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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2018

Eisiger Krimi, der die Vergangenheit ans Tageslicht holt

Eisrot
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Aus dem Grönländischen Eis wird eine mumifizierte Leiche geborgen. Handelt es sich etwa um einen Nordmann? Das wäre der erste Fund eines Nordmanns und eine Sensation! Der Journalist Matthew Cave reist ...

Aus dem Grönländischen Eis wird eine mumifizierte Leiche geborgen. Handelt es sich etwa um einen Nordmann? Das wäre der erste Fund eines Nordmanns und eine Sensation! Der Journalist Matthew Cave reist nach Grönland um über die Leiche zu berichten. Doch dann verschwindet die alte Leiche und eine neue taucht auf. Matthew Cave wird auf alte Mordfälle hingewiesen, die diesen entsprechen – er beginnt zu ermitteln.

Dieser Krimi, ein Thriller war es für mich nicht, ist sehr rasant. An Spannung fehlte es mir allerdings etwas. Ich war zwar neugierig, wie es weitergeht und endet, aber so richtig gefesselt hat mich dieses Buch nicht. Die Stimmung – Grönland und Eis – kam sehr gut rüber und es fröstelte einen beim Lesen. Allerdings waren die Charaktere mir recht fremd. Sympathisch war mir niemand. Teilweise kam ich auch mit den Namen durcheinander, wodurch dann die Logik und die Zusammenhänge etwas gelitten haben.
Der Schreibstil ist rasant und es werden Handlungsbeschreibungen mit Dialogen abgewechselt. Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen 2014 aus Matthews Sicht und zum anderen Rückblicke auf die Geschehnisse 1973. Das hat mir gut gefallen, denn so war man direkt im Jahr 1973 dabei und konnte selbst daraus Schlüsse ziehen, was nun passiert ist oder nicht. Teilweise gab es noch unerwartete Wendungen. So etwas mag ich auch gern.
Fazit: meins war dieser Grönland-Krimi nicht. Mich konnte weder die Geschichte fesseln, noch die Charaktere überzeugen. Die Idee hinter diesem Krimi hat mir gefallen und der Schreibstil war auch angenehm und flüssig zu lesen, deshalb vergebe ich zwei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 12.10.2018

Langweiliger Roman

Das Café unter den Linden
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Fritzi, eigentlich Elfriede Lack, kommt aus dem Schwabenland ins große, weit entfernte Berlin, dort will sie Schauspielerin werden, am Liebsten würde sie aber gerne Drehbücher schreiben. Doch damit hat ...

Fritzi, eigentlich Elfriede Lack, kommt aus dem Schwabenland ins große, weit entfernte Berlin, dort will sie Schauspielerin werden, am Liebsten würde sie aber gerne Drehbücher schreiben. Doch damit hat sie in ihrem Heimatdorf schon danebengegriffen.

Ich habe mich sehr auf diesen Roman gefreut. Noch nie hatte ich etwas über die Zwanziger gelesen und war nun ganz neugierig darauf mit Fritzi ins Berlin der Zwanziger Jahre einzutauchen. Doch leider wurde ich schwer enttäuscht. Die Geschichte hätte in jedem Zeitalter spielen können. Die Sprache und Ausdrucksweise waren noch das Einzige, das an die Zwanziger erinnerte, deshalb musste wohl auch so häufig im Text daraufhin gewiesen werden, dass es in diesem Zeitalter spielt. Ich hätte mir mehr Informationen über die politische und wirtschaftliche Lage damals gewünscht. Das Politische beschränkte sich darauf, dass erwähnt wurde, dass Kommunisten in der Villa wohnen. In diesem Roman geht es im Endeffekt um das naiv wirkende Tippfräulein Fritzi, die zwar verbal kontra geben kann, aber dennoch recht unterdrückt wirkt. Sie steht im Laufe der Geschichte zwischen zwei Männern. Auch wenn man bei diesen Männern nicht weiß, ob sie sich überhaupt für Frauen zu interessieren. Denn scheinbar sind alle in diesem Roman auftretenden Männer (etwa zehn) homo- oder zumindest bisexuell. Das scheint mir etwas übertrieben. Vor allem verstehe ich den Sinn dahinter nicht. Eine Villa voll mit Künstler, viele davon schwule Kommunisten. Da hätte dann für meinen Geschmack noch etwas kommen müssen – eine Aussage. So war es nur ein langweiliger Roman, der vor sich hinplätscherte und bei dem man auf den ersten zehn Seiten schon errät, wie es enden wird. Über die Zwanziger weiß ich nun nicht mehr als vor der Lektüre. Wirklich schade.
Ansonsten gefällt mir der Schreibstil aber gut. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind auch gut ausgearbeitet und recht unterschiedlich. Es handelt sich um junge Leute, die somit im Krieg aufgewachsen beziehungsweise als sehr junge Menschen gedient haben. Somit hat jeder sein Päckchen zu tragen, was sie authentischer macht.
Leider kann ich den bisherigen guten Bewertungen nicht zustimmen und vergebe nur zwei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Auf der Suche nach dem Thriller

Blutbuche
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Ein neuer Fall für die Fallanalytikerin Emma Carow. In Polen sind drei Briefe aufgetaucht, in denen jemand Hilfe verlangt und behauptet festgehalten und vergewaltigt zu werden. Allerdings sind die Briefe ...

Ein neuer Fall für die Fallanalytikerin Emma Carow. In Polen sind drei Briefe aufgetaucht, in denen jemand Hilfe verlangt und behauptet festgehalten und vergewaltigt zu werden. Allerdings sind die Briefe auf Deutsch verfasst. Deshalb wird nun auch die deutsche Polizei hinzugezogen.

Die Idee hinter diesem Buch ist gut und gefällt mir. Es ist auch recht spannend. Allerdings nicht so spannend, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Es gibt viele Hinweise und Gedankengänge, denen die Ermittler nachgehen. So gab es zumindest Ermittlungsarbeit. Auch wenn ich Emmas Alleingänge doch etwas merkwürdig fand. Emma ist sowieso eine sehr spezielle Persönlichkeit. Mir ist sie sehr unsympathisch und ich kann mich überhaupt nicht in sie hineinversetzen. Sie ist auch in diesem zweiten Teil immer noch besessen von ihrer Vergewaltigung und auch ihr Vergewaltiger taucht immer wieder auf. Wozu? Emmas Kollegen sind auch merkwürdig und bleiben dem Leser sehr fremd. Irgendwie kommen sie auch meist nur zu Wort, um Emma zu beschimpfen oder zu meckern.
Wie schon im ersten Teil gerät Emma wieder in die Hände des Täters. Und wieder wirkt es sehr konstruiert und vor allem unnötig. Es scheint so eine Masche der Autoren zu sein, ihre Heldin am Ende immer noch in Gefahr zu bringen. Mich stört das. Auch, dass sich alles immer nur um Emma selbst dreht nervt. Das ist einfach unrealistisch. So viel Böses und Schlechtes kann sie ja nicht um sich herumhaben.
Der Schreibstil des Autorenduos ist leider gar nicht mein Fall. Ich kann zwar nicht sagen woran es liegt, aber er gefällt mir nicht. Alles wirkt sehr aneinandergereiht, kühl und teilweise auch zu ausschweifend.
Die Idee fand ich gut, die Umsetzung war überhaupt nicht meins, deshalb vergebe ich zwei von fünf Sternen. Dieser zweite Teil hat mir etwas besser gefallen als der erste Teil „Neuntöter“.
Am Ende des Buches bleibt allerdings eine Frage offen – wo ist der Thriller? Dieses Buch ist definitiv eher ein Krimi.

Veröffentlicht am 16.09.2018

Konnte mich nicht überzeugen

Salute!
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Laura Nunziante reist quer durch Europa. Ihr Ziel ist es die Europäer kennen zu lernen und gerne möchte sie etwas zum europäischen Zusammenhalt beitragen. Wie ihr das gelingen soll? Mit Alkohol – viel ...

Laura Nunziante reist quer durch Europa. Ihr Ziel ist es die Europäer kennen zu lernen und gerne möchte sie etwas zum europäischen Zusammenhalt beitragen. Wie ihr das gelingen soll? Mit Alkohol – viel Alkohol! Laura säuft sich während dieser 200 Seiten durch Europa hindurch und erlebt mehr oder weniger lustige Situationen. Ein paar Mal hat sie auch die Möglichkeit zu ernsthafteren Gesprächen. Aber ob sie am Ende erreicht hat, was sie wollte, bezweifle ich. Ich hoffe sie fand ihre Europa-Tour unterhaltsamer als ich, denn ich langweilte mich bei Lesen doch recht häufig. Immer wieder musste ich das Buch zur Seite legen und etwas Anderes lesen.
Der Schreibstil ist ok und lässt sich flüssig lesen. Zwischendurch gibt es viele Dialoge wodurch das Ganze etwas locker und rasant wird. Aber es fehlte mir Inhalt. Es war eher als würde ich in einer Bar dem Gespräch von anderen Leuten lauschen. Wieso man sowas als Buch veröffentlichen muss ist mir schleierhaft.
Da ich die Idee hinter dem Buch, die Reise durch Europa, um Europa und seine Menschen kennen zu lernen ganz lustig fand und es auch so ab und zu lustig wurde, vergebe ich noch zwei von fünf Sternen für dieses Buch.

Veröffentlicht am 01.09.2018

Wie Lauren zum Schauspiel kam und es ihr hierbei erging

Einmal Gilmore Girl, immer Gilmore Girl
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Ich bin ein riesen Gilmore Girls Fan – von der ersten Folge an. Deshalb konnte ich diesem Buch nicht aus dem Weg gehen. Beim Titel dachte ich, dass die Gilmore Girls im Vordergrund stehen und es hauptsächlich ...

Ich bin ein riesen Gilmore Girls Fan – von der ersten Folge an. Deshalb konnte ich diesem Buch nicht aus dem Weg gehen. Beim Titel dachte ich, dass die Gilmore Girls im Vordergrund stehen und es hauptsächlich darum gehen wird, wie es Lauren am Set ergangen ist. Leider beschäftigen sich nur etwa 50 von 250 Seiten mit der Zeit bei Gilmore Girls. Im restlichen Teil des Buches erzählt Lauren auf gewohnt witzige und ironische Art und Weise, von ihrer Ausbildung, ihren ersten Rollen und was in Hollywood so los ist. Was sie für die Zukunft geplant hat? Mal schauen was kommt. Sie hat sich mittlerweile ja auch ein zweites Standbein als Autorin aufgebaut.
Wenn ich den Schreibstil betrachte kann ich sagen das Buch liest sich sehr flüssig und zügig. Es ist gespickt mit Witz, Humor und Ironie. Auch eine gesunde Menge Selbstironie fehlt nicht. Es wirkt sehr loreleiig. Nun weiß ich natürlich nicht, wie Lauren selbst so drauf ist. Ob sie eben eine Lorelei ist, oder ob sie den Stil nur für dieses Buch verwendet hat. Deswegen könnte ich mich damit nicht ganz so anfreunden, es wirkte auf mich recht aufgesetzt.
Gefallen hat mir, dass in diesem Buch auch einige Bilder enthalten sind! Das zeigt auch Laurens äußere Veränderung.
Sehr, sehr schade finde ich, dass die Gilmore Girls so kurz kommen. Als absoluter Gilmore Girls Fan wollte ich natürlich mehr hören. Das letzte Kapitel war dann ganz nach meinem Geschmack. Es enthielt Auszüge aus Laurens Tagebuch zum Dreh von „Ein neues Jahr“. Hier empfiehlt es sich sehr erst die Filme zusehen und dann das Buch zu lesen, ansonsten wird man gespoilert.
Wer natürlich einfach nur etwas über die Schauspielerin Lauren Graham wissen möchte und daran interessiert ist, wie sie zu der wurde, die sie heute ist, der ist hier vollkommen richtig. Da das Buch aber leider meine Erwartungen nicht erfüllen konnte vergebe ich nur zwei von fünf Sternen.