Abermals kein Psychothriller, aber spannungsgeladene Unterhaltung ist bei diesem Thriller garantiert
Der Schmetterlingsjunge Der Schmetterlingsjunge von Max Bentow (Psychothriller, Juli 2018; Goldmann)
Bei diesem Thriller handelt es sich um den bereits 7. Teil der Nils Trojan-Reihe.
Wie immer hatte ich mich tierisch auf das ...
Der Schmetterlingsjunge von Max Bentow (Psychothriller, Juli 2018; Goldmann)
Bei diesem Thriller handelt es sich um den bereits 7. Teil der Nils Trojan-Reihe.
Wie immer hatte ich mich tierisch auf das Erscheinen des Buches gefreut und fieberte dessen Erscheinungsdatum förmlich entgegen. Was soll ich sagen? Das Warten hat sich wieder einmal gelohnt, da ich nur so durch die Seiten geflogen bin und das Buch mit einer kurzen Unterbrechung von ein paar Tagen soeben beendet habe.
Ich muss allerdings dazusagen, dass es sich abermals, wie die meisten Bücher der Reihe um keinen Psychothriller handelt, wie das Cover verspricht, sondern um einen ganz gewöhnlichen Thriller. Für das Prädikat Psychothriller fehlen ihm einfach die charakteristischen Elemente. Dazu aber gleich mehr.
Dieser Fall entführt den Leser und auch Nils Trojan in die magische Welt der Falter und Schmetterlinge, die der Täter für ein perfides Verwirrspiel einsetzte.
Der Schreibstil war, wie man es von seinen Büchern kennt, gewohnt flüssig und die ersten Geschehnisse ließen nicht lange auf sich warten. Dabei wechselten sich derzeitige Tätergeschehnisse, aktuelle Ermittlungen, sowie gelegentliche Einblicke in die Lebensumstände des Täters ab. Hier möchte ich nochmal etwas zu dem Begriff des Psychothrillers zu schreiben, denn das wird oftmals einfach verwechselt. Wie erwähnt, gibt es Einblicke zum Leben des Täters, dies hat jedoch absolut nichts mit einem Psychothriller zu tun, denn dafür müsste es vielmehr in die Tiefe seiner menschlichen Abgründe gehen. Tut es in diesem Fall aber nicht. Denn ein Mordmotiv hat logischerweise immer einen psychologischen Hintergrund, macht aber andererseits nicht automatisch aus einem Thriller einen Psychothriller. Zudem müsste es für diesen Fall auch viel mehr offenkundige Verwirrspiele geben, die sowohl für die Protagonisten, als auch für den Leser selbst greifbar wären. Diese typischen Elemente sind hier nicht so in dem Maße gegeben, dass man von einem Psychothriller sprechen könnte. Es ist mir einfach immer mal wieder ein Anliegen, hier ein wenig aufzuklären, da viele Leser sich scheinbar nicht über den kleinen, aber feinen Unterschied im Klaren sind
Spannungsmäßig hat dieser doch recht "actiongeladene" Thriller auch so Einiges zu bieten, denn je näher ich dem Ende entgegenlas, desto spannender wurde es und um so drängender wollte ich wissen, was sich dahinter verbarg. Die Seiten flogen nur so dahin und ich las wie in einem Rausch.
Was das Reihenelement angeht, so tat sich im Laufe der Story auch bei Trojan privat etwas eher Unerwartetes. Ich muss allerdings dazusagen, dass ich das Ende des 6.Teils nicht mehr so auf dem Schirm hatte, wie es da mit seinem Privatleben verblieben war, da das Ganze bereits 2 Jahre her ist, da "Das Porzellanmädchen" letztes Jahr ja ein Buch außerhalb der Reihe war. Somit staunte ich nicht schlecht, über das, was ich da las.
Was ich ein wenig schade fand, war, dass im Epilog kein weiteres Wort über den Fall fiel. Auch wenn sich bereits im Lesen selbst alles von selbst erklärt hatte, hätte ich mir vielleicht noch das ein oder andere zusätzliche Detail gewünscht, vor Allem jedoch, wie es mit bestimmten Personen danach weiterging. Hierzu kann ich jedoch nicht weiter ausholen, da das von Jedem selbst erlesen werden muss, was damit gemeint sein könnte
Fazit:
Für mich abermals wieder ein absoluter Pageturner, wenn auch, wie bereits gewohnt, kein wirklicher Psychothriller. Dafür erwartet den Leser eine spannungsgeladene kurzweilige Lesezeit. Für mich eins der Spannungshighlights aus 2018, somit absolute Leseempfehlung.
Note: 1-