Enttäuschung - besonders das Ende
Inhalt:
Sally, die Protagonistin, wacht benommen auf dem Rücksitz eines Taxis auf. Nachdem sie von dem Taxifahrer aus dem Auto geworfen wird, läuft sie schwankend in Richtung Klippen. Ein Spaziergänger ...
Inhalt:
Sally, die Protagonistin, wacht benommen auf dem Rücksitz eines Taxis auf. Nachdem sie von dem Taxifahrer aus dem Auto geworfen wird, läuft sie schwankend in Richtung Klippen. Ein Spaziergänger wirft sie zu Boden und ruft dann einen Arzt, da er denkt sie will Suizid begehen. Obwohl Sally sich nicht an die letzten Stunden erinnern kann, ist sie sich sicher, dass
sie keinen Selbstmord begehen wollte. Dennoch glaubt ihr niemand aus ihrem Umfeld, nicht einmal ihr Mann.
Nach diesem Vorfall wird sie von ihrer Familie behandelt als wäre sie psychisch labil. Sie weiß auch, dass sie nicht verwirrt ist und versucht herauszufinden, wer ihren Tod leichtfertig in Kauf genommen hat.
Meine Meinung:
- Cover:
Das Cover ist vielversprechend. Eine düstere Stimmung verbreitet sich und erweckt die Neugierde des zukünftigen Lesers. So hat mich dieses Buch schnell überzeugt. Zudem passt das Cover gut zum Inhalt des ersten Kapitel, in welchem Sally sich an der Klippe befindet. Der "Pfad der Lügen" wird angedeutet.
-Schreibstil:
Der Schreibstil vereinfacht das Lesen durch eine einfache Wortwahl. Leider wiederholen sich einige Passagen mehrfach. (Es geht unter anderem ständig darum das Sallys zweites Kind, Theo, nicht schläft.)
Dies stört den Lesefluss, nimmt sämtliche Spannung aus der Geschichte und nervt den Leser schließlich nur noch.
- Handlung und Spannung:
Die Geschichte fängt dramatisch und vielversprechend an. Die ersten Kapitel machen den Leser neugierig und man möchte wissen, was mit Sally passiert ist. Diese Fragen bauen zunächst Spannung auf.
Im zweiten Teil der Geschichte wird diese Spannung jedoch wieder genommen, da es inhaltlich nicht voran geht. Es wird immer deutlicher, dass in der Familie nur gelogen wird.
Die Auflösung des ganzen Geschehnisses im dritten Abschnitt ist enttäuschend. Das Motiv des Täters wirkt unglaubwürdig und erschließt sich dem Leser somit nicht. Und das obwohl sich die Vorahnungen des Lesers durchaus bestätigen. Die eingebauten Klischees und merkwürdigen Zufälle, wie der Ex-Freund Sallys, zeugen für mich von Ideenlosigkeit.
-Charaktere:
Während Sally Schicksal mit ihrem Mann und ihren Kindern realistisch geschildert wird, ist der Rest der Geschichte wenig authentisch. Alles wirkt aufgrund von Übertreibungen konstruiert.
Während einige Personen wie Sally und Kelly sich sehr authentisch verhalten, handeln andere Charaktere für den Leser unverständlich.
Besonders sympathisch war mir keiner der Charaktere, da sie mir alle ein wenig seltsam vorkamen. Wobei man manche Charaktere auch vollständig weglassen könnte (Opa).
Genre:
Die Deklaration als Thriller war ein wenig ungeschickt gewählt, um nicht zu sagen falsch. Man erwartet Spannung und viele überraschende Wendungen.
Geliefert bekommt man diese aber enttäuschenderweise nicht.
Das Buch zeigt im Laufe der Handlung immer mehr die Merkmale eines Psychothrillers, wobei ich auch diese Einstufung nicht hundertprozentig passend finde.
Fazit:
Das anfangs fesselnde Buch wurde immer mehr langweilig und lästig zu lesen, sodass ich mich mehrfach zwingen musste das Buch nicht einfach wegzupacken.
Ich las es bis zum Ende und wurde mit einer mehr als dürftigen Erklärung abgespeist. Viele meiner Fragen bleiben ungeklärt.
Ich persönlich würde das Buch nicht weiterempfehlen, das es mir nicht spannend genug war.