Die große Überraschung blieb leider aus...
Love Letters to the DeadJugendbücher zählen zu meinem bevorzugten Genre und da ich über dieses Buch schon sehr viel Gutes gehört hatte, begann ich mit großen Erwartungen zu lesen.
Im Buch geht es um Laurel, dessen ältere Schwester ...
Jugendbücher zählen zu meinem bevorzugten Genre und da ich über dieses Buch schon sehr viel Gutes gehört hatte, begann ich mit großen Erwartungen zu lesen.
Im Buch geht es um Laurel, dessen ältere Schwester bei einem Unglück ums Leben kam. Mays Tod hat die Familie zerrissen und jeder muss nun selbst sehen wie er dieses Trauma für sich verarbeitet. Laurel tut dies durch Briefe an tote Prominente. Wird ihr das helfen?
Die Geschichte in Briefform zu erzählen ist in meinen Augen eine brillante Idee, denn so etwas habe ich schon lange nicht mehr vor Augen gehabt. Ich hatte ja erst meine Zweifel, ob am Ende ein stimmiges Gesamtkonzept entsteht, aber das war dann durchaus gelungen.
Laurel ist für mich durchaus eine typische Jugendliche mitten in der Pubertät. Sie ist keine Kämpfernatur, lässt sich eher mit dem Strom treiben und tut was man ihr sagt. Ihr Charakter wirkt stellenweise sehr blass, stets überstrahlt von der großen Schwester. Gerade dadurch wird ihre Hoffnungslosigkeit in meinen Augen recht deutlich. Bedenklich an ihr fand ich eigentlich nur, dass sie ihre tote Schwester so in den Himmel lobt und dauernd sein will wie sie, anstatt einfach mal sie selbst zu sein. Es fällt schwer sich mit ihr zu identifizieren und ihr Handeln zu verstehen.
Von den angeschriebenen verschiedenen Prominenten kannte ich einige, aber nicht alle. Die Auswahl hatte aber in meinen Augen schon etwas für sich, denn so finden auch Erwachsene Zugang zu dem Buch.
Ansonsten werden neben der Trauerbewältigung typische, alltägliche Teenagerprobleme wie erste Liebe, Homosexualität, Mobbing, etc. behandelt.
Als Leser tappt man ja lange im Dunkeln, was Laurel eigentlich noch umtreibt. Die Auflösung war für mein Empfinden aber etwas zu hart gewählt. Hier wollte die Autorin offenbar noch einen richtigen Brocken platzieren. Auch das recht positive Ende, was mir gut gefallen hat, beißt sich so ein wenig mit der Offenbarung von Laurels Geheimnis.
Mir hat dieser Jugendroman von Ava Dellaira recht gut gefallen, aber der große Wurf war es nicht. Da gibt es andere Bücher, die mich deutlich mehr berührt haben. In wenigen Tagen werde ich Laurel und ihre Geschichte wohl wieder vergessen haben.
Fazit: Das Buch ist definitiv mal etwas anderes und sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene gut zu lesen. Durchaus lesenswert, aber kein Must- Read!