Cover-Bild Das Novembermädchen
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 02.10.2018
  • ISBN: 9783492991414
Katrin Tempel

Das Novembermädchen

Roman

Ein Leben für die Menschen, die Liebe und die Freiheit

1866: Am Vorabend des Krieges herrschen Hunger und Leid in Berlin. Da hat die junge Mutter Lina Morgenstern eine Idee: Wenn man Nahrungsmittel in großen Mengen einkauft und zubereitet, können viele Menschen eine gesunde, warme Mahlzeit bekommen. Kurz darauf beginnt ihr Kampf für die erste Berliner Volksküche: der Grundstein für ein Netz aus Suppenküchen in der ganzen Stadt. Doch wird Lina es dabei nicht belassen. Während ihr Mann zu Hause dafür sorgt, dass die fünf Kinder nicht zu kurz kommen, wird aus ihrem sozialem Engagement bald auch ein politischer Kampf für Gerechtigkeit und Frieden.

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Veröffentlicht am 21.10.2018

Suppenlina

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Berlin 1866. Die Jüdin Lina Morgenstern ist verheiratet und Mutter von fünf Kindern. Sie ist tief betroffen von dem Elend und der Hungersnot, die in der Stadt herrscht und macht sich Gedanken darüber, ...

Berlin 1866. Die Jüdin Lina Morgenstern ist verheiratet und Mutter von fünf Kindern. Sie ist tief betroffen von dem Elend und der Hungersnot, die in der Stadt herrscht und macht sich Gedanken darüber, wie man da Abhilfe schaffen könnte. Schnell wird die Idee geboren, den Hunger der Bevölkerung durch die Gründung von Großküchen und der Ausgabe von kostengünstigen Mahlzeiten zu stillen. Doch bis es soweit ist, muss Lina einige Überzeugungskraft an den Tag legen und auch auf politischer Ebene so manchen Kampf ausfechten im Sinne von Frieden und Gerechtigkeit innerhalb der Bevölkerung. Doch Lina hat überzeugende Argumente und findet bei vielen Menschen Gehör.
Katrin Tempel hat mit ihrem Buch „Das Novembermädchen“ einen sehr eindrucksvollen historischen Roman über die Kinderbuchautorin, Frauenrechtlerin und Aktivistin Lina Morgenstern vorgelegt, der wahre und fiktive Ereignisse auf geschickte Weise miteinander verbindet. Der Schreibstil ist flüssig, fesselnd und bildhaft, zieht den Leser regelrecht in die Geschichte hinein, wo er sich ins späte 19. Jahrhundert führen lässt, um dort an der Seite von Lina so einiges zu erleben. Die Autorin hat sehr gute Hintergrundrecherche betrieben und diese mit ihrer Handlung verwoben. Die gesellschaftlichen Strukturen zur damaligen Zeit werden dem Leser ebenso nahegebracht wie die politische Situation und das Elend der Normalbürger. Aufgrund dieser Lage wird ein Gedanke geboren, die Bevölkerung mit wenigen Mitteln zu versorgen, um ihren Hunger zu stillen. Diese Einrichtungen sind auch heutzutage ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft und nicht mehr aus dem Alltagsleben wegzudenken.
Die Charaktere sind sehr lebhaft und detailliert ausgearbeitet, sie besitzen individuelle Eigenheiten, die sie sehr real erscheinen lassen. Lina ist Ehefrau und fünffache Mutter, man könnte meinen, sie hätte genug Dinge, um die sie sich kümmern muss. Doch das Leid, das sie täglich in den Berliner Straßen vor Augen hat, lässt sie nicht ruhen. Sie ist eine starke Frau, die auch einen Dickschädel besitzt, der sie nicht aufgeben lässt, bis sie ihr Ziel erreicht hat. Die Gründung des Vereins der Berliner Volksküchen im Juli 1966 ist einzig und allein ihrem Engagement zu verdanken. Lina setzt sich nicht nur für Frauenrechte ein, sondern engagiert sich für Schulkinder aus ärmlichen Verhältnissen oder gründete Kinderschutzvereine. Lina stößt mit ihrer Hartnäckigkeit auch einige Menschen vor den Kopf, doch irgendwie schafft sie es immer wieder, ihren Kampf zu gewinnen. Auf ihre eigene Art war Lina zur damaligen Zeit schon recht emanzipiert, denn während sie ihre Kämpfe austrug und Kinderbücher für den Lebensunterhalt der Familie schrieb, kümmerte sich ihr Mann, der mit seinem Unternehmen Schiffbruch erlitt, daheim um die Kinder. Auch die weiteren Protagonisten geben der Handlung ein buntes und rundes Bild und einen guten Einblick in die damalige Zeit.
„Das Novembermädchen“ ist ein fesselnder historischer Roman über das Wirken von Lina Morgenstern, deren Engagement geschichtlich belegt ist und mit fiktiven Elementen auf wunderschöne Weise erzählt wird. Eine sehr kurzweilige Lektüre für Historienfans, die gern über tolle Persönlichkeiten lesen und sich faszinieren lassen. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 19.10.2018

Wenn aus einem wundervollen Gedanken etwas Großes entsteht - lesenswert !

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866 - Berlin versinkt in Hunger und Elend, ist alles andere als eine stolze Stadt. Diese Tatsache trifft die junge Mutter Lina Morgenstern tief im Innern ihres Herzens und ihr kommt eine Idee. Man müsste ...

866 - Berlin versinkt in Hunger und Elend, ist alles andere als eine stolze Stadt. Diese Tatsache trifft die junge Mutter Lina Morgenstern tief im Innern ihres Herzens und ihr kommt eine Idee. Man müsste Lebensmittel in großen Mengen einkaufen, daraus nahrhafte Mahlzeiten für Viele kochen und so könnte man dem Gröbsten entfliehen. Gesagt, getan.
Doch Lina ahnt nicht, dass aus ihrem Gedanken bald ein Kampf für Gerechtigkeit und Frieden werden wird....

Katrin Tempel hat mir ihrem neuen Roman " Das Novembermädchen" ein Buch vorgelegt, das mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert.
Die Geschichte um Lina Morgenstern scheint ihr scheinbar mühelos aus der Feder geflossen zu sein, überzeugt mit authentischen und glaubhaften Protagonisten und zieht mich in ihren Bann.
Der Weg vom wundervollen Gedanken, Gutes für die breite Masse an Bedürftigen zu tun bis hin zum Kampf gegen die Obrigkeiten ist wahnsinnig dicht und mit viel Atmosphäre geschrieben., saugt mich regelrecht in das Berlin der späten 1860er Jahre in und lässt mich so ein Teil des Gelesenen werden. Ich kann einfach nicht anders, als noch eine Seite und noch eine Seite zu lesen, denn ich vergesse regelrecht Zeit und Raum, nur um Linas Weg zu folgen.
Das soziale Engagement von Lina wird hier mit allen Höhen und Tiefen beschreiben, findet meinen Anklang und ich ziehe meinen Hut vor dieser Frau, die sich durch nichts und niemanden beirren lässt und ihren Weg geht.
Die historischen Fakten sind sehr gut recherchiert, fließen durch den bildhaften und kraftvollen Schreibstil gekonnt in die Geschichte ein und geben so dem Roman eine großartige Bühne, um die Charaktere wirkungsvoll zu präsentieren.
Für mich ein Buch, das den Leseherbst bereichert - absolut lesenswert !

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.