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JeanetteBuechereule

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2021

Am Ende zu bemüht

Madame le Commissaire und die panische Diva
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Madame le Commissaire Isabelle Bonnet bekommt einen Spezialauftrag: Die berühmte Sängerin und Schauspielerin Colette Gaspard wird von einem Stalker belästigt und bedroht. Isabelle soll Colette beschützen ...

Madame le Commissaire Isabelle Bonnet bekommt einen Spezialauftrag: Die berühmte Sängerin und Schauspielerin Colette Gaspard wird von einem Stalker belästigt und bedroht. Isabelle soll Colette beschützen und den Stalker überführen. Doch das Zusammensein mit einer Diva ist nicht immer einfach ...

"Madame le Commissaire und die panische Diva" ist der achte Band der Reihe. Die Vorgängerbände muss man nicht unbedingt gelesen haben, denn die Fälle sind in sich abgeschlossen. Isabelle und die Personen in ihrem Umfeld entwickeln sich aber natürlich von Band zu Band weiter.

Ich habe alle Vorgängerbände gelesen und mich gefreut, die taffe Isabelle wiederzutreffen. Über die Eigenheiten der Diva und Isabelles Umgang damit sowie über ihren tollpatschigen Assistenten Apollinaire habe ich mich köstlich amüsiert.

Der erste Teil der Ermittlungen hat mir gut gefallen. Ich war stets gespannt darauf, was sich der Stalker als nächstes einfallen lässt und ob das Leben der Diva wirklich in Gefahr ist. Zirka hundert Seiten vor Schluss schien dann alles geklärt zu sein. Angesichts der verbleibenden Seitenzahl habe ich mich sehr über die Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung gewundert. Tatsächlich gab es nochmal eine Wendung, die Isabelle rasch und schlüssig aufklären konnte. Danach waren jedoch immer noch rund fünfzig Seiten übrig und es gab nochmal eine Fortsetzung der Handlung. Die fand ich jedoch zusammenhanglos ins Buch gequetscht und viel zu rasch und oberflächlich aufgelöst. Mir kam es vor, als hätte der Autor die Geschichte eigentlich fertig erzählt, musste aber noch etwas hinzufügen, um auf eine vom Verlag geforderte Mindestseitenzahl zu kommen.

Fazit: Gelungener Beginn, doch nach der Aufklärung auf den letzten hundert noch zwei Fortsetzungen der Handlung, von denen ich die zweite recht zusammenhanglos und bemüht fand, deswegen nur dreieinhalb Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2019

Viel Gewalt

Draussen
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Die siebzehnjährige Cayenne lebt mit ihrem jüngeren Bruder Joshua und ihrem Anführer Stephan im Wald. Die drei führen seit Cayenne denken kann ein Leben auf der Flucht und das Mädchen fragt sich immer ...

Die siebzehnjährige Cayenne lebt mit ihrem jüngeren Bruder Joshua und ihrem Anführer Stephan im Wald. Die drei führen seit Cayenne denken kann ein Leben auf der Flucht und das Mädchen fragt sich immer mehr, warum das nötig ist, denn Stephan gibt nichts preis und verlangt hartes Training, um sich gegen die unbekannte Bedrohung verteidigen zu können. Doch eines Tages ist es soweit: Ein Mann greift Cayenne an ...

Das Buch ist fesselnd geschrieben und obwohl es nicht humorvoll ist, merkt man an einigen Stellen, dass es von dem bekannten Kluftinger-Autorenduo verfasst wurde. An einer Stelle wird Kluftinger sogar erwähnt. Außerdem hat mir gefallen, dass ich lange Zeit nicht wusste, warum sich die drei Hauptfiguren im Wald verstecken müssen und wie die zahlreichen Nebenstränge in die Geschichte passen.

Die Grundstimmung des Thrillers ist düster und es kommt für meinen Geschmack unnötig viel Gewalt vor. Ständig wird jemand ermordet. Die eigentliche Geschichte wird darunter erdrückt und bleibt ohne wirklich überraschende Wendungen. Die Figuren bleiben flach. Ich hoffe sehr, dass die Autoren als nächstes wieder einen Kluftinger-Krimi schreiben.

Fazit: Fesselnde, aber recht geradlinige Geschichte mit viel Gewalt und flachen Figuren, drei bis vier Sterne.

Veröffentlicht am 10.07.2019

Etwas kurz

Hamish Macbeth ist reif für die Insel
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Der schottische Dorfpolizist Hamish Macbeth freut sich über einen Gratisurlaub über Weihnachten: Jane, eine Bekannte seiner guten Freundin Priscilla, lädt ihn in ihr Wellnesshotel auf der Insel Eileencraig ...

Der schottische Dorfpolizist Hamish Macbeth freut sich über einen Gratisurlaub über Weihnachten: Jane, eine Bekannte seiner guten Freundin Priscilla, lädt ihn in ihr Wellnesshotel auf der Insel Eileencraig ein. Hintergrund: Jane befürchtet, dass ihr jemand nach dem Leben trachtet. Auf der rauen Insel angekommen, bereut Hamish schon bald, hergekommen zu sein. In der Reisegruppe, die aus Janes "Freunden" besteht, gibt es nur Streit. Doch kurz bevor Hamish die nächste Fähre besteigen will, gibt es einen Todesfall. War es Mord? Die örtliche Polizei glaubt an einen Unfall, Hamish nicht. Und ehe er sich versieht, steckt er mitten in den Ermittlungen ...

"Hamish Macbeth ist reif für die Insel" ist der sechste Band der Reihe um den schottischen Dorfpolizisten. Die Vorgängerbände muss man nicht zwingend gelesen haben, weil die Fälle in sich abgeschlossen sind. Es ist jedoch schön, die Entwicklung der Figuren mitzuverfolgen.

Der Krimi plätschert gemütlich vor sich hin und ist nicht übertrieben blutig oder brutal. Zwischendurch gibt es einige lustige Momente, zum Beispiel als Hamish mit einer Erkältung und voller Selbstmitleid im Bett liegt und Priscilla sich um ihn kümmert. Insgesamt fand ich das Buch recht kurz. Der Kriminalfall ist deshalb rasch aufgeklärt. Hamish kommt schnell auf die entscheidende Spur, die zum Täter führt und es bleibt zu wenig Platz für überraschende Wendungen.

Fazit: Ein Cosy Crime mit dem schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth, der den Fall recht schnell aufgeklärt hat, dreieinhalb Sterne.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Leider bleiben Fragen offen

Die Richterin und die Tote vom Pont du Gard
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Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt wird unmittelbar nach der Verurteilung eines Ehepaars, das ein Mädchen gefangen gehalten und missbraucht hat, angeschossen. Während sie sich von ihren Verletzungen ...

Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt wird unmittelbar nach der Verurteilung eines Ehepaars, das ein Mädchen gefangen gehalten und missbraucht hat, angeschossen. Während sie sich von ihren Verletzungen erholt, versucht sie gemeinsam mit ihrem Ermittler Bouraada, das ganze Ausmaß der Missbrauchsfälle zu überblicken. Die beiden stoßen auf zahlreiche Todesfälle junger Ausländerinnen in der Umgebung, die seltsamerweise bislang kein Misstrauen bei der Polizeit geweckt haben. Parallel dazu hält sich der deutsche Reiseschriftsteller Martin Endress in der Provence auf, um für sein neues Buch zu recherchieren. Außerdem hofft er, die genaueren Umstände der dramatischen Flucht seiner Großeltern während des Zweiten Weltkriegs aufdecken zu können.


Der Fall um den Pädophilenring nimmt immer größere Ausmaße an. Leider wird er am Schluss nicht vollständig aufgeklärt und es bleiben viele Fragen offen. Dies mag sicherlich realistisch sein, bei Krimis bevorzuge ich es jedoch, wenn alle Rätsel restlos aufgelöst werden.


Zur Mitte des Buches hin treffen Mathilde und Martin aufeinander. Martin wirbelt durch sein Wühlen in der Vergangenheit Staub auf. Außerdem liefert er als Reiseschriftsteller interessante Infos über die Region, die geschickt in die Handlung eingebettet sind. Nebenbei bahnt sich zwischen Mathilde und Martin allmählich die zu erwartende Liebesbeziehung an, die sicherlich in den folgenden Bänden der Reihe fortgeführt wird.


Fazit: Ein Provence-Krimi mit einem Pädophilen-Fall, der leider nicht komplett aufgeklärt wird, und wohldosierten Infos über die Region, dreieinhalb Sterne.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Abstruse Ausreden vor Gericht

Ich habe nicht geschossen, nur ein bisschen
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Das Buch ist eine Sammlung der abenteuerlichsten Ausreden vor Gericht. Es ist in thematische Kapitel untergliedert, die beispielsweise von Verkehrssündern oder Mördern handeln. Die Ausreden werden knapp ...

Das Buch ist eine Sammlung der abenteuerlichsten Ausreden vor Gericht. Es ist in thematische Kapitel untergliedert, die beispielsweise von Verkehrssündern oder Mördern handeln. Die Ausreden werden knapp und in sachlichem, juristisch angehauchtem Stil präsentiert. Das eine oder andere Mal hätte ich mir das Ganze etwas ausgeschmückter gewünscht. Die Ausreden sind teilweise amüsant, teilweise habe ich aber auch nur den Kopf darüber geschüttelt, mit welchen abstrusen Erklärungen die Angeklagten vor Gericht durchkommen wollen. Am Ende jedes Kapitels steht es eine erfolgreiche Ausrede. Bei vielen davon konnte ich bei den Begründungen der Richter nur den Kopf schütteln. Das Buch ist meiner Meinung nach nichts, um es in einem Rutsch durchzulesen, weil es mit der Zeit langweilig wird, eine Aneinanderreihung von seltsamen Ausreden zu lesen. Man sollte es eher in Häppchen genießen, zum Beispiel als E-Book für unterwegs.

Fazit: Sammlung von abstrusen Ausreden vor Gericht, kurz und knapp präsentiert, drei bis vier Sterne.