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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2018

Besessen

Die Herren der Unterwelt 14: Schwarze Sehnsucht
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Die unsterblichen Prinzen Puck und Sin leben in Amaranthia, wo der Krieg an der Tagesordnung ist. Durch einen Verrat ist Puck nun gezwungen den Dämonen der Gleichgültigkeit zu beherbergen, was all seine ...

Die unsterblichen Prinzen Puck und Sin leben in Amaranthia, wo der Krieg an der Tagesordnung ist. Durch einen Verrat ist Puck nun gezwungen den Dämonen der Gleichgültigkeit zu beherbergen, was all seine Pläne für sein Reich und seine Familie zunichte macht. Um sich selbst und alle anderen zu retten braucht der Gillian Shaw, die davon wenig begeistert ist.

Ich muss gestehen, dass ich es geschafft habe zu übersehen, dass es sich bei dem Vorliegenden Buch um den 14ten Band der Reihe „Die Herren der Unterwelt“ handelt, da mir dreizehn Vorgängerbände, aber nun doch etwas viel waren zum Nachlesen, habe ich mein Glück versucht und bin ohne Vorwissen in die Geschichte abgetaucht.
Und was soll ich sagen, ich fand mich erstaunlich gut zurecht und die Geschichte ließ sich flüssig und flott lesen. Zwar gab es hier und da die ein oder andere Verwirrung, aber das bleibt ja nicht aus, wenn man den Regeln der dargestellten Welt dreizehn Bände hinterher hängt.

Sowohl Puck als auch Gillian waren gut gezeichnet und jeder auf seine Art in Szene gesetzt. Beide hatten ihre guten und ihre weniger guten Momente und alles in allem bin ich ihrer Geschichte gerne gefolgt auch wenn das Buch ruhig ein paar Seiten weniger hätte haben können.

Das Buch war was nettes für Zwischendurch, aber nichts, was länger im Gedächtnis bleibt. Trotzdem eine ganz nette Geschichte.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Unstimmigkeiten

Die letzte erste Nacht
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Tate würde das Erlebte gerne wiederholen. Trevor hält es für den größten Fehler, den er hätte begehen können. Sie waren miteinander im Bett gelandet. Zwischen Wollen und Distanz müssen die beiden jetzt ...

Tate würde das Erlebte gerne wiederholen. Trevor hält es für den größten Fehler, den er hätte begehen können. Sie waren miteinander im Bett gelandet. Zwischen Wollen und Distanz müssen die beiden jetzt nicht nur herausfinden, was sie wirklich wollen, sondern auch mit dem Ballast fertig werden, den beide mit sich herumtragen.

Ich mag den Schreibstil der Autorin, in dem sich Witz, Emotionen jeglicher Art und auch Ernsthaftigkeit auf eine meist sehr unterhaltsame Art und Weise verbinden und für ein unterhaltsames Lesevergnügen sorgen. Was ja schon mal die halbe Miete ist, sozusagen. Wenn nun aber die zweite Hälfte nicht passt, wird es schwierig bei der Geschichte abschalten zu können und zwischen die Zeilen zu tauchen. Und genau dies ist hier leider passiert. Ich wurde mit Tate und Trevor einfach nicht warm, geschweige denn, dass ich sie mir als harmonisches Pärchen vorstellen konnte. Für mich stimmte weder die Chemie zwischen den Charakteren als auch die Chemie zwischen Leser und Charakteren. Da war kein knistern, kein mitfiebern. Ich war die meiste Zeit von den beiden leider eher genervt, vor allen von Tate, ohne wirklich den Finger drauf legen zu können. Ich kann damit leben, wenn das Drumherum etwas wackelig ist, solange die Charaktere es schaffen mich zu packen. Aber schwache Charaktere gegen leider gar nicht. Da mag der Schreibstil noch so mitreißend sein. Da stellt sich bei mir kein Lesevergnügen ein und lesen wird eher zur Qual.

Wie gesagt, ich mag die Bücher der Autorin eigentlich sehr gerne, aber hier ist der Funke einfach nicht übergesprungen. Schade.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Verrückte Welt

Die Hungrigen und die Satten
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In einer Welt, in der Europa seine Flüchtlingsgrenzen hinter die Sahara verlegt hat um einen weiteren Zustrom zu verhindern, entsteht ein riesiges Flüchtlingscamp. Und genau da soll eine TV-Doku gedreht ...

In einer Welt, in der Europa seine Flüchtlingsgrenzen hinter die Sahara verlegt hat um einen weiteren Zustrom zu verhindern, entsteht ein riesiges Flüchtlingscamp. Und genau da soll eine TV-Doku gedreht werden.

Timur Vermes' Erstling hatte ich seinerzeit innerhalb kürzester Zeit verschlungen und war begeistert. Dementsprechend hatte ich eine gewisse Erwartungshaltung an sein neues Buch, auch wenn ich versucht habe es vollkommen unvoreingenommen zu lesen – sofern es mir möglich war jedenfalls.
Das man eine Satire nicht wirklich ernst nehmen kann, versteht sich von selbst, aber doch bleibt doch immer ein gewisser wahrer Kern zurück, der zum Nachdenken anregen kann.

Um jetzt aber zur eigentlich vorliegenden Geschichte zu kommen, präsentiert uns der Autor hier ein Sammelsurium an unterschiedlichen Charakteren, die alle auf ihre ganz eigne Art sehr gut gezeichnet sind. Dabei haben nicht mal alle Namen. So gibt es sowohl quasi Namenlose Charaktere wie den Flüchtling oder den Staatssekretär als auch welche mit Namen, wie Nadeche Hackenbusch oder Astrid von Roell zum Beispiel. Manche der vorkommenden Charaktere entwickeln sich positiv weiter, andere eher negativ. Wer welche Richtung einschlägt wird aber nicht verraten. Was ich aber verrate, ist, dass das Englisch, welches der Autor der Hackenbusch in den Mund legte, mir die Nackenhaare zu berge stehen ließ.

Auch die Darstellung der Gegebenheiten ist dem Autor gut gelungen und er zeigt dem Leser eine Welt in der die Gegensätze des Flüchtlingscamp und der westlichen Wohlstandsgesellschaft deutlich zu Tage treten. Politik vs. Menschlichkeit. Oberflächlichkeit vs. Hoffnungslosigkeit.

Aber trotz der guten Präsentation des Stoffes, konnte das Buch mich nicht von sich überzeugen, dafür war es im Gesamten einfach zu schwerfällig und ließ keinen flüssigen Lesefluss aufkommen.
War nicht so ganz meins.

Veröffentlicht am 20.10.2018

Heilige Nacht, tödliche Nacht

Der Schmetterling
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Heilig Abend. Erwartungsvolles warten auf den Weihnachtsmann. Doch der, der dann vor der Tür steht bringt keine Geschenke, sondern den Tod.

Das Cover lässt leicht erkennen, das dieser Krimi einen nach ...

Heilig Abend. Erwartungsvolles warten auf den Weihnachtsmann. Doch der, der dann vor der Tür steht bringt keine Geschenke, sondern den Tod.

Das Cover lässt leicht erkennen, das dieser Krimi einen nach Schweden entführt, was Fans von skandinavischer Spannungsliteratur schnell auf ihn aufmerksam machen sollte.

Mich persönlich konnte dieser Krimi leider nicht vollständig von sich überzeugen. Zwar verfügt er durchaus über eine ansprechende Sprache und lässt sich auch flüssig und zügig lesen, aber es fehlte mir dann letztendlich doch etwas die Spannung und dieser letzte, kleine Funke, der einen bis zum Ende an die Seiten fesselt. Der Anfang des Buches war noch sehr eindringlich und hatte dieses kurzen Gruselmoment, wenn das Böse seinen Auftritt hat. Aber schon bald darauf plätscherte die Handlung nur noch so dahin und mit ihr die Ermittlungen, die irgendwie in den Hintergrund rückten.
Die persönlichen Probleme der Ermittler hingegen nahmen einen recht großen Teil des Buches ein – einen zu großen, denn diese waren mannigfaltig. Das der leitende Ermittler so sein Päckchen zu tragen hat, kennt man ja schon, aber hier war es mit einfach zu viel und ich wurde mit den Charakteren nicht warm. Sei es Johann Rokka, Janna, die Kriminaltechnikerin, oder Mans, der trauernde Ehemann – keiner von ihnen war mir wirklich sympathisch.

Ein Krimi ohne Spannung, ist kein Krimi, weswegen ich wohl eher kein weiteres Buch der Autorin lesen werde. War einfach nicht meins.

Veröffentlicht am 18.10.2018

Erinnerungen und die Gegenwart

Honolulu King
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Früher war Hardy der Steel-Gitarrist der Band Honululu King, doch die Zeiten sind schon lange vorbei. Heute steht er hinter der Theke seines Toko und denkt an vergangene Zeit, auch an seine Kindheit in ...

Früher war Hardy der Steel-Gitarrist der Band Honululu King, doch die Zeiten sind schon lange vorbei. Heute steht er hinter der Theke seines Toko und denkt an vergangene Zeit, auch an seine Kindheit in Indonesien, zur Zeit der japanischen Besatzung.

Das Cover könnte die Vermutung aufkommen lassen, das sich unter dem Buchdeckel eine fröhlich, unbeschwerte Geschichten verbergen könnte, die einem ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Aber dem ist nicht so.
Wenn man dieses Buch liest, muss man sich darauf einstellen mit viel Traurigkeit konfrontiert zu werden, in ihren verschiedensten Erscheinungsformen und einem Grundton, der quasi von dieser Traurigkeit durchdrungen ist und nur wenig Raum lässt für Fröhlichkeit. So erging es jedenfalls mir, beim Lesen von „Honululu King“, so dass es mir von Seite zu Seite schwerer fiel weiter zu lesen. Es war anstrengend sich durch diese so deprimierenden Zeilen zu kämpfen und mit so vielen Eindrücken konfrontiert zu werden.
Das auch die Charaktere die meiste Zeit eher düsteren Gedanken nachhängen ist da auch nicht hilfreich. Wie Hardy, der trotz seiner Liebe zur Musik und allem Guten was ihm widerfahren ist noch immer von den Schrecken des Krieges heimgesucht wird. Oder Synne, seine Enkeltochter, die auf der Suche nach sich selbst ist.

So nimmt einen dieses Buch mit auf eine Reise in die Vergangenheit, als auch Indonesien vom Krieg und seinen Nachwehen überrollt wurde, welche auch noch in der Gegenwart nachwirken. Es geht um Verlust, um Familie, tiefsitzendem Hass, die eigene Identität und um Vergänglichkeit. Und um Hawaiimusik, die versucht alles etwas weniger düster wirken zu lassen, auf mich aber eher den gegenteiligen Effekt hatte. Für mich hat diese fröhlich, bunte, unbeschwerte Musik, das Traurige nur noch deutlicher Hervortreten lassen.