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Veröffentlicht am 18.10.2018

Die große Überraschung blieb leider aus...

Love Letters to the Dead
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Jugendbücher zählen zu meinem bevorzugten Genre und da ich über dieses Buch schon sehr viel Gutes gehört hatte, begann ich mit großen Erwartungen zu lesen.

Im Buch geht es um Laurel, dessen ältere Schwester ...

Jugendbücher zählen zu meinem bevorzugten Genre und da ich über dieses Buch schon sehr viel Gutes gehört hatte, begann ich mit großen Erwartungen zu lesen.

Im Buch geht es um Laurel, dessen ältere Schwester bei einem Unglück ums Leben kam. Mays Tod hat die Familie zerrissen und jeder muss nun selbst sehen wie er dieses Trauma für sich verarbeitet. Laurel tut dies durch Briefe an tote Prominente. Wird ihr das helfen?

Die Geschichte in Briefform zu erzählen ist in meinen Augen eine brillante Idee, denn so etwas habe ich schon lange nicht mehr vor Augen gehabt. Ich hatte ja erst meine Zweifel, ob am Ende ein stimmiges Gesamtkonzept entsteht, aber das war dann durchaus gelungen.

Laurel ist für mich durchaus eine typische Jugendliche mitten in der Pubertät. Sie ist keine Kämpfernatur, lässt sich eher mit dem Strom treiben und tut was man ihr sagt. Ihr Charakter wirkt stellenweise sehr blass, stets überstrahlt von der großen Schwester. Gerade dadurch wird ihre Hoffnungslosigkeit in meinen Augen recht deutlich. Bedenklich an ihr fand ich eigentlich nur, dass sie ihre tote Schwester so in den Himmel lobt und dauernd sein will wie sie, anstatt einfach mal sie selbst zu sein. Es fällt schwer sich mit ihr zu identifizieren und ihr Handeln zu verstehen.

Von den angeschriebenen verschiedenen Prominenten kannte ich einige, aber nicht alle. Die Auswahl hatte aber in meinen Augen schon etwas für sich, denn so finden auch Erwachsene Zugang zu dem Buch.

Ansonsten werden neben der Trauerbewältigung typische, alltägliche Teenagerprobleme wie erste Liebe, Homosexualität, Mobbing, etc. behandelt.

Als Leser tappt man ja lange im Dunkeln, was Laurel eigentlich noch umtreibt. Die Auflösung war für mein Empfinden aber etwas zu hart gewählt. Hier wollte die Autorin offenbar noch einen richtigen Brocken platzieren. Auch das recht positive Ende, was mir gut gefallen hat, beißt sich so ein wenig mit der Offenbarung von Laurels Geheimnis.

Mir hat dieser Jugendroman von Ava Dellaira recht gut gefallen, aber der große Wurf war es nicht. Da gibt es andere Bücher, die mich deutlich mehr berührt haben. In wenigen Tagen werde ich Laurel und ihre Geschichte wohl wieder vergessen haben.

Fazit: Das Buch ist definitiv mal etwas anderes und sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene gut zu lesen. Durchaus lesenswert, aber kein Must- Read!

Veröffentlicht am 18.10.2018

Was es bedeutet ein Seeker zu sein...

Die Clans der Seeker (1). Die Stunde des Fuchses
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Fantasy lese ich ja eher selten, aber hier klang der Klappentext so spannend, dass meine Neugierde einfach befriedigt werden wollte und so begann ich unvoreingenommen und völlig emotionslos mit der Lektüre.

In ...

Fantasy lese ich ja eher selten, aber hier klang der Klappentext so spannend, dass meine Neugierde einfach befriedigt werden wollte und so begann ich unvoreingenommen und völlig emotionslos mit der Lektüre.

In der Geschichte selbst geht es um drei Freunde, die vor dem Scheideweg ihres Lebens stehen. Sie sind kurz davor zu den Seekern zu gehören, die für die Schwachen und Unterdrückten dastehen. Doch dann kommt alles anders als gedacht, weil die Seeker nicht die sind, für die sie unsere Freunde gehalten haben. Zudem müssen Quin, John und Shinobu bald feststellen, dass nicht alles ist wie es scheint, selbst die eigenen Freunde nicht. Wie geht man damit nur um?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Geschichte und begleitet unsere unterschiedlichen Protagonisten. Aufgrund dieser Perspektivwahl bekommen wir von jedem etwas mit. Das Einlesen fiel mir anfänglich etwas schwer, denn ich musste mich zunächst an die Protagonisten gewöhnen, denn nur nach und nach erfährt man etwas über sie. Doch der flüssige Schreibstil macht es einem leicht schnell voranzukommen.

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den ersten Band einer Reihe, was man auch merkt, da sich die Autorin Zeit nimmt den Leser in die Welt einzuführen und viele Fragen aufgeworfen werden, die hier nicht alle beantwortet werden.

Quin, John und Shinobu sind alle für sich sehr interessant, wobei ich am meisten mit Quin mitgefiebert habe. Sie ist ein Beispiel dafür, dass man auch trotz Fehlern selbstbewusst auftreten und seinen Mann stehen kann. Na ja und zudem finde ich meist schneller Zugang zu weiblichen Charakteren.

Die gewählten Schauplätze fand ich sehr interessant, weil es Länder sind, wo ich schon immer mal hin wollte, es aber nie geschafft habe. Zudem ist es toll, dass diese Fantasygeschichte nicht in einer neu erdachten Welt spielt, sondern schon bei uns auf Erden, nur eben unter anderen Voraussetzungen.

Die Besonderheit an dem Buch ist wohl, dass es zahlreiche Wendungen gibt, mit denen man einfach nicht rechnet. Ich tappe gern mal im Dunkeln und hier trifft das wirklich sehr oft zu. Dadurch bleibt die Spannung auch konstant erhalten.

Fazit: Ideenreiche Fantasygeschichte, die ich gern gelesen habe. Ich freue mich auf die Fortsetzung und spreche eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 18.10.2018

Was tun, wenn deine beste Freundin verschwunden ist?

Missing Girl - Verschollen
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Der Klappentext und das Cover ließen mich auf diesen Debütroman aufmerksam werden und ich begann ohne übermäßige Erwartungen mit dem Lesen.

In der Geschichte geht es um Kalah, die nach einem Schulwechsel ...

Der Klappentext und das Cover ließen mich auf diesen Debütroman aufmerksam werden und ich begann ohne übermäßige Erwartungen mit dem Lesen.

In der Geschichte geht es um Kalah, die nach einem Schulwechsel völlig begeistert davon ist, dass Beth und Britney, die beliebtesten Mädchen der Schule, gerade sie zur Freundin haben wollen. Doch sie wird das Gefühl nicht los, dass ihre neuen Freundinnen Geheimnisse vor ihr haben. Kann dies wirklich sein? Als Beth an ihrem 18. Geburtstag spurlos verschwindet, gerät Kalah ins Grübeln und begibt sich auf Spurensuche. Wird sie das Geheimnis des "Missing Girls" lüften können?

Die Handlung wird uns über Kalah als Ich- Erzählerin nahe gebracht. So ist es uns möglich Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelt zu bekommen.

Der Schreibstil der Autorin macht es leicht in die Geschichte zu finden. Sie benutzt Umgangs- und Jugendsprache, so dass man jederzeit abkauft, dass hier ein Teenager von seinen Problemen und Erlebnissen berichtet.

Mit den dargestellten Charakteren tat ich mich etwas schwer, da sie allesamt doch recht egozentrisch sind, was aber vielleicht am Alter der Akteure liegt, denn als Jugendlicher denkt man ja oft der Nabel der Welt zu sein.

Die Handlung ist spannend, hat aber für meine Begriffe eher wenig mit einem Thriller zu tun, sondern fühlte sich für mich wie ein reines Jugendbuch mit Spannungselementen an. An ein wenig Tiefgang fehlt es hier ebenfalls, was ich bei einem Jugendbuch aber auch nicht zwingend erwarte.

Für meinen Geschmack kam gut rüber, was Gerüchte mit anderen Menschen machen. Die meisten Leute glauben lieber den Gerüchten als sich vielleicht selbst eine Meinung zu bilden und manchmal ist ja am Buschfunk auch wirklich etwas dran.

Passend fand ich auch das Einstreuen von Unsicherheit, welchem Geschlecht man denn nun mehr zugeneigt ist, denn in dem Alter ist man ja noch auf dem Weg sich selbst zu entdecken und zu finden.

Fazit: Ein gelungenes Debüt, dass mich gut unterhalten hat. Für alle, die keinen blutigen Thriller erwarten genau richtig. Lesenswert!

Veröffentlicht am 18.10.2018

Zeitreisen für Fortgeschrittene...

WARP (Band 3) - Die Katzenhexe
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Nachdem mich der zweite Band "Der Klunkerfischer" enttäuscht hatte, wollte ich aber dennoch wissen wie die Trilogie endet, da der erste Teil "Der Quantenzauberer" sich so hervorragend las.

In meinen Augen ...

Nachdem mich der zweite Band "Der Klunkerfischer" enttäuscht hatte, wollte ich aber dennoch wissen wie die Trilogie endet, da der erste Teil "Der Quantenzauberer" sich so hervorragend las.

In meinen Augen sollte man auf jeden Fall die beiden Vorgänger kennen, sonst wird man Verständnisprobleme bekommen. Zudem sollte man auch eine gehörige Portion Fantasie mitbringen, um die erdachten Wurmlöcher und Co des Autors sich auch vorstellen zu können.

In diesem Band befinden sich unsere lieb gewonnenen Charaktere Riley und Chevie im Jahr 1647, wo die Hexenverfolgung gerade stark in Mode ist. Da verwundert es dann auch kaum, dass unsere Zeitreisenden schnell für solche gehalten werden. Können sie dem Mob entkommen und vor allem: werden sie Garrick endlich bezwingen können?

Gut gefallen hat mir, dass der Roman damit startet, dass man erfährt was bisher geschah. Da die Lektüre von Teil zwei für mich schon über ein Jahr her ist, hat das Erinnerungslücken gefüllt und so habe ich mich schnell wieder in der Geschichte zurechtfinden können.

Die massiven Gewaltszenen, die mir im zweiten Band so gar nicht lagen, hat Colfer hier zwar nicht gänzlich abgestellt, aber sie bestimmen nicht mehr ausschließlich die Handlung. Zudem hat der Autor zu seinem Humor zurückgefunden, so dass man beim Lesen ein ums andere Mal auch schmunzeln kann.

Etwas geschwommen bin ich bei den Wurmlöchern und dem Riss im Weltengefüge, da kam ich nicht immer ganz mit. Wahrscheinlich sollte man bei den Punkten einfach nicht so sehr darüber grübeln, sondern die Darstellung des Autos als gegeben hinnehmen.

Besonders erfreut hat mich hier wieder einmal Riley als Charakter. Er ist einfach so herzensgut, das kann man nur schwer begreifen. Ich fand einfach toll, dass er trotz allem was der schrecklichen Garrick getan hat, kein Mörder sein möchte.

Garrick ist als Protagonist wirklich dazu geboren dem Leser Albträume zu verpassen. Hier fand ich gut, dass trotzdem zwischendurch durchblitzt, dass er nicht immer so war und auch er mal etwas Menschliches an sich hatte.

Fazit: Für mich ein guter Abschluss der Reihe und eine deutliche Verbesserung zu Band 2. Wer Teil eins mochte, der wird mit diesem Abschluss ebenfalls glücklich werden, gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 18.10.2018

Wenn Gewalt dein Leben bestimmt...

Gun Love
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Auf das Buch bin ich vor allem durch das auffällige Cover aufmerksam geworden. Ein Krokodil, dessen Zähne ausschließlich aus Gewehrpatronen bestehen, das sieht man doch eher selten.

In der Geschichte ...

Auf das Buch bin ich vor allem durch das auffällige Cover aufmerksam geworden. Ein Krokodil, dessen Zähne ausschließlich aus Gewehrpatronen bestehen, das sieht man doch eher selten.

In der Geschichte geht es um Pearl und ihre Mutter Margot, die seit Jahren als Obdachlose in einem Auto leben. Während draußen im Trailerpark die Waffen regieren, herrschen im Inneren des Wagens die Träume vor. Was wird das Leben für die beiden Träumerinnen parat halten?

Jennifer Clement schafft es durch ihre sehr bildhafte Sprache den Leser direkt einzufangen. Auch wenn die Gegend noch so trostlos ist, kann man sie sich anhand von Vergleichen und sprachlichen Bildern sofort vorstellen.

Die Autorin zeichnet das Bild der heutigen Gesellschaft in Amerika, in der Waffen zum Alltag gehören. Manche Passagen lesen sich eher wie eine Art Karrikatur, sind aber dennoch so voller Wahrheit, dass es einem beim Lesen beinahe schmerzt.

Pearl hat mich bereits auf den ersten Seiten für sich einnehmen können, denn ihr trostloses Leben ist schon sehr bedrückend. Am liebsten würde man sie immer wieder in den Arm nehmen und sie trösten wollen.

An Mutter Margot mochte ich ihre Zuversicht und dass sie trotz allem das Träumen nicht aufgegeben hat.

Als besonderer Charakter ist mir zudem Noelle aufgefallen, die ich sehr mochte, die mir aber zur selben Zeit auch Gänsehaut verschafft hat.

Das Ende ist offen, viele Fragen bleiben ungeklärt. Das sorgt dafür, dass man noch lange über das Buch nachdenkt und sich im Geiste die Geschichte weiterspinnt wie es einem als Leser am angenehmsten ist.

Fazit: Gesellschaftskritik par excellence. Ich habe mich richtig gut unterhalten gefühlt, auch wenn mich die Lektüre doch sehr traurig gestimmt hat.