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Veröffentlicht am 30.03.2019

Manchmal ist nichts wie es scheint...

Kaschmirgefühl
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Nachdem ich von "Bösland" recht angetan war und es spannend finde einen Roman in Form von Dialogen zu erleben, begann ich interessiert dieses Buch zu lesen.

In der Geschichte geht es um den einsamen Gottlieb, ...

Nachdem ich von "Bösland" recht angetan war und es spannend finde einen Roman in Form von Dialogen zu erleben, begann ich interessiert dieses Buch zu lesen.

In der Geschichte geht es um den einsamen Gottlieb, der bei einer Sexhotline anruft, um aus seinem jämmerlichen Alltag zu entfliehen, doch dann hat er Marie an der Strippe und er macht die Nacht mit ihr durch. Wird diese Begegnung sein Leben verändern?

Der Roman besteht aus zahlreichen Kapiteln, die mit ihrer Bezeichnung verdeutlichen wie lange die Protagonisten telefonieren, denn alles beginnt um 20:15 Uhr, pünktlich nach der Tagesschau und endet am nächsten Morgen um 5:46 Uhr, als bereits die Sonne wieder aufgeht.

Als Leser sollte man darauf gefasst sein, dass einen ausschließlich wörtliche Rede begegnet, was viel Freiraum für die Fantasie des Lesers lässt, aber durchaus auch zu Missverständnissen führen kann, wie wir immer wieder an den Auseinandersetzungen der Charaktere zu spüren bekommen.

Gottlieb war mir von Anfang an nicht sonderlich sympatisch, was aber sicher auch damit zu tun hat, dass ich mich nur schwer in jemanden hineinversetzen kann, der bei so einer Hotline anruft. Seine Geschichten sind so übertrieben, dass man sie nur schwerlich glauben kann. An ihm wäre tatsächlich ein guter Groschenheftautor verloren gegangen, nicht ohne Grund vermutet Marie zwischendurch, dass er ein Autor sein könnte.

Marie mochte ich da deutlich mehr. Was treibt eine Frau dazu sich so einen Job freiwillig anzutun? Ich mochte ihre ruhige Ausstrahlung und ihre Art Gottlieb um den Finger zu wickeln. Auch wenn sie macnhmal nicht sonderlich nett zu ihrem Anrufer ist, so kann weder Gottlieb noch der interessierte Leser böse auf sie sein.

Fand ich die Dialoge anfänglich noch recht amüsant, gerade wenn es in Richtung Erotik abrutschte, so haben mich die Übertreibungen Gottliebs doch ganz schön genervt.

Das Ende war für mich ungemein überraschend und dennoch schlüssig.

Fazit: Ganz klar ein etwas anderer Liebesroman. Ich habe ihn mit gemischten Gefühlen gelesen und kann ihn daher nur bedingt empfehlen.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Wenn die Märchenwelt hinter dir her ist...

Hazel Wood
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Die unglaublich hübsche Covergestaltung hat mich auf dieses Jugendbuch aufmerksam gemacht und die Inhaltsangabe hatte mich regelrecht geflasht. Das klang wie die perfekte Mischung aus Grimms Märchen und ...

Die unglaublich hübsche Covergestaltung hat mich auf dieses Jugendbuch aufmerksam gemacht und die Inhaltsangabe hatte mich regelrecht geflasht. Das klang wie die perfekte Mischung aus Grimms Märchen und spannendem Jugendbuch, also genau mein Ding. Leider kam es anders als gedacht.

In der Geschichte selbst geht es um die Ich- Erzählerin Alice, deren Mutter von einem Tag auf dem anderen spurlos verschwindet. Alice ist sofort klar, dass sie nach Hazel Wood muss, dem Anwesen ihrer verstorbenen Großmutter, doch was sie da vorfindet, ist weit mehr als sie je erwartet hat. Wird sie ihre Mutter Ella jemals wiedersehen?

Gleich vorweg muss ich gestehen, dass es mir das Buch alles andere als leicht gemacht hat es zu mögen oder es zu hassen, ich bin da wirklich total durch dem Wind nach der Lektüre.

Alice als Hauptfigur war mir einfach nur unsympathisch. Ich konnte mich mit ihr einfach nicht identifizieren und ihre ständigen Wutanfälle gingen mir auf die Nerven. Ja sie ist ein Charakter mit Ecken und Kanten, was ich eigentlich gern mag, aber hier war es einfach zu viel. Als Leser rieb ich mich ehrlich gesagt sehr an ihr, manches Mal hätte ich sie gern geschüttelt, damit sie zur Besinnung kommt. Auch ist nicht immer logisch wie sie agiert und was um sie herum passiert. Am Ende wird zwar aufgeklärt, warum sie so ist, gestört hat es mich dennoch.

Ganz anders ging es mir da mit Ellery Finch, der sie auf ihrer Entdeckungstour begleitet. Ihn mochte ich auf Anhieb, einfach weil er so hilfsbereit und zuvorkommend war. In ihn konnte ich mich eindeutig besser hineinversetzen.

Richtig schwer fand ich anfänglich auch die Orientierung, da man zunächst gar nicht weiß was das alles zu bedeuten hat und nicht mal klar ist, wie alt Alice und ihr Begleiter eigentlich sind. Erst nach weit mehr als hundert Seiten erfährt man, dass sie siebzehn Jahre alt sind und bereits Auto fahren. Vom Verhalten her hätte Alice für mich aber locker auch noch als Zwölfjährige durchgehen können.

Die große Schwäche des Buches ist die Sprache, die keinem genauen Fahrplan folgt. In den Dialogen liest man ausschließlich Jugend- und Umgangssprache, der Rest des Textes wechselt dann zwischen Umgangssprache und malerischer und anspruchsvoller Sprache ab. Die Autorin kann toll beschreiben, hält dies nur leider nie lange durch. Zudem werden dann teils Begriffe benutzt, bei denen ich selbst schauen musste, was sie bedeuten.

Die große Stärke des Romans sind die in ihm verwobenen Geschichten, denn die haben es echt in sich. Gerade die doppeltote Katherine hat mir doch ein ums andere Mal Gänsehautmomente verschafft.

Es gab Abschnitte, da habe ich gedacht: "oh weh das zieht sich, das kann ja was werden." Und in der Mitte, da habe ich vor lauter Spannung direkt 150 Seiten am Stück gelesen und konnte dann nicht einschlafen, weil mich die Geschichte so sehr beschäftigt hat.

Das Ende las sich dann leider wieder deutlich zäher, weshalb ich mir derzeit nicht vorstellen kann davon einen weiteren Band zu lesen.

Fazit: Wen die sprachlichen Defizite nicht stören, der wird durchaus Spaß an der Geschichte haben. Für mich ein mittelmäßiges Jugendbuch, welches ich nur bedingt empfehlen kann.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Solider Auftaktband der Drachen- Trilogie

Die letzte Drachentöterin
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Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich nicht nur um das Jugendbuchdebüt des Kultautors, sondern auch um das erste Buch, welches ich von ihm gelesen habe.

In der Geschichte geht es um die 15 jährige ...

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich nicht nur um das Jugendbuchdebüt des Kultautors, sondern auch um das erste Buch, welches ich von ihm gelesen habe.

In der Geschichte geht es um die 15 jährige Jennifer Strange, einstiges Findelkind und derzeit Leiterin der Magieragentur Kazam. Die Zauberer und anderen magischen Figuren unter Kontrolle zu halten, ist gar nicht so leicht, aber im Waisenhaus war das Leben auch kein Zuckerschlecken. Doch dann geht plötzlich das Gerücht um, dass der letzte Drache sterben wird und das ausgerechnet durch Jennifers Hand, dabei will sie den Drachen gar nicht töten. Was soll sie bloß tun?

Der Autor strotzt vor Ideenreichtum, weshalb ich zu Beginn des Lesens etwas überrumpelt war von der Menge an Informationen, aber das legte sich dann im Verlauf der Geschichte.

Das Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf Jennifer als Drachentöterin. Wir erfahren viel über ihre derzeitigen Probleme und Sorgen, aber über ihre Vergangenheit erfahren wir leider erst einmal recht wenig. Zumindest war sie mir als Charakter sehr sympathisch und ihr Handeln ließ sich immer nachvollziehen.

Bei der Handlung hat man trotz der magischen Anteile das Gefühl, dass diese aus dem realen Leben, welches wir als Leser ebenfalls führen, entnommen wurde. Das wurde mir vor allem klar als über die Medien und die Wirtschaft berichtet wurde.

Da es sich hier um den Startband einer Trilogie handelt, gehe ich mal davon aus, dass dieser nur zur Einführung in die Geschichte dienen sollte, denn allzu viel passiert nicht, vielmehr wird man in Jennifers Welt eingeführt.

Gut gefallen hat mir, dass man als Leser öfter mal überrascht wird und den ein oder anderen Protagonisten falsch einschätzt.

Mein persönliches Highlight war das Quarktier, das hätte ich auch gerne.

Das Ende kam mit einer Wendung daher, die ich absolut nicht erwartet hatte. Das bietet natürlich jede Menge Möglichkeiten, um die Geschichte weiter zu spinnen.

Fazit: Ein guter Einstieg, der Appetit auf mehr macht. Durchaus lesenswert!

Veröffentlicht am 19.10.2018

In den Tiefen des Meeres lauern sie auf dich...

Aquamarin
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Von Andreas Eschbach hatte ich bis dato noch nichts gelesen, da ich aber schon viel Gutes über seine Bücher gehört hatte, sollte sich das nun mit diesem Jugendbuch ändern.

In der Geschichte geht es um ...

Von Andreas Eschbach hatte ich bis dato noch nichts gelesen, da ich aber schon viel Gutes über seine Bücher gehört hatte, sollte sich das nun mit diesem Jugendbuch ändern.

In der Geschichte geht es um Saha, die zusammen mit ihrer taubstummen Tante in Seahaven wohnt. Sie ist wohl die Einzige im Ort, die nicht schwimmen kann, den Saha darf nicht ins Wasser. Warum hinterfragt sie nicht, denn das war schon immer so. Doch dann fällt sie durch einen Stoß ins Wasser und was dann geschieht, verändert ihr bisheriges Leben. Wie wird Saha damit nur fertig werden?

Saha führt uns als Ich- Erzählerin durch das Geschehen, was dem Leser ermöglicht ihre Gedanken und Gefühle unmittelbar mitzuerleben.

Der Roman beginnt zunächst spannend, denn wir werden in die Welt Seahavens eingeführt. Zudem spielt die Handlung in einer fernen Zukunft, so dass man interessante Neuerungen erfährt.

Doch kaum hat man sich im Ort und in dem Roman eingelebt, passiert erst einmal wenig. Wir erleben Sahas Schulalltag und wie sie ihr Leben als Außenseiterin meistert. Das fesselte mich nur mäßig, weshalb ich das Buch über einen längeren Zeitraum von einigen Wochen las, was für mich total untypisch ist. Erst ab zwei Dritteln des Buches wird es dann richtig spannend.

Gut gefallen haben mir die Schilderungen im Wasser, denn man fühlt regelrecht wie Saha im Wasser schwebt und wie sehr sie das Schwimmen genießt.

Während Saha recht gut beschrieben ist, bleiben die anderen Charaktere eher blass. Wer sich als Leser also nicht mit Saha identifizieren kann, der wird auch sonst Schwierigkeiten haben wen anderes zu finden.

Die Offenbarungen, die den Leser am Ende erwarten, sind nicht zwingend neu, aber doch recht interessant dargestellt. Mir fehlte Tiefe in der Geschichte. Die guten Ideen werden nur angekratzt, aber nicht ausführlich genug dem Leser nahe gebracht.

Das Ende des Romans ist offen gehalten, so dass die Möglichkeit einer Fortsetzung besteht.

Fazit: Ich hatte mir von der Geschichte mehr versprochen. Unterhaltsam war das Buch, etwas Besonderes jedoch nicht. Daher nur bedingt lesenswert.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Neuanfang in Marokko

Das Elfenbeinzimmer
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Über Laila El Omaris Bücher habe ich schon sehr viel Positives gehört, nur leider bisher nicht geschafft mal selber eins von ihr zu lesen. Das habe ich nun nachgeholt. Unvoreingenommen begann ich also ...

Über Laila El Omaris Bücher habe ich schon sehr viel Positives gehört, nur leider bisher nicht geschafft mal selber eins von ihr zu lesen. Das habe ich nun nachgeholt. Unvoreingenommen begann ich also zu lesen.

In der Geschichte geht es um die Schwestern Jana und Marla, die nach dem Tod der Mutter Deutschland den Rücken kehren und nach Marokko auswandern. Hier geht es auf den Familiensitz von Janas Mann Joaquin, vom dem sie derzeit getrennt lebt. Konflikte sind da vorprogrammiert...

Der Großteil der Handlung spielt in der Gegenwart, aber der Leser taucht des Öfteren auch in die Vergangenheit der Familie ein bis zurück ins Jahr 1608. Dadurch erfährt man sehr viel über die Entwicklung der Familienmitglieder und wie es überhaupt zu dem großen Geheimnis kam.

Die Protagonisten empfand ich als sehr durchwachsen. Jana hat mich einfach nur genervt. Für ihr Alter (28 Jahre) verhält sie sich sehr sprunghaft und naiv. Ihre Entscheidungen konnte ich des Öfteren nicht so ganz nachvollziehen. Auch war mir unbegreiflich warum sie auf Biegen und Brechen zu ihrem Ex zurückkehrt und bei ihm einzieht. Auch mit Joaquin bin ich nicht besonders warm geworden.

Ihre kleine Schwester Marla hat mir da deutlich besser gefallen. Die Handlung um sie und Raul hat mir sehr zugesagt und war ein Lichtblick im Roman. Auch den etwas kauzigen Vater von Joaquin fand ich sehr sympathisch.

Besonders gut gefallen hat mir die Darstellung des Hauses der Familie Mariscal, denn das empfand ich beim Lesen als sehr beeindruckend. Es ist in der Geschichte der Dreh- und Angelpunkt und zudem von großer Bedeutung.

Richtig spannend wurde der Roman eigentlich erst zum Ende hin, denn da kommt es zu Offenbarungen, die ich so nie erwartet hatte. Das gelüftete Familiengeheimnis hat es in sich.

Fazit: Ein Roman, der mir ganz gut gefallen hat, der aber noch Luft nach oben gehabt hätte. Auf einen weiteren Versuch mit der Autorin würde ich es ankommen lassen, dieses Buch kann ich jedoch nur bedingt weiterempfehlen.