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Veröffentlicht am 20.10.2018

Beste Freundinnen halten zusammen

Ich bin Princess X
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Durch einen Zufall werden Libby Deaton und May Harper die besten Freundinnen, als sie beide nicht am Sportunterricht teilnehmen können. An dem Tag wird auch Princess X geboren, weil Libby gut zeichnen ...

Durch einen Zufall werden Libby Deaton und May Harper die besten Freundinnen, als sie beide nicht am Sportunterricht teilnehmen können. An dem Tag wird auch Princess X geboren, weil Libby gut zeichnen kann und die Straßenkreide der Vorschulkinder auf dem Boden liegt. So beginnt die Freundschaft der beiden Mädchen und so beginnen die Geschichten um Princess X. Diese Geschichten schreiben Libby und May weiter, bis eines Tages Libby bei einem Verkehrsunfall mit ihrer Mutter stirbt. Nachdem ihre Eltern sich getrennt haben, zieht May mit ihrer Mutter um und ist nur im Sommer bei ihrem Vater in der alten Heimat.

Darum stößt sie recht spät auf die Hinweise auf Princess X, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Auch eine Homepage gibt es, auf der es so einige Geschichten um Princess X gibt. May ist sich sicher, dass nur Libby hinter dieser Homepage mit ihren Comics stecken kann. Sie hatte immer die Bilder gezeichnet, während May sich die Geschichten ausdachte. Die Leute in ihrem Umfeld, allen voran ihr Vater, wollen ihr erklären, dass es nicht sein kann und dass Libby tot ist, aber May macht sich trotzdem auf die Suche. Sie holt sich Hilfe bei Trick, einem Hacker, ohne dessen Hilfe sie nicht weiter kommen würde und der mit der Zeit ihr Freund wird.

Gemeinsam jagen die beiden in der ganzen Stadt den Hinweisen aus dem Webcomic hinterher und kommen einem großen Geheimnis auf die Spur, das sie dank der Hinweise im Comic Stück für Stück lösen können. Sie merken auch ganz schnell, dass da draußen nicht nur Freunde, sondern auch Feinde sind und dass sie vorsichtig sein müssen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich muss sagen, dass ich es ziemlich schnell ausgelesen hatte, weil ich einfach immer wissen wollte, wie es weiter geht. Es ist sehr angenehm und leicht zu lesen und vor allem die Teile des Comics, die man zwischendurch immer wieder hat, haben mir gut gefallen und dadurch hat man noch mehr das Gefühl, dass man gerade gemeinsam mit May an dieser Sache arbeitet und versucht, in dem Fall voran zu kommen.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Vielversprechender Auftakt der Reihe

Stormglass. Angriff der Killerbienen
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Jake ist ein 14-jähriger Junge, der von seinen Eltern recht wenig beachtet wird und langweilige Sommerferien vor sich hat, weil seine Freunde alle in den Ferien verreist sind. Aber so langweilig werden ...

Jake ist ein 14-jähriger Junge, der von seinen Eltern recht wenig beachtet wird und langweilige Sommerferien vor sich hat, weil seine Freunde alle in den Ferien verreist sind. Aber so langweilig werden die Ferien dann doch nicht, als sich zwei Stormglass-Agenten bei ihm vorstellen und auch ihn als Agenten rekrutieren möchten. Die beiden stellen sich unter ihren Decknamen Lizzie und Filby vor und nennen ihm direkt auch seinen Decknamen, der Hale lautet. Erst kann er es gar nicht glauben, aber die beiden teilen ihm mit, dass irgendjemand ihn als Agenten vorgeschlagen hat.

Normalerweise bekommen die jugendlichen Agenten erst mal eine richtige Ausbildung, aber Jake oder besser gesagt Hale wird direkt in seinen ersten Auftrag gebracht. Es gibt eine Armee von Killerbienen, die von einer skrupellosen Firma entwickelt wurde. Von dem ersten Moment an, als die beiden Agenten ihn rekrutierten, ist es mit den langweiligen Sommerferien, vor denen sich Jake gefürchtet hat, vorbei.

Statt der wochenlangen Einführung bekommt Hale eine kurze Unterweisung, die reichen muss, da er in dem Fall einfach gebraucht wird. Aber vom Chef der Organisation Stormglass, die sehr geheim ist, bekommt er auch den Hinweis, dass sich ein Spion bei Stormglass befinden muss, weil die Gegner, der Konzern Vindiqo, die Schritte von Stormglass immer schon vorher wusste. Also muss Hale auch noch darauf achten, wer von den Leuten, die er für seine Freunde hielt, eigentlich ein Doppelagent ist.

Auf der Jagd nach den Bienen und den Leuten, die die Bienen entwickelt haben, müssen die jungen Agenten einmal um die halbe Welt reisen, um das Unternehmen daran zu hindern, den teuflischen Plan in die Tat umzusetzen. Dabei wird auch der Doppelagent enttarnt und auch sonst ist es sehr spannend zu lesen, wie die doch sehr jungen Agenten ihre Arbeit machen.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich finde es auch super, dass am Ende schon verraten wird, dass es eine Fortsetzung geben wird, auf die ich mich schon sehr freue. Es sind auch noch einige Fragen offen geblieben, die beim Lesen des Buches aufkamen und ich hoffe, dass diese dann in der Fortsetzung geklärt werden.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Eine Familie von Eismachern

Die Eismacher
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Giovanni und Luca sind Brüder in einer Familie von Eismachern. So wie ihr Vater und Generationen vor ihm schon Eismacher waren, wird es auch von ihnen erwartet, dass sie den Betrieb in Rotterdam fortführen, ...

Giovanni und Luca sind Brüder in einer Familie von Eismachern. So wie ihr Vater und Generationen vor ihm schon Eismacher waren, wird es auch von ihnen erwartet, dass sie den Betrieb in Rotterdam fortführen, wo die Familie in jedem Sommer das Eiscafé betreibt. Im Winter siedelt die Familie dann wieder nach Italien über, um die wenigen Monate Ruhe zu finden, bis das Geschäft mit dem Eis dann im Frühling wieder losgeht.

Von Giovanni und Luca wird erwartet, dass auch sie so weitermachen, wie es die Generationen vor ihnen gemacht haben. Doch Giovanni hat andere Träume. Direkt gegenüber des Eiscafés befindet sich das Büro des World Poetry Festivals und da dessen Direktor auch des Öfteren im Eiscafé ist, wird der junge Giovanni mit der Lyrik konfrontiert und sie lässt ihn auch nicht mehr los.

Auch wenn seine Familie ihn für einen Verräter hält, weil alle im Eiscafé arbeiten müssen, weil er es nicht tut, bricht er mit der Familientradition und arbeitet bei einem Verlag und später selber beim World Poetry Festival. Eis mag er auch noch gerne, aber das Herstellen und Verkaufen überlässt er den anderen. Sein Bruder spricht zwölf Jahre lang nicht mit ihm, bis er es muss, weil er eine Bitte hat.

Es ist ein tolles Buch und es stimmt, was auf der Rückseite steht, dass man sich direkt in die Figuren dieses Romans verliebt. Zumindest wird man direkt warm mit Ihnen und man wird dadurch direkt in diese Geschichte hinein gezogen. Es geht um die Familie in einem Traditionsbetrieb und was passiert, wenn ein Familienmitglied aus dem Betrieb ausbricht und etwas ganz anderes macht.

Das Cover ist ein wenig zu bunt für meinen Geschmack und dabei hätte ich eher einen leichten Sommerroman erwartet, der aber nicht zwischen diesen Buchdeckeln wartet. Es ist eine sehr poetisch geschriebene Familiengeschichte und ich hatte sehr viel Freude bei der Lektüre. Wenn es auch nicht nur um die Herstellung von Eis ging, hatte ich doch oft das Bedürfnis, in ein Eiscafé zu gehen und mir dort ein Eis zu genehmigen. So gesehen ist es doch die perfekte Lektüre für warme Sommertage.

Veröffentlicht am 14.10.2018

Fesselnder Roman um eine ehemalige Rockband

Der kalte Saphir
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Jule Sommer hat es geschafft. Obwohl der ehemalige Tontechniker der Band "Klarstein" sehr zurückgezogen lebt und seit Jahrzehnten keine Interviews gegeben hat, möchte er sie empfangen und ihr seine Geschichte ...

Jule Sommer hat es geschafft. Obwohl der ehemalige Tontechniker der Band "Klarstein" sehr zurückgezogen lebt und seit Jahrzehnten keine Interviews gegeben hat, möchte er sie empfangen und ihr seine Geschichte erzählen. Sie reist nach Griechenland, wo Sebastian Winter nun lebt und hofft, mehr über die Mordnacht in dem Haus, wo die Band gelebt hat, zu erfahren. Die "Kommune des Schreckens", wie das Haus seit dem Mord am Sänger der Band, Jerome, genannt wird, steht seit der Tat vor über dreißig Jahren leer.

Das Interview wird ganz anders, als Jule Sommer sich das vorgestellt hat. Sebastian Winter möchte nicht einfach ein Interview zur Mordnacht geben, sondern ihr die ganze Geschichte der Band erzählen, so wie er sie erlebt hat. Auch wenn das Jule eigentlich zu viel ist, lässt sie sich darauf ein und lässt ihn erzählen. Er war von Beginn an dabei und weiß alles über die Band. Immer wieder fragt sich Jule, ob er nur so tut und vielleicht gar nichts zu sagen hat, aber sie geht nicht weg, sondern hört immer weiter zu.

Auch die Mordnacht ist natürlich ein Teil seiner Geschichte und es ist schon so, dass sich die Tatsachen von der Version, die er einst der Polizei erzählte, ziemlich unterscheiden. Jule verspricht ihm, den Bericht so zu bringen, auch wenn sie damit eine Person belastet, die noch lebt und die vorher nicht mit dem Mord in Verbindung gebracht wurde.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Auch wenn ich mich nicht mit Musik und deren Entstehung auskenne, muss ich sagen, dass mich diese Geschichte doch sofort packen konnte und sie mich auch bis zum Ende nicht mehr losließ. Gerade das Ende ist dann noch so richtig fesselnd, weil ich bis zum packenden Finale rätseln musste, wer denn nun der Mörder gewesen ist.

Das Buch ist kein Krimi, sondern eine tolle Mischung aus Musikgeschichte, Krimi und allgemeinem Roman. Besonders gut gefällt mir, dass alles so echt wirkt, indem man die Songtexte vor den drei Teilen des Romans stehen hat und sich die Lieder auch anhören kann. Das hat noch eine ganz besondere Sogwirkung und man hat das Gefühl, dass man mitten in der Geschichte ist. Das Cover finde ich auch sehr gut. Es ist nicht zu auffällig, passt aber perfekt zu der Geschichte.

Veröffentlicht am 14.10.2018

Der starke Umgang mit der Krankheit

Verschieben wir es auf morgen
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Miriam Maertens beschreibt in diesem Buch ihr Leben mit Muskoviszidose, einer bis heute unheilbaren Krankheit. Auch wenn sie so schlecht Luft bekommt, hat sie ein Doppelleben, weil sie es nach außen hin ...

Miriam Maertens beschreibt in diesem Buch ihr Leben mit Muskoviszidose, einer bis heute unheilbaren Krankheit. Auch wenn sie so schlecht Luft bekommt, hat sie ein Doppelleben, weil sie es nach außen hin fremden Menschen und auch erst einmal Freunden nicht zeigen möchte, wie krank sie tatsächlich ist. Unterstützung erfährt sie immer durch ihre Familie und es ist toll zu lesen, wie die Eltern und auch die großen Brüder an einem Strang ziehen, damit es ihr besser geht.

Die Behandlung der Mukoviszidose war damals natürlich auch noch nicht so erforscht wie heute, so dass die Autorin einige Behandlungen über sich ergehen lassen musste, die nichts gebracht oder sogar geschadet haben. Erst als sie dann nach München in Behandlung kam, änderte sich das. Dort waren Experten am Werk, die aber immer wieder auch betonten, wie wichtig die Mitarbeit der Patienten ist.

Daran hat sich Miriam Maertens auch immer gehalten, aber trotzdem wollte sie auch ihre Wünsche berücksichtigen und durchsetzen, wie zum Beispiel ein Kind. Das hat sie auch geschafft. Immer wieder wird ihr zu einer Lungentransplantation geraten, aber aus Angst vor Komplikationen sagt sie immer, dass sie das nicht möchte. Trotzdem geht es irgendwann nicht mehr anders und sie lässt sich auf die Liste für ein Organ setzen, weiterhin aber voller Angst.

Die Operation verläuft aber gut und nach der anschließenden Reha beschließt die Autorin, dass sie mit ihrem Doppelleben aufhören und stattdessen anderen Betroffenen Mut machen möchte, dass man auch mit so einer schweren Krankheit und so einer niederschmetternden Prognose leben kann, wenn der feste Wille und auch die Unterstützung durch Familie und Freunde gegeben sind.

Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen, weil es mir einfach zeigt, dass man vieles schaffen kann, auch wenn andere Menschen nicht an einen glauben. Wichtig ist vor allem, dass man selber den festen Willen hat und dass man sich auch von anderen Menschen helfen lässt, wenn es nötig ist. Auch das Cover passt sehr gut zu dem Buch, auf dem die Autorin stark und gesund aussehend am Strand steht.