Cover-Bild Das Vogelhaus
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 27.08.2018
  • ISBN: 9783442757947
Eva Meijer

Das Vogelhaus

Roman
Hanni Ehlers (Übersetzer)

Len Howard (1894-1973) verbrachte die zweite Hälfte ihres Lebens in einem kleinen, abgelegenen Haus in Südengland. Sie veröffentlichte äußerst erfolgreiche Bücher über die Vögel, die sie in ihrer Umgebung beobachtete, galt als Pionierin auf dem Gebiet der Tierforschung. Die Grundlage ihrer Studien war das Vertrauen, das sie zu den scheuen Tieren aufbaute, sie erforschte ihren Gesang, ihren Charakter, ihre Eigenarten und Gewohnheiten in der Natur. Und tatsächlich wurde ihr Cottage ein echtes „Vogelhaus“, in dem die Meisen und Drosseln ein- und ausflogen – wenn es Len Howard denn gelang, unerwünschte Besucher fernzuhalten.

Warum hat jemand lieber Vögel um sich als Menschen? Was können wir aus den Geschichten der Vögel lernen? Wie trifft man im Leben wichtige Entscheidungen? Die faszinierende Lebensgeschichte der zu Unrecht vergessenen Vogelkundlerin inspirierten Eva Meijer zu einem besonderen Roman über Mensch und Natur, der uns dazu zwingt, herkömmliche Vorstellungen in Frage zu stellen.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2019

Zärtliche naturkundliche Liebesgeschichte

0

Len Howard war eine ungewöhnliche Frau. Sie lebte von 1894 bis 1973 in Sussex, England. Sie wuchs in einem wohlhabenden, unkonventionellen Elternhaus auf. Die Künste spielten in ihrer Kindheit eine große ...

Len Howard war eine ungewöhnliche Frau. Sie lebte von 1894 bis 1973 in Sussex, England. Sie wuchs in einem wohlhabenden, unkonventionellen Elternhaus auf. Die Künste spielten in ihrer Kindheit eine große Rolle, so veranstalteten ihre Eltern Musik- und Dichtabende für die Menschen in der Umgebung. Schon früh verband Lens Liebe zu Vögeln sie mit ihrem Vater. Sie pflegten gemeinsam kranke Vögelchen, und Len übte sich darin stille Beobachterin der Vogelwelt zu sein.

Nach einigen Jahren in einem Londoner Orchester traf Len die Entscheidung auszusteigen und sich auf einem ruhigen Landgut zurückzuziehen. Sie richtete sich einen stillen Rückzugsort ein, der als Oase für die Vögel der Umgebung diente. Gerne statteten ihr ihre gefiederten Nachbarn Besuche ab, einige lebten sogar in Schachteln im Schlafzimmer, und spielten morgens mit ihr. Sie ließ nicht zu, dass jemand in der Umgebung Lärm machte, selbst dem Postboten war bald klar, dass er Abstand zu halten hatte.

Sie freundete sich besonders mit den kleinen Meisen an. Ihre Vogelfreunde hatten alle Namen und jeweils eine eigene Persönlichkeit, die Len genau beschrieb. Zu ihrer Zeit waren ihre Bücher über ihre Vogelbeobachtungen sehr beliebt, auch wenn sie nicht als Wissenschaftlerin angesehen wurde, da sie keine studierte Ornithologin war.

Auf Tatsachen beruhend, vermischt die Autorin Fakten und Fiktion zu einer ruhigen, zarten Erzählung über das Leben einer bemerkenswerten Frau. Am Anfang dieses Buchs geht es um Lens Kindheit und Jugend, und dieser Teil ist leider nicht besonders ansprechend. Schon bald geht es aber um Lens Jahre als Erwachsene, und das entschädigt den Leser bei weitem für die belanglosen Ereignisse auf den ersten Seiten. Die Beziehung Lens zu ihren geliebten Vögeln wird wunderschön wiedergegeben. So spart sie in den mageren Kriegsjahren, damit ihre Vögel gut gefüttert werden können. Sie nimmt den Dreck in ihrer Wohnung in Kauf, um ihren Wohnraum mit ihren Meisen zu teilen. Mit einem besonderen Vogel übt sie das Klopfen einer bestimmten Zahl, um zu beobachten wie intelligent Meisen sind. Es ist erstaunlich und berührend zu lesen, wie nah ein Mensch der Natur kommen kann, wenn er sich auf ihre Lebensweise einlässt.

Fazit: Abgesehen vom Anfang, ist dieses Buch absolut empfehlenswert. Eine wunderschöne Erzählung, die berührt und noch lange nach dem Lesen nachklingt.

Veröffentlicht am 26.11.2018

Interessant und schön zu lesen

0

Dieses Buch hat mich aufgrund seiner Kurzbeschreibung sehr neugierig gemacht. Da ich selbst sehr gerne Vögel beobachte, fand ich dieses Thema sehr interessant. Und die Frage, warum jemand lieber Vögel ...

Dieses Buch hat mich aufgrund seiner Kurzbeschreibung sehr neugierig gemacht. Da ich selbst sehr gerne Vögel beobachte, fand ich dieses Thema sehr interessant. Und die Frage, warum jemand lieber Vögel um sich hat als Menschen, fand ich auch spannend. Dieser Roman über die Vogelkundlerin Len Howard, eine Pionierin im Bereich der Tierforschung, hat mir sehr gut gefallen und war interessant und schön zu lesen.
Sehr gut gefallen haben mir auch die Berichte über die Tiere, die ich immer wieder gerne gelesen habe!
Eine wunderbare Mischung aus Roman, Biographie, Vogelkundebuch und mehr. Die Sprache der Autorin Eva Meijer ist so wunderbar poetisch, dass man gerne weiterliest. Ich mag es, wenn Autoren eine schöne Sprache verwenden, die nicht nur den Inhalt, sondern auch die Art und Schreibweise interessant machen. Und das ist hier herrlich gelungen und mit ganz viel Gefühl. Gerade in unserer modernen Technikwelt, in der die Natur oft zu kurz kommt, ist dieses Buch ein wunderbarer Verweis auf Natur und Tierwelt.
Wer Tiere mag und eine spannende Frau kennen lernen möchte, wer eine poetische Sprache ohne Aufgeregtheit mag, der ist hier genau richtig!

Veröffentlicht am 20.11.2018

Das Vogelhaus

0

Len Howard war etwas anders als all die anderen Menschen. Die zweite Hälfte ihres Lebens verbrachte sie in einem kleinen Cottage im Süden Englands. Durch genau diese örtlichen Begebenheiten lernte sie ...

Len Howard war etwas anders als all die anderen Menschen. Die zweite Hälfte ihres Lebens verbrachte sie in einem kleinen Cottage im Süden Englands. Durch genau diese örtlichen Begebenheiten lernte sie die Natur neu kennen. Entdeckte ihren neuen Blick auf die Natur und besonders auf die Vogelwelt.

Autorin Eva Meijer lenkt ganz gezielt den Blick auf diese besondere Frau, die ihr Leben irgendwann so der Natur angepasst hat, dass die Vögel ihre besten Freunde wurden. Meijer beschreibt genau die Grundlagen Howards Studien. Sie zeigt auf wie sie Bezug zu den Tieren aufgebaut hat. Dabei sei gesagt das es sich nicht um eine Biografie handelt sondern vielmehr um eine Erzählung auf einem besonderen Niveau. Sie zeigt eine Frau der es gelang, im wahren Einklang mit der Natur zu leben. Die die Natur und die Umwelt sehr geachtet hat und sie ganz bewusst geschätzt und beobachtet hat. Meijer konfrontiert den Leser mit einigen Fragen die erst im Raum stehen und dann hier und da sehr rund und wohl bedacht beantwortet werden. Mit persönlich hat das Buch unheimlich gut gefallen. Die Perspektive wie dei Geschichte um eben diese Len Howard erzählt wird, war mit äußerst angenehm. Meijers Schreibstil wirkt dabei sei gut formuliert, flüssig und rund. Sie versteht es den Leser am lesen zu halten und wirkt in meine Augen niemals langweilig. Eva Meijer lässt eine besondere Vogelkundlerin nochmals ins Gedächtnis rufen die damals wie heute recht vergessen schien. Aber genau in der heutigen Zeit, wo der Klimawandel mit Sieben-Meilen-Stiefel-Schritten auf uns zu kommt, wo wir alle mehr auf unsere Natur achten sollten, kommt dieses wunderbare Buch gerade recht. Wer sich für die Natur interessiert und besonders für unsere außergewöhnliche und erstaunliche Vogelwelt, muss dieses Buch unbedingt lesen. Von mir bekommt es eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 22.10.2018

Leben MIT der Natur

0

Len Howard hat die Liebe zu wild lebenden Vögeln von ihrem Vater gelernt, denn auch dieser beobachtete Vögel, pflegte verletzte Tiere wieder gesund und band Len in all diese Tätigkeiten ein. Sie wird Geigerin, ...

Len Howard hat die Liebe zu wild lebenden Vögeln von ihrem Vater gelernt, denn auch dieser beobachtete Vögel, pflegte verletzte Tiere wieder gesund und band Len in all diese Tätigkeiten ein. Sie wird Geigerin, durchlebt eine turbulente Pubertät und verdient danach ihr Geld als Geigerin in einem Londoner Orchester. Nach einigen Jahren und einer zerbrochenen Liebe beschließt sie, die laute Großstadt zu verlassen, ihren Job zu kündigen und endlich das zu tun, was sie am meisten mag: sich der Vogelbeobachtung widmen. Sie kauft von ihrem Erbe (nach dem Tod des Vaters) ein kleines Cottage am Waldrand und beginnt ihre Studien.
Sie verbindet sich mit der Natur, die sie vorfindet, macht Entdeckungen und Erfahrungen, die im schnell vorbeiziehenden Alltag keinen Platz finden können. Sie beobachtet die Vögel um sie herum, kümmert sich um sie und gewinnt ihr Vertrauen. Sie teilt ihr Leben mit diesen wunderbaren Tieren, lässt sich völlig auf sie ein und bietet ihnen sogar den Zutritt zu ihrem Haus. Und auch die Vögel merken schnell, dass dieser Mensch es gut mit ihnen meint und keine Gefahr darstellt. Die entstehenden Beziehungen zwischen Len und ihren Mitbewohnern werden von der Autorin sehr einfühlsam und authentisch beschrieben, so dass ich manchmal Tränen in den Augen hatte. Kein Mensch muss die Natur bekämpfen, man kann ganz wunderbar mit ihr leben. Das zeigt uns Len Howard am Beispiel ihrer Vögel.
Ich denke, dass die Autorin selbst auch ein gutes Verhältnis zur Natur hat, denn sonst könnte sie Lens Geschichte nicht so überzeugend darstellen. Ihre Recherchen zu dieser einzigartigen Frau waren intensiv und erfolgreich. Len Howard ist für mich eine bewundernswerte Frau, die ihren Idealen treu bleibt und dafür kämpft.
Der Schreibstil lässt sich gut lesen und vermittelt einprägsam die Atmosphäre der jeweiligen Situation. Die Sätze sind einfach gehalten, oft kurz, so wie die Gedanken im Kopf herumschwirren.
Ich liebe dieses Buch und möchte es jedem nahelegen, der sich als Freund der Natur sieht oder ein besonderes Verhältnis zu unseren gefiederten Freunden hat. Es ist ein Buch, das nachwirkt und indirekt Anregungen für den Umgang mit der Natur und ihren Lebewesen gibt.

Veröffentlicht am 16.10.2018

außergewöhnlicher Lebenslauf interessant erzählt

0

Eva Meijer vermischt in ihrem Roman „Das Vogelhaus“ Fakten und Fiktion, hat für die gelungene Lebensdarstellung der Gwendolen " Len" Howard Originalschauplätze besucht, Veröffentlichungen
sowie noch unveröffentliche ...

Eva Meijer vermischt in ihrem Roman „Das Vogelhaus“ Fakten und Fiktion, hat für die gelungene Lebensdarstellung der Gwendolen " Len" Howard Originalschauplätze besucht, Veröffentlichungen
sowie noch unveröffentliche Werke gelesen und in zwei abwechselnden Erzählsträngen Lens Leben und ihre Forschungsarbeiten beschrieben.

Len Howard ( 1894 – 1973) lebte in England, widmete sich zusammen mit ihrem Vater bereits im Vorschulalter der Pflege und Aufzucht aus dem Nest gefallener oder verletzter Vögel und schrieb bereits als Kind Bücher über ihre Vogelbeobachtungen. Dieses, ihre Liebe zum Geigenspiel, später in einem Orchester, ihre Jugendlieben, ihre Zurückhaltung und ihr Überdruss Menschen gegenüber, ihr Rückzug auf das Land samt ihrem „Vogelhäuschen“ werden im ersten Erzählstrang vermittelt, der 1900 mit ihrer Kindheit beginnt und 1973 kurz vor ihrem Tod endet.

Im zweiten Erzählstrang, beginnend 1938 mit ihrem Einzug in das „Vogelhäuschen“ werden ihre Vogelbeobachtungen erzählt, basierend auf den Originalschriften. Diese Texte wurden kursiv gedruckt und vermitteln eindeutig ihre wahre Leidenschaft, Liebe zu den Vögel, ihren Forscherdrang und selbstverständlich auch Erlebnisse ihres Lebens.

Sehr spannend wird auch, fast ganz nebenbei die Stellung der Frau in der damaligen Gesellschaft erörtert, wobei Len sich eindeutig gegen Heirat und Kindergebähren ausgesprochen hat und ihre Freiheit und Eigenständigkeit liebte; auch Kriegserlebnisse oder Kämpfe der Suffragetten runden die Beschreibungen der Zeit ab.

Der Roman ist spannend erzählt; sowohl Lens Leben als auch der zeitliche Hintergrund werden interessant und gut nachvollziehbar, ihre Entbehrungen und Forschungsarbeiten sehr detailliert vermittelt. Stets kann man erkennen, wie sehr Len für ihre Forschung brannte, welche Verzichte und Entbehrungen damit verbunden waren und wie glücklich sie mit den Vögeln im Garten und Haus zusammenlebte. So interessant die Beschreibungen der Vogelbeobachtungen auch waren, fand ich sie zum Ende des Buches dann aber auch genug, da sich manches wiederholte.

Eva Meijer portraitiert diese eigenwillige, selbstbewußte und wissbegierige Frau sehr ausgewogen, kurzweilig und ansprechend, so dass ich das Buch unbedingt weiterempfehlen würde.