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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2018

Gefährliche Gelüste in Bon Temps

Untot in Dallas
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Das Cover dieses zweiten Bandes aus der True Blood-Serie zeigt ganz deutlich, wieviel Humor zwischen den Zeilen steckt. Auch ein Vampirroman kann witzig sein. Charlaine Harris versteht es grossartig, dass ...

Das Cover dieses zweiten Bandes aus der True Blood-Serie zeigt ganz deutlich, wieviel Humor zwischen den Zeilen steckt. Auch ein Vampirroman kann witzig sein. Charlaine Harris versteht es grossartig, dass man als Leser trotz Untoten, Werwölfen, Blut und Mord zwischendurch schmunzeln muss.
Die liebenswerte Kellnerin Sookie gerät schon wieder in grosse Gefahr, denn sie will einen Mord aufklären. Dabei gerät sie an eins der gefährlichsten Wesen der Zwischenwelten. Neben jeder Menge Action tritt diesmal auch die erotische Komponente stark in den Vordergrund, denn das Zentrum des Geschehens ist eine Art Geheimclub der biederen Kleinstadtbewohner von Bon Temps, wo sie ihre geheimen sexuellen Neigungen nachgehen können, ohne dass die bürgerliche Fassade Risse bekommt.
Für meine Geschmack etwas zuviel Sex, aber wieder ein herrlich makabres Ambiente. Charlaine Harris weiss ihre Leser mit ihrem Schreibstil zu fesseln. Man mag das Buch gar nicht aus der Hand legen.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Guter Auftakt zur Serie

Vorübergehend tot
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"Vorübergehend tot" von Charlaine Harris ist der Auftakt einer unterhaltsamen Vampirreihe, die auch erfolgreich verfilmt wurde. 
Die Hauptakteurin heißt Sookie Stackhouse. Als blonde und großbusige Kellnerin ...

"Vorübergehend tot" von Charlaine Harris ist der Auftakt einer unterhaltsamen Vampirreihe, die auch erfolgreich verfilmt wurde. 
Die Hauptakteurin heißt Sookie Stackhouse. Als blonde und großbusige Kellnerin versymbolisiert sie eigentlich das naive Mädchen, auf das die rauhbeinige Kundschaft der Bar, in der sie arbeitet, normalerweise fliegt. Doch Sookie hat etwas, was sie als Behinderung empfindet und was sie zur Aussenseiterin von Kindheit an gemacht hat. Sookie kann Gedankenlesen. Dadurch ist sie den meisten Einwohnern ihrer kleinen Heimatstadt Bon Temps unheimlich. Keiner flirtet mit ihr, auch Freundinnen sind dünn gesät. Als der Vampir Bill in ihr Leben tritt, ändert sich alles zum Guten, denn einerseits kann sie keine vampirischen Gedanken empfangen und andererseits ist Bill sofort von ihr hingerissen. Endlich, endlich kommt die grosse Liebe auch zu Sookie. Zusammen mit Bill kommt sie einem Serienmörder auf die Spur, der auch ihr auf den Fersen ist.
Insgesamt ist es ein sehr unterhaltsamer Roman, der in dieser ersten Folge schon eine ganze Menge über diverse Fabelwesen, aber in erster Linie natürlich über Vampire, erzählt. Ein Wissen, das in den Folgebänden sehr nützlich ist. Allerdings versteht es die Autorin in jedem Buch, die wichtigsten Fakten geschickt zusammen zu fassen, so dass man auch ohne Vorkenntnisse über die Runden kommt.

Veröffentlicht am 19.10.2018

keine Wahl

Cassia & Ky -- Die Auswahl
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"Die Auswahl" von Ally Condie spielt in einer nicht näher definierten Zukunft, in der jeder und alles egalisiert wurde, damit kein Neid entsteht. Krankheiten sind weitestgehend ausgerottet. Das Leben der ...

"Die Auswahl" von Ally Condie spielt in einer nicht näher definierten Zukunft, in der jeder und alles egalisiert wurde, damit kein Neid entsteht. Krankheiten sind weitestgehend ausgerottet. Das Leben der Menschen findet in Einheitshäusern und in Einheitskleidung statt, Beruf und Sexualpartner werden von der Gesellschaft bestimmt. 
In dieser Welt ist die siebzehnjährige Cassia groß geworden und steht nun vor dem wichtigsten Schritt in ihrem Leben, der Verpaarung. Sie hat Glück und wird ihrem attraktiven Jugendfreund zugeteilt, doch ihre Leidenschaft entbrennt immer stärker für einen Aussenseiter der Gesellschaft. 
Obwohl sie sich bislang dem System angepasst hat, nichts in Frage stellte, werden in ihrem inneren aufrührerische Fragen immer lauter. Es scheinen sich zudem Fehler im System zu häufen...
Dieser Blickwinkel auf ein Leben ohne materielle Sorgen, ohne Krankheit und Neid, ohne Gefahr und ohne Verbrechen hat mich fasziniert. Es ist so langweilig. Wenn einem dazu noch jede Entscheidungsmöglichkeit abgesprochen wird, ist das schlimmer als ein goldener Käfig. Cassie ist ein tolles Mädchen mit einem grossen Verantwortungsbewußtsein. Auch ihr Freund und ihre gesamte Familie sind einfach sehr sympathisch. Man wünscht sich, dass es für alle gut ausgeht. Das ist meinen Augen auch das einzige Manko an diesem Roman, einfach das die Protagonisten viel zu glatt, schön und edel sind.
Trotzdem eine mitreissende Story, die zwar in sich abgeschlossen ist, aber süchtig macht auf den Folgeband.

Veröffentlicht am 02.10.2018

Kriegslust

Wolfsthron
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Viel zu früh gelangt Roper auf den Wolfsthron und wird somit Herrscher über ein unwirtliches Königreich, dessen Bewohner wilde, furchtlose Krieger sind. Dieses Nordland befindet sich im Kriegszustand mit ...

Viel zu früh gelangt Roper auf den Wolfsthron und wird somit Herrscher über ein unwirtliches Königreich, dessen Bewohner wilde, furchtlose Krieger sind. Dieses Nordland befindet sich im Kriegszustand mit seinem südlichen Nachbarn, der durch Überrumpelung und Hinterlist einen beachtlichen Schlachtsieg gewonnen hat. Roper muss sich nicht nur mit den Feinden von aussen befassen, auch im Inneren droht Gefahr durch Intrigen und Machtspiele.
Leo Carew führt den Leser in eine Welt, die fremdartig und vertraut zugleich ist. Es werden wilde Schlachten geschlagen, aber nicht Mut und Kraft allein führen zum Sieg, sondern auch ein schnell erwachsen werdender Roper, der zunehmend an Erfahrung und Menschenkenntnis gewinnt, um seine Position zu festigen.
Carew versteht es, alle Personen lebendig werden zu lassen. Er arbeitet die Unterschiede zwischen den verfeindeten Volksstämmen so gut heraus, dass man versteht, dass es um mehr geht als um Sieg oder Untergang. Hier prallen Ideologien aufeinander. Die Kämpfe nehmen einen Großteil des Geschehens ein, aber mindestens genauso spannend sind die politischen Winkelzüge des jungen Thronerbes, der durch eine harte Schule gehen muss. Am Ende des Romans steht Roper als mutiger Krieger vor seinem Volk. Er wird allseits geachtet, aber das Ende weist auch schon auf zukünftige Schwierigkeiten hin, die die Spannung auf Band 2 erhöhen.

Veröffentlicht am 27.09.2018

Späte Rache

Maulbeerbaum
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Der Krimi spielt hauptsächlich im Jahr 2004. In der Gegend um das ostpreußische Olsztyn (früher Allenstein) werden schreckliche Morde begangen. Der Schmetterling, so wird der Täter schnell genannt, nachdem ...

Der Krimi spielt hauptsächlich im Jahr 2004. In der Gegend um das ostpreußische Olsztyn (früher Allenstein) werden schreckliche Morde begangen. Der Schmetterling, so wird der Täter schnell genannt, nachdem sein Markenzeichen ein in dem Opfer zurückgelassener Schmetterling ist. Pawel Werens soll die Story recherchieren, doch nur ungern verlässt er Warschau, um in seiner alten Heimat auf Spurensuche zu gehen. Dass er bei seinem Onkel wohnen kann, erweist sich als Glücksgriff, denn der rüstige Rentner kennt sich als ehemaliger Priester bestens in der katholischen Legendenwelt aus, auf die der Mörder sich ständig bezieht.
Werens erkennt, dass viele Jahre zuvor schreckliche Verbrechen begangen wurden. Die Täter leben noch, die alten Seilschaften funktionieren....
Es ist sehr interessant einen Krimi aus dem ehemaligen Ostblock zu lesen. 2004 sind die Nachwirkungen für den Journalisten immer noch zu spüren, überall Misstrauen und wenig Verlass auf wahrheitsgemäße Auskünfte. Die Handlung selbst wird spannend erzählt, Rückblicke in die Jahre 1976 bis 1978 zeigen die Wurzel allen Übels. Die Morde sind brutal und nichts für zarte Gemüter. Sehr interessant sind auch die Querverbindungen zu altkirchlichen Erzählungen und Legenden. Für meinen Geschmack ist "Maulbeerbaum" ein Buch, dass sich gut lesen lässt und dabei auch eine Spur anderes ist als der übliche Krimi-Mainstream.