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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2019

Ein Missverständnis verändert ein ganzes Leben...

Bösland
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Ich wollte schon immer mal ein Buch dieses Autors lesen und nun ist es mir endlich geglückt. Dabei erwartete mich ein sehr erfrischender, anderer Stil als ich es bisher bei Thrillern gewohnt war.

In der ...

Ich wollte schon immer mal ein Buch dieses Autors lesen und nun ist es mir endlich geglückt. Dabei erwartete mich ein sehr erfrischender, anderer Stil als ich es bisher bei Thrillern gewohnt war.

In der Geschichte geht es um Ben, der vor 30 Jahren als Kind wegen Mordes verurteilt wurde. Er kann sich an die Tat selbst nicht erinnern und versucht seit Jahren seine Erinnerungen wiederzufinden. Was geschah damals wirklich? Er begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit, nur um auf ein Geheimnis zu stoßen, dass sein eigenes Leben bedroht...

Das Besondere an dem Buch ist wohl, dass immer im Wechsel mal Handlung geschildert wird, egal ob aus der Gegenwart oder aus der Vergangenheit, und mal reine Dialoge zum Lesen zur Verfügung stehen, ohne dass dabei beschrieben wird, wie die Figuren dabei agieren. Dies empfand ich als sehr erfrischend und neuartig.

Der Fall von damals hat es mir dabei wirklich am meisten angetan, denn man fragt sich ja schon warum ein Kind ein anderes Kind einfach töten kann. Dieser Umstand wird auch nachvollziehbar erläutert.

Mit Ben als Figur kann man sich zwar nicht so wirklich identifizieren, einfach weil man schlichtweg seine negativen Erfahrungen zum Glück nie machen musste, aber man versteht wie er agiert. Ich mochte ihn beim Lesen immer mehr, was vor allem daran lag, weil er sich trotz allem was passiert war für andere einsetzt, auch wenn ihn das in Gefahr bringt.

Ansonsten war mir persönlich sehr schnell klar, wer hier der eigentlich Böse ist, weil der Autor bereits zu Beginn zahlreiche Indizien streut. Mir persönlich hat das gut gefallen, da ich es lieber mag, wenn man selbst auf des Rätsels Lösung kommt als wenn einem eine an den Haaren herbeigezogene Lösung präsentiert wird.

Die ersten zwei Drittel des Buches lasen sich wirklich wie ein echter Pageturner. Hier hatte der Thriller echtes Suchtpotential. Das letzte Drittel war dann etwas abgefahren und ließ mich ein wenig an der Glaubwürdigkeit der Handlung zweifeln.

Fazit: Ich habe es nicht bereut diesen Thriller gelesen zu haben, da es wirklich mal etwas anderes war. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus!

Veröffentlicht am 20.12.2018

Was ist das Leben einer Frau wert?

Mädelsabend
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Bereits mit ihrem ersten Roman konnte mich die Autorin begeistern, weshalb ich voller Vorfreude dieses Buch in die Hände nahm.

In der Geschichte geht es um Ruth und ihre Enkelin Sara. Beide haben als ...

Bereits mit ihrem ersten Roman konnte mich die Autorin begeistern, weshalb ich voller Vorfreude dieses Buch in die Hände nahm.

In der Geschichte geht es um Ruth und ihre Enkelin Sara. Beide haben als Frauen ihr Päckchen zu tragen. Werden sie sich für oder gegen ihre Männer entscheiden?

Bereits auf den ersten Seiten nahm mich die Handlung enorm gefangen, denn es beleuchtet das Frauenbild in der Bundesrepublik ab 1941. Begeistert war ich vor allem deswegen, weil ich dazu kaum etwas weiß, da sowohl meine Eltern als auch ich selbst in der DDR groß geworden sind und mir beim Lesen sehr schnell klar wurde, dass es zwischen den beiden Ländern doch enorme Unterschiede gab.

Die Figuren sind sehr liebevoll gezeichnet und man kann sich gut mit ihnen identifizieren. Während Sara für die moderne Frau von heute steht, ist ihre Großmutter Ruth diejenige, die noch leben musste wie ihre Eltern und später ihr Mann es von ihr wollten.

Richtig spannend fand ich zu erleben wie das Ehepaar Ruth und Walter im Alter miteinander umgehen. Die Autorin hat sehr gut herausgearbeitet, dass eine so lange Beziehung und Ehe Spuren bei beiden Partnern hinterlässt.

Bis zur Mitte las sich der Roman so fesselnd, dass ich nicht mehr aufhören wollte mit der Lektüre.

Leider gibt es ab der Mitte der Handlung eine Art Bruch, zumindest habe ich es so empfunden. Plötzlich wird der Leser vor vollendete Tatsachen gestellt, obwohl man sehr gehofft hatte, dass man die Situationen im Buch erleben darf. Dazu kommt es aber leider nicht.

Fazit: Ich habe das Buch gern gelesen, allerdings konnte es meine Erwartungen nicht zu hundert Prozent erfüllen. Gute Unterhaltung mit Luft nach oben. Für Leser, die Familiengeschichten mögen ideal.

Veröffentlicht am 20.12.2018

Wieviel Therapie wird er vertragen?

Der Insasse
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In der Geschichte geht es um Till Berkhoff, dessen Sohn vor einem Jahr verschwunden ist. Seitdem kann Till nur noch an seinen Sohn denken und er will Gewissheit über dessen Verbleib haben, um endlich mit ...

In der Geschichte geht es um Till Berkhoff, dessen Sohn vor einem Jahr verschwunden ist. Seitdem kann Till nur noch an seinen Sohn denken und er will Gewissheit über dessen Verbleib haben, um endlich mit der Sache abschließen zu können. Dafür geht er freiwillig in eine psychatrische Klinik. Tut er sich damit wirklich einen Gefallen?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung und wir begleiten sowohl das Klinikpersonal als auch die eingewiesenen Patienten. Dabei wird schnell deutlich, dass so einige in dem Krankenhaus etwas auf dem Kerbholz haben.

Herr Fitzek beschrieb sehr interessant die Umgebung einer psychiatrischen Klinik und den Alltag dort. Man selbst hat damit ja zum Glück noch keine Erfahrungen sammeln müssen. Und die ein oder andere beschriebene Sicherheitsvorkehrung sorgte bei mir eher für Erleichterung.

Für mich lasen sich die ersten zwei Drittel des Buches wie ein Pageturner. Lange hat es kein Buch mehr geschafft mich so sehr zu beschäftigen und gleichzeitig so sehr zu erschrecken wie dieses. Teilweise las ich wirklich mit Abscheu, was unser lieber Täter angestellt hat. Klar ist jede Kliminalität und jede Straftat schlimm, aber wenn es um Kinder geht, dann ist das für mich nochmal eine ganz andere Nummer.

Ansonsten hat mich doch enorm erstaunt was Till als Protagonist alles auszuhalten im Stande ist. Das kann man als echte Liebe zu seinem Kind werten, denn was ihm alles in der Klinik passiert, da würden einige dran zu Grunde gehen.

Die Ärzte des Krankenhauses waren doch schon sehr spezielle Persönlichkeiten, gerade Frieder mit seinem kleinen Alkoholproblem und Kasov mit seinen Machenschaften. Da war ich direkt froh, dass die Klinikleitung weiblich besetzt war von einer Guten.

Seda als Figur fand ich spannend. Über sie hätte ich gern noch etwas mehr erfahren. Ich habe sie als sehr sympathisch und clever empfunden.

Tramnitz ist ja nun wirklich eine Person, die einem Albtraum entsprungen zu sein scheint. Er scheint ein Händchen dafür zu haben Leute für sich zu manipulieren und zu benutzen.Und leider hat es Herr Fitzek geschafft, dass ich ihn teilweise nicht mal unsympathisch fand.

So suchtete ich den Thriller also durch und wollte endlich des Rätsels Lösung wissen.

Leider hat mich die Auflösung anfänglich verwirrt und dann doch ein ganz klein wenig enttäuscht zurückgelassen, da ich einfach eine völlig andere Auflösung erwartet hatte. Irgendwie blieb der ganz große Knall aus.

Fazit: Wer Gänsehaut sucht, der wird sie hier finden. Definitiv nichts für schwache Nerven.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Zusammenhalt ist das Einzige was zählt…

Winterfeldtstraße, 2. Stock
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Wir schreiben das Jahr 1923, schwere Zeiten in Berlin, doch Charlotte Berglas schwebt gerade auf Wolke 7, ist sie doch glücklich verheiratet und nun auch noch schwanger von ihrem Ehemann Albert. Doch ihr ...

Wir schreiben das Jahr 1923, schwere Zeiten in Berlin, doch Charlotte Berglas schwebt gerade auf Wolke 7, ist sie doch glücklich verheiratet und nun auch noch schwanger von ihrem Ehemann Albert. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer, wird ihr Mann doch tot aus dem Landwehrkanal gefischt. Charlottes Zukunft beginnt zu bröckeln, denn wie soll sie als Schwangere einen Job finden, um später sich und ihr Kleines durchzubringen? In der Not bleibt ihr nichts anderes übrig als ihre große Wohnung mit anderen Menschen zu teilen. Ob das gut gehen wird? Und vor allem: wird sie den Tod ihres Mannes jemals verarbeiten können?

Dieses Debüt beleuchtet die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen in Deutschland. Hierbei gelingt es der Autorin vor allem die damaligen Umstände zu verdeutlichen und die politischen Umbrüche zu beleuchten.

Die Wohngemeinschaft besteht aus den unterschiedlichsten Charakteren mit verschiedenen Ansichten zum Leben und zur Politik, was wohl oder übel zu Spannungen führt. Die Protagonisten sind gut gezeichnet und man kann ihr Denken und Handeln nachvollziehen, auch wenn man nicht mit allen Akteuren sympathisiert.

Die Schreibe der Autorin hat sich angenehm lesen lassen, ich fühlte mich zu keiner Zeit unter- oder überfordert. Und schön ist, dass ich hier wieder etwas dazu gelernt habe.

Einziger Kritikpunkt ist der, dass die Protagonistin Charlotte mir ein ums andere Mal ein wenig auf die Nerven ging mit ihrem Verhalten, aber das geht vielleicht auch nur mir so.

Fazit: Ein gelungenes Erstlingswerk über eine Zeit, die wohl nicht immer einfach war. Lesenswert und gute Unterhaltung!

Veröffentlicht am 19.10.2018

Gelungener Auftaktband einer besonderen Trilogie

Endgame 1. Die Auserwählten
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Dieses Buch hat es bei mir wirklich nicht leicht gehabt. Überall gehypt wollte ich natürlich wissen, worum es denn in Endgame gehen würde. Die zahlreichen negativen Bewertungen schreckten mich ab und wollten ...

Dieses Buch hat es bei mir wirklich nicht leicht gehabt. Überall gehypt wollte ich natürlich wissen, worum es denn in Endgame gehen würde. Die zahlreichen negativen Bewertungen schreckten mich ab und wollten den anderen beinahe Recht geben, denn ich brauchte zwei Anläufe, eh ich gut ins Buch einstieg.

"Endgame - Die Auserwählten" startet ungemein brutal und mit unzähligen Protagonisten, so dass es mir erst einmal schwer fiel zu verstehen und die Zusammenhänge zu erkennen.

Die Geschichte wird uns von einem beobachtenden Erzähler näher gebracht, der immer mal bei einem der zwölf Auserwählten zugegen ist und dessen Schicksal wir dann mit verfolgen dürfen.

Die Kapitelüberschriften zeigen, wen wir gerade begleiten und wo sich derjenige derzeit befindet. Dies wird noch unterstrichen durch die Geschlechterzeichen der handelnden Protagonisten.

Hat man den Einstieg dann erst einmal geschafft (50 Seiten braucht es mindestens), saugt einen der schnörkellose Schreibstil des Autors förmlich ins Buch.

Beim Lesen kam ich mir immer mehr vor als würde ich einen total genialen Actionfilm sehen, rasche Szenenwechsel, Verfolgungsjagden, coole Autos, Flugzeugabstürze...

Als Protagonisten haben mir am besten Sarah Alopay und Chiyoko Takeda gefallen, da ich mich in sie am besten hineinversetzen konnte.

In meinen Augen ist das Buch zwar von der Aufmachung her ein Jugendbuch, sollte aber auf keinen Fall von Jugendlichen unter 16 gelesen werden, da zum einen die Handlung sehr komplex ist und eben rohe Gewalt mit jeder Menge Blut im Mittelpunkt stehen.

Fazit: Ein gelungener Auftakt, der mich nach anfänglichen Startschwierigkeiten überzeugt hat. Gespannt warte ich nun auf Teil zwei. Lesenswert!