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Veröffentlicht am 19.10.2018

Sarah auf der Suche nach sich selbst

Super Sarah
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Sarah ist ein ziemlich tollpatschiges Mädchen. Aus den meisten Arbeitsgemeinschaften der Schule ist sie schon herausgeflogen, weil sie etwas angestellt hat, ohne es zu wollen. Nun ist sie in der Turmsprung-AG ...

Sarah ist ein ziemlich tollpatschiges Mädchen. Aus den meisten Arbeitsgemeinschaften der Schule ist sie schon herausgeflogen, weil sie etwas angestellt hat, ohne es zu wollen. Nun ist sie in der Turmsprung-AG und dort wird ihr auch nahegelegt, doch lieber nicht am Turnier teilzunehmen, was Sarah nur zu gerne akzeptiert. Aber dann kommt es anders und sie fällt vom Turm, nachdem sie ihrer besten Freundin beistehen wollte und von einer Biene angegriffen wurde. Dabei schafft sie es aber, trotzdem so geschickt einzutauchen, dass kein Wasser verspritzt wird.

Das sieht auch Ben, ein Junge, der auf eine andere Schule geht und Sarah gleich für einen Club einlädt, der sich als Treffpunkt und Ausbildungsplatz für Superhelden entpuppt. In ihrer Gruppe ist Ben, der unheimlich schnell ist, Charlie, die mit Tieren sprechen kann, Virginia, die ihren Arm ausfahren kann, Keisha, die sich unsichtbar machen kann und Joe, der Feuer beherrschen und Flammenbälle produzieren kann. Alle haben auch Superheldennamen.

Sarah fühlt sich dort so fehl am Platze wie bei den anderen außerschulischen Aktivitäten, bei denen es ihr nahegelegt wurde, doch lieber nicht mehr wieder zu kommen. Sie ist felsenfest davon überzeugt, dass sie keine Superkraft hat und das scheinen die Tests auch zu bestätigen. Aber als sie einen Superschurken trifft, muss sie zeigen, was in ihr steckt und das gelingt ihr auch sehr gut. Dabei kommt dann auch ihre Superkraft zum Vorschein und sie erfährt, von wem sie es geerbt hat, dass sie eine Superheldin ist.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist ein sehr nettes Kinderbuch, in dem man die Protagonistin auf der Suche nach sich selbst begleitet und auf der Suche nach einer Gruppe, zu der sie endlich mal dazu gehört. Diese Gruppe findet sie am Ende. Ich hoffe, dass das Buch der Auftakt einer Reihe ist und dass die Geschichte dieser Superhelden und speziell von Sarah, die nun ihre Ausbildung beginnen wird, noch weiter erzählt wird.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Leben in Kenia

Der Ort, an dem die Reise endet
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Als der Student Odidi in Nairobi erschossen wird, eilt seine Schwester Ajany, die in Brasilien lebt, sofort in ihre alte Heimat nach Kenia zurück und möchte der Familie helfen und dann auch herausfinden, ...

Als der Student Odidi in Nairobi erschossen wird, eilt seine Schwester Ajany, die in Brasilien lebt, sofort in ihre alte Heimat nach Kenia zurück und möchte der Familie helfen und dann auch herausfinden, was genau passiert ist. Gemeinsam mit dem Vater holt sie den Bruder bei dem Bestatter ab und sie fliegen auf ihre Farm, wo die Mutter sehr aufgelöst reagiert, als sie von dem Tod ihres Sohnes erfährt. Um die Tochter kümmert sie sich gar nicht, sondern verschwindet in die Wildnis, um mit ihrer Trauer alleine zu sein.

Es wird etwas aufgewühlt, als Isaiah Bolton auf die Farm kommt. Er möchte mehr über seinen Vater herausfinden und wurde noch von Odidi eingeladen, auf die Farm zu kommen, wo der Name des Vaters in einigen Büchern zu finden ist. Immer wieder gibt es Rückblenden in die Kindheit und Jugend von Odidi und Ajany, die sich gut verstanden haben. Sowohl beim Spielen in der Nähe der Farm, als auch im Internat hat Odidi seine Schwester immer beschützt und er war für sie da.

Das Buch ist auf jeden Fall etwas besonderes. Schon das Cover ist sehr auffallend, auch wenn es kaum etwas verrät, da nur die Schrift des Titels im Vordergrund steht und man kein Bild sieht, wie es sonst eher üblich ist. Es wirkt sehr edel und das Lesebändchen unterstreicht das auch noch einmal. Ich finde auch die Karte von Kenia sehr gut und wichtig, da ich mich mit Kenia noch gar nicht befasst habe und mich in dem Land auch nicht recht auskannte.

Wichtig fand ich auch das Glossar, in dem einige der verwendeten Wörter und Begriffe erklärt wurden. Aber trotz des Glossars muss ich sagen, dass noch einige Begriffe im Buch vorkamen, die nicht erklärt oder übersetzt wurden und das hat das Lesen schon recht anstrengend gemacht. Überhaupt ist der Schreibstil nicht immer leicht zu lesen. Man muss sich auf das Buch einlassen und kann es nicht einfach mal so zwischendurch lesen. Aber wenn man sich darauf einlässt, dann kann man ein wunderbares Buch über die kenianische Kultur und die Menschen dieses Landes lesen.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Auf der Flucht in der Draußenwelt

Lui
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Lui und Wuck leben in Isi, das ist eine abgeschottete Welt, in der es viele Regeln gibt, die befolgt werden müssen, da sonst heftige Strafen drohen. Lui und Wuck wagen einige verbotene Dinge. Schon ihre ...

Lui und Wuck leben in Isi, das ist eine abgeschottete Welt, in der es viele Regeln gibt, die befolgt werden müssen, da sonst heftige Strafen drohen. Lui und Wuck wagen einige verbotene Dinge. Schon ihre Freundschaft ist in Isi verboten. In dieser Welt ist es nicht erlaubt, sich mit einem Kameraden besser zu verstehen als mit den anderen. Auch ihre Touren ins Grenzgebiet sind sicher nicht erlaubt, aber die beiden wähnen sich unbeobachtet. Eines Tages ist Wuck verschwunden und Lui macht sich große Sorgen, darf das aber nicht so zeigen.
Er plant es lange, auch aus Isi abzuhauen und Wuck zu suchen. Das setzt er eines Tages auch in die Tat um und so verlässt er Isi, was durch diverse Schutzmaßnahmen nicht einfach ist. Eigentlich wird es sogar als unmöglich bezeichnet, das Gebiet zu verlassen und in die Außenwelt zu kommen. Er begegnet auf seiner Reise sehr vielen unterschiedlichen Menschen, aber immer wieder auch freundlichen Personen, die ihm Arbeit und Unterschlupf bieten können.
So trifft er auch Wuck wieder, der aber schlimmes erlebt haben muss und kein Wort mehr spricht. Gleichzeitig schlafen die Oberen in Isi auch nicht und möchten die beiden Ausreißer wieder zurückholen und öffentlich bestrafen, um andere am Nachmachen zu hindern. Die diversen Pläne der Regierung in Isi scheitern aber alle und so schlagen sich Lui und Wuck immer weiter durch die Außenwelt und lernen dabei unterschiedlichste Gegenden kennen, die schon ziemlich ungewöhnlich sind.
Mir hat das Buch gut gefallen, da ich solche phantasievollen Bücher sehr mag. Fast war mir schon etwas zu viel Phantasie in dem Buch enthalten, wenn man von den Gegenden und den Namen ihrer Bewohner gelesen hat. Ich denke auch, dass ein Kind im Alter von zehn Jahren das alles gar nicht so erfassen kann und so wäre weniger für meinen Geschmack manchmal schon mehr gewesen. Auch manche Redewendungen kommen vor, die für Kinder nicht ganz typisch und sicher auch nicht so leicht verständlich sind, wie zum Beispiel "Heilung suchen".
Aber immer wieder kommen auch nette Anspielungen vor, wie zum Beispiel bei der SMS, der Sende-Mauer-Seglerin, die verschickt wird. Alles in allem ist es ein sehr nettes Buch, das sicher nicht nur Kindern Freude bereitet, sondern auch den Erwachsenen, die mit einigen der Figuren auch mehr anfangen können. Auch die Tatsache, dass schon eine Fortsetzung angekündigt ist, in der man erfährt, wie es mit Lui und Wuck weitergeht, finde ich sehr schön.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Das Leben des Bernhard Mares

Die Wahrheit sagen
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Ein nicht schreibender Autor sieht auf einer Müllkippe eine Hütte und stellt fest, dass dort jemand lebt. Er stattet dem Mann, der dort lebt, einen Besuch ab und möchte wissen, was es damit auf sich hat ...

Ein nicht schreibender Autor sieht auf einer Müllkippe eine Hütte und stellt fest, dass dort jemand lebt. Er stattet dem Mann, der dort lebt, einen Besuch ab und möchte wissen, was es damit auf sich hat und warum er so zurückgezogen lebt und die Müllkippe aufräumt. Der alte Mann, der sehr zornig und verbittert wirkt, erklärt sich bereit, dem Schriftsteller seine Geschichte zu erzählen. Im Gegenzug erzählt dieser ihm auch immer wieder einen Teil seiner Geschichte, was auch interessant ist.

Die Geschichte des alten Mannes, der Bernhard Mares heißt, hat es wirklich in sich. Er ist in einem Heim aufgewachsen, kam danach in die SS und auch in Haft. Dabei hat er einiges erlebt, was sehr ausführlich und manchmal auch etwas zu detailliert beschrieben wird. Zu der Geschichte passt es auch, dass die Ereignisse oft sehr schonungslos beschrieben werden. Das zeigt ja auch der Satz auf der Vorderseite, dass es ein brutaler Roman über die Liebe zum Leben ist. Das ist wirklich sehr treffend beschrieben.

Das ganze Buch wirkt sehr edel, wenn man es in die Hand nimmt. Es ist nicht sehr groß, aber sehr kompakt und liegt gut in der Hand. Das Cover ist sehr ungewöhnlich für einen Roman, so wie auch das ganze Buch nicht wie ein typischer Roman geschrieben ist. Zwischendurch gibt es immer wieder Wörter und Sätze, die fett gedruckt sind und die besondere Beachtung verdienen. Aber das Buch selbst ist immer wieder in Kürze Abschnitte mit Zwischenüberschriften unterteilt, was das Lesen sehr angenehm macht.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn es zwischendurch schon so seine Längen hatte. Aber immer wieder ging es spannend weiter und man wollte wissen, was im Leben dieses Bernhard Mares weiter passiert ist und wie er es geschafft hat, sich immer wieder aufzurappeln und weiter durchzuschlagen. Es war auf jeden Fall ein sehr faszinierendes Leben, über das man in dem Buch lesen durfte. Für Menschen, die an der jüngeren Geschichte interessiert sind, ist es eine passende Lektüre, die ich sehr empfehlen kann.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Das Leben eines Schiedsrichters

Urs Meier
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Ich muss sagen, dass ich Urs Meier nicht mehr als Schiedsrichter in Aktion erlebt habe, sondern ihn "nur" als Experten von Weltmeisterschaften kannte. Aber auch bei der Analyse der Spiele wirkte er immer ...

Ich muss sagen, dass ich Urs Meier nicht mehr als Schiedsrichter in Aktion erlebt habe, sondern ihn "nur" als Experten von Weltmeisterschaften kannte. Aber auch bei der Analyse der Spiele wirkte er immer sehr kompetent. Das war auf jeden Fall jemand, der es kannte, selber auf dem Platz zu stehen und ein Spiel auf diesem Niveau zu pfeifen.
Genauso kompetent ist auch das Buch geschrieben. Darin beschreibt Urs Meier sehr gut, wie er es geschafft hat, als Schiedsrichter seinen Plan umzusetzen, bis zur WM zu kommen und dabei Spiele zu pfeifen.

Diesen Plan hatte Urs Meier schon beim Schiedsrichterlehrgang, bei der WM 1998 dabei zu sein. Auch wenn ihn damals die anderen Teilnehmer für verrückt und überheblich gehalten haben, hat er es doch geschafft dieses Ziel zu erreichen. Dabei hat er auch an einigen Neuerungen mitgearbeitet, die für die modernen Schiedsrichter nun schon zum normalen Equipment gehören, wie zum Beispiel die Kommunikationssysteme zwischen dem Schiedsrichter und seinen Assistenten. Immer noch ist er bestrebt, die Möglichkeiten der Schiedsrichter zu verbessern, indem zum Beispiel die Torkamera und den Kamerabeweis vorantreiben will.

Immer wieder werden in dem Buch nicht nur theoretische Themen behandelt, sondern auch persönliche Geschichten und Begegnungen aus dem Leben von Urs Meier beschrieben. Genau diese Geschichten sind für mich das Lesenswerteste an diesem Buch. Sie machen das Buch auch für die Menschen interessant, die sich nicht so sehr für Fußball interessieren. Aber für jemanden komplett ohne Interesse am Fußball würde ich das Buch dann auch nicht empfehlen.

Schon das Cover finde ich sehr interessant.Es ist schwarz gehalten und man sieht nur ein Bild von Urs Meier und den Schriftzug des Titels. Ich finde, dass so ein Cover sehr neugierig macht und dass dabei auch viele Leseratten in der Buchhandlung mal zugreifen und zumindest den Klappentext lesen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich fand es sehr spannend, mal ein Buch über Fußball von einem Schiedsrichter zu lesen. Obwohl ein Schiedsrichter eine Partie leitet, wird er hauptsächlich dann beachtet, wenn etwas schief läuft. Nach dieser Lektüre sehr ich den Schiedsrichter auf dem Platz in einem etwas anderen Licht.