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Karschtl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2018

Gemütliches Frauenbuch

Der Winter der Wunder
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Ich habe bereits einige Bücher der Blossom Street Reihe in meinen Regalen zu stehen - nur bin ich bisher nie dazu gekommen, eines davon zu auch zu lesen. Daher war mir das gesamte Setting neu. Somit habe ...

Ich habe bereits einige Bücher der Blossom Street Reihe in meinen Regalen zu stehen - nur bin ich bisher nie dazu gekommen, eines davon zu auch zu lesen. Daher war mir das gesamte Setting neu. Somit habe ich aber auch keinen der anderen Charaktere "vermisst", denn erst im letztem Kapitel tauchen einige davon ganz kurz auf.

Ich lese ganz gern mal so gemütliche Frauenromane, wo nichts dramatisches passiert oder irgendwelche Intrigen gesponnen werden. Hier war mir die Geschichte aber doch ein bißchen zu fad. Katherine und Wynn finden extrem schnell Gefallen aneinander. Schon beim 1. Date denkt sich Katherine, dass sie wohl gerade dabei ist, sich zu verlieben. Und zu diesem Zeitpunkt war noch nicht einmal der Hauptgang serviert. Aber danach ist ihre Liebelei irgendwie nur noch Nebensache, und andere Themen geraten in den Vordergrund. U.a. natürlich auch die Erziehungsmethode von Wynn Jeffries, die er an 2 aufgeweckten Mädchen selbst austesten kann. Mit absehbarem Ergebnis.

Ich hab am Ende des Buches nicht das Gefühl, Kathryn und Wynn wirklich kennengelernt zu haben. Das blieb mir alles etwas zu oberflächlich. Für Fans der Blossom Street Reihe ist es aber sicher ein Muss.

Veröffentlicht am 14.11.2018

Unterhaltsamer Blick auf Reality-TV-Shows

The Wedding Project
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Weil meine freie Zeit eh schon übermäßig ausgelastet ist, habe ich die TV-Show "Hochzeit auf den ersten Blick" noch nie gesehen. Obwohl ich dieses Experiment durchaus spannend finde. Ich selbst würde allerdings ...

Weil meine freie Zeit eh schon übermäßig ausgelastet ist, habe ich die TV-Show "Hochzeit auf den ersten Blick" noch nie gesehen. Obwohl ich dieses Experiment durchaus spannend finde. Ich selbst würde allerdings niemals bei so etwas mitmachen wollen.

Wieso Henry bei der Show mitgemacht hat, erschloss mir auch überhaupt nicht. Bei den anderen war es relativ klar. Ivana wollte Werbung für ihre Kosmetik machen, Will Kohle verdienen und Maggie die wahre Liebe finden. Henry sagt zwar mal zu Maggie, er war einsam und wollte eine Frau, um die er nicht groß werben musste. Aber dann geht man doch als schüchterner Mann nicht in eine landesweit ausgestrahlte TV-Show! Aber nicht nur die Kameras sind ihm unangenehm, er legt auch ohne Publikum kein wirkliches Interesse an den Tag seine frisch Angetraute kennen zu lernen. Und auf alles was über Händchen halten hinaus geht kann er auch verzichten. Was für ein Mann ist das?
Schon klar, die Autorinnen wollten eben einen Charakter kreieren der genau in die Vorstellung passt die sie vom Verlauf der Geschichte haben. Aber in meinen Augen haben sie da einen Tick übertrieben mit den Klischees vom verklemmten Buchhändler mit Cordhose.

Aber das Hauptaugenmerk des Buches liegt ja sowieso auf 2 ganz anderen Personen. Und deren langsames Kennenlernen, Näherkommen, .... habe ich ganz gern gelesen. Auch wenn das Buch insgesamt so einige Phrasendrescherei und unlogische Dinge beinhaltet ~~~ACHTUNG: kleinere Spoiler (Der Laptop ist nicht passwortgeschützt? Lächerlich! Maggie ist empört als die Moderatorin nach ihrem ehelichen Sexleben fragt? Na, darum geht es doch schließlich, das wollen die Zuschauer wissen! Und Will hätte sich wirklich eine bessere Begründung einfallen lassen können als er kurz vor dem Finale auf Abstand geht.) Spoiler ENDE~~~

Ich finde, der Roman hätte gar nicht in den USA spielen müssen. Alle im Buch vorkommenden Dinge funktionieren genauso gut in Dt., die Show gibt es auch im deutschen Fernsehen, und vor allem wirken die Charaktere auf mich so 'deutsch'. Manchmal musste ich mich mitten beim Lesen selbst erinnern "ach ja, das spielt ja in Chicago".

Veröffentlicht am 13.11.2018

Fairytale gone cheesy

Cinder & Ella
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Man kann dieses Buch wahrscheinlich mit vielen Worten beschreiben, aber "authentisch" sollte in keiner Rezension dazu vorkommen. Denn das ist es selbst für amerikanische Verhältnisse mit ihrer teilweisen ...

Man kann dieses Buch wahrscheinlich mit vielen Worten beschreiben, aber "authentisch" sollte in keiner Rezension dazu vorkommen. Denn das ist es selbst für amerikanische Verhältnisse mit ihrer teilweisen Over-the-Top-Theatralik und Schmalzigkeit nicht. Und damit meine ich noch nicht einmal, dass ein normales Mädchen in Kontakt mit einem Hollywood-Star gerät. Das halte ich sogar für möglich. Und bei einem von 10 Millionen Mädchen gelingt es dem Fangirl auch mal, ihren Schwarm zu erobern - wie Jake T. Austin und seine Freundin zeigen.

~~~ACHTUNG: in diesem Abschnitt gibt es Spoiler!~~~

Aber so vieles andere in dem Buch ging mir viel zu glatt...
Die eine Stiefschwester wird zack zur allerbesten Freundin. Bei Vivian gings genauso schnell, und nach nur einem Kennenlernen mit deren Dads opfern diese ihre gesamte Freizeit und kreieren Kostüme für sie und ihre Freunde, und laden sie sogar ein bei ihr zu wohnen! Obwohl sie selbst ja nur eine kleine Wohnung haben! Why? (Wieso Ella von ihrer Familie so unbedingt weg wollte, wo sie doch endlich gerade anfingen sich zu vertragen, verstehe ich sowieso nicht! Nur damit sie Anastasia aus dem Weg gehen konnte??)
Rob steht ja anscheinend selbst sehr auf Ella (und auch das wurde kaum nachvollziehbar dargestellt), hat aber dennoch kein Problem damit dass sie jemand anderen will. Er ist total verständnisvoll und unterstützt sie.
Brian ist sich von Sekunde eins an sicher, dass er sie und keine andere haben will. Für mich macht es schon einen Unterschied, jemanden zur besten Freundin zu haben oder als Girlfriend. Man kann nicht automatisch davon ausgehen, dass wenn ersteres passt das auch das zweite passt.
Die Ärzte-Crew von Ella steht anscheinend jederzeit bereit und hat überhaupt keine anderen Verpflichtungen. Ein Anruf reicht, und sie sind sofort zur Stelle. Wie die Paw Patrol.
~~~Spoiler ENDE~~~

Wenn man dieses Buch aber als Märchen liest, oder besser noch als Fanfiction, dann kann man viel Freude beim Lesen und vor sich hin schmachten haben. Es liest sich wie ein niedergeschriebener Traum, den Mädels haben, wie sie irgendwann einmal ihren Lieblings-Promi für sich gewinnen können. Vor 20 Jahren hätte mir das vielleicht auch noch besser gefallen, mittlerweile bin ich anscheinend doch ein bißchen zu alt (und generell viel zu pragmatisch-realistisch) veranlagt. Warum hab ich es dennoch gelesen? Weil es zig-mal in den allerhöchsten Tönen gelobt wurde, und nie auch nur ein schlechtes Wort darüber zu lesen war. Na klar bin ich dann auch neugierig! Und jetzt bin ich eben schlauer.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Abenteuerliche Geschichte auf durchschnittlich gutem Niveau

Die Eichhörnchenpiraten
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Die Eichhörnchenbande hat fleißig Wintervorräte gesammelt. Doch diese haben sie so gut versteckt, dass sie sie nun nicht wiederfinden! Da schlägt die Möwe Einauge vor, dass sie doch ein paar Kokosnüsse ...

Die Eichhörnchenbande hat fleißig Wintervorräte gesammelt. Doch diese haben sie so gut versteckt, dass sie sie nun nicht wiederfinden! Da schlägt die Möwe Einauge vor, dass sie doch ein paar Kokosnüsse besorgen sollen, damit kommen sie ganz sicher über den Winter. Doch um an diesen kostenbaren Schatz ranzukommen, müssen sie erst auf einem Schiff anheuern. Was sie dabei nicht wissen: Käptn Knotbart und seine Leute sind waschechte Piraten!

Eine entzückend illustrierte abenteuerliche Tier-Geschichte, deren Kapitel eine sehr gute Länge zum Vorlesen oder auch Selberlesen haben. Der größte Teil der Geschichte spielt sich auf dem Schiff bzw. Meer ab, und entsprechend kommt auch zahlreiches Seemannsjargon vor, das ich meinen Jungs dann erstmal erklären musste.
Am besten gefielen meinen Jungs die Kapitel, die auf Tala Walula spielten - der Insel wo die Eichhörnchen endlich an die begehrten Kokosnüsse kommen. Da war für sie am meisten Schwung in der Geschichte.
Später stranden die Eichhörnchen auf einer 2. Insel, und 'verlieren' dort die Kokosnüsse wieder. Als sie im darauffolgenden Kapitel dann aber doch wieder Kokosnüsse hatten, um damit das Seeungeheuer zu besänftigen, waren sie - und auch ich! - etwas verwirrt. Haben sie die Kokosnüsse denn nun wieder ausgegraben, oder nicht? Das wird widersprüchlich dargestellt.

Am Ende gibt es dann einen kleinen Cliffhanger, denn Käptn Knotbart und seine Piraten tauchen wieder auf (und wollen sie wahrscheinlich gehörig rächen). Davon erzählt dann sicher bald ein 2. Band...

Veröffentlicht am 18.10.2018

Leichtsinnige Liebe

Wo du bist, fängt der Himmel an
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Die Familiensituation der Richters fand ich spannender als die eigentliche Liebesgeschichte zwischen Luise und ihrem Lehrer. Klar beschreibt Luise ihre aufkeimende Verliebtheit. Aber wie sie, und auch ...

Die Familiensituation der Richters fand ich spannender als die eigentliche Liebesgeschichte zwischen Luise und ihrem Lehrer. Klar beschreibt Luise ihre aufkeimende Verliebtheit. Aber wie sie, und auch ihre Eltern, mit dem Verlust der kleinen Schwester umgehen ist eben etwas, was ich bisher kaum in Romanen gelesen haben. Schon gar nicht in welchen für Jugendliche.

Die Autorin ist selbst erst 17, und daher wohl bestens in der Lage sich in die Gefühlswelt von Luise reinzudenken. Aber sie beschreibt eigentlich Konstantin recht gut. Nur: von einem Lehrer erwarte ich mir auf jeden Fall, dass er sich beherrschen kann und sich nicht so schnell von seinen Gefühlen überrumpeln lässt. Dass es zu einem Kuss kommen kann, ok. Und dann unterbindet er ihre Freundschaft ja auch. Aber bei der nächsten Gelegenheit kommen sie sich direkt wieder näher... Trotz seiner deutlichen Absage. Und als er sie später regelrecht 'verführt' mit in sein Zimmer zu kommen, sowas darf ihm echt nicht passieren. Nicht umsonst gibt es diese Gesetze, die eine Beziehung zu einer "abhängigen Person" verbieten. Luise ist zwar über 18, aber emotional durch die das Verschwinden ihrer Schwester absolut 'leichte Beute' für Konstantin, der ja immer sehr verständnisvoll auf ihre Trauer reagiert.

Der Altersunterschied hingegen, auf den vor allem im 2. Teil des Buches sehr stark eingegangen wird, ist meines Erachtens gar kein Problem. Luise ist fast 19, Konstantin noch nicht 30. Also trennen sie maximal 10 Jahre. Meinen Freund und mich trennen 11,5 Jahre - und ich war nur ein paar Jahre älter als Luise als wir uns kennen lernten. Auch ich bin dann bei ihm eingezogen als ich in 'seine' Stadt zog um zu studieren, und auch ich habe es meinen Eltern erst im nachhinein erzählt. Sie haben aber absolut Klasse reagiert, und hatten nie ein Problem mit ihm. Und mittlerweile ist das schon über 16 Jahre her, und wir sind immer noch zusammen.

~~~ACHTUNG: ab hier leichte SPOILER~~~
Luises Eltern haben glaube ich auch kein Problem mit dem Altersunterschied, sondern eher mit der Tatsache, dass er mal ihr Lehrer war. Die Aufregung vor allem vom Vater kann ich durchaus verstehen.
Nicht verstehen kann ich allerdings, wieso Luise so feindselig auf Tobias und Kais Frage reagiert, ob sie jetzt zusammen wären. Wieso motzt sie Freunde so an? Für mich ist das eine sehr legitime Frage, und die hätte man ganz anders beantworten können. Dann wären die beiden wahrscheinlich auch nicht gleich so eingeschnappt gewesen.
In dieser Szene sagt Konstantin dann auch "wir haben so lange waren und hart für unsere Liebe kämpfen müssen" Also weder haben sie lange gewartet, sie konnten es ja nicht mal lassen die wenigen Wochen bis Luises Schulzeit zu Ende ist die Finger voneinander zu lassen (noch so eine Sache, wo ich nur den Kopf schütteln kann - da riskieren sie alles, statt lieber noch ein paar Wochen zu warten??) noch haben sie je irgendwo kämpfen müssen!

Den Schreibstil der Autorin fand ich zumindest sehr angenehm.