Cover-Bild Ab heute heiße ich Margo
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21,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 640
  • Ersterscheinung: 10.03.2016
  • ISBN: 9783462048957
Cora Stephan

Ab heute heiße ich Margo

Roman
Die Geschichte zweier starker Frauen und eines ganzen Jahrhunderts

Stendal in den Dreißigerjahren: Hier kreuzen sich die Wege von Margo und Helene. Margo ist Lehrling in der Buchhaltung, Helene Fotografin. Sie lieben denselben Mann, werden durch den Krieg und die deutsche Teilung getrennt und bleiben doch miteinander verbunden. Die Geschichte zweier Frauen mit einem gemeinsamen Geheimnis, berührend, fesselnd und voller Überraschungen!

Margo weiß, was sie will: eine anspruchsvolle Arbeit und Verantwortung. Als sie Helene bei Photo-Werner trifft, hat diese schon viel riskiert. Sie ist im Spanischen Bürgerkrieg zwischen die Fronten geraten. Mit ihr taucht Alard von Sedlitz in Stendal auf, ein charismatischer junger Schlesier, in den sich beide verlieben. Sie werden durch Krieg und Verfolgung getrennt. Margo verliert auf der Flucht 1945 ihr Kind und beinahe ihr Leben. Mit Henri, dem der Krieg alle Illusionen geraubt hat, baut sie sich eine neue Existenz in Westdeutschland auf. Helene, die Buchenwald überlebt hat, wird in Ostberlin von der Stasi zur »Kundschafterin des Friedens« ausgebildet. Auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs treffen beide wieder aufeinander, verbunden durch ein Familiengeheimnis und gelenkt durch die Stasi. Doch selbst das Ende der DDR bedeutet kein Ende ihrer dramatischen Verstrickung, die noch bis ins letzte Jahr des 20. Jahrhunderts reicht.

Cora Stephan erzählt Zeitgeschichte als Familiengeschichte und entwirft Charaktere, denen man voller Spannung folgt, getrieben von dem Wunsch, dem Rätsel von Liebe, Verwandtschaft und Verrat auf die Spur zu kommen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Als der Krieg das Leben bestimmte

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Der Autorin gelingt hier ein besonders vielschichtiger und authentischer Roman über eine Zeit, die in Europa tiefe Wunden hinterlassen hat. Exemplarisch für Millionen Menschen stellt sie hier mehrere Familien ...

Der Autorin gelingt hier ein besonders vielschichtiger und authentischer Roman über eine Zeit, die in Europa tiefe Wunden hinterlassen hat. Exemplarisch für Millionen Menschen stellt sie hier mehrere Familien und Einzelpersonen in den Vordergrund, die sich in der Zeit von 1936 bis 2000 auf unterschiedlichen und trotzdem verwobenen Wegen ihr Leben bestreiten. Der Leser begleitet Margo (die eigentlich Margarete heißt) bei den wichtigsten Stationen ihres Lebens: Eine Lehre im Fotoladen ihres Heimatortes Stendal, die erste Liebe, Krieg und Hochzeit, und all die folgenden Wirrungen, die den Menschen gegen Ende des Krieges widerfahren und die durch die Teilung Berlins für die im Osten lebenden nicht besser werden.
Unermesslich muss der Schmerz sein, der Margo und ihre Verwandten und Bekannten immer wieder einholt und vielleicht ist gerade das ein Faktor, warum dieser Roman auch heutzutage fasziniert und tief berührt. Weil wir heute uns eben nicht mehr vorstellen können, Stoff für Essen eintauschen zu müssen, über uns Kriegsflieger zu hören oder sich in seinem eigenen Heim (wenn man denn eines hatte) vor niemandem sicher zu fühlen.
Die Abschnitte im Buch werden abwechselnd aus der Sicht der wichtigsten Personen erzählt: Margo, Helene, Alard und zum Ende noch Margos Enkelin. Oft sind die Abschnitte voneinander unabhängig, da sich auch die Leben der drei getrennt haben, doch die wenigen Überschneidungen, die es gibt, sind von so elementarer Bedeutung, dass sie dadurch auch aus allen Perspektiven beleuchtet werden können. Vieles, was der Leser aus den Abschnitten herausliest, erschließt sich den Protagonisten oft erst nach und nach und es macht einen Teil der Spannung aus, sie dabei zu beobachten, was sie fühlen, als sie die Zusammenhänge verstehen und wie sie darauf reagieren.
Zu Beginn sind Alard, Margo und Helene eher lose miteinander bekannt, die beiden Frauen arbeiten beide im Fotoladen und fühlen sich zu Alard hingezogen. Aus diesen Bekanntschaften lässt Cora Stephan im Lauf der Zeit intensive, fast voneinander abhängige Beziehungen entstehen, bildet ein mitunter fatales Dreiecksgespann, das schlussendlich nicht nur das Leben der drei, sondern auch das ihrer Bekannten und Verwandten gefährdet.
Ein wenig schade fand ich, dass nicht Margo diesen Roman mit einer ihrer Tagebucheintragungen beendet, das hätte gut gepasst, ist sie doch auch die erste Person, die man hier kennenlernt. Dadurch gibt es noch eine Art „Abspann“, der für mich fast schon eine eigene Geschichte ergibt und somit hat man das Gefühl, dass es noch weitergehen hätte können.

Veröffentlicht am 01.02.2020

Solider Historienschmöker

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Das Buch verfügt über ein, wie ich finde, ansprechendes Cover, von dessen Bezug zum Inhalt man im Laufe des Lesens erfährt. Selbstverständlich ist so etwas in der letzten Zeit leider nicht mehr.
Die Geschichte ...

Das Buch verfügt über ein, wie ich finde, ansprechendes Cover, von dessen Bezug zum Inhalt man im Laufe des Lesens erfährt. Selbstverständlich ist so etwas in der letzten Zeit leider nicht mehr.
Die Geschichte der beiden Frauen Margo und Helene umfasst mehrere Jahrzehnte und reicht von der Zeit kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bis knapp vor die Jahrtausendwende. Sie wird aus den unterschiedlichen Perspektiven der Hauptpersonen wirklich sehr spannend erzählt und spielt hauptsächlich in Stendal, Berlin, Schlesien sowie einigen Orten in Westdeutschland, wo Margo nach dem Krieg eine neue Heimat zu finden versucht.
Am Ende des Buches gibt es dankenswerterweise ein umfangreiche Personenverzeichnis, was ich hauptsächlich zu Beginn der Lektüre überaus hilfreich fand.
Durch das parallele Erzählen der Lebensgeschichten von Helene im Osten und Margo im Westen wurden auch die Auswirkungen der beiden unterschiedlichen politischen Systeme auf die im geteilten Deutschland lebenden Menschen verdeutlicht, angenehmerweise, ohne eine Seite hervorzuheben oder abzuwerten.
Nicht ganz so positiv fand ich den Familienwirrwarr und das in meinen Augen etwas konstruiert wirkende Ende.
Insgesamt verbleibt aber ein guter Gesamteindruck, der zu einer deutlichen Leseempfehlung vor allem für jene Leser führt, die an einer spannenden Handlung vor der historischen Kulisse Deutschlands im letzten Jahrhundert Interesse haben.

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Veröffentlicht am 19.10.2018

Mit Margo und Helene durch die deutsche Geschichte

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Margarete Hegewald ist die Hauptprotagonistin in diesem Buch. Als sie beschließt, dass sie kein Kind mehr ist, ändert sie auch ihren Namen und nennt sich von nun an Margo. In dem Buch begleitet man Margo ...

Margarete Hegewald ist die Hauptprotagonistin in diesem Buch. Als sie beschließt, dass sie kein Kind mehr ist, ändert sie auch ihren Namen und nennt sich von nun an Margo. In dem Buch begleitet man Margo durch ihr Leben, das nicht einfach ist, da sie in einer unruhigen Zeit lebt. Das Buch beginnt 1936 und dann dauert es auch nicht mehr lange, bis der zweite Weltkrieg ausbricht, den Margo, die inzwischen mit Henri, dem Bruder einer Klassenkameradin, verheiratet ist, im Bangen um ihren Mann und auch um ihren Vater und die ganze Familie verbringt.

Vor Ausbruch des Krieges fängt Margo noch eine Ausbildung als Bürokaufmann an. Sie möchte unabhängig sein und es ist ihr wichtig, auch als Frau eine Arbeit zu haben. Das ist ihr auch weiterhin wichtig, weil sie die Ehe ihrer Eltern als abschreckendes Beispiel sieht, in der die Mutter um jedes bisschen Geld bei ihrem Mann betteln muss. Das möchte Margo so einfach nicht. In ihrer Ausbildung bei einem Fotografen lernt Margo unter anderem Helene kennen, eine Fotografin, von der Margo sehr fasziniert ist.

Auch in den Wirren des Krieges und später treffen sich die beiden immer mal wieder, aber das Vertrauen ist nicht mehr so da. Es ist schon ein sehr spannendes Buch und man möchte immer wissen, wie es weiter geht. So habe ich es doch verhältnismäßig schnell geschafft, die mehr als 600 Seiten zu lesen. So wie es in dem Buch auch in der deutschen Geschichte weiter geht, kommen auch weitere Generationen und so muss ich sagen, dass ich teilweise doch dankbar für die Auflistung und Erklärung der Charaktere am Ende des Buches war.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, weil es spannend geschrieben ist und die Geschichte absolut fesselt. Außerdem wirkt es sehr gut recherchiert, was für die Zeit schon wichtig ist, in der der Roman spielt. Was mir auch gut gefallen hat, war die Aufteilung der Kapitel. Über jedem neuen Kapitel steht ein Name, so dass man als Leser gleich weiß, von welchem Protagonisten das Kapitel erzählt. Das macht es noch einfacher, der Geschichte zu folgen.

Veröffentlicht am 21.04.2017

Margo und Helene

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Stendal in den 1930er Jahren. Margo möchte unbedingt arbeiten und schafft es, ihren Vater zu überzeugen, dass sie, wenn sie von der Schule abgeht und eine Lehre beginnt, zum Haushaltsgeld beitragen kann. ...

Stendal in den 1930er Jahren. Margo möchte unbedingt arbeiten und schafft es, ihren Vater zu überzeugen, dass sie, wenn sie von der Schule abgeht und eine Lehre beginnt, zum Haushaltsgeld beitragen kann. So beginnt sie eine Lehre bei Foto Werner und ist bald für die gesamte Buchhaltung und Organisation zuständig. Die zweite Protagonistin ist Helene, eine Fotografin, die in den Schrecken des spanischen Bürgerkriegs war und bald nach Margo bei Foto Werner beginnt.

Die beiden Frauen verbindet bis an ihr Lebensende etwas, auch wenn sie sich lange Jahre nicht sehen. Vorrangig aus der Sicht von Margo, die nach dem Krieg in der Nähe von Osnabrück lebt, aber auch aus der Sicht von Helene, die in Ostberlin lebt, erfährt der Leser viel über deutsch-deutsche Geschichte, über Aufarbeitung, Geheimdienste und immer wieder Schrecken des Nationalsozialismus.

Leider wird im Klappentext schon zu viel zusammengefasst und verraten. Ich rate also davon ab, diesen nicht vorher zu lesen, sondern sich auf den Text auf dem Buchrücken zu beschränken.

Die Sprache des Romans ist recht einfach, er liest sich flott und so manch ein Protagonist wird eingeführt und verschwindet dann leider schnell wieder ohne noch einmal erwähnt zu werden. Die Geschichte sowie die Verweise auf die Geschichte sind für denjenigen, der sich in der neueren deutschen Geschichte nicht auskennt, eine interessante Reise durch dieses geschichtsträchtige Jahrhundert. Für den Leser mit Vorkenntnissen, gibt es nicht viel Neues zu lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ab heute heiße ich Margo

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Inhalt (übernommen):

Margo weiß, was sie will: Eine anspruchsvolle Arbeit und Verantwortung. Als sie Helene bei Photo-Werner trifft, hat diese schon viel riskiert. Sie ist im Spanischen Bürgerkrieg zwischen ...

Inhalt (übernommen):

Margo weiß, was sie will: Eine anspruchsvolle Arbeit und Verantwortung. Als sie Helene bei Photo-Werner trifft, hat diese schon viel riskiert. Sie ist im Spanischen Bürgerkrieg zwischen die Fronten geraten. Mit ihr taucht Alard von Sedlitz in Stendal auf, ein charismatischer junger Schlesier, in den sich beide verlieben. Sie werden durch Krieg und Verfolgung getrennt. Margo verliert auf der Flucht 1945 ihr Kind und beinahe ihr Leben. Mit Henri, dem der Krieg alle Illusionen geraubt hat, baut sie sich eine neue Existenz in Westdeutschland auf. Helene, die Buchenwald überlebt hat, wird in Ostberlin von der Stasi zur "Kundschafterin des Friedens" ausgebildet. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges treffen beide wieder aufeinander, verbunden durch eine Familiengeheimnis und gelenkt durch die Stasi. Doch selbst das Ende der DDR bedeutet kein Ende ihrer dramatischen Verstrickung, die noch bis ins letzte Jahr des 20. Jahrhunderts reicht.

Charaktere

Die Geschichte der beiden Frauen wird abwechselnd aus ihrer Sicht erzählt, wobei die gleiche Geschichte nicht aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird, sondern sich chronologisch ergänzen. Allerdings ist Margo für mich die heimliche Hauptprotagonistin. Sie nimmt die meisten Seiten im Buch ein und überzeugte durch menschliche Charakterzüge: Eine toughe Frau für die damalige Zeit, das sich bis ins Heute gezogen hat, wobei sie manchesmal zu naiv oder zu bequem war. Und für mich war sie zu emotionslos.
Helene, eine ebenfalls toughe Frau, in frühester Jugend schon von Gewalt und Krieg geprägt, lernt auch im späteren Leben nichts anderes als Gewalt, Hunger und Verrat kennen. Sie verlässt sich nur auf sich und lebt ein einsames Leben.
Henri - Margos Ehemann - überlebt zwar den Krieg, hinterlässt aber seine Spuren: Er vergöttert Margo, aber kann nicht aus seiner Haut.

Schreibstil

Cora Stephan hat einen fesselnden Schreibstil und die Gabe, nach den Kapiteln mit Cliffhängern aufzuhören - dann die andere "erzählen zu lassen" , sodass man das Buch fast nicht zur Seite legen konnte. Eine klare, manchmal anspruchsvolle Sprache, haben das Buch gut abgerundet.
Leider muss ich auch sagen, dass mir manche Stellen zu lange waren und es mir bei anderen zu schnell ging. Außerdem hatte ich mit den vielen speziellen Abkürzungen zu kämpfen, die in der DDR- und Stasi-Zeit im Buch vorkamen. Das hat leider meinen Lesefluss gehemmt.

Fazit

Ein toller Roman über die deutsche Geschichte und über zwei außergewöhnliche Frauen, in dem - für mich - die Liebesgeschichte ein klein wenig zu kurz und der Schluss zu schnell kam.