesellschaftliche Thema auf - z.B. Rauchfreiheit in Lokalen - was gut in die Geschichte eingewoben ist. Auch die wienerischen Ausdrücke kann man sehr gut verstehen. Wenn nicht, sind sie am Fußende erklärt.

Leider wurde auch dieser Fall wieder viel zu schnell aufgeklärt. Aber es gibt ja ein Wiederlesen. Und darauf freue ich mich schon heute.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kari Blom - Undercover auf Sylt

Sylter Affären
0

Karoline Dahl wird von ihrem Chef und Freund Ole Lund nach Sylt geschickt, um dort undercover die Machenschaften eines Bauunternehmers aufzudecken. Mit neuem Namen und neuer Identität reist sie an, wird ...

Karoline Dahl wird von ihrem Chef und Freund Ole Lund nach Sylt geschickt, um dort undercover die Machenschaften eines Bauunternehmers aufzudecken. Mit neuem Namen und neuer Identität reist sie an, wird gleich am ersten Abend zur Eröffnung eines neues Restaurants des Baulöwen eingeladen. Am nächsten Morgen ist Siegmund Jahnke tot - und Kari steht im Verdacht, den Baumogul erstochen zu haben...

Dies ist wieder einmal ein Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite eingefangen hat. Nicht nur die farbigen Beschreibungen von Sylt, den Orten auf der Insel und der Nordsee, auch die interessanten und vielseitigen Charaktäre haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Vor allem 4 Damen, die sich einmal in der Woche mit Häkeln den Seniorinnenabend vertreiben und dann bei Undercoverermittlungen voll eingreifen, haben mich begeistert. Aber auch Kriminalhauptkommissar Jonas Voss, alleinerziehender Vater zweier Kinder hat mit seiner einfühlsamen Art nicht nur mein Herz sofort erobert. Das Knistern zwischen Voss und Kari war sehr gut zu spüren. Leider gibt es für die Beiden kein Happy End.

Den Einstieg in die Geschichte habe ich sehr leicht geschafft. Von Anbeginn steigt die Spannung kontinuierlich an. Ich habe sofort mit ermitteln und recherchieren können. Aber durch einige unerwartete Wendungen war ich zusammen mit den Kommissaren gezwungen, in immer andere Richtungen zu denken.
Der Fall ist logisch und sehr spannend aufgebaut und endet mit einem Täter, den ich nicht auf meiner Täterliste gehabt habe.

Genau so eine Art von Krimi mag ich: spannend, unvorhersehbar, fast unblutig. Ich hatte für ein paar Lesestunden die absolut beste Unterhaltung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend ab den ersten Seiten

Champagnerblut
0

Kriminalrat Mads Madsen ist gerade erst vom Hamburger Kiez nach München versetzt worden, da wartet auch schon der erste Fall auf ihn. Zusammen mit seinem jungen Kollegen Kommissar Maximilian Konstantin ...

Kriminalrat Mads Madsen ist gerade erst vom Hamburger Kiez nach München versetzt worden, da wartet auch schon der erste Fall auf ihn. Zusammen mit seinem jungen Kollegen Kommissar Maximilian Konstantin von Werdenfels wird er an den Starnberger See gerufen. Dort hat ein junger Kajakfahrer eine Leiche zutage befördert...

Der Autor greift in seinem Debütkrimi, den ich in seiner kompakten Schreib- und Erzählweise nicht als solchen bezeichnen würde, ein Thema auf, das mir bisher so nicht bekannt war: die Bare-Knuckle-Fight-Szene. Und obwohl Boxen nicht zu meinen erklärten Lieblingssportarten zählt, habe ich jede Zeile mit z.T. angehaltenem Atem verschlungen. Es war super spannend, nicht nur die Kämpfe zu "beobachten", sondern vor allem auch die Reaktionen der Zuschauer und Zuschauerinnen.
Ich hatte den Fall eigentlich schnell gelöst, meinen Täter gefunden - doch immer wieder kam eine neue Wendung, die mein Konstrukt zerplatzen ließ. Die schlussendliche Auflösung erfolgt klar, eingängig und logisch und ich war schon ein klein weinig überrascht.

Auch zu den vielfältigen Protagonisten finde ich schnell Zugang. Besonders das Ermittlerteam Mads und Max hat sich sofort in mein Herz geschlichen: Max, der es auf bewunderswerte Weise immer wieder versteht, mit deutschen Sprichwörtern zu jonglieren, und Mads mit seinem eigenwilligen, bissigen, absolut treffenden Humor, den nicht jeder in Bayern versteht. Von den beiden will ich unbedingt mehr lesen.

Da ich Starnberg und den Starnberger See gut kenne, habe ich z.B. die Landschaftsbeschreibungen sehr gut vor Augen gehabt. Der Autor beschreibt alles so bildhaft, dass Personen und die Gegend lebendig werden. Egal ob er eine Villa oder eine Gefängniszelle beschreibt - alles ist sofort vorstellbar und in meinem Kopf abgespeichert.

Die Schreib- und Erzählweise des Autors ist so eingängig und fesselnd, dass es mir schwer gefallen ist, das Buch aus der Hand zu legen. Und ja, er kann stolz und zufrieden sein, denn mich hat er super spannend unterhalten. Ich hoffe sehr, ich bekomme bald einen neuen Fall von Guido Buettgen mit Mads und Max.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tod im Fischbecken

Miss Wattenmeer singt nicht mehr
0

Als Reent Dönnerschlach vom Schlickschlittenrennen in Greetsiel zurückkommt, wo er mit seinen Freunden diesmal sogar den dritten Platz geschafft hat, findet er seine Frau Aleke tot in einem seiner Fischbecken. ...

Als Reent Dönnerschlach vom Schlickschlittenrennen in Greetsiel zurückkommt, wo er mit seinen Freunden diesmal sogar den dritten Platz geschafft hat, findet er seine Frau Aleke tot in einem seiner Fischbecken. Sind hier die Tierschützer einen Schritt zu weit gegangen? Als nur drei Tage später wieder eine junge Frau ums Leben kommt, hat die Kripo Wittmund sehr schnell einen Täter auf ihrer Liste. Aber Rudi, Henner und Rosa glauben nicht an diesen Täter und eritteln auf eigene Fraust.

Nach "Krabbenbrot und Seemannstod" und "Der letzte Heuler" ist dies der dritte Fall, an dem ich mit Rudi, Henner und Rosa mit ermitteln darf. Vor allem Rosa, die ihre Nase überall hinein steckt und so manches erfährt, was die Polizei noch nicht weiß. Ob im Bäckerladen, beim Frisör oder in der Kneipe - sie hat ihre Ohren immer offen und stellt die richtigen Fragen. Ganz im Gegensatz zu ihren beiden Freunde Henner und Rudi, die nach ostfriesischer Art nicht so viel reden.

Henner Steffens, Rudi Bakker und Rosa Moll, die für mich schon fast Freunde geworden sind, kenne ich nun schon sehr gut. Aber auch die anderen Protagonisten sind liebevoll und ausführlich gezeichnet. Im Glossar am Ende des Buches finde ich die Hauptpersonen alle nochmal aufgelistet, was mir hilft, den Überblick zu behalten.

Sehr gerne würde ich zusammen mit den Dreien an Mutter Steffens Tisch sitzen und den Brathering mit Bratkartoffeln genießen. Die Rezepte zu Henners Leibgerichten gibt es ebenfalls im Anhang des Buches zum Nachkochen.

Der Kriminalfall an sich ist schlüssig ausgearbeitet und erst fast zum Schluss wird auch mir klar, wer der Mörder der beiden jungen Frauen nur sein kann. Falsche Fährten, viel Herz und immer wieder ein Schuss Humor lassen die Zeit beim Ermitteln wie im Flug vergehen.

Wer wie ich die Atmosphäre in Ostfriesland mag, gerne einen fast unblutigen Krimi schätzt und sich gerne gut unterhalten lässt, der ist hier genau richtig und sollte das Buch und auch seine Vorgänger unbedingt lesen.
Ich warte schon gespannt auf den nächsten Fall, in den Henner, Rudi und Rosa ihre Nasen stecken werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wieder wird auf Rügen gemordet

Leuchtturmmord
0

Merle Zober, Mutter von 2 kleinen Kindern, und amurösen Abenteuern nicht abgeneigt, wird an bei einem Leuchtturm an der Südspitze der Insel Rügen erschlagen aufgefunden. Ihr Mann Thilo, der als manchmal ...

Merle Zober, Mutter von 2 kleinen Kindern, und amurösen Abenteuern nicht abgeneigt, wird an bei einem Leuchtturm an der Südspitze der Insel Rügen erschlagen aufgefunden. Ihr Mann Thilo, der als manchmal ziemlich rabiat bekannt ist, wird als erster verdächtigt. Doch von diesen Spekulationen lässt sich Kommissarin Ramona "Romy" Baccare nicht beeindrucken. Sie ermittelt auf ihre eigene Art und findet bald heraus, dass es in den letzten Jahren im Umfeld der Toten weitere Todesfälle gab. Ihre Untersuchungen führen sie auch in ein Millieu, in das nur eine ganz elitäre Gruppe Zutritt hat...

Dies ist der erste Kriminalroman, den ich von Katharina Peters lese. Aber die Autorin habe ich mir gleich als "lesenswert" notiert.

In diesem Fall, der sowohl in Stralsund und auf Rügen spielt, geht es um mehrere Verbrechen, die ineinander hinein spielen. Da will ich aber nichts verraten.
Ich habe schon lange nicht mehr so intensiv an der Polizeiarbeit teilnehmen können. Einerseits hat das die Spannung manchmal etwas nierdergedrückt. Andererseits habe ich das sehr nahe Erleben der Ermittlungen und das Lesen der Gedankengänge der einzelnen Ermittler sehr genossen. Es war äußerst interessant, wie sich die Fälle ganz langsam einander annähern, welche Personen zusammen zutun hatten und wie sich schlussendlich alles logisch auflöst. Es gab so viele Indizien, aber wie dies alles zusammen passt, habe ich auch lange nicht erraten.

Die Ermittler, die alle ihre kleinen Macken oder Eigenheiten haben, sind doch so herrlich normal, dass ich den ein oder anderen gerne als Freund hätte. Ich hatte beim Lesen auch nicht den Eindruck, dass ich aus den Vorgängerbänden etwas verpasst habe. Ich war sehr schnell in der Geschichte drin und habe mich auf Rügen richtig wohl gefühlt.

Da ich schon lange vorhabe, diese Insel einmal zu besuchen, war ich auf die Beschreibungen sehr gespannt. Ich habe einen kleinen Eindruck von der Flora und den kleinen Orten auf dem Eiland erhalten. An einer Stelle habe ich geglaubt, das Salz des Meeres riechen zu können.

Wer intensiv bei der Polizeiarbeit dabei sein will; wer interessante Fälle lösen möchte und wer auf einer wunderschönen deutschen Insel umsehen will - der ist hier genau richtig.
Ich habe diese Lesestunden sehr genossen.