Cover-Bild Habt alle ein schönes Fest und einen warmen Ofen!
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Propyläen Verlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 21.09.2018
  • ISBN: 9783549076453

Habt alle ein schönes Fest und einen warmen Ofen!

Weihnachtsbriefe berühmter Frauen und Männer
Rainer Wieland (Herausgeber), Petra Müller (Herausgeber)

Ob man das „nach Tannen und Wachskerzen duftende Fest“ so innig liebt wie Paula Modersohn-Becker oder sich dem Weihnachtsrummel eher entzieht wie Erich Maria Remarque – jeder der Verfasser dieser Briefe feiert Weihnachten auf seine Weise. Und doch haben sie alle eins gemeinsam: Sie verstehen es, für das Fest der Feste die richtigen Worte zu finden.

Thomas Mann sorgt sich um seine Gesundheit und übt auch in den Tagen vor dem Fest eiserne Selbstdisziplin: „Jeden zweiten Morgen empfange ich den Turnmeister, der mich 40 mal hüpfen lässt.“ Mark Twain schreibt seiner Tochter Susi vom Palast des Weihnachtsmanns auf dem Mond, und Rosa Luxemburg feiert ihr drittes Weihnachten im Gefängnis. Über die Briefe von Schriftstellern, Künstlern und Philosophen schauen wir in die Fenster fremder Weihnachtsstuben, erleben glanzvolle  Festlichkeiten, einsame Abende und eine Roadmovie im Mercedes-Benz durch das winterliche Washington. Persönliche Bekenntnisse großer Autoren, die amüsieren, berühren und nachdenklich stimmen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2020

Weihnachtsbriefe berühmter Frauen und Männer - sehr lesenswert!

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"Habt alle ein schönes Fest und einen warmen Ofen" - Hrsg. und kommentiert von Petra Müller und Rainer Wieland erschien Propyläen/Gruppe Ullstein Verlag 2018. Dieses wunderschöne Buch stand bereits letztes ...

"Habt alle ein schönes Fest und einen warmen Ofen" - Hrsg. und kommentiert von Petra Müller und Rainer Wieland erschien Propyläen/Gruppe Ullstein Verlag 2018. Dieses wunderschöne Buch stand bereits letztes Jahr auf meinem "Weihnachts-Leseprogramm" und in diesem - etwas anderen Jahr der Pandemie hat es mich an den Weihnachtstagen und in der Adventszeit sehr gut unterhalten.

Die Autoren haben sehr persönliche Weihnachtsbriefe an Menschen, denen die berühmten Schriftsteller, Komponisten, Märchendichter, Bildhauer und Maler nahestanden; seien es Ehefrauen oder Männer, Freunde oder Gönner, in diesem Buch literarisch brillant zusammengestellt, dass es eine Freude ist, sowohl die Briefe selbst als auch die Kommentare der AutorInnen, die ein tieferes Verständnis zu Person und Texten geben, zu lesen.

Besonders berührt haben mich die Weihnachtsbriefe an seine Kinder von J.R.R. Tolkien, der vielen FreundInnen der Fantasie als Autor des "Hobbits" und "Der Herr der Ringe" bekannt ist: Bereits die Überschrift, die dem Brief entnommen ist, zeugt von dessen Humor, Fantasie und Vorstellungskraft: "Die Nordpolspitze ist mitten entzweigebrochen und auf das Dach meines Hauses gefallen", so Tolkien. Auch Helene Hanff's Briefe aus New York, die später veröffentlicht werden sollten, haben mich sehr amüsiert (obgleich die Autorin so spartanisch lebte (1978), dass ihre Kleiderstange unter den Mänteln der vielen Gäste zum Weihnachtsessen in der winzigen Wohnung das Zeitliche segnete, was das Ende der Weihnachtspartys mit Freunden bedeutete...

Auch von Soldatenweihnachten (Franz Marc an seine Frau Maria) ist zu lesen und Heinrich Böll empfand "die militärischen Erheiterungsaktionen" am Christfest als eine Qual - und beschreibt sehr glaubwürdig, weshalb. Wir lesen vom berühmten Märchendichter Hans Christian Andersen, dass er Weihnachten oft im Schloss der Grafen von Moltke verbrachte und stets "auf fliegenden Koffern" lebte, nie sesshaft war. Als der jüngste Sohn des Grafen an Typhus starb, war das Schloss an Weihnachten ein Trauerhaus geworden und Moltke blieb "in den Mauern Kopenhagens": Sicher sehnte er sich nach dem üppigen und unterhaltsamen Fest, was in das Märchen um den kleinen Tannenbaum eingeflossen sein mochte (das ich sehr gerne mag und weshalb ich lieber seit vielen Jahren einen kleinen, künstlichen Baum mein eigen nenne, der immer wieder zum Leuchten gebracht werden kann, statt ihn bar aller Nadeln entsorgen zu müssen....

Als große (frühere) Bewunderin des intellektuellen Paares ihrer Zeit Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre habe ich mit großem Interesse deren Korrespondenz, zumindest ausschnittweise, folgen können und hatte einen Einblick in die "offene Beziehung" der beiden, die sich jedoch im Leben und wohl auch im Schreiben ein Anker waren. Der Brief Brigitte Reimanns an ihre Jugendfreundin berührte mich tief und sehr beeindruckt war ich vom nur neunjährigen Wilhelm Busch, der an seine (mit Emotionen geizenden) Eltern einen rührenden Weihnachtsbrief schrieb und sich für seine neuen Hosen bedankte (er wuchs bei seinem Onkel, einem Pfarrer auf, der ihm die Grundlagen des Zeichnens u.v.a. beibrachte). Der (zeitlebens wohl schüchterne) Chopin traf mit seinem Brief an einen Freund ebenfalls mein Herz und mit den schönsten Weihnachtsbrief fand ich im letzten der Briefreihe von Theodor Fontane an Mathilde von Rohr, mit der er offenere Worte fand als seiner Frau gegenüber und der bis ins hohe Alter trotz seinem schriftstellerischem Fleiß (und Können) mit seiner Familie oftmals in Geldnot war; am Existenzminimum lebte, bis er 70 Jahre alt war... Besonders das im Buch abgedruckte Gedicht von Fontane, das auch eine Art Lebensbilanz ist, erweckt das Gefühl, dass der berühmte Schriftsteller recht eins war mit sich selbst. Gerade an Weihnachten sicher ein eher gutes Gefühl!

Fazit:

Ein wundervoller Band mit den schönsten Weihnachtsbriefen berühmter Persönlichkeiten aus dreihundert Jahren, der nachdenklich stimmt, prächtig unterhält, den Leser die "BriefeschreiberInnen" aus einer großen Nähe entdecken lässt und vom Autorenduo Müller/Wieland in den jeweiligen Kommentaren ein interessantes, abgerundetes Bild der jeweiligen Eindrücke erhält. Ein Buch, das ich absolut weiterempfehlen möchte - ein literarischer Genuss, ganz besonders in der Advents- und Weihnachtszeit. 4,5*

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Veröffentlicht am 18.10.2018

Berühmte Weihnachtsbriefe

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Petra Müller und Rainer Wieland haben schönste Briefe berühmter Männer und Frauen zusammengetragen. Egal, ob diese an Verwandte, Geliebte, Freunde oder Bekannte geschrieben wurden: sie sind wunderbarer ...

Petra Müller und Rainer Wieland haben schönste Briefe berühmter Männer und Frauen zusammengetragen. Egal, ob diese an Verwandte, Geliebte, Freunde oder Bekannte geschrieben wurden: sie sind wunderbarer Lesestoff, für den man sich Zeit nehmen sollte. Zu Wort kommen u.a. Thomas Mann, Mark Twain, Hans Christian Andersen, Oscar Maria Remarque, Rosa Luxemburg und viele andere.
Eingeleitet wird das Buch mit Zitaten aus den darauffolgenden Briefen, eine gute Einstimmung auf das Thema Weihnachten. Die Briefe selbst sind liebevoll, ironisch, heiter, melancholisch, erwartungsvoll und spiegeln das Leben der Verfasser wieder, sind ein Stück Zeitgeschichte.
Vervollständigt wird jedes Schriftstück durch die Anmerkungen der Autoren zur Biographie der Briefverfasser, dadurch kommt man den Personen viel näher und sieht Hintergründe zum Geschriebenen.
Dieses Buch aus dem Propyläen Verlag eignet sich besonders in der Adventszeit als besinnliche Lektüre.